KfW-Effizienzhaus 40Wir kommen fast gar nicht mehr mit der Aktualisierung unserer Beiträge nach. Kaum war die Förderung für KfW-40-Häuser wieder möglich, waren die dafür geplanten 1 Mrd. € auch schon wieder ausgegeben. Das dauerte insgesamt nur wenige Stunden.

Der aktuelle Stand:

  • Gefördert wird ausschließlich das Effizienzhaus 40 NH. Damit wird jetzt von Bauherren weitaus mehr erwartet als je zuvor. Es genügt nun nicht mehr, dass das Haus seinen Energiebedarf (Wärme und Kälte) zu mindestens 55 Prozent aus erneuerbaren Energien deckt. Zusätzlich müssen nachhaltige Materialien sowie Rohstoffe für den Hausbau eingesetzt werden, um das Nachhaltigkeitszertifikat zu erhalten.
  • Anträge können bis Ende 2022 gestellt werden.
  • Im Januar 2023 sollte ein neues Programm zur Neubauförderung an den Start gehen, jedoch wird sich dies mindestens bis zum März verzögern.

Bezuschusst werden

  • maximal 18.750 € (12,5 % von 150.000 € je Wohneinheit).
  • maximal 5.000 € für die erforderliche Fachplanung und Baubegleitung durch einen zertifizieren Energieeffizienz-Experten.

Für Bauinteressenten wird es nun nicht nur teurer, sondern auch komplizierter. Fakt ist, dass die mit den Forderungen für das Nachhaltigkeitszertifikat verbundenen Kosten nicht durch das Förderprogramm gedeckt werden.

Insofern wird sich dieses Förderprogramm nur an Bauinteressenten richten, die es sich den nachhaltigen Hausbau leisten können und dies ohnehin planten.

Kompliziert wird es aus verschiedenen Gründen

1. Kostenunsicherheit

Momentan schwanken die Preise für Baustoffe so extrem, dass eine belastbare Kalkulation der Baukosten unmöglich ist. Dieses Problem teilen sich Bauunternehmen mit den Bauinteressenten dergestalt, dass beide keine Preisgarantien mehr erhalten. Der Bauherr kann keinen Festpreis erwarten, wenn der Bauunternehmer selbst seine Baustoffe nicht zu einem zuvor vereinbarten Preis einkaufen kann.

2. Nachhaltigkeitszertifikat erfordert Aufwand

Wer ein Effizienzhaus 40 NH bauen möchte, muss

  • Baustoffe meiden, die Schadstoffe enthalten könnten.
  • Baustoffe wählen, die aus nachhaltigen Materialien bestehen.
  • eine Nutzbarkeit für alle Altersgruppen sicherstellen, also barrierefrei bauen.
  • beim Hausbau auf die Begrenzung von Treibhausgasen achten.

3. Förderunsicherheit

Wer sein Haus als Effizienzhaus 40 NH baut, erhält das Zertifikat erst nach Fertigstellung. In einem schwer zu durchschauenden Verfahren muss zunächst auf technisch-operativer Ebene geprüft werden, ob die allgemeinen Förderbedingungen eingehalten wurden. Dem folgt eine weitere Prüfung durch die Baubehörde. Die muss einschätzen, ob die Anforderungen im öffentlichen Interesse erfüllt worden sind.

Kriterien für ein Effizienzhaus 40 NH

  • Soziale Qualität
    Damit sind Maßnahmen des Schallschutzes und der Barrierefreiheit gemeint, aber auch zur Minderung von Gesundheitsrisiken.

  • Ökologische Qualität
    Hierbei liegt der Fokus auf den Schutz der Vielfalt aller lebenden Organismen, Lebensräume und Ökosysteme, Verringerung des Trinkwasserbedarfs, die Nutzung von Ressourcen und deren Umwelteinfluss.

  • Ökonomische Qualität
    Hier geht es um die Aufwendungen im Bezug auf den Lebenszyklus. Dazu gehören die Kosten für die Planung, Beschaffung, Nutzung, Instandhaltung genauso wie die Betriebs- und Entsorgungskosten. Wie auch in der Kosmetikbranche müssen die in den Baustoffen enthaltenen Substanzen nachvollziehbar und der geforderten ökologischen Qualität entsprechen. Darüber hinaus soll ein Neubau barrierefrei sein, damit er auch im Alter genutzt werden kann.

Weitere erforderliche Maßnahmen

Neben den vorgenannten Forderungen müssen auch bautechnische und haustechnische Maßnahmen getroffen werden. Dazu gehören ein umfassender Wärmeschutz der Gebäudehülle (Bodenplatte, Keller, Außenwände, Fenster, Hauseingangstür, Dach) und eine darauf ausgerichtete Haustechnik. Der Wärmebedarf muss aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Zudem ist eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung notwendig. Der Bedarf an Strom sollte möglichst durch eine Fotovoltaik Eigenstromanlage gedeckt werden.

Weitere Informationen können hier abgerufen werden: Qualitätssiegel NACHHALTIGES GEBÄUDE

Diese Förderprodukte sind ablaufen und können nicht mehr beantragt werden:

 

Alle Angaben ohne Gewähr. Stand: 23. 04. 2022

 

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