Fertigteildecke

Begriff Definition
Fertigteildecke

Fertigteildecken sind Deckenelemente, die im Werk vorproduziert, auf die Baustelle geliefert und mit dem Kran auf die Wände aufgesetzt werden. Vor Ort werden die Deckenelemente mit Beton kraftschlüssig verbunden. Je nach Art der Decke spricht man von Vollmontagebau oder Halbfertigteilen. Durch die Vorfertigung im Werk ist die Herstellung witterungsunabhängig und die Montagezeit kurz. Die verlegten Decken sind sofort belastbar.

Nicht nur aus Beton

Neben Fertigteildecken aus Stahlbeton können die Elemente auch aus Leicht- oder Porenbeton hergestellt werden. Welche Variante zum Einsatz kommt, hängt vom verwendeten Wandmaterial sowie von den statischen Anforderungen ab. Sind hohe Verkehrslasten zu erwarten, zum Beispiel in Parkhäusern, kommen Deckenplatten mit Stegen, sogenannte TT-Platten zum Einsatz. Im Wohnungsbau spielen diese nur eine geringe Rolle, zum Beispiel, wenn auf dem Hausdach ein Swimmingpool aufgestellt werden soll.

Benötigte Unterputz-Haustechnikleitungen und Einbauteile wie Zuleitungen und Auslässe für Deckenleuchten sind vor der Fertigung mit dem Herstellerwerk abzustimmen und die Komponenten müssen dem Herstellerwerk bereitgestellt werden. Nachträgliche Stemmarbeiten sind bei Fertigteildecken nicht zu empfehlen, da dabei das Bewehrungseisen beschädigt oder durchtrennt werden kann. Sollte dieses geschehen, dann kann diese Beschädigung erheblich die Stabilität sowie die Dichtigkeit beeinträchtigen. Auch wenn die Elemente Fertigteildecken heißen, werden sie für jeden Kunden individuell angefertigt. Die Zeitersparnis kommt daher, dass die Decke nicht auf der Baustelle vergossen wird, sondern nach Maß im Herstellerwerk vorgefertigt und dann als Fertigteil an die Baustelle geliefert wird. Trocknungszeiten an der Baustelle entfallen nach diesem Prinzip.

Die Montagefugen zwischen den Elementen der Fertigteildecken werden ausgegossen. Die Deckenstärke richtet sich entsprechend nach der geforderten Deckenlast und der Spannweite. Auf eine gute Schalldämmung sollte geachtet werden, um Schallübertragungen und Gehgeräusche zu vermindern.

Fertigdecke und Filigrandecke

Die Fertigteildecke gibt es in unterschiedlichen Varianten, abhängig vom Vorfertigungsgrad. Während