Immer öfter fällt in den Medien der Begriff des wohngesunden Bauens, aber viele Menschen haben eine allenfalls ungenaue Vorstellung davon, was sich hinter diesem Begriff verbirgt. Der Begriff des wohngesunden Hausbaus wurde erstmals 2005/2006 geprägt, als die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Kooperation mit Fachinstituten und Kliniken das gleichnamige Forschungsprojekt ins Leben gerufen hatte. In der Öffentlichkeit ist das Schlagwort Sentinel-Haus aus diesem Projekt besser bekannt.
wohngesund bauen -> worum es geht
Beim Bau eines wohngesund errichteten Hauses geht es in erster Linie um die Vermeidung von Emissionen, die entweder von den verwendeten Baustoffen oder auch den handwerklichen Arbeiten während der Bauphase ausgehen. Ein besonderes Augenmerk ist dabei auf die Verwendung von sog. VOC-Emissionen gerichtet:
Die Volatile Organic Compounds (flüchtige organische Verbindungen) wirken oft allergieauslösend und grundsätzlich gesundheitsgefährdend. Am meisten sind Kinder, ältere Menschen sowie Personen betroffen, die sensibel auf diese Verbindungen reagieren. Dabei reichen die Erkrankungssymptome von ständiger Müdigkeit, Allergien, Schlafstörungen, Leistungsminderung bis hin zu Atemwegserkrankungen. In Wohnräumen werden VOC überwiegend von Baustoffen, Kunststoffen oder Möbel abgesondert. Auch Farben und Lacke, die Lösemittel enthalten, sind eine VOC-Quelle.
wohngesund bauen -> Das Problem der belasteten Raumluft
In den letzten Jahren wurde -auch seitens des Staates- immer mehr Wert auf energetisch optimierte Gebäude gelegt. Dieser Trend, der vom Gebäudeenergiegesetz und der davor geltenden Energieeinsparverordnung noch verstärkt wurde, ist im Hinblick auf die Schonung der Energieressourcen, der Umwelt und nicht zuletzt des eigenen Geldbeutels, auch richtig. In energetisch hochwertigen Häusern gibt es jedoch durch deren völlige Dichtheit so gut wie keinen Luftaustausch mehr. Dadurch können sich die Schadstoffe in der Luft besser anreichern: Die Schadstoffbelastung in den Räumen eines modernen Hauses ist sehr oft bis zu vier Mal höher als in der Außenluft. Das Problem der belasteten Raumluft wird dadurch noch verdeutlicht, dass in Baumaterialien wie z. B. Dämmstoffen, Wandbaustoffen, Putzen oder Fugenmassen bis zu mehreren Tausend unterschiedliche Substanzen enthalten sein können, die gesundheitsschädlich wirken.
wohngesund bauen in der Praxis
Experten empfehlen, für den Hausbau nur anorganische Baumaterialien zu verwenden. Dazu gehören Ziegel, Porenbetonsteine sowie Gips- und Kalkputze. Durch ihre Fähigkeit, nicht nur Feuchtigkeit, sondern auch Schadstoffe aufzunehmen, tragen sie zu einer Verbesserung des Raumklimas bei. Dies sind Baumaterialien, die beim Bau von Massivhäusern verwendet werden, sodass ein Massivhaus von vornherein sehr gute Bedingungen für einen wohngesunden Hausbau mitbringt. Von der früher häufigeren Verwendung von Schlacken oder Chemiegips wurde zwischenzeitlich wieder Abstand genommen, weil diese Baustoffe eine erhöhte radioaktive Eigenstrahlung aufweisen. Holz eignet sich ebenfalls sehr gut als Baumaterial für wohngesundes Bauen. Hier sollte jedoch darauf geachtet werden, dass keine gesundheitsschädlichen Holzschutzmittel zum Einsatz kommen.
Kürzel wie PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) oder PCB (Polychlorierte Biphenyle) sind auch dem Laien geläufig und für viele der Inbegriff für einen Schadstoff. Doch nur selten wird vor dem Baubeginn der Boden des Baugrundstücks auf das Vorhandensein von Radon überprüft. Dabei handelt es sich um ein radioaktives Edelgas, das über das Fundament oder den Keller in das Innere eines Hauses eindringt und dort eingeatmet wird. Wissenschaftler schätzen, dass etwa 5-15% aller Fälle von tödlich verlaufenden Lungenkrebserkrankungen auf Radon oder dessen Folgeprodukte zurückgehen. Wird in entsprechend gefährdeten Gebieten gebaut, muss bereits bei der Bauplanung auf eine radonsichere Bauweise geachtet werden.
Auch über die Schädlichkeit von Elektrosmog und die Möglichkeiten, sich vor ihm zu schützen, wird seit etlichen Jahren diskutiert. Fachleute sind sich jedoch einig, dass die Strahlung von Massivhauswänden zu fast 100 % abgeschirmt wird. Wollte man in einem Fertighaus einen vergleichbaren Schutzeffekt erreichen, müssten dessen Wände mit Aluminiumfolie ausgekleidet werden.
Wenn auch Sie überlegen, Ihr Haus wohngesund zu bauen, dann sprechen Sie uns an. Unser Expertenteam beantwortet Ihre Fragen und unterstützt Sie in allen Phasen des Hausbaus.
Worauf speziell Allergiker beim Hausbau achten sollten, finden Sie unter der Rubrik "Bauen für Allergiker".