Begriff Definition
Beton

Beton ist das am häufigsten verwendete künstliche Material auf der Erde. Es ist ein wichtiges Baumaterial, das häufig in Gebäuden, Brücken, Straßen und Dämmen verwendet wird. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von strukturellen Anwendungen bis hin zu Pflastersteinen, Bordsteinen, Rohren und Abflüssen.

Beton ist ein Verbundwerkstoff, der aus Portlandzement, Wasser und Zusatzstoffen, wie Kies, Sand oder Gestein besteht. Wenn diese Materialien zusammengemischt werden, bilden sie eine verarbeitbare Paste, die dann im Laufe der Zeit allmählich aushärtet. Die spezifischen Eigenschaften von Beton kennzeichnen sich durch die Art des verwendeten Zuschlagstoffs oder Zements aus. Bei gewöhnlichem Konstruktionsbeton wird der Charakter des Betons weitgehend durch ein Wasser-Zement-Verhältnis bestimmt. Je niedriger der Wassergehalt, desto stärker ist der Beton. Die Mischung muss gerade genug Wasser enthalten, sodass jeder Aggregatpartikel (Sand und Kies) vollständig von der Zementpaste umgeben ist und der Beton flüssig genug ist, um gegossen und verteilt zu werden.

Beton lässt sich in verschiedene Betongüteklassen unterteilen. Die Betongüteklassen werden durch die Druckfestigkeit und Zusammensetzung des Betons sowie durch die Rohdichte, Konsistenz und dem Erhärtungsgrad definiert. Der Buchstabe „C“ beschreibt die Materialverdichtung und damit die Druckfestigkeit.

Zum Beispiel bedeutet die Klasse C12/15, dass die Zylinderdruckfestigkeit 12 N/mm² beträgt und die Würfeldruckfestigkeit 15 N/mm². Eine Überprüfung der Druckfestigkeit erfolgt 28 Tagen nachdem der Beton gegossen wurde. Die Druckfestigkeit ist auch die Grundlage für die Klassifizierung der Art des Betons. Man unterscheidet Leichtbeton, Standardbeton, Normalbeton und Schwerbeton.

Die Konsistenz von Beton wird mithilfe des Buchstabe „F“ angegeben und man unterscheidet hier in 6 verschiedene Klassen. Ein Beton der Klasse F6 ist am fließfähigsten.

Die Betongüteklassen sind in der DIN 1045-1 sowie der Norm EN 206 genauestens geregelt und differenziert.

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Betondachstein

Betondachsteine bestehen aus einer Mischung aus Zement und quarzhaltigem Sand sowie Pigmenten und werden als Formsteine durch Dacheindeckung verwendet. Die künstlich geformten Steine sind in verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen Oberflächenbehandlungen erhältlich. Durch moderne Herstellungsverfahren sind diese Dachsteine optisch oft kaum mehr von Tondachziegeln zu unterschieden.

Herstellung von Betondachsteinen

Betondachsteine werden industriell im Strangpressverfahren in verschiedenen Formen hergestellt und härten anschließend ohne Brennvorgang aus. Dazu wird ein Endlosstrang in der gewünschten Form als Betonpfannen, ebene Dachsteine oder Biber-Dachsteine in festen Abständen zertrennt. Die Oberfläche wird mit Zementschlämme versiegelt. Man unterscheidet durchgefärbte, granulierte und beschichtete Betondachstein. Bei der Durchfärbung wird der Rohstoff mit Farbpigmenten gemischt, bei der Granulierung entsteht die Farbgebung durch das Aufspritzen gefärbter Zementschlämme. Betondachsteine mit Oberflächenbeschichtung sind mit einer kunststoffbasierten Beschichtung versehen, die nach dem Aushärten aufgebracht wird.

