Begriff Definition
Jahresheizwärmebedarf

Der Jahresheizwärmebedarf gibt an, welche Menge an Energie pro Jahr rechnerisch nötig ist, um eine bestimmte Innentemperatur beibehalten zu können. Gemäß der Energieeinsparverordnung ist dieser Wert maßgeblich für die Ausstellung eines Wärmeschutzausweises. Der Jahresheizwärmebedarf ist eine rechnerische Größe, die nichts über den definitiven Energieverbrauch eines Bauobjektes aussagt. Er ermöglicht dem Bauherrn lediglich die Einordnung der Gebäudestruktur im Vergleich zu anderen Bauobjekten. Der persönliche Energiebedarf fließt nicht in die Berechnung mit ein, hat allerdings einen sehr hohen Einfluss auf den jährlichen Verbrauch.

Berechnet wird der Jahresheizwärmebedarf in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Alternative Angaben in Joule oder als Heizölvergleichswert sind möglich. Das bedeutet, dass bei einem sogenannten Drei-Liter Haus, circa drei Liter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr verbraucht werden. Das entspricht umgerechnet einen Jahresheizwärmebedarf von circa 30 kWh/m2a. Auch wenn dieser Wert nichts über den tatsächlichen Verbrauch aussagt, dient er jedoch dazu, einen Vergleich zu ähnlichen Gebäuden herzustellen.

Eine wichtige Rolle spielt der Jahresheizwärmebedarf für zukünftige Bauherren, die staatliche Hilfen für energieeinsparendes Bauen bzw. Sanieren beantragen möchten. Nur wenn ein Bauobjekt auf dem Papier die vorgegebenen Werte erreicht, können die unterstützenden Gelder fließen.

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Jutedämmung

Jutedämmung ist ein Recyclingprodukt und wird aus alten Kakao- oder Kaffeesäcken hergestellt. Das Naturmaterial wird zu Dämmmatten, Dämmvliese oder Dämmplatten weiterverarbeitet. Ein weiterer Anwendungsbereich der Jutefasern ist die Stabilisierung von Holzfaserdämmplatten, ebenfalls gibt es Dämmmaterial, das aus einer Mischung von Hanf- und Jutefasern besteht.

Was ist Jute?

Jute ist die Faser der Corchoruspflanze, die vorwiegend in Bangladesch und Indien angebaut wird. Die Bastfasern entstehen durch Röstung der Pflanze und sind bis zu zwei Meter lang. Aus den Fasern entstehen die klassischen Kakao- und Kaffeesäcke für den Transport.

Eigenschaften von Jutedämmung

Jutzedämmung bietet mit einem Wert von 0,038 W/mK gute bis sehr gute Dämmeigenschaften. Durch die hohe Kapazität Wärme zu speichern, eignet sich das Material sehr gut für den sommerlichen Wärmeschutz und ist im Vergleich zu Hanfdämmung günstiger im Preis. Da im Ausgangsmaterial für die Jutedämmung Kaffee oder Kakao transportiert wurde, kann es zu einer Geruchsbildung kommen. Diese ist bei Kakaosäcken stärker ausgeprägt. Für den erforderlichen Brandschutz sorgt Soda, das gleichzeitig zur Reinigung der Fasern dient.

Jute ist als ökologischer Dämmstoff beliebt. Das Material ist schadstofffrei, gesundheitlich unbedenklich und biologisch abbaubar. Jutedämmung ist schimmelresistent und für Schädlinge uninteressant, kann Feuchte gut auf- und wieder abnehmen und fördert so ein wohngesundes Raumklima.

Anwendungsbereiche von Jutedämmung

Jutedämmung in Form von Platten und Vliesen ist einfach zu verarbeiten. Das Material lässt sich leicht zuschneiden und einpassen. Da es sich um ein Naturmaterial handelt, sind für die Verarbeitung keine Schutzmaßnahmen erforderlich. Klassische Einsatzbereich für Jutedämmung ist die Auf-, Unter- oder Zwischensparrendämmung im Dachbereich. Ebenso können damit Holzbalkendecken, Holzbauwände oder die hinterlüftete Vorhangfassaden damit gedämmt werden. In Form von Stopfwolle wird Jute zur Abdichtung von Fugen an Fenstern und Türen eingesetzt. Als Beigabe zu Holzfaserplatten dient Jute zur Stabilisierung und ermöglicht die Fertigung der Platten in großen Längen.

 Weitere Informationen über Dämmstoffe:  hausbauberater.de/bauwissen/daemmstoffe

 

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Synonyme - Dämmjute

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