Begriff Definition
Baustoffe

Unter Baustoffen versteht man Werkstoffe, die zum Errichten von Gebäuden und Bauwerken benutzt werden. Diese Werkstoffe können entweder als weiterverarbeitetes Produkt oder als Rohstoff verwendet werden. Für die meisten Baustoffe ist deren Verwendung nach verschiedenen DIN-Normen geregelt. Sollte ein Baustoff nach keiner DIN-Norm geregelt sein, muss er extra zugelassen werden durch eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung. Dafür zuständig ist das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt). Für diese Zulassung muss der Bauhersteller die Zutaten und das Rezept prüfen lassen.

Generell kann man die Baustoffe nach Baustoffklassen einteilen.

Marmor, Schiefer oder Granit sind natürliche Bausteine. Ziegel, Dachziegel, Betonstein oder Klinker sind künstliche Bausteine. Als Bindemittel gelten Baugips, Zement, Bitumen oder Lehm. Als Mörtel gelten Fliesenkleber, Putzmörtel oder Mauermörtel. Alle Betonarten wie Leichtbeton, Schwerbeton oder Stahlbeton gehören in die Baustoffklasse Beton. Es gibt noch weitere Baustoffklassen wie zum Beispiel Eisen und Stahl, Nichteisenmetall, Holz, Kunststoffe, Dämmstoffe, Dichtstoffe, Glas, Asphalt, Verbundwerkstoffe, historisch verwendetet Baustoffe, veraltete Baustoffe oder gesundheitsgefährdende Baustoffe.

Beim Bau ist es wichtig die passenden Baustoffe für den jeweiligen Einsatzzweck auszuwählen. Die Kriterien dafür sind die chemischen, physikalischen, optischen und akustischen Eigenschaften der verschiedenen Baustoffe.

Ausführlicher beschrieben werden die unterschiedlichen Baustoffe beim Massivbau hier: hausbauberater.de/bauweisen/massivhaus

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Synonyme - Baumaterialien,Baustoff
Baustopp

Ein Baustopp ist eine Baueinstellungsverfügung, in der die Baubehörde eine umgehende Unterbrechung des Weiterbaus fordert. Es handelt sich um ein Verwaltungsakt, mit dem in der Bauindustrie die Arbeiten ausgesetzt werden, bis eine Entscheidung oder eine Vereinbarung zwischen den Bauherren und der Baubehörde getroffen werden konnte. Baustopps können aus einer Vielzahl von Gründen und von verschiedenen Parteien gefordert werden, darunter Regierungsbehörden, Inspektoren, Vertreter von Projektbesitzern, Entwickler und Auftragnehmer. Allerdings muss die Baueinstellungsverfügung bei der zuständigen Baubehörde beantragt werden.

Baustopps werden oft für Fälle der Nichteinhaltung von Gesetzen ausgesprochen, wie beispielsweise:

  • Nichteinhaltung des Arbeitnehmer Entschädigungsgesetzes
  • Verstöße gegen das Arbeitsschutzgesetz
  • Das Arbeiten mit nicht lizenzierten Verträgen oder Unternehmen
  • Gefährliche Arbeitsbedingungen
  • Zahlungsstreitigkeiten

Der übergeordnete Zweck von Baustopps besteht in der Regel darin, alle beteiligten Personen und Unternehmen vor zukünftigen Schäden zu schützen und sicherzustellen, dass alle Gesetze befolgt werden.

Wenn ein Baustopp ausgesprochen wird, erhält der Bauherr eine detaillierte Aufstellung mit Informationen wie:

  • Eine Beschreibung der spezifischen Aktivitäten, die ausgesetzt werden und die Gründe
  • Klare Anweisungen dazu, die Arbeit in Bezug auf ausstehende Materialbestellungen, Lieferungen, Genehmigungen und Inspektionen, Unterbrechung von Dienstleistungen und Arbeiten einzustellen
  • Anleitung zur Verwaltung von Arbeitsabläufen, einschließlich der Kommunikation mit Gewerken, Materiallieferanten und anderen Subunternehmern und zur Standortsicherheit

Nach der Erteilung eines Baustopps müssen alle Aktivitäten auf dem Baugrund sofort gestoppt werden. Der Bauherr sollte umgehend Kontakt mit der zuständigen Baubehörde aufnehmen, um die Probleme so schnell wie möglich zu klären und den Bau weiterzuführen.