Eigenschaften und Vorteile

Dachsteine aus Beton sind in verschiedenen Farben und Formen erhältlich, frost- und witterungsbeständig, bruchfest und langlebig. Die Hersteller geben eine Lebensdauer von 15 bis 30 Jahren an. Durch die Aushärtung ist kein Brand erforderlich, dies spart Energie bei der Herstellung und senkt den Primärenergiebedarf der Steine. Zudem sind Betondachsteine im Vergleich kostengünstiger als Tondachziegel. Allerdings gibt es auch Nachteile. So ist durch das vergleichsweise hohe Gewicht von ca. 4 kg pro Stein eine robuste Dachkonstruktion erforderlich. Optisch ähneln die Dachsteine zwar den klassischen Dachziegeln aus Ton, wirken jedoch dennoch nicht so natürlich. Auf der Oberfläche kann es zu Kalkausblühungen und Moosbewuchs kommen. Letzteres lässt sich durch eine Oberflächenbeschichtung oder durch porenarme Oberflächen reduzieren.

Für welche Dächer eignen sich Betondachsteine?

Betondachsteine eignen sich zur Eindeckung geneigter Dächer ab 16 Grad (mit regensicherer Unterkonstruktion). Ohne Unterkonstruktion können die Dachsteine je nach Form für Dachneigungen ab 22, bzw. 25 Grad verwendet werden. Für die Dacheindeckung mit Betondachsteinen gelten die DIN EN 490 „Dach- und Formsteine aus Beton für Dächer und Wandbekleidungen“ sowie das Regelwerk des Deutschen Dachdeckerhandwerks, herausgegeben vom ZVDH.

 

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Synonyme - Betondachsteine, Betondachpfannen, Betondachpfanne
Betonhohlblockstein

Ein Betonhohlblockstein ist ein Baustein, der aus Beton, Leichtbeton oder aus Kalksandstein hergestellt wird. Patentiert wurde er erstmals in Großbritannien am 17. November 1850. Die sich im Stein befindenden Luftkammern dienen dazu eine bessere Umsetzung der Wärmedämmung zu garantieren. Von der Form sind Betonhohlblocksteine überwiegend rechteckig. Die sich im Stein befindenden Luftkammern sind meistens an der Oberseite geschlossen, sodass der den Stein verbindende Mörtel keine Chance hat durchzufallen. An der unteren Seite der Betonhohlblocksteine sind die vorhandenen Kammern hingegen offen. Der Mörtel kann somit, beim Aufsetzen des Steins, in die Kammern eindringen und für eine notwendige Stabilisation sorgen.

Die Rohdichte liegt ungefähr zwischen 0,8 und 1,4 Gramm pro Kubikzentimeter. Ein F90 Feuerschutz wird somit schon bei einer Wandstärke von 17,5 Zentimetern erreicht. Dies sagt aus, dass bei einem Brand, die F90 Wand eine 90 minütige Tragefähigkeit gewährleisten muss. Werden Hohlblocksteine beim Bau von Außenwänden verbaut, müssen nach heutigem Standard zusätzliche Dämmstoffschichten hinzukommen.

Betonhohlblocksteine werden seit Mitte des 19. Jahrhunderts auf dem Bau verwendet. Die sehr günstig in der Produktion herzustellenden Steine, kamen beim Bau von Außenwänden und tragenden Wänden in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz. Die Wandstärke betrug meistens zwischen 24 und 30 Zentimeter. In den 70er Jahren wurden sie weitläufig vom Markt verdrängt und durch die besser wärmedämmenden Ziegel- oder Porenbetonsteine ersetzt.

Heutzutage werden Betonhohlblocksteine immer noch als relativ kostengünstige Lösung beim Bau von Garagen, landwirtschaftliche Gebäude, Grundstücksmauern oder Kellerkonstruktionen eingesetzt.

