KühldeckenKühldecken sind eine sehr gute Alternative zu Klimaanlagen, da sie ihnen gegenüber mit zahlreichen Vorteilen überzeugen. Sie werden unter der Zimmerdecke montiert und grundsätzlich in zwei Varianten angeboten, wobei auch Systeme, die Merkmale aus beiden Varianten enthalten, auf dem Markt erhältlich sind.

Die handelsübliche Bezeichnung suggeriert, dass Kühldecken Kälte abgeben. Das ist jedoch falsch, denn sie arbeiten nach dem Prinzip, einem Raum Wärme zu entziehen, indem die Oberflächentemperatur der Kühldecke um einige Grad Celsius unter die Raumtemperatur abgesenkt wird.

Grundsätzlich wird unterschieden zwischen Konvektionsdecken und Strahlungsdecken :

  • Konvektionsdecken
    Die abgehängten Konvektionsdecken sind offen konstruiert, was sich positiv auf die senkrechten Luftbewegungen (Konvektion) und somit auf den Kühlungseffekt auswirkt. Wenn die Rippen dem Raum zugewandt installiert werden, lässt sich die Leistung steigern. Die Kühlleistungen von Konvektionsdecken können bis zu 220 W/m2 betragen.
  • Strahlungsdecken
    Strahlungsdecken sind wegen ihrer geschlossenen Konstruktion platzsparend, aber nicht ganz so leistungsstark wie Konvektionsdecken. Die Wärmeübertragung findet zum größten Teil durch Strahlung statt. Kunden erhalten sie als Putzdecken oder in einer Version als abgehängte Decken.

Weitere Varianten wie Kühlsegel oder geschlossene Metallakustik-Kühldecken sind Abwandlungen hiervon. Eine weitere, im privaten Bereich aber eher seltene Möglichkeit ist eine Kühldecke in Form einer Betonkernaktivierung. Dieses Prinzip macht sich die Fähigkeit von Betonflächen zunutze, thermische Energie zu speichern. Dafür werden in die Bewehrungsanlagen der Betondecken, -wände oder –pfeiler Rohrsysteme eingefügt, in denen Wasser zirkuliert.

Kunden spüren sofort die beiden deutlichsten Vorteile einer Kühldecke: Im Gegensatz zu Klimaanlagen entsteht keine Zugluft und es entfallen die typischen Zirkulationsgeräusche („stille Kühlung“). Die empfundene Raumtemperatur liegt um ca. zwei bis drei Grad Celsius niedriger als die tatsächlich gemessene, was von den Bewohnern als sehr angenehm bewertet wird. Die für die optimale Kühlung eines Zimmers nötige Größe einer Kühldecke wird anhand der Norm EN 15377 bestimmt, die entsprechende Berechnungsmethoden vorsieht.

Funktionsweisen von Kühldecken

1. Kühlen

Wird die Temperatur der Kühldecke gesenkt, so nimmt sie die Wärme auf, die sich im Raum befindet. So lässt sich die Raumtemperatur zwischen 6 und 14 Grad unter der Außentemperatur senken, ohne dass es zu einer spürbaren Luftbewegung oder Geräuschentwicklung kommt. Es handelt sich hierbei um eine passive Kühlung, bei der der physikalische Effekt genutzt wird, dass warme Raumluft nach oben steigt. Da die Decke eine geringe Temperatur als die nach oben gestiegene Luft hat, wird die dann abgekühlte Luft in den Raum nach unten abgegeben. Es handelt sich um einen beständigen physikalischen Kreislauf.

2. Heizen

Wir Menschen empfinden die Wärme der Sonnenstrahlung als angenehm. Die Strahlungswärme der als Heizung genutzten Decke wirkt nach einem ähnlichen Prinzip. Sie erwärmt gleichmäßig die Raumumschließungsflächen und Gegenstände im Raum. Der Fußboden wiederum absorbiert die von der Decke ausgehende Strahlungswärme und sorgt so dafür, dass auch die Füße warm bleiben. Auch in der Heizfunktion ist kaum eine Thermik zu verspüren, da es sich um gleichmäßige Strahlungswärme handelt.

Müssen Kunden Angst vor austretendem Wasser haben?

Kühldecken hatten es nicht leicht, sich auf dem Markt durchzusetzen. Da diese Technik aus Leitungen besteht, durch die Kaltwasser zirkuliert, hatten Interessenten die Befürchtung, im Falle eines Lecks könnte Wasser austreten und ins Zimmer tropfen. Auch die Sorge, es könnte zu Kondensatschäden kommen, spielte hier eine Rolle. Doch jetzt finden Kühldecken auch für den Einsatz in Geschäftsräumen immer mehr Anhänger: Die Systeme bestehen durchweg aus veredelten und damit rostfreien Metallen und unterliegen strengen Prüfbestimmungen. Nach Abschluss der Montage müssen sie einen Test durchlaufen, bei dem sie einem Druck ausgesetzt werden, der ein Vielfaches über des üblichen Betriebsdrucks beträgt. Innerhalb einer Kühldecke wird ein geschlossener Wasserkreislauf aus normalem Leitungswasser hergestellt, das nicht speziell aufbereitet werden muss.

Das kosten Kühldecken

Die Höhe der Investitionskosten ist von der verwendeten Variante, dem Hersteller und der flächenbezogenen Kühlleistung der Kühldecke abhängig. In den Kosten ist immer die abgehängte Akustikdeckenverkleidung eingeschlossen. Eventuell müssen Kosten für die Grundlüftung aufgeschlagen werden. Beträgt die Kühlleistung beispielsweise 30 W/m2, sollte mit Kosten von ca. 200 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden. Bei einer höheren Kühlleitung von 90 W/m2 sollten Kosten von etwa 300 Euro je Quadratmeter einkalkuliert werden. Es entstehen keine Wartungskosten.

Was man außerdem über Kühldecken wissen sollte

Sofern Kühldecken in der Umgebung eingesetzt werden, für die sie konzipiert wurden, ist von einer Lebensdauer von 50 Jahren auszugehen. Durch ihre geringe Vorlauftemperatur entstehen nur sehr geringe Betriebskosten.

Kühldecken sind in vielen Fällen gem. der Umweltdeklaration ISO 14025 validiert. Insbesondere diejenigen Kühldecken, die mit Gipskarton kombiniert werden, überzeugen wegen dieses natürlichen Werkstoffs mit ihrer Umweltfreundlichkeit.

 

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