Siehe auch:  hausbauberater.de/bauwissen/baustopp-durch-baueinstellungsverfuegung

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Baustraße

Das Eigenheim ist geplant, die Kosten stehen fest. Zumindest die Baukosten, denn was leider noch immer nicht allen Bauherren klar ist: Es fallen auch Baunebenkosten an und die sind bei der Finanzierung nicht zu vernachlässigen.

Eine Baustraße stellt sicher, dass alle Baufahrzeuge und Lieferanten die Baustelle problemlos erreichen können. Bei der Baustraße kann es sich um wenige Meter Schotterweg, aber auch eine bis zu mehreren Hundert Metern lange Straße handeln. Sie verhindert grundsätzlich, dass Fahrzeuge in feuchtem Untergrund wie Wiesen oder Äcker stecken bleiben. Sollte es dazu kommen, wird es für den Bauherrn teuer, denn er ist gesetzlich für die Bereitstellung von sicheren Wegen auf die Baustelle zuständig. Für die Bergung eines steckengebliebenen Krans oder LKWs kommen schnell mehrere Tausend Euro zusammen.

Im Rahmen der Zufahrt zur Baustelle können aber auch weitere Maßnahmen in Frage kommen, beispielsweise das Absichern von Fußwegen, die Sperrung von Straßenabschnitten oder ähnliches. Alle geplanten Maßnahmen müssen vorher beantragt werden und sind meist schon als Teil der Baugenehmigung zu hinterlegen.

Je nach Größe der Baustraße und den örtlichen Gegebenheiten sollten Bauherren mit mindestens 3.000 bis 5.000 € an zusätzlichen Kosten planen. Liegt das geplanten Eigenheim in einem Neubaugebiet, sind Baustraßen häufig schon (teilweise) angelegt. Es empfiehlt sich die genau Abklärung der notwendigen Arbeiten im Vorfeld, da eine Baustraße, genau wie alle anderen Baunebenkosten, nicht Bestandteil des Bauvertrages sind und zu Lasten des Bauherrn gehen.

Siehe auch: Nebenkosten beim Hausbau

 

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Baustrom

In der Regel gibt es keine Stromversorgung vor Ort, wenn mit dem Bauen angefangen wird. Daher muss sich der Bauherr darum kümmern, dass Baustrom an der Baustelle zur Verfügung steht. Baustrom wird über sogenannte Baustromverteiler bereitgestellt. Diese müssen in der Regel bei den Stadtwerken beantragt werden. Der Baustromverteiler verfügt über einen eingebauten Stromzähler, damit die abgenommene Menge Strom später auch ordnungsgemäß verrechnet werden kann.

Für die Beantragung des Baustromes ist normalerweise der Bauherr zuständig. Um Verzögerungen zu vermeiden, sollte der Baustrom unmittelbar nach Erhalt der Baugenehmigung beantragt werden. Der Baustromverteiler muss zwar von den Stadtwerken beantragt werden, der dazugehörige Strom kann aber von einem anderen Anbieter kommen. Die Stadtwerke können darüber Auskunft geben, welche Energielieferanten Baustrom im Angebot haben. Es ist sinnvoll Angebote und Preise zu vergleichen, da Baugeräte einen erhöhten Stromverbrauch haben.

Um Baustrom zu beantragen werden folgende Unterlagen benötigt:

  • Name und Anschrift des Bauherrn.
  • Lage des Baugrundstückes, wo der Baustrom benötigt wird.
  • Art der Baustelle, privat oder gewerblich.
  • Lageplan der Baustelle, wegen der Anschlussmöglichkeiten für den Netzbetreiber.
  • Daneben kann es von Stadtwerken zu Stadtwerken gesonderte Unterlagen geben, die für die Beantragung mit eingereicht werden müssen.

