Begriff Definition
Fexerplatten

Fexerplatten sind dünne Steinplatten aus mineralhaltigem Glimmerschiefer. Sie wurden früher im Ofenbau und als Dacheindeckung verwendet. Der Name stammt vom Abbauort: Der für die Fexerplatten oder „Plattas de Fex“ verwendete Glimmerschiefer kommt ausschließlich im Fextal, oberhalb der Silser Alp im Schweizer Oberengadin, vor.

Fexerplatten – historisches Kulturerbe

Die Platten wurden vom 17. Jahrhundert bis 1964 in einem Steinbruch im Fextal abgebaut. Mit dem Verbot des Abtransports der Platten mit Motorfahrzeugen wurde der Betrieb des Steinbruchs eingestellt und der Nachschub an Platten kam zum Erliegen. Der Steinbruch gilt als Kulturerbe und wird von einer eigens gegründeten Stiftung gesichert und restauriert. Die noch vorhandenen Dächer im Engadin werden sorgfältig erhalten und liebevoll gepflegt. Aus diesem Grund sind die noch vorhandenen Platten sehr begehrt. Nach dem Abbau von den Dächern verfallener Häuser werden die Fexerplatten für neue Dächer oder auch besonders gerne als Fußbodenbelag verwendet.

Fexerpatten als Dacheindeckung

Fexerplatten sind maximal 15 mm dick und entstanden durch die Spaltung des Gesteins. Das damit verbundene geringe Gewicht machte die Platten zum idealen und in der Region gut verfügbaren Material für Dacheindeckungen. Der Abbau der dünnen Platten war ausschließlich in den Wintermonaten möglich, denn nur im gefrorenen Zustand konnte der Glimmerschiefer zerstörungsfrei gespalten und zu den Platten verarbeitet werden.

Rot durch Oxidation

Neben dem Seltenheitswert sind Fexerplatten noch aus einem anderen Grund so beliebt. Durch den ständigen Kontakt der Platten auf den Dächern mit der Außenluft kam es zur Oxidation. Diese verleiht der Oberfläche eine faszinierende rötliche Färbung und erklärt die Beliebtheit als Bodenbelag.

 

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Feuerwiderstandsklasse

Feuerwiderstandsklassen werden im Allgemeinen als Brandschutzklasse bezeichnet und beschreiben den Feuerwiderstand eines Bauelements, eingeteilt nach standardisierten und genormten Feuerwiderstandsklasse. Sie beschreibt die Fähigkeit eines Bauelements, einem Brand unter genau festgelegten Testbedingungen für einen bestimmten Zeitraum standzuhalten und gibt in Zahlen an, wie viele Minuten ein bestimmtes Bauteil, wie beispielsweise ein Dach, eine Wand oder eine Decke, einem Feuer standhalten kann.

Entsprechend der Dauer des Widerstandes wird ein Bauteil in eine Brandschutzklasse eingeordnet. Ein Bauteil muss der angegebenen Feuerwiderstandsdauer widerstehen können und nach Prüfung wird diese Anforderung in der DIN Norm 4102 dokumentiert. Für die Europäische Union gilt die DIN EN 13501.

  • DIN 4102-2
    Die DIN 4102-2 unterscheidet in die Feuerwiderstandsklassen F 30, F 60, F 90, F 120 und F 180, wobei die zugehörige Ziffer die Dauer des Funktionserhalts in Minuten bezeichnet.
    - F30 = bis zu 30 Minuten Widerstandsfähigkeit
    - F60 = bis zu 60 Minuten Widerstandsfähigkeit
    - F90 = bis zu 90 Minuten Widerstandsfähigkeit
    - F120 = bis zu 120 Minuten Widerstandsfähigkeit
    - F180 = bis zu 180 Minuten Widerstandsfähigkeit

  • EU-Norm EN 13501-2
    Die EU-Norm EN 13501-2 stellt auf die Bauteileigenschaften R (Resistance – Tragfähigkeit), E (Etanchéité – Raumabschluss) sowie I (Isolation – Wärmedämmung) und die Brandwiderstandsdauer in Minuten (15, 20, 30, 45, 60, 90, 120, 180, 240, 360) ab. Die Beschreibung kann mit weiteren Klassifizierungen wie z. B. M (Mechanical – mechanische Einwirkung) erweitert werden.

