Brandschutz und SchallschutzDer Brandschutz und auch der Schallschutz sind Themen, die sowohl beim Hausbau als auch bei der Gebäudesanierung oft für weniger wichtig gehalten werden. Doch es kommt täglich in Deutschland zu Wohnungsbränden mit Verletzten und Toten. Mal ist es der brennende Adventskranz oder die im Bett gerauchte Zigarette, in anderen Fällen löst der Kurzschluss in einem Elektrogerät einen Wohnungsbrand aus. Auch der Schallschutz spielt beim Hausbau eine Rolle: Im Alltag gibt es kaum etwas Störenderes als eine Decke, die nur schlecht schallgedämmt ist. Niemand möchte ständig die Schritte und Stimmen der Mitbewohner in den benachbarten Räumen hören müssen.

Doch wie lassen sich der Brand- und Schallschutz mit dem Wunsch nach einem ökologisch gebauten Haus vereinbaren? Es besteht Einigkeit darüber, dass ein massiv gebautes Haus grundsätzlich über einen besseren Brand- und Schallschutz verfügt als ein Fertighaus. Doch darüber hinaus werden zahlreiche Materialien angeboten, mit denen das Gebäude unter Beachtung  ökologischer Kriterien weiter optimiert werden kann.

Schallschutz im Eigenheim

Bei der Schalldämmung geht es um die Ver- oder Behinderung der Schallwellenfortpflanzung. Daher muss ein möglichst luftdichter Abschluss von der Schallquelle und vom Aufpunkt hergestellt werden. Hierfür bieten sich mehrere ökologische Baustoffe an, die über eine sehr gute Rohdichte, also ein sehr gutes Verhältnis von Masse und Hohlraum eines Dämmstoffs, verfügen. Kork, Flachs, Zellulose und Hanf bewirken eine hervorragende Schalldämmung. Eine weitere Möglichkeit, Innenräume baubiologisch hochwertig auszurüsten, ist die Verwendung von Baumwollputz. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus Baumwolle sowie zugesetztem wasserlöslichem Bindematerial. Baumwollputz wird flüssig mithilfe einer Glättkelle verarbeitet und kann aufgrund seiner groben Struktur mehr Feuchtigkeit als andere Wandbeschichtungen speichern. Die weiche Oberfläche absorbiert Klänge so gut, dass die Verbesserung des Raumklangs sich auch auf das Musikhören positiv auswirkt. Dieser Effekt dieses sog. porösen Absorbers wird auch durch das Fraunhofer Institut für Bauphysik bestätigt.
Für den Bereich innerhalb eines Einfamilienhauses gibt es zwar keine gesetzlichen Vorgaben, aber es empfiehlt sich, bereits beim Bau auf den Schallschutz zu achten, damit der Familienfrieden nicht nachhaltig gestört wird. Bauherren, die ihr Haus mit schweren Mauerwerkswänden sowie Stahlbetondecken errichten, haben bereits sehr viel für den Schallschutz getan. Die DIN 4109 stellt hier keine besonderen Anforderungen. Daher sollten Bauherren die ausführenden Handwerksfirmen vertraglich dazu verpflichten, für einen ausreichenden Schallschutz zu sorgen. Eine spätere Verbesserung des Schallschutzes ist sehr aufwändig und vergleichsweise teuer.

Brandschutz im Eigenheim

Die Brandsicherheit von Wänden und Decken ist ein ebenso wichtiges Thema wie der Schallschutz. Deshalb sollte ein Haus aus nicht brennbaren Materialien gebaut werden. Die Decken und Wände von massiv gebauten Häusern haben keine Hohlräume und können darum die Ausbreitung eines Brandes deutlich abbremsen und oft sogar stoppen. Durch ihren homogenen Aufbau wird außerdem erreicht, dass das Feuer nicht durch Abwasserrohre aus Kunststoff, Fugen oder aber durch die von der Hitze schmelzenden Steckdosen in die Decken oder Wände eindringt und sich dann dort unbemerkt weiter ausbreiten kann. Ein weiterer Vorteil von in Massivbauweise errichteten Häusern ist, dass die mineralischen nicht brennbaren Baustoffe keine Rauchgase entwickeln.
Massive Wände, die eine Dicke von nur 11,5 cm haben, widerstehen einem Brand für mindestens 90 Minuten und werden darum der Feuerwiderstandsklasse F 90 zugeordnet. Da so gut wie alle Massivhäuser dieses Kriterium erfüllen, werden die Brandschutzanforderungen für freistehende Einfamilienhäuser deutlich übererfüllt. Dies schlägt sich bei den meisten Gebäudeversicherungen in niedrigen Preisen nieder. Ein Massivhaus weist in Kombination mit Rauchmeldern eine Sicherheit auf, die über die von den Brandschutzvorschriften geforderten Standards hinausgeht. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die Mehrzahl der Bundesländer schon heute bei Neu- und Umbauten verbindlich den Einbau von Rauchmeldern vorschreibt. Lesen Sie auch: Rauchmelder im Eigenheim.

Sollten Sie zu diesem Thema Fragen haben, stehen Ihnen unsere Experten gern zur Verfügung.

 

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