Neben den Stromkosten fallen noch weitere Kosten an, wie zum Beispiel Anschlusskosten, Lieferung und Aufbau, Einbaudes Zählers und die Installation spezieller Stecker. Und zum Schluss fallen dann natürlich noch Kosten für die Deinstallation des Stromkastens an.

Hinweis:
Oft gibt es Streit darüber, wer für die Bereitstellung und Bezahlung des Baustroms verantwortlich ist. Die entsprechenden Regelungen sollten im Bauvertrag getroffen werden.  Es ist ein Irrglaube, dass die Bereitstellung von Baustrom zur Baustelleneinrichtung gehört. Die Übernahme der Kosten für Bereitsstellung und Verbrauch des Baustroms erfolgt in der Regel nur, wenn dies im Bauvertrag oder in der Bau- Leistungsbeschreibung eindeutig definiert ist.

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Synonyme - Baustromverteiler,Baustromkasten
Bautagebuch

Um die Qualität des Hausbaus zu verbessern sowie die Verschwendung von Materialien zu unterbinden, sind Baustellenaufzeichnungen empfehlenswert. Diese Aufstellungen helfen dabei, Streitigkeiten zwischen dem Hauseigentümer und dem Bauunternehmer zu lösen.

Folgende Unterlagen sollten beide Parteien pflegen:

  1. Vertragsunterlagen
    Dazu gehören alle Konstruktionszeichnungen inklusive aller Änderungen sowie eine Kopie der Genehmigungen der örtlichen Behörden. Diese Unterlagen sind die Richtlinie für alle Aktivitäten, die auf der Baustelle ausgeführt werden.

  2. Aufzeichnungen über den Baufortschritt
    Sie helfen dabei, die Bautätigkeiten zu verfolgen und Aktivitäten effektiv zu planen.

  3. Aufzeichnungen des Baustellenkalenders / Werkstagebuch
    Das Werkstagebuch hilft dabei, wenn es zu Verzögerungen der Arbeit kommt. In dem Tagebuch werden die Vertragsnummer, der Name der Arbeit, die Höhe des Auftrags, Daten des Arbeitsbeginns und der Fertigstellung sowie die Dauer der Verlängerung angegeben. Außerdem müssen täglich folgende Aufzeichnungen eingetragen werden:
    - Details des Wetters
    - Anzahl der Mitarbeiter
    - Vorrat der auf der Baustelle befindlichen Materialien
    - Werkzeuge, Anlagen und Fahrzeuge, die sich an der Baustelle befinden
    - Welche Arbeiten abgeschlossen wurden
    - Besuche des Hauseigentümers und dessen Anmerkungen
    - Musterfreigabe-Register

  4. Aufzeichnungen über die Baugenehmigung
    Die Aufzeichnungen bestehen aus einer Indexseite mit allen Arbeiten, die vertraglich abgeschlossen sind, der Fortschritt der einzelnen Arbeiten sowie die Genehmigungen dazu. Die Aufzeichnungen helfen dabei die weiteren Aktivitäten zu planen.

  5. Aufzeichnungen der Baumaterialien
    Diese Aufzeichnungen umfassen alle vom Kunden genehmigten Materialien sowie die dazugehörigen Testergebnisse. Zusätzlich werden der tägliche Verbrauch und der verbleibende Saldo aufgeführt.

  6. Aufzeichnungen über Konstruktionsabweichungen oder Änderungen
    Alle Abweichungen oder Änderungen von dem originalen Vertragsabschluss müssen gesammelt und dokumentiert werden. Diese werden benötigt, um Mehrkosten und Zeitverzögerungen am Bau zu dokumentieren.