Die Einstufung in die Feuerwiderstandsklassen kann mit und ohne Brandversuche stattfinden. Wenn ein Bauteil mithilfe von Brandversuchen in die entsprechende Feuerwiderstandsklasse eingestuft wurde, wird das Ergebnis durch ein Prüfzeugnis auf Grundlage der DIN 4102 nachgewiesen. Wenn ein Bauteil ohne Brandversuche eingestuft wird ist das auch in der DIN 4102 in Teil 4 dokumentiert und besagt, dass das Bauteil ohne Nachweis in die angegebene Feuerwiderstandsklassen eingestuft wurde.

 

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Synonyme - Brandschutzklasse
Feuerüberschlag

Als Feuerüberschlag bezeichnet man die horizontale Ausbreitung von Bränden in mehrstöckigen Gebäuden über die Außenseite der Fassade hinweg. Eine der häufigsten Ursachen für dieses Phänomen sind Öffnungen im Mauerwerk, die in Folge des Brandes entstehen. Auch fehlende Brandschutzwände und -türen und zu geringe Abstände zwischen Gebäuden begünstigen die Ausbreitung des Brandes.

Ursachen des Feuerüberschlags

Zu einem Feuerüberschlag kann es einmal durch bauliche Mängel und Planungsfehler, zum anderen aber auch durch Fehler bei der Brandbekämpfung kommen. So können falsche Löschmittel durch chemische Reaktionen den Brandherd anfeuern. Werden Fenster oder Türen während des Brandes geöffnet, kann dies Feuerbrücken und damit ebenfalls die Ausbreitung begünstigen. In baulicher Hinsicht kommen zu dichte Abstände zwischen Gebäuden in Frage, besonders bei einer umfangreichen Verglasung kann der Brand sogar über weitere Strecken überschlagen.

Baulicher Brandschutz – Feuerüberschlag verhindern

Ausreichende Gebäudeabstände, Brandwände und Brandschutztüren sind die wirksamste Maßnahme gegen die Ausbreitung von Bränden innerhalb oder zwischen Gebäuden. In den Landesbauordnungen sind sogenannte Brandabschnitte vorgeschrieben, die durch feuerwiderstandsfähige, abschottende Wände oder Türen im Gebäude geschaffen werden. Diese Vorkehrungen sind nicht nur laut Gesetz vorgegeben, sondern auch im Falle eines Brandes für die Feuerversicherung relevant. Maßnahmen des baulichen Brandschutzes sind:

  • Feuerwiderstandsfähige Bauteile
  • Stabile Bauart der Wände
  • Geringe Wärmeleitfähigkeit der Bauteile im Brandfall
  • Verwendung nichtbrennbarer Baustoffe
  • Öffnungslose Wände
  • Sicherung von Öffnungen (Brandschutztür)

Feuerüberschlag und Brandüberschlag

Die beiden Begriffe überschneiden sich in vieler Hinsicht: Sie beschreiben die Ausbreitung von Gebäudebränden. Der Unterschied zwischen Brandüberschlag und Feuerüberschlag liegt darin, dass bei ersterem die Ausbreitung der Flammen zwischen Fassadenöffnungen und Bauteilen in horizontaler und vertikaler (von Geschoss zu Geschoss) bezeichnet wird. Dies kann durch Windeinwirkung oder Thermik begünstigt werden. Der Feuerüberschlag dagegen bezeichnet ausschließlich den horizontalen Überschlag, also zwischen gegenüberliegenden oder winklig angeordneten Bauteilen und Gebäuden. Die Maßnahmen sind entsprechend der baulichen Situation zu planen und auszuführen.

 

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Feuerschutz

Der Feuerschutz sollte schon in der Planungsphase mitberücksichtigt werden. Die Vorgaben vom Gesetzgeber sind allerdings eher minimal. Nichtsdestotrotz sollte sich jeder Bauherr von seinem Architekten beraten lassen.

Bei den Baustoffen sollten wenn möglich, ausschließlich nicht brennbare bis schwer brennbare Baustoffe gewählt werden. Bei der Raumausstattung dagegen natürliche Stoffe und Materialien, um der giftigen Rauchentwicklung vorzubeugen. Fluchtwege sollten nicht mit Einrichtungsgegenständen verstellt werden. Der Einbau von Feuerschutztüren ist sinnvoll, um die Feuerausbreitung zu verzögern. Gerade bei elektrischen Rollläden ist es sinnvoll, dass die Ausführung gewählt wird, die sich im Notfall auch manuelle bedienen lassen. Brandschutzschalter helfen Kabelbrände zu vermeiden. Sie registrieren gefährliche Störlichtböden und unterbrechen daraufhin den Stromkreislauf. Außerdem sollten die Elektroinstallationen regelmäßig gewartet werden. Die Installation einer Blitzschutzanlage kann sich ebenfalls auszahlen.