 

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Synonyme - Betonhohlblocksteine
Betriebsenergie

Unter der Betriebsenergie versteht man den Energieverbrauch, der für den Betrieb eines Gebäudes anfällt bzw. durch dieses verursacht wird. Heizung, Warmwasser, Lüftung, Kühlung, elektrische Geräte und Licht benötigen für den Betrieb Energie. Als indirekte Energie stellt sie den Gegenpart zum Energiebedarf (indirekte Energie) dar, der während des Gebrauchs des Hauses anfällt. Die Betriebsenergie wird auch Heizwärmebedarf genannt, da hier die primäre Quelle für den Energiebedarf während des Betriebes eines Gebäudes liegt. Im Zuge von klimapolitischen Diskussionen ist die Betriebsenergie verstärkt in den Fokus der Betrachtung gerückt. In den letzten Jahren konnten durch verbesserte Baustoffqualitäten und neue Technologien bereits Einsparungen erreicht werden. Moderne Fenster und starke Dämmungen haben diese Entwicklung unterstützt.

Doch zunehmend rückt die graue Energie in den Vordergrund, denn für den Bau eines Hauses steigen die Energieströme deutlich an und stehen damit häufig nicht mehr im Verhältnis zum gewünschten Einspareffekt. Besonders bei Wärmedämmungen mit Polystyrol tritt dieses Phänomen auf, hier sind die Primärenergien im Bedarf so hoch, dass die Einsparungen diese Energiebilanz nicht mehr ausgleichen können. Für die Herstellung von Polystyrol (EPS) werden pro Kilogramm Dämmstoff 95-105 Megajoule (MJ) oder 26,4-29,17 kWh graue Energie verbraucht! Doch die gesamtheitliche Betrachtung der energetischen Optimierung eines Gebäudes setzt noch immer den Fokus auf die Betriebsenergie. Langfristig wird sich eine ganzheitliche Betrachtungsweise jedoch an der Gesamtbilanz orientieren müssen.

Im Lebenszyklus eines Gebäudes wird der gesamte Energieverbrauch von den drei Faktoren beeinflusst (Gesamtbilanz):

  • Betriebsenergie
  • Herstellungsenergie
  • Energie zum Rückbau

 

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Synonyme - indirekte Energie
Betriebskosten

Betriebskosten sind nach der §1 Betriebskostenverordnung all jene Kosten, die einem Eigentümer oder Erbbauberechtigten durch das Eigentum oder Erbbaurecht am Grundstück oder auch durch den bestimmungsmäßigen Gebrauch des Gebäudes, der Nebengebäude, Anlagen, Einrichtungen und des Grundstücks regelmäßig und dauerhaft entstehen.  Instandhaltungs-, Instandsetzungs- oder Verwaltungskosten sind jedoch keine Betriebskosten im Sinne des §1 Betriebskostenverordnung.

Der §2 der Betriebskostenverordnung listet die allgemeinen Betriebskostenarten wie folgt auf:

  • Laufende öffentliche Lasten des Grundstücks, Grundsteuer.
  • Betriebskosten für Personen- oder Lastenaufzug.
  • Kosten der Wasserversorgung und Entwässerung.
  • Kosten für den Betrieb der zentralen Heizungsanlage einschließlich der Abgasanlage, der zentralen Warmwasserversorgungsanlage und der verbundenen Heizungs- und Warmwasserversorgung.
  • Kosten für die Straßenreinigung, Müllbeseitigung, Geäudereinigung, Gartenpflege und der Ungezieferbekämpfung.
  • Kosten der Beleuchtung, Schornsteinreinigung.
  • Kosten der Sach- und Haftpflichtversicherung.
  • Kosten für den Hauswart, Antennenanlage oder Breitbandanschlus sowie sonstige Betriebskosten.

Wenn das betroffen Gebäude, Haus oder Wohnung vermietet ist, kann der Vermieter diese Kosten auf den Mieter umlegen. Laut statista.com lag der Anteil der Betriebskosten 2017 bei 2,16 Euro pro Monat und Quadratmeter.