Manchmal wird das Bautagebuch auch als Baustellenjournal oder Baustellenaufzeichnung bezeichnet.  Wie auch immer man dieses Dokument nennen mag, immer geht es um die Dokumentation des gesamten Bauablaufs / Bauprojekts. Es ist wichtig, ein Bautagebuch zu führen, da Bauprotokolle und Bautagesberichte ein hervorragendes Werkzeug sind, um zu demonstrieren:

  • Welche Arbeiten durchgeführt wurden
  • Welche Aufgaben erledigt wurden
  • Welche Probleme gelöst wurden
  • Welche Probleme an bestimmten Tagen offen geblieben sind

Tägliche Protokolle, die sogenannten Bautagesberichte, bilden ein dauerhaftes und rechtskräftiges Archiv mit Datensätzen. Alle mündlichen Vereinbarungen kommen und gehen, aber aufgezeichnete Dokumente können immer abgerufen werden. Das Bautagebuch gilt als Beweismittel vor Gericht und muss vom Bauleiter zwingend geführt werden. Die täglichen Baustellenaufzeichnungen liefern wichtige Beweise über das Gesehen eines jeden Tages auf der Baustelle. Sie halten jedoch nicht vor Gericht stand, sondern dienen ausschließlich der Sammlung von internen Informationen und Baudokumentationen.

Auch für den privaten Hausbau ist ein Bautagebuch vonnöten. Einen Fehler zu erkennen und diesen später zu beweisen, kann sehr kompliziert sein. Im Falle eines privaten Hausbaus sollte der Bauherr den Bauleiter ausdrücklich darum bitten, das Bautagebuch täglich und während der gesamten Bauzeit zu führen, damit spätere Mängel oder Schäden einfacher nachzuvollziehen sind. Am besten wäre es jedoch, wenn Bauherrn über den Bauvertrag das Führen einer Baustellendokumentation vereinbaren.

In Zeiten der Digitalisierung gibt es verschiedene Software für das elektronische Führen eines Bautagebuchs auf mobilen Endgeräten. So gelingt das gesamte Baustellenmanagement besonders leicht und effektiv.

 

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Synonyme - Baustellendokumentation,Baustellenjournal, Bauprotokolle, Bautagesberichte,Baustellenaufzeichnung
Bautagesbericht

Tägliche Bauberichte informieren ausführlich über den Fortschritt auf der Baustelle. Bautagesberichte helfen allen Beteiligten, die Leistung, den Fortgang und die Produktivität eines Projekts zu verstehen. Sie helfen zudem, Projektverzögerungen rechtzeitig zu identifizieren und zu reduzieren. Die meisten erfolglosen Projekte haben Probleme, weil es an Zusammenarbeit und Kommunikation mangelt. Abhängig von Projektgröße kann es zahlreiche verschiedene Arbeitsteams und Auftragnehmer geben. Dies macht es oft schwierig, ein gewisses Maß an Transparenz aufrechtzuerhalten.

Jeder Beteiligte an einem Projekt sollte wissen, welche Firmen am Projekt arbeiten und welche Rollen sie spielen. Ohne tägliche Bauberichte erhöht sich das Risiko von Missverständnissen, Fehlern und letztendlich Verzögerungen. Eine ordnungsgemäße Dokumentation kann dazu beitragen, ein Bauprojekt im angegebenen Zeitplan zu beenden.

Allerdings der wichtigste Aspekt eines Bautagesberichtes ist der Beweis der ausgeführten Arbeiten. Bei Bauprojekten kommt es ständig zu Streitigkeiten über Zahlungen oder erbrachte Leistungen. Bautagesberichte erhalten einen vollständigen Bericht über Arbeitsstunden, verwendete Materialien, Verzögerungen bei Lieferanten, Wetterbedingungen und andere Aspekte des Baus. Dies ist besonders hilfreich, wenn es zu Rechtsstreitigkeiten kommt.

Ein solides tägliches Berichtsverfahren kann auch Kundenbeziehungen und die Wahrnehmung des Unternehmens verbessern. Auftraggeber sind oftmals nicht informiert, wenn es um organisatorische Abläufe und die Koordination sowie Steuerung eines Bauprojekts von Anfang bis Ende geht. Die Fähigkeit, Fortschritte auf eine klare und leicht verständliche Weise zu demonstrieren, kann dazu beitragen, die Angst eines Auftraggebers zu lindern. Das kann zur schnelleren Bezahlung führen, aber auch zu Weiterempfehlungen.