Die Mindestabstände bei der Montage von Solaranlagen sollten eingehalten werden. Das Gleiche gilt für Kaminöfen und Leitungen mit hoher Wärmeabstrahlung. Bei ihnen müssen die Mindestabstände zu brennbaren Materialien eingehalten werden. Alle Schlafbereiche, Kinderzimmer, Fluren und offene Verbindungen mit mehreren Geschossen sollten mit Rauchmelder ausgestattet sein und ein Feuerlöscher hilft, wenn es dann zum Brand kommen sollte.

Mögliche Brandquellen im eigenen Haus zu erkennen, hilft dabei, die richtigen Vorkehrungen zu treffen. Bei Vermietung ist der Vermieter für den Feuerschutz zuständig. Es ist auch seine Aufgabe, sich um die Installation der Rauchmelder zu kümmern.

 

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Feuchteabgabe

Um sich in einem Raum wohl zu fühlen, muss dieser eine bestimmte Temperatur und eine angemessene Feuchtigkeit aufweisen. Die empfohlene Raumtemperatur liegt zwischen 22° und 25° C, je nach persönlicher Vorliebe. Bei der Luftfeuchte ist der Bereich ein bisschen größer. Je nach "Wohlfühltemperatur" liegt die als angenehm empfundene Luftfeuchte bei etwa 35 % bis 75 %. Normale Räume weisen in der Regel eine Luftfeuchte von ca. 45 % auf.

Beim Kochen, Wäsche trocknen, Fußboden wischen und durch Pflanzen wird eine bestimmte Feuchte in die Luft abgegeben. Sport oder Schwitzen in der Ruhephase erhöhen die Luftfeuchte entsprechend. Selbst reines Atmen sorgt für eine Feuchteabgabe, da der Körper über die Atmung Feuchtigkeit nach außen transportiert. Jede Tätigkeit hat eine bestimmte Feuchteabgabe, die die Luftfeuchte in einem Raum erhöht. Diese überschüssige Luftfeuchte muss abtransportiert werden, da es ansonsten zu Schimmel oder baulichen Feuchteschäden am Gebäude oder im Raum kommen kann.

Der einfachste Weg ist dabei das mehrminütige Lüften bei voll geöffneten Fenstern, am besten mit einem kleinen Durchzug, damit der Luftaustausch schneller stattfindet. Gerade bei Vorgängen wie Kochen oder Sport sollte der Raum danach vollständig gelüftet werden, damit die überschüssige Luftfeuchte abtransportiert und ein ausgeglichenes Raumklima erreicht wird.

Feuchteabgabe in Bezug auf Bauwerke

Die Feuchteabgabe in Bezug auf Bauwerke bezeichnet den sogenannten Schwund, also die Volumenminderung, wie er beispielsweise beim Austrocknen von Beton vorkommt. Hier werden verschiedene Arten und Intensitäten unterschieden, z. B. das Frühschwinden in den ersten Tagen nach Baufertigstellung oder auch die Hydration in Folge einer künstlichen, da chemischen Austrocknung.

 

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Festpreis

Beim Hausbau stolpert man relativ schnell über den Begriff Festpreis. Baufirmen werben mit dem Slogan, dass sie das Haus zu einem garantierten Festpreis schlüsselfertig an den Bauherren übergeben. Für viele Bauherren ist diese Festpreisgarantie natürlich verlockend, da sie Planungssicherheit verspricht. 

Der Festpreis ist eine Preisgarantie des Hausanbieters, Bauunternehmers oder Bauträgers und bezieht sich auf alle Leistungen, die er gemäß Bauvertrag zu erbringen hat. Die Dauer der Preisbindung beträgt in der Regel zwischen 6 Monaten und 12 Monaten. Damit auch Verzögerungen wie beispielsweise bei den Anträgen oder durch Schlechtwetterperioden nicht zu Lasten der Festpreisgarantie gehen, sollten diese Stillstandszeiten bereits in die Preisbindung einfließen.