 

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Synonyme - Nebenkosten,Betriebsaufwendung,Fixkosten
Betriebsvorrichtungen

Zu den Betriebsvorrichtungen gehören alle Vorrichtungen und Maschinen, die zu einer Betriebsanlage gehören. Als Betriebsvorrichtungen gelten unter anderem Einzelfundamente für Maschinen. Ebenso Arbeits-, Bedienungs- und Beschickungsbühnen, die einzig dazu bestimmt sind, Maschinen und Apparaturen zu Bedienen und zu Warten. Bei Aufzügen zählen nur die Lastenaufzüge zu den Betriebsvorrichtungen.

Normale Personenaufzüge werden dem Gebäude zugerechnet. Es gibt auch diverse Gebäudeteile, die als Betriebsvorrichtungen gelten können. Dieses ist aber nur dann der Fall, wenn sie für den Betrieb notwendig sind, wie zum Beispiel Beleuchtungsanlagen für Schaufenster, Klimaanlagen bei Chemiefaserfabriken oder Be- und Entwässerungsanlagen, wenn es sich um eine Färberei handelt. Von daher ist es wichtig, sich den Verwendungszweck der einzelnen Gebäudeteile genau anzuschauen.

Generell zählen Kühleinrichtungen, Bewetterungsanlagen, Absaugvorrichtungen und Entstaubungsanlagen zu den Betriebsvorrichtungen. Das Gleiche gilt für Stahltüren, Stahlkammern und Stahlfächer von Tresoranlagen sowie die dazugehörenden Alarmanlagen.

Bei Außenanlagen hängt es davon ab, ob die Außenanlage der Benutzung des Grundstückes dient oder ob es benötigt wird, um das auf dem Grundstück ausgeübte Gewerbe zu betreiben.

Da die Betriebsvorrichtungen zum beweglichen Anlagevermögen gehört, werden sie auch dementsprechend abgeschrieben und steuerlich bewertet. Für die Ertragssteuer werden sie als bewegliches Wirtschaftsgut behandelt. Sie unterliegen allerdings nicht der Grundsteuer. Bei Vermietung des Grundstückes mit Betriebsvorrichtungen, muss auf den entfallenden Teil der Betriebsvorrichtungen die Umsatzsteuer bezahlt werden. Beim Verkauf sieht es genauso aus.

 

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Beurkundungstermin

Um ein Grundstück zu erwerben, muss zuerst der Käufer dem Verkäufer ein Kaufangebot unterbreiten. Das Kaufangebot enthält alle Bedingungen, die für den Kauf der Immobilie von Bedeutung sind, wie beispielsweise den Preis. Der Verkäufer kann entweder das Angebot annehmen, ablehnen oder ein Gegenangebot unterbreiten. Wenn das Kaufangebot vom Verkäufer angenommen wird, entspricht dieses einem Kaufversprechen und die Geschäftsbedingungen wurden so akzeptiert. Das bedeutet auch, sie dürfen nicht weiter ausgehandelt oder verändert werden. Allerdings bedeutet dieser Kaufvertrag nicht, dass der Käufer ab diesem Zeitpunkt auch der Eigentümer der Immobilie ist.

Um offiziell Eigentümer zu werden, muss der Kaufvertrag von beiden Parteien unterschrieben werden. Die Unterzeichnung erfolgt in der Regel beim Notar und dazu ist ein Beurkundungstermin notwendig. Erst dann erfolgt die Eigentumsübertragung.

Der Notar wird über die Bedingungen informiert, die in den Vertrag aufgenommen werden sollen. Er wird die Bedingungen und die rechtlichen Details den beiden Parteien erklären und sie gegebenenfalls beraten. Sofern gewünscht, können Änderungen im Kaufvertrag vorgenommen werden. Der Notar bereitet dann die erforderlichen Dokumente für die Übertragung des Eigentums vor und stellt sicher, dass das Eigentumsrecht klar geregelt ist.

