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Sonnenenergie hat in den vergangenen Jahren einen wahren Boom ausgelöst. Bei Neubauten in einigen Bundesländern sind Solarzellen auf dem Dach sogar verpflichtend. Experten gehen für die nächsten Jahre von einem deutlichen Boom der Technologie aus. Anzeichen dafür sind eine zunehmende Verbreitung der Technik in der Industrie. Dennoch kommt es wiederholt zu Unsicherheiten bei Hausbesitzern. Die teils schwammigen rechtlichen Vorgaben machen es der Bevölkerung nicht leicht. Daher gibt dieser Artikel eine Übersicht über die aktuelle Lage.

Wie funktioniert Photovoltaik?

Die Technologie von Photovoltaik ist bereits seit den 1950er-Jahren bekannt. Zu Beginn wurde sie wie zahlreiche andere Techniken zuerst von Raumfahrern eingesetzt, um Satelliten im Orbit der Erde zu halten. In späteren Jahrzehnten kamen die ersten Zellen aus Silizium auf den Markt. Das Grundprinzip ist einfach erklärt: Die verbauten Platten fangen die Photonen des Lichts auf und führen zu einer Freisetzung von Elektronen. Diese bewegen sich zwischen den Platten und es kommt zu einem Stromschluss. Allerdings handelt es sich dabei um Gleichstrom, der noch nicht zur privaten Energienutzung geeignet ist. Hier kommt die Solartechnologie ins Spiel. Ein im Modul verbauter Inverter wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um, der ins örtliche Stromnetz eingespeist wird.

Arten von Photovoltaikanlagen

Im Hinblick auf die technologischen Entwicklungen haben Solaranlagen einen deutlichen Sprung nach vorn geschafft. Heutige Zellen sind mit den damaligen Geräten, die nur wenige Watt erzeugen konnten, nicht mehr zu vergleichen. Zudem sind die wirtschaftlichen und steuerlichen Regelungen aufgrund neuer Gesetze komplex. In der öffentlichen Diskussion kommen zwei Arten besonders zur Sprache: Balkonkraftwerke und Solarzellen auf dem Dach.

Minisolaranlagen und Balkonkraftwerke

Die Gruppe der Minisolaranlagen hat deutlichen Aufwind durch die mediale Berichterstattung erhalten. Kleine Solarmodule auf dem Balkon erzeugen immer erfolgreicher Strom für Privathaushalte. Neben starr ausgerichteten Modulen werden flexible Modelle angeboten, die biegsamer sind. Sie eignen sich wegen ihrer Anpassungsfähigkeit für Balkone. Die Leistung fällt im Vergleich zu fest installierten Anlagen geringer aus. Für Mieter oder Besitzer eines kleinen Hauses stellen sie dennoch eine interessante Alternative dar. Nicht zuletzt, da Vereinfachungen der bürokratischen Vorschriften in Bezug auf Solarzellen geplant sind.

Solarzellen auf dem Dach

Am häufigsten findet sich Photovoltaik in Deutschland auf den Dächern von Gebäuden. Dort verrichten die Anlagen ihre Arbeit hocheffizient. Insbesondere Schrägdächer eignen sich wegen des Neigungswinkels für eine Installation. Für gewöhnlich wählen Hausbesitzer die Aufdachvariante. Mittlerweile werden auch Solarzellen im Dach verbaut, also direkt mit den Ziegeln verbunden. Hier liegen die Kosten höher.

Wie effizient sind Solaranlagen?

Die technischen Entwicklungen rund um Solarenergie haben an Fährt aufgenommen. So sind heute bereits Installationen auf der Nordseite realistisch, die früher noch als undenkbar galten. Ähnlich verhält es sich mit der Leistungsfähigkeit der grünen Energie. Für die meisten Menschen lohnt sich die Investition in eine Photovoltaikanlage. Die Anschaffungskosten sind mit circa 20.000 € zunächst hoch. Doch gerade bei südlichen Dächern erzeugen die verbauten Panels erhebliche Mengen an Energie, für deren Netzeinspeisung der emittierende Haushalt eine Vergütung erhält. Ferner sinkt durch die Privatnutzung des Stroms die eigene Stromrechnung. Jährlich sind Einsparungen im vierstelligen Bereich möglich. Auf diese Weise entlasten Solarzellen den Geldbeutel. Wer die Effizienz seiner Investition in Photovoltaik kalkulieren möchte, sollte auf einen Rechner zurückkommen. Anhand der wichtigsten Daten wie Neigungswinkel oder gewünschter Leistung lassen sich die Investitionskosten ausrechnen. Häufig rentiert sich die Anschaffung, sofern der jährliche Verbrauch in den Blick genommen wird. Ein weiterer Punkt: In den vergangenen Jahren hat sich die Effizienz der Solaranlagen erhöht. Heutige Panels erreichen nicht selten Wirkungsgrade über 25 %.

Rechtliche Vorschriften beim Einbau

Deutschland ist bekannt dafür, ein Land der Vorschriften zu sein. Leider müssen Häuslebauer bei der Installation einer Photovoltaikanlage zahlreiche Punkte beachten. Am einfachsten sind die Regeln bei Balkonkraftwerken bis 600 Watt. Sie benötigen lediglich einen Vermerk ins Marktstammdatenregister, das von der Bundesnetzagentur verwaltet wird. Für größere Anlagen wurde bis 2023 Umsatzsteuer erhoben. Diese Regelung wurde zum Neujahrswechsel aufgehoben. Nach der Logik des Gesetzgebers soll die Attraktivität von nachhaltiger Stromerzeugung so gestärkt werden. Ein wichtiges Kriterium für die Veranlagung der Photovoltaikanlage ist die Leistung. Liegt sie unter dem Richtwert von 30 Kilowatt, wird keine Steuer erhoben. Dennoch müssen Privatleute die Solarmodule beim Finanzamt anmelden. Lokale Behörden bieten auf ihren Websites bereits Formulare zum Ausfüllen an.

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