Jeder Bauherr sollte dem Vertrag und insbesondere der Baubeschreibung große Aufmerksamkeit schenken, da die Preisgarantie nur für die Leistungen gilt, die explizit in der Baubeschreibung festgehalten sind. Jede unklare Formulierung zieht nicht nur eine Erhöhung der Kosten mit sich, sondern beeinflusst utnter Umständen auch die Bauzeit. So ist der Begriff "bauseits" für Bauherrn eine Falle, denn diese verstehen ihn oft falsch. Bauseits bedeutet nämlich nicht, dass der Vertragspartner sondern der Bauherr diese Leistung erbringen oder sie extra bezahlen muss.Gleiches gilt für "OK Bodenplatte", denn auch hier versteht sich der Leistungsumfang des Bauunternehmens für Leistungen auf einer bereits errichteten Bodenplatte oder Kellerdecke. Ebenso sollte genau definiert werden, was unter „schlüsselfertig“ zu verstehen ist, da dieser Begriff nicht geschützt ist und viel Raum zur Interpretation lässt.

Grundsätzlich bietet der Hausbau zum Festpreis für Bauherrn eine Sicherheit, wenn die Baubeschreibung vollständig ist, wenig Raum für Interprätaionen bietet beiden Seiten klar ist, wer welche Leistungen schuldet beachtet werden. Um dies sicherzustellen sollte der fertige Bauvertrag nebst aller Anlagen noch vor einer Unterschrift von einem unabhängigen Bausachverständigen geprüft werden.

Weitere Informationen:

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Synonyme - Fixpreis,Preisbindung,fester Preis,Preisgarantie
Festmeter

Festmeter beschreibt eine Mengenangabe für Rundholz. Es gehört damit zu den Raummaßen und ist wichtig für den Umgang mit Holz. Die Holzaufnahme im Wald erfolgt über den Förster. Er nimmt die entsprechende Holzmenge von Stammholz auf und ermittelt die Anzahl der Festmeter. Dafür misst er den Mittendurchmesser und die Länge der einzelnen Stämme. Ein Festmeter FM Holz entspricht 1 Kubikmeter massivem Holz. Das heißt, ohne die Zwischenräume in der Schichtung.

Für einzelne Baumstämme wird in der Regel der Erntefestmeter ermittelt. Doch eingebürgert hat sich die Bezeichnung Festmeter. Heute wird der Erntefestmeter verwendet, wenn es sich um relativ hochwertiges Holz handelt, dass beispielsweise zu Furnier verarbeitet werden soll oder Bretter und Bauholz daraus entstehen sollen.

Grundsätzlich zahlt der Holzabnehmer immer nur für das tatsächliche Holz ohne Rinde, denn sie zählt zum nicht vermarktbaren Teil des Stammes. Die Volumenangaben von Holz können sich jedoch ändern, wenn das Holz trocknet oder länger Feuchtigkeit ausgesetzt ist.

Kleine Holzstapel werden mit Raummetern vermessen. Liegt das Holz in Stücken vor, die geschüttet werden können, spricht man von Schüttmetern. Ein Festmeter wird immer auf entrindetes Holz angewendet. Die Berechnung des Festmeters ist nicht ganz einfach. Häufig finden sich Online-Rechner bei Anbietern von Holz oder dem Forstamt. Interaktive Volumenrechner erleichtern die Aufgabe enorm.

Ohne den Rechner wird der Festmeter bei Stämmen bis zu einem Durchmesser von 19 cm wie folgt berechnet:

  • Pi (3,1415) geteilt durch vier,
  • multipliziert mit dem Quadrat des Durchmessers,
  • multipliziert mit der Länge und
  • multipliziert mit der Potenz minus vier von zehn

Bei Stämmen, die dicker sind als 19 cm werden zwei Messungen im rechten Winkel zueinander ausgeführt und der Mittelwert wird für die Berechnung des Festmeters verwendet.

1,0 Festmeter (fm) entspricht

  • einem Kubikmeter fester Holzmasse (Massives Holz ohne Zwischenräume durch Schichtung oder Schüttung)
  • ca. 2,0 Raummeter Meter-Scheite (Rm)
  • ca. 1,6 Schichtraummeter (Srm)
  • ca. 2,4 Schüttraummeter (Srm)

Fertig vermessene Baumstämme erkennt man in der Regel daran, dass bereits ein farblicher Punkt oder eine farbliche Markierung an den Baumstämmen aufgetragen wurde.