Nachdem der Kaufvertrag unterzeichnet ist, sorgt der Notar ebenfalls dafür, dass der Eigentumswechsel im Grundbuch eingetragen wird. Auch informiert der Notar das zuständige Finanzamt über den Kauf.

Siehe auch: hausbauberater.de/bauwissen/notarieller-kaufvertrag-beim-immobilienkauf

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Bewegungsfläche

Die Bewegungsfläche ist die Fläche in einem Raum oder einem Gebäude, die zur barrierefreien Nutzung erforderlich ist. Gerade bei Sanitärräumen und Küchen sind die Flächen für die normale Nutzung meistens recht klein berechnet. Ein normaler Mensch hat eine durchschnittliche Bewegungsfläche von 60 cm x 60 cm. Personen, die eine Gehhilfe benötigen oder Blinde mit Blindenstock haben schon eine Bewegungsfläche von 1,20 m x 1,20 m. Rollstuhlfahrer liegen bei 1,50 m x 1,50 m.

Bislang wurden die Vorschriften und Empfehlungen für die Bewegungsfläche in der DIN 18025 Teil 1 und Teil 2 beschrieben. Teil 1 befasst sich mit Wohnungen für Rollstuhlbenutzer, Teil 2 mit barrierefreien Wohnungen. Es wurde unter anderem auf Bereiche wie Türen, Rampen, Aufzüge, Küche, Bad und technische Ausführung eingegangen. Diese beiden Normen wurden durch die DIN 18040 Teil 2 ersetzt.
Die DIN 18040 Teil 1 beschreibt die Bewegungsfläche für barrierefreies Bauen in öffentlichen Gebäuden und hat den Schwerpunkt für den Bereich des Gebäudes, der für die Nutzung der Öffentlichkeit vorgesehen ist.

Für die barrierefreie Gestaltung von Arbeitsstätten gibt es ebenfalls eine DIN-Norm. Diese wurden bis 2018 in der DIN-Norm 18024 beschrieben und durch die Technischen Regeln für Arbeitsstätten ersetzt. In den technischen Regeln für Arbeitsstätten werden die Anforderungen der Arbeitsstättenverordnung weiter ausgeführt.

Die Bewegungsflächen können sich überlagern, sie dürfen jedoch nicht durch Rohrleitungen, Mauervorsprünge, Heizkörper, Handläufe oder abgestellte Fahrzeuge in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.

Für den Fall, dass sich die Bewegungsflächen für die neue Badezimmereinrichtung überlappen, darf der Planer die Summen nicht addieren. Bei gegenüberliegenden Bewegungsflächen muss ein Abstand von 75 cm von den Sanitärobjekten eingehalten werden.

Grundsätzlich müssen folgende Dinge beachtet werden:

  • Der Platzbedarf für sanitäre Objekte und Badezimmereinrichtungen
  • Die Richthöhen für Waschtische
  • Die Standard-Sitzhöhen für Toiletten
  • Die empfohlene Höhe von Badewannen
  • Der Bewegungsraum zwischen Wand und Wanne
  • Mögliche Dachschrägen
  • Der zusätzliche Platz für die rückseitigen Anschlüsse von Waschmaschine und Trockner
  • Die Berücksichtigung von Walk-in-Duschen
  • Die Positionierung von Urinalen
  • Ein behindertengerechtes Badezimmer

 

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Synonyme - Bewegungsflächen,DIN 18025,DIN 18024,Verkehrsweg
Bewehrung

Beton ist ein Werkstoff mit sehr guten Druckeigenschaften, bei Zugbelastung fängt er jedoch an zu reißen. Um diesen Vorgang zu unterbinden wird er in der Regel mit Baustahl beziehungsweise Bewehrungsstahl verstärkt. Teilweise auch mit Glasfasern oder Kohlenstofffasern. Dieser Vorgang wird Bewehrung genannt. Das Endprodukt wird Stahlbeton oder Textilbeton genannt.

