WärmepumpeEine preisgünstige Möglichkeit, eine Wärmepumpe einzusetzen, ist eine Luft-Luft-Wärmepumpe. Hier wird die benötigte thermische Energie entweder aus der Außen- oder der Abluft gewonnen. Deshalb sind keine Bohrungen oder Grabungen nötig. Das macht Luft-Wärmepumpen vergleichsweise kostengünstig und Genehmigungen entbehrlich.

Zu beachten sind jedoch Lärmschutzvorschriften, da diese Wärmepumpen nicht völlig geräuscharm funktionieren: Nicht selten sind es die niederfrequenten, als Brummen wahrgenommenen Geräusche einer Luft-Wärmepumpe, die zu den Konflikten mit der Nachbarschaft führen können. Hierbei gilt derzeit: Die meisten der in Innenräumen aufgestellten Luftwärmepumpen liegen bei einem Schallleistungspegel bei etwa 55dB(A) bis 60 dB(A), die meisten Außengeräte bei 62 dB(A) bis 67dB(A). Zum Vergleich: In diesem Bereich befinden sich auch normale Gespräche oder leise Radiomusik, was besonders während der Nachtstunden als störend empfunden werden kann. Aus ökologischer Sicht ist der Einbau einer Wärmepumpe sowohl bei Neu- als auch bei Bestandsbauten zu befürworten, da sie 60 % weniger CO2 ausstößt als eine Heizöl- oder Gasanlage. Luft-Wärmepumpen werden in Luft-Luft-Wärmepumpen und Luft-Wasser-Wärmepumpen unterschieden.

Wärmepumpen mit Außenluft-Nutzung

Wärmepumpen mit Außenluft-Nutzung können grundsätzlich das ganze Jahr über genutzt werden, sofern die Außentemperatur über dem Siedepunkt des verwendeten Kältemittels liegt. Sie sind zwar kostengünstig, haben jedoch im Winter Schwächen hinsichtlich ihrer Effizienz: Da an kalten Tagen mehr Antriebsenergie benötigt wird, entstehen hierfür höhere Stromkosten. Die Energiebilanz fällt günstiger aus, wenn eine weitere Energiequelle während der kalten Tage zur Unterstützung hinzugezogen wird, um Stromkosten einzusparen. Hierfür käme z. B. das Heizen mit Holz infrage.
Wärmepumpen mit Abluft-Nutzung (Abluft-Wärmepumpen)

Bei Abluft-Wärmepumpen wird diejenige Wärme genutzt, die im Innenraum eines Hauses z. B. durch Heizen, Beleuchtung, Körperwärme oder Elektrogeräte erzeugt wird. Im Regelfall würde diese thermische Energie mit dem Lüften ungenutzt entweichen. Daher muss parallel zu diesem Wärmepumpen-Typ ein System installiert werden, dass eine kontrollierte Lüftung der Räume gewährleistet. Auf die nachströmende Außenluft wird ergänzend zugegriffen, da sie wärmer ist als die nach außen zu transportierende Abluft.

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe entzieht der Umgebungsluft mithilfe eines Wärmetauschers die Energie, um dann damit das Wasser der Heizung zu erwärmen. Sie werden anhand der Art ihrer Aufstellung voneinander unterschieden:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Innenaufstellung
    Bei einer Innenaufstellung ist die Anlage vollständig im Gebäude untergebracht und nur ein Schlauch durch die Außenwand geführt. Der Schlauch saugt Frischluft an und sorgt für den Transport der Abluft.

  • Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Außenaufstellung
    Außen aufgestellte Anlagen sind mit Ausnahme der Leitungen für das erhitzte Wasser und der für die Wärmepumpe nötigen Zuleitungen draußen montiert.

  • Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Splitaufstellung
    Wenn eine sog. Splitaufstellung durchgeführt wird, ist der Verdampfer außerhalb des Hauses, alle anderen Anlagenteile jedoch im Hausinneren aufgestellt.

Kosten für eine Luft-Wärmepumpe

Die Kosten, die für diesen Wärmepumpen-Typ eingeplant werden sollten, liegen für ein Haus mit einer Wohnfläche von 150 qm bei ca. 15.000 Euro und sind überwiegend von dessen Leistungsfähigkeit abhängig. Für Montagekosten sollten etwa weitere 2.500 Euro einkalkuliert werden.
Für das Betreiben der Wärmepumpen wird Strom benötigt. Hierfür sollte bei einem 4-Personen-Haushalt mit einer Wärmepumpe, die eine Leistung von 11kW/Jahr erbringt, mit etwa 1.000 Euro jährlich gerechnet werden.
Auch wenn Luft-Wärmepumpen generell wartungsarm sind, ist zu empfehlen, die Kältemittelleitungen jedes Jahr von einem Fachmann überprüfen zu lassen. Dafür fallen Kosten von 50 bis 100 Euro an. Vereinzelt bieten Stromversorger einen speziellen, preisgünstigeren Wärmepumpentarif an. Da die gesetzliche Regelung dieses Sondertarifs 2007 weggefallen ist und keine Verpflichtung für die Energiekonzerne mehr besteht, diese kostengünstigen Stromtarif bereitzuhalten, sollten sich Bauherren oder Sanierer vor der Installation ihrer Wärmepumpe bei ihrem Energieversorger danach erkundigen.

 

 

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