 

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Fertigteildecke

Fertigteildecken sind Deckenelemente, die im Werk vorproduziert, auf die Baustelle geliefert und mit dem Kran auf die Wände aufgesetzt werden. Vor Ort werden die Deckenelemente mit Beton kraftschlüssig verbunden. Je nach Art der Decke spricht man von Vollmontagebau oder Halbfertigteilen. Durch die Vorfertigung im Werk ist die Herstellung witterungsunabhängig und die Montagezeit kurz. Die verlegten Decken sind sofort belastbar.

Nicht nur aus Beton

Neben Fertigteildecken aus Stahlbeton können die Elemente auch aus Leicht- oder Porenbeton hergestellt werden. Welche Variante zum Einsatz kommt, hängt vom verwendeten Wandmaterial sowie von den statischen Anforderungen ab. Sind hohe Verkehrslasten zu erwarten, zum Beispiel in Parkhäusern, kommen Deckenplatten mit Stegen, sogenannte TT-Platten zum Einsatz. Im Wohnungsbau spielen diese nur eine geringe Rolle, zum Beispiel, wenn auf dem Hausdach ein Swimmingpool aufgestellt werden soll.

Benötigte Unterputz-Haustechnikleitungen und Einbauteile wie Zuleitungen und Auslässe für Deckenleuchten sind vor der Fertigung mit dem Herstellerwerk abzustimmen und die Komponenten müssen dem Herstellerwerk bereitgestellt werden. Nachträgliche Stemmarbeiten sind bei Fertigteildecken nicht zu empfehlen, da dabei das Bewehrungseisen beschädigt oder durchtrennt werden kann. Sollte dieses geschehen, dann kann diese Beschädigung erheblich die Stabilität sowie die Dichtigkeit beeinträchtigen. Auch wenn die Elemente Fertigteildecken heißen, werden sie für jeden Kunden individuell angefertigt. Die Zeitersparnis kommt daher, dass die Decke nicht auf der Baustelle vergossen wird, sondern nach Maß im Herstellerwerk vorgefertigt und dann als Fertigteil an die Baustelle geliefert wird. Trocknungszeiten an der Baustelle entfallen nach diesem Prinzip.

Die Montagefugen zwischen den Elementen der Fertigteildecken werden ausgegossen. Die Deckenstärke richtet sich entsprechend nach der geforderten Deckenlast und der Spannweite. Auf eine gute Schalldämmung sollte geachtet werden, um Schallübertragungen und Gehgeräusche zu vermindern.

Fertigdecke und Filigrandecke

Die Fertigteildecke gibt es in unterschiedlichen Varianten, abhängig vom Vorfertigungsgrad. Während eine Fertigdecke in der kompletten Dicke vorproduziert wird, sind bei der Filigrandecke die Vorteile von Fertigdecke und Ortbetondecke verbunden. Die Filigrandecke oder auch Halbfertigteildecke besteht aus einer Fertigteildecke mit einer Stärke von 4 bis 6 cm und wird auf der Baustelle mit Bewehrung und Aufbeton fertig betoniert. Der Vorteil an dieser Variante ist das geringere Transportgewicht sowie die zweiachsige Spannung. Filigrandecken werden häufig im Haus- und Wohnungsbau verwendet.

Vor- und Nachteile der Fertigteildecke

Der große Vorteil von Fertigteildecken liegt in der unkomplizierten Montage. Anders als bei einer Ortbetondecke entfallen die aufwendigen Schalungsarbeiten. Nach dem Einbau kann die Decke sofort belastet (zum Beispiel mit Material) und weiterbearbeitet werden. Im Rahmen der Planung können Ausschnitte – zum Beispiel für die Treppe - und Durchbrüche eingebaut werden. Ein Nachteil der Fertigteildecke besteht in der Einschränkung der Baufreiheit unterhalb der Decke durch Stützen und Joche. Diese müssen verbleiben, bis die bauseitige Betonierung abgeschlossen ist.

 

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Synonyme - Fertigteildecken
Fertigstellungsfrist

Die Fertigstellungsfrist gibt an, bis zu welchem Termin eine Baumaßnahme fertiggestellt wird. Diese Frist gehört als Ausführungsfrist zu den Vertragsfristen. Hält der Auftragnehmer, also das Bauunternehmen oder ein anderer Baupartner, diese Frist nicht ein, zieht dies Schadensersatzansprüche, Vertragsstrafen oder die Kündigung des Vertrags nach sich.