Währen die Bewehrung mit Glasfasern oder Kohlenstofffasern nur auf spezielle Anwendungen beschränkt ist, gilt die Bewehrung mit Bewehrungsstahl als ein gängiges Verfahren beim Bau. Der Vorteil von Baustahl ist, dass er die identischen thermischen Ausdehnungskoeffizienten hat. Was bedeutet, dass er sich bei Wärme ähnlich dem Beton ausdehnt und bei Kälte wieder zusammenzieht. Das unterbindet die Rissbildung.

In der Regel werden Matten, Geflecht oder Stäbe ausgelegt, die dann mit Beton vergossen werden. Es ist nicht unüblich, dass der Baustahl korrodiert ist. Deswegen ist es wichtig, dass der Baustahl vollständig mit Beton bedeckt wird, denn dadurch wird die Korrosion gestoppt. Ansonsten kann es passieren, dass der korrodierende Stahl den Beton sprengt.

Der Baustahl ist üblicherweise profilierter Stahl oder gerippter Stahl. Durch das Profil wird eine bessere Verbindung zwischen dem Beton und dem Stahl erreicht, was eine höhere Kraftübertragung ermöglicht. Glatter Stahl hat den Nachteil, dass die Kraftübertragung geringer ist, da sich Stahl und Beton nicht so gut verbinden.

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Synonyme - Bewehrungen,Betondeckung
Bewehrungsgehalt

Betonteile müssen Druckkräfte aufnehmen können und werden aus diesem Grund mit der Bewehrung versehen. Diese erhöht die Tragfestigkeit, denn ansonsten würde Beton reißen, wenn er durch Zugspannungen belastet ist. Der sogenannte Baustahl, auch Bewehrungsstahl oder Betonstahl, kommt hier zum Einsatz und ist in der Lage, die verstärkten Zugkräfte aufzunehmen. Dafür wird Stahl in Beton einbetoniert, und zwar mittels Profilen in Form von Rippen. Diese werden aufgewalzt und bieten eine optimierte Kraftübertragung. Das fertige Endprodukt wird auch Spannbeton genannt, wenn der Stahl mechanisch vorgespannt und unter dieser Spanung in den Beton eingebaut wird.

Beide Baustoffe, Beton und Stahl, haben ein nahezu identisches thermisches Ausdehnungsverhalten. Die Berechnungen erfolgen in der Baustatik. Dort wird anhand der Bewehrungsrichtlinien ausgerechnet, wie viel Stahlbeton und Spannbeton in der Baustelle verwendet werden muss. Der Bauplaner erstellt dafür einen Bewehrungsplan.

Egal ob als Stahlbeton oder Spannbeton, beide Methoden erhöhen die Festigkeit des Bauteils und erzeugen im Beton Druck-Vorspannungen, die vermeiden, dass dieser im Betrieb auf Zug beansprucht wird. Im Idealfall reduziert sich sogar die Druck-Vorspannungen bei äußerer Belastung auf Null. Da Beton ein alkalischer Zementstein ist, sind die integrierten Stahlbauteile vor Korrosion zumindest in begrenztem Umfang geschützt. Kommt es beispielsweise zum Einsatz in Salzwasser, wie etwa bei einem Brückenbau, dann wir der Betonstahl mit zusätzlicher feuverzinkter oder epoxidharzbeschichteter Oberflächenbehandlung verwendet.

Auch bei Estrich kann eine Bewehrung infrage kommen, und zwar immer dann, wenn dieser besonders dünnschichtig aufgetragen werden soll oder auf einer bestehenden Dämmung liegt. Dann kommen einfach Stahlgitter oder ein spezielles Kunststoffgewebe zum Einsatz.

Der Bewehrungsgehalt ermittelt die notwendige Bewehrung anhand eines Betonquerschnitts für die Biegung mit Normalkraft und gehört zu den Kennzahlen für Stahlbetonarbeiten.

 

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Synonyme - Armierungsgehalt

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