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Bautechnische Nachweise

Für alle Bauvorhaben müssen bautechnische Nachweise erstellt werden. Sie müssen vor Baubeginn erstellt und gegebenenfalls durch die zuständige Behörde geprüft werden. Die Prüfung erfolgt durch die zuständige Bauaufsichtsbehörde des jeweiligen Bundeslandes. Bautechnischen Nachweise umfassen:

  • Nachweis der Standsicherheit (Statische Berechnung)
  • Nachweis der Einhaltung des baulichen Brandschutzes
  • Nachweis der Einhaltung des Wärmeschutzes und der Energieeinsparverordnung (EnEV)
  • Nachweis der Einhaltung des Schallschutzes

Um die benötigten Nachweise für die Standsicherheit und den Brandschutz zu erhalten, verpflichtet der Bauherr einen entsprechenden anerkannten Spezialisten, den sogenannten Entwurfsverfasser und/ oder Statiker. Hier ist es wichtig, dass der Entwurfsverfasser eine unbeschränkte Bauvorlageberechtigung der Landesbaubehörde besitzt. Folgende Personen können diese Berechtigung besitzen:

  • Bauingenieure oder Architekten mit Listeneintragung gem. Architekten- und Ingenieurkammergesetz
  • Statiker, Tragwerksplaner

Die Prüfung der Standsicherheits- und Brandschutznachweise kann durch einen anerkannten Prüfingenieur der jeweiligen Bauaufsichtsbehörde erfolgen. Der Standsicherheitsnachweis kann im vereinfachten Prüfungsverfahren bis zum Baubeginn nachgereicht werden. Das ist ein rechnerischer Nachweis und wird mithilfe der Werte aus den Bewehrungs- und Konstruktionszeichnungen errechnet.

Die Nachweise zum geplanten Wärmeschutz und des Schallschutzes dürfen nur durch einen von der Baubehörde anerkannten Prüfsachverständigen geprüft werden. Das bedeutet, dass die zuständige Bauaufsichtsbehörde einen Prüfsachverständigen beauftragt. Um die Prüfung des geplanten Bauvorhabens zu beantragen, müssen alle bautechnischen Nachweise zusammen mit den Bauantragsunterlagen in mindestens 2-facher Ausführung vor dem geplanten Baubeginn bei der Bauaufsichtsbehörde eingereicht werden.

 

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Bauteilkennwert

Unter dem Bauteilkennwert versteht man spezifische Eigenschaften eines Bauteils wie zum Beispiel das Schalldämmmaß oder den Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert). Die ermittelten Werte dienen als Grundlage für rechnerische Nachweise wie den Wärmeschutz- oder Schallschutznachweis.

Beispielhafte Bauteilkennwerte

Der Bauteilkennwert ist ein physikalischer Wert, der zum Beispiel in folgenden Zusammenhängen verwendet wird:

  • Das bewertete Schalldämm-Maß R‘ w beschreibt als Bauteilkennwert die Schalldämmung zwischen zwei aneinandergrenzenden Räumen.
  • Die Direktschalldämmung Rw bezieht sich auf massive Bauteile wie Wände und Decken und wird aus den flächenbezogenen Massen ermittelt.
  • Der UW-Wert wird in W/ m²K benannt und gibt den Wärmedurchgangskoeffizienten eines Fensters an.

Ein weiteres Anwendungsgebiet des Begriffs Bauteilkennwert liegt im Bereich der Festigkeit. So werden die jeweiligen Materialien wie Dämmstoffe, Textilien, Kunststoffe, Baustoffe oder Luftdichtheitsebenen mit speziellen Prüfmaschinen für Material- und Bauteilkennwerte auf ihre Belastungswerte hin getestet. Messgrößen sind Druck- und Biegespannung oder Scher- und Haftzugfestigkeit.

Abgrenzung Bauteilkennwert und Materialkennwert

Während sich Bauteilkennwerte auf ein Bauteil bezieht, das aus verschiedenen Materialien oder Schichten zusammengesetzt ist, bezeichnet der Materialkennwert lediglich die spezifischen Eigenschaften eines homogenen Materials. Bei der Bemessung eines Bauteils setzt sich der Bauteilkennwert aus den jeweiligen Material- oder auch Elementkennwerten zusammen.

