Feuerüberschlag

Begriff Definition
Feuerüberschlag

Als Feuerüberschlag bezeichnet man die horizontale Ausbreitung von Bränden in mehrstöckigen Gebäuden über die Außenseite der Fassade hinweg. Eine der häufigsten Ursachen für dieses Phänomen sind Öffnungen im Mauerwerk, die in Folge des Brandes entstehen. Auch fehlende Brandschutzwände und -türen und zu geringe Abstände zwischen Gebäuden begünstigen die Ausbreitung des Brandes.

Ursachen des Feuerüberschlags

Zu einem Feuerüberschlag kann es einmal durch bauliche Mängel und Planungsfehler, zum anderen aber auch durch Fehler bei der Brandbekämpfung kommen. So können falsche Löschmittel durch chemische Reaktionen den Brandherd anfeuern. Werden Fenster oder Türen während des Brandes geöffnet, kann dies Feuerbrücken und damit ebenfalls die Ausbreitung begünstigen. In baulicher Hinsicht kommen zu dichte Abstände zwischen Gebäuden in Frage, besonders bei einer umfangreichen Verglasung kann der Brand sogar über weitere Strecken überschlagen.

Baulicher Brandschutz – Feuerüberschlag verhindern

Ausreichende Gebäudeabstände, Brandwände und Brandschutztüren sind die wirksamste Maßnahme gegen die Ausbreitung von Bränden innerhalb oder zwischen Gebäuden. In den Landesbauordnungen sind sogenannte Brandabschnitte vorgeschrieben, die durch feuerwiderstandsfähige, abschottende Wände oder Türen im Gebäude geschaffen werden. Diese Vorkehrungen sind nicht nur laut Gesetz vorgegeben, sondern auch im Falle eines Brandes für die Feuerversicherung relevant. Maßnahmen des baulichen Brandschutzes sind:

  • Feuerwiderstandsfähige Bauteile
  • Stabile Bauart der Wände
  • Geringe Wärmeleitfähigkeit der Bauteile im Brandfall
  • Verwendung nichtbrennbarer Baustoffe
  • Öffnungslose Wände
  • Sicherung von Öffnungen (Brandschutztür)

Feuerüberschlag und Brandüberschlag

Die beiden Begriffe überschneiden sich in vieler Hinsicht: Sie beschreiben die Ausbreitung von Gebäudebränden. Der Unterschied zwischen Brandüberschlag und Feuerüberschlag liegt darin, dass bei ersterem die Ausbreitung der Flammen zwischen Fassadenöffnungen und Bauteilen in horizontaler und vertikaler (von Geschoss zu Geschoss) bezeichnet wird. Dies kann durch Windeinwirkung oder Thermik begünstigt werden. Der Feuerüberschlag dagegen bezeichnet ausschließlich den horizontalen Überschlag, also zwischen gegenüberliegenden oder winklig angeordneten Bauteilen und Gebäuden. Die Maßnahmen sind entsprechend der baulichen Situation zu planen und auszuführen.

 

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