Fertigstellungsfrist vertraglich festlegen

Damit die Frist für die Fertigstellung eines Gebäudes rechtlich bindend ist, muss sie im Vertrag festgehalten werden. Erst dann ist sie eine Vertragsfrist. Allerdings heißt eines Fertigstellungstermins im Vertrag nicht, dass der Auftragnehmer die Fertigstellung frei bestimmen kann. Im Gegenteil ist er rein rechtlich dann zu einer sofortigen Ausführung der Leistung in einem angemessenen Zeitraum verpflichtet. Deshalb haben in der Regel seriöse Baufirmen ein Interesse daran, feste Fertigstellungsfristen festzulegen.

Fehlende Fertigstellungsfrist führt meist zu Ärger

Wird im Vertrag keine Fertigstellungsfrist festgelegt, führt das in vielen Fällen zu Ärger und nicht selten zum Rechtsstreit. Dies betrifft insbesondere den Aspekt des angemessenen Zeitraums bis zur Fertigstellung und die Berechtigung des Auftraggebers eine Vertragsstrafe oder Schadensersatz einzufordern. Als Anhaltspunkt dienen dann verschiedene Grundsatzentscheidungen der Gerichte, wie zum Beispiel ein Urteil des BGH vom 5.11.2015 (VII ZR 43/15), in dem eine Frist von acht Monaten nach Erteilung der Baugenehmigung für die Fertigstellung eines Einfamilienhauses als angemessen erklärt wurde.

Fertigstellungsfrist im Bauträgervertrag

Seit 2018 ist gesetzlich geregelt, dass im Bauträgervertrag eine verbindliche Fertigstellungsfrist angegeben werden muss. Ist bei Vertragsabschluss noch nicht ersichtlich, wann die Bauarbeiten beginnen, muss stattdessen eine Bauzeit angegeben werden (§ 2 zu Art. 249 EGBGB, Absatz 2). Hält der Bauträger diese Frist nicht ein, gerät er in Verzug. Der Auftraggeber kann in diesem Fall die für eine Ersatzwohnung anfallenden Kosten vom Bauträger zurückfordern, allerdings muss die Wohnung angemessen sein und dem Standard des Wohnhauses entsprechen, das heißt, die Kosten für die Ersatzunterbringung müssen im angemessenen Verhältnis zum nicht rechtzeitig bezugsfähigen Haus stehen.

 

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Fertigkeller

Ein Fertigkeller funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie ein Fertighaus: Die Bauteile werden vorgefertigt und dann zur Baustelle transportiert. Die Einzelteile werden im Werk passgenau aus WU-Beton gegossen. Mit einem Ortbetonverguss werden die Montagefugen zwischen den Bauteilen lückenlos verschlossen. Die Bauzeit ist deutlich kürzer gegenüber anderen Kellerkonstruktionen, das heißt in der Regel ist die Bauzeit um 50 % bis 70 % verkürzt.

Dämmung, elektrische Verlegung und Anschlüsse sowie Leitungen sind in den Wandbauteilen bereits enthalten. Um zu gewährleisten, dass kein Grundwasser in den Keller eindringt, entstehen die Fertigkeller in der Regel als weiße Wanne. Das bedeutet, dass die Wände und Decke aus wasserundurchlässigem Beton bestehen und die Außenwände werden mit der Bodenplatte fest verbunden. Nach diesem Prinzip wird eine Wanne gebildet, die bei ordnungsgemäß ausgeführten Abdichtungsarbeiten das Eindringen von Grundwasser verhindert. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit, dass beim Fertigkeller Wasser eindringt, genauso gering wie bei anderen Kellersystemen.

Ein Vorteil beim Fertigkeller ist, dass mit der Hersteller die statischen Konstruktion sowie der Abdichtung aus einer Hand erbringt. Wir raten dazu, auch die Kellefenster und Lichtschächte vom Kelleranbieter ausführen zu lassen. Mögliche Eigenleistungen sind der weitere Innenausbau der Kellerräume. Dabei muss bedacht werden, dass der Bauherr bei Eigenleistungen auch in Gewährleistung steht. Wenn es zu Verzögerung kommt, dann kann dafür die Baufirma nicht herangezogen werden.

Die Kosten für einen Fertigkeller richten sich nach dem Baugrund, statischen Verhältnissen und der Raumhöhe. Neben diesen Kosten kommen als Nebenkosten der Erdaushub, die Verlegung der Bodenplatte, Fenster und Türen dazu.

 

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