Bei fast jedem angehenden Bauherrn vergeht vom Entschluss, ein Haus bauen zu wollen, bis zur tatsächlichen Vertragsunterzeichnung eine geraume Zeit. Es geht zunächst erst einmal darum, dass sich die noch undeutlichen Vorstellungen, wie das eigene Zuhause aussehen könnte, erst nach und nach verdichten. Viele Bauinteressenten nutzen für erste Eindrücke und Informationen Musterhausausstellungen oder Baumessen, wo sich Baufirmen mit ihren Häusern präsentieren, um so möglichst viele Kunden anzulocken. Dort ist natürlich auch immer Personal, das sich um die Bauinteressenten kümmert, Fragen beantwortet und eine positive Grundstimmung verbreitet.
Viele Besucher fühlen sich dort gut aufgehoben: Für die Wünsche und Probleme ihrer Kunden haben die Berater Lösungen, und der ausgeschenkte Kaffee ist gratis. In vielen Fällen enden diese Gespräche mit einem guten Gefühl der Besucher und oft mit einem unterschriebenen Bauvertrag – der bei den Beratern für gute Gefühle sorgt.
Sollte es beim Hausbau nicht immer um den Kunden gehen?
Daran gibt es keinen Zweifel. Aber Berater, die als Vertreter von Hausbaufirmen auftreten, werden auch von diesen bezahlt. Sie bekommen entweder ein festes Gehalt oder einen Sockelbetrag zuzüglich eines erfolgsabhängigen Honorars. Der Erfolg bemisst sich selbstverständlich an der Anzahl der abgeschlossenen Bauverträge und nicht an der Qualität des Kundengesprächs. Aber auch diejenigen Verkaufsberater, die nicht auf ein Erfolgshonorar angewiesen sind, müssen ihren Arbeitgebern gegenüber nachweisen, dass sie in ihrem Sinne tätig sind – was wieder auf die Menge der Bauverträge hinausläuft. An dieser Stelle sollte klar sein, dass der Rat eines bei einem Bauunternehmen abhängig beschäftigten Hausberaters für Bauinteressenten nichts wert sein kann, weil es nicht darum geht, sich auf die Kunden einzulassen und ihnen auch mal von etwas abzuraten, sondern nur die aus Sicht des Unternehmens erfolgreichen Abschlüsse zählen. Mit welchen Tricks Bauinteressenten zu einen Bauvertrag überredet werden erfahren Sie hier: Bluffs vieler Hausverkäufer und Hausanbieter
Wo können Bauinteressenten eine solide Beratung erwarten?
„Guter Rat ist teuer!“ Dieses Sprichwort mag für manche Lebenslagen gelten, für eine unabhängige Bauberatung trifft es nicht zu. Ein guter Rat ist hier von Fachleuten wie Architekten oder Bauingenieuren zu erwarten, die sich mit dem Hausbau gründlich auskennen, aber unabhängig tätig sind. Das bedeutet: Sie werden von den Menschen bezahlt, die ihren Rat suchen und bereit sind, eine tatsächliche Beratung, die ihren Namen verdient, zu vergüten.
Eine unabhängige Bauberatung ist bei Weitem nicht so teuer, wie manche Bauinteressenten oder Bauherren vermuten: Eine Bauberatung bei uns kostet zum Beispiel zwischen 150 und 195 Euro pro Stunde.
Einige Themenbeispiele für eine unabhängige Bauberatung
Bauherren und –interessenten stehen vor einer Vielzahl von Fragen, von denen manche ihnen erst im Laufe eines Fachgesprächs bewusst werden. Bauberater werden immer dann tätig, wenn ihre Kunden es wünschen. Sie müssen also nicht begleitend für die gesamte Planungs- und Bauphase beauftragt, sondern können auch punktuell involviert werden.
Da vielen künftigen Bauherren nicht klar ist, wie groß der Platzbedarf für ihr Eigenheim sein sollte, kann ein unabhängiger Bauberater bereits für die Ermittlung der Grundlagen angesprochen werden. Er hat den Überblick über die rechtlichen Vorgaben (z. B. örtliche Bauvorschriften) und die Erfahrung, seine Kunden auch auf den voraussichtlichen Bedarf in einigen Jahren hinzuweisen (z. B. Berücksichtigung von Kinderzimmern, Arbeitszimmer, Raumgrößen). Siehe auch: Analyse des Bedarfs
Bauberater ermitteln darüber hinaus zuverlässig, mit welchen Baukosten Bauinteressenten zu rechnen haben und raten ihren Kunden vor dem Hintergrund ihrer finanziellen Möglichkeiten auch durchaus davon ab, den einen oder anderen Wunsch umzusetzen. Zudem werden die oft zu knapp kalkulierten Nebenkosten beim Hausbau aufgeschlüsselt, um während der Bauphase keine Überraschungen zu erleben. Wenn bereits ein Kostenvoranschlag eines Bauunternehmens vorliegt, überprüft der Bauberater dessen Angaben und deckt Schwachstellen auf wie beispielsweise:
- Sind die angegebenen Baumaterialien qualitativ hochwertig und in ausreichender Menge angegeben?
- Werden die energietischen Vorgaben nach dem Gebäudeenergiegesetz eingehalten?
- Welche Leistungen werden tatsächlich erbracht?
- Kann zum angegebenen Preis ein gutes Eigenheim erwartet werden? Oder im entgegengesetzten Fall: Ist der Preis zu hoch?
Für Laien ist außerdem die Bedeutung mancher Formulierungen nicht zu erkennen:
- ab Oberkante Kellerdecke
Ihnen ist häufig nicht klar, dass die Formulierung „ab Oberkante Kellerdecke“ darauf hinweist, dass das Angebot nicht den Bau eines Kellers beinhaltet – was mehrere 10.000 Euro ausmacht. - schlüsselfertig
Auch unter der Bezeichnung „schlüsselfertig“ stellen sich zahlreiche künftige Bauherren ein Eigenheim vor, in das sie nach der Übergabe nur noch ihre Möbel stellen müssen. - gleichwertiges Material
Beliebt ist auch der Zusatz „oder gleichwertiges Material“: Er wird gern dann verwendet, wenn zunächst die Produkte eines Markenherstellers genannt wurden. Dieses Schlupfloch kann dafür sorgen, dass letztendlich minderwertige Materialien verwendet werden. - bauseits
Alle mit dem Begriff "bauseits" gekennzeichneten Leistungen sind im Leistungsumfang nicht enthalten.
Über diese verbreiteten Irrtümer klärt ein unabhängiger Bauberater auf – und spart seinen Kunden so hohe Kosten. Der gute Rat eines unabhängigen Bauberaters ist also auf jeden Fall sein Geld wert, sodass nicht auf ihn verzichtet werden sollte.