Ein Holzvergaserkessel hat eine vollkommen andere Funktionsweise als andere Holzheizungen. Die Holzvergasung und deren Verbrennung erfolgen in einem Holzvergaser in zwei unterschiedlichen Brennkammern mit jeweils einer eigenen Funktion. Hierdurch verursacht ein Holzvergaserkessel nur geringe Emissionen bei gleichzeitig hohem Wirkungsgrad.
Funktionsweise
In der oberen Brennkammer wird das Brennholz getrocknet und anschließend in Holzgas umgewandelt.
Die leichten Teile des Gases verbrennen gemeinsam mit dem Holz, und das restliche, schwer verbrennbare Holzgas gelangt in die untere Kammer des Holzvergaserkessels. Dort wird es in nutzbare Wärme umgewandelt, wofür die Brennkammer eine Temperatur von mehr als 1.000°C erreichen muss. Ohne zusätzlichen Antrieb würde sich das Holzgas in der oberen Brennkammer ansammeln, daher kann das Holzvergaser-Prinzip nur mit einem Gebläse funktionieren, um das Holzgas in die untere Brennkammer zu leiten. Hierfür kommen auch Saugzugventilatoren zum Einsatz. Ein Holzvergaserkessel nutzt die zugeführte Primärluft für den Prozess der Holzvergasung sowie für die Verbrennung der leichten Anteile des Holzgases in der oberen Brennkammer. Die Sekundärluft wird der unteren Brennkammer zugeführt und dient der vollständigen Verbrennung des Holzgases. Die Funktionsweise kann bei verschiedenen Produkten unterschiedlich sein, doch grundsätzlich wird der Verbrennungsprozess abhängig von der Kesseltemperatur oder anderen Parametern gesteuert.
Verfügt ein Holzvergaserkessel über einen Pufferspeicher, so speichert dieser Wärme, die später genutzt werden kann. Dabei muss der Kessel seltener angefeuert werden und arbeitet somit besonders effizient und umweltfreundlich. Der Pufferspeicher ist allerdings kein fester Bestandteil eines Holzvergaserkessels. Ab einer Kesselleistung von 15kW ist nach BImSchV (Bundesimmissionsschutzverordnung) ein Pufferspeicher in Deutschland Pflicht.
Wirkungsgrade
Die Effektivität einer Heizungsanlage wird am Wirkungsgrad gemessen. Je besser die vom Brennmaterial zur Verfügung gestellte Energie umgesetzt wird, umso höher fällt der Wirkungsgrad der Anlage aus. Jedoch ist auch beim Holzvergaser mit perfekter Regelung mit gewissen Verlusten zu rechen. Diese reduziert die Nutzung der bereitgestellten Wärmeenergie, wenn auch nur gering. Moderne Kessel mit Lambdasondenregelung erzielen Wirkungsgrade von ca. 90 %.
Bei Holzkesseln wird prinzipiell zwischen feuerungstechnischem Wirkungsgrad und Kesselwirkungsgrad unterschieden. Der feuerungstechnische Wirkungsgrad bezieht sich auf den Nutzungsgrad der Energiemenge, die im Holzkessel abgegeben wird. Der Kesselwirkungsgrad erscheint auf den ersten Blick niedriger, gilt allerdings als weitaus aussagekräftiger. Dieser berücksichtigt darüber hinaus noch den Teil der Wärme, die beim Verbrennungsprozess abgestrahlt wird. Somit umfasst dieser Kennwert außerdem die entstehenden Verluste über Abgase und Wärmestrahlung.
Vorteile auf einen Blick
- Umweltfreundlich dank CO2-neutralem Verbrennungsprozess
- Relativ günstig in der Anschaffung
- Brennholz als regeneratives und günstiges Brennmaterial
- Sehr gute Wirkungsgrade von etwa 90 %
- Vergleichsweise geringe Schadstoffemissionen
Nachteile auf einen Blick
- Häufiges Nachheizen per Hand
- Regelmäßige Entsorgung der Verbrennungsrückstände
- Erhöhter Platzbedarf für großen Pufferspeicher