 

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Bautenschutz

Als Bautenschutz werden alle Maßnahmen bezeichnet, die dazu dienen, ein Bauwerk vor Schäden durch Umwelt- und Produktionseinflüsse zu schützen sowie die Funktion des Bauwerks zu gewährleisten oder wiederherzustellen. Neben dem Schutz des Bauwerks selbst gehört auch die Gewährleistung von Gesundheit und Sicherheit der Bewohner bzw. Nutzer zu den Zielen des Bautenschutzes.

Die Schutzbereiche

Der Bautenschutz gliedert sich in verschiedene Schutzbereiche auf, die bereits bei der Planung eines Gebäudes, bzw. für die Planung von Sanierungsmaßnahmen eine wichtige Rolle spielen. Im Einzelnen sind dies:

  • Brandschutz
    Maßnahmen zum Schutz vor Bränden durch Feuer und Blitzeinschläge oder Explosionen, bzw. zur Verhinderung deren Ausbreitung.
  • Feuchteschutz
    Abdichtungsmaßnahmen, die das Eindringen von Feuchtigkeit in ein Gebäude verhindern, bzw. vor der Durchfeuchtung der Bausubstanz schützen, aber auch eine korrekte Installation der wasserführenden Bauteile im Gebäudeinneren.
  • Schallschutz
    Maßnahmen zur Reduktion von Lärmemissionen von außen wie auch im Inneren des Gebäudes.
  • Wärmeschutz
    Verhinderung von Wärmeverlusten durch Wärmebrücken und Undichtigkeiten

Je nach Art des Gebäudes kann auch der Säureschutz mit Maßnahmen zum Schutz des Gebäudes vor korrosiven Chemikalien zum Bautenschutz dazugerechnet werden.

Bautenschutz in der Sanierung

Der nachhaltige Schutz der Bausubstanz ist ein wichtiger Aspekt für den Werterhalt eines Gebäudes. Wird der Bautenschutz beim Neubau bereits miteingeplant und über die Wahl der Baustoffe sowie der Baukonstruktion realisiert, müssen bei Altbauten oft ergänzende Maßnahmen ergriffen werden, um die Bausubstanz zu erhalten, bzw. deren Funktion wiederherzustellen. Mögliche Instandsetzungsmaßnahmen, die dem Bautenschutz dienen sind zum Beispiel:

Der Nebeneffekt des Bautenschutzes ist es, das Raumklima innerhalb eines Gebäudes zu verbessern. Damit trägt er auch maßgeblich zur Gesundheit und Sicherheit mit bei und reduziert gesundheitliche Risiken, zum Beispiel durch Schimmelsporen. Da die Maßnahmen immer auch einen Effekt auf den Wärmeschutz eines Hauses haben, ist Bautenschutz auch gleichzeitig Umweltschutz.

Der Bautenschutz konzentriert sich hauptsächlich auf folgende Bereiche:

  • Schallschutz
    Hier geht es um geeignete Maßnahmen, die der Verminderung von Luft- und Körperschallübertragung dienen. Für den Schallschutz werden Konstruktion, Baumaterialien und Bautechniken eingesetzt, welche die Geräuschübertragung durch Wände, Fenster, Türen, Decken und Böden verringern. So können beispielsweise zwischen Lärmquellen und lärmempfindlichen Bereichen  Lärmschutzwände errichtet werden.

  • Wärmeschutz und Feuchteschutz
    Der Bereich Wärmeschutz unterteilt sich in den sommerlichen Schutz vor zu viel Wärme im Gebäude und den winterlichen Wärmeschutz gegen Kälte. Eine intakte Wärmedämmung und ein normgerechter Feuchtigkeitsschutz gehen Hand in Hand. Gemeinsam reduzieren die Wärmebewegungen und Dampfkondensation in Gebäuden. Mit den richtigen Wärme- und Feuchtigkeitsschutzmaterialien ist ein Gebäude nicht nur Energieeffizienter, sondern kann auch Feuchtigkeitsbildung in Baumaterialien verhindern, die wiederum zu gesundheitlichen Problem führen könnten.

  • Brandschutz mit den Maßnahmen zum Schutz vor Feuer
    Brandschutzmaßnahmen sind vielseitig und umfassen verschiedene Maßnamen: Die Vorbeugung und Ausbreitung, Lebensrettung und Verhalten beim Brand. Erreicht wird dies zum Beispiel durch Brandschutzwände, feuerfeste Türen, Fluchtwegplanung bis hin zu Löschanlagen in Gebäuden. All diese Maßnahmen sollen die Schäden eines Feuers so weit wie möglich minimieren. Der bauliche Brandschutz ist gesetzlich geregelt.

  • Säureschutz
    Hier geht es um Schutzmaßnahmen gegen Korrosion mit dem Ziel, Schäden am Gebäude selbst und an Gebäudebestandteilen wie technischen Anlagen, Behältnissen oder auch Apparaten zu verhindern. Im privaten Hausbau geht es eher um den Schutz vor Korrosion von Bauteilen. So bietet zum Beispiel Beton eine ideale Schutzumgebung für Stahlbauteile gegen Korrosion. Aufgrund der hohen anfänglichen Alkaligehalte bildet sich automatisch ein extrem dünner passiver Schutz auf der Stahloberfläche. Diese Schicht schützt den Stahl wirksam vor Korrosion.

 

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Synonyme - Bautenschutzmaßnahmen
Bauthermografie

Mit der Bauthermografie wird die energetische Qualität der Außenhülle eines Gebäudes bewertet. Mit Hilfe einer Wärmebildkamera wird die Temperatur der Außenhülle überprüft und grafisch dargestellt. Dadurch lassen sich Wärmebrücken am Gebäude einfach identifizieren.

Wie funktioniert eine Wärmebildkamera?

Mit einer Wärmebildkamera, die das wichtigste Werkzeug in der Bauthermografie darstellt, wird kein realistisches Abbild wie bei einer herkömmlichen Kamera erstellt, sondern die Infrarotstrahlung, die von einem Gebäude ausgeht, erfasst. Durch ein Objektiv mit Linse, die ein Bild auf einen elektronischen Sensor projiziert, wird die Wellenlänge erfasst. Auf dem Wärmebild selbst sind die Wellenlängen in verschiedenen Farben optisch umgesetzt. Moderne Kameras erzeugen zusätzlich ein digitales Abbild, das die Ortung der jeweiligen Wellenbereiche am Objekt erleichtert. Je „kälter“ (blau, grün) die Farbe, umso geringer ist die Wärmeabstrahlung, die vom Gebäudeteil ausgeht und umso besser ist an dieser Stelle die Wärmedämmung. Rote Stellen weisen auf eine hohe Oberflächentemperatur und damit auf eine schlechte Wärmedämmung hin.

Voraussetzungen für korrekte Ergebnisse

Um bei einer Bauthermografie richtige und aussagekräftige Bilder zu erhalten, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Da die Außentemperaturen möglichst niedrig sein sollte, um Temperaturdifferenzen klar erkennen zu können, eignen sich die Wintermonate am besten für die Aufnahmen. Das Rauminnere sollte eine möglichst durchgängige Temperatur von 20 Grad aufweisen. Weiterhin sollten zugestellte Außenwandflächen freigeräumt und die Fenster am Tag der Thermografie geschlossen bleiben.

Wann kommt die Bauthermografie zum Einsatz?

Die Bau- oder auch Gebäudethermografie wird eingesetzt, wenn bei einem Gebäude Wärmeverluste durch Baumängel oder eine unzureichend gedämmte Gebäudehülle vermutet werden. Durch die Darstellung in verschiedenen Farben sind Wärmelecks und Wärmebrücken leicht zu definieren und etwaig erforderliche Maßnahmen können zielgerichtet eingeleitet werden. Häufig finden sich Wärmebrücken an Fenstern, Anschlussfugen zwischen Außenwand und Bodenplatte oder im Dachbereich. Die Bauthermografie wird auch zur Qualitätskontrolle bei Neubauten verwendet und dort häufig mit einem Blower-Door-Test zu Messung der Dichtigkeit eines Gebäudes kombiniert.

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Synonyme - Gebäudethermografie,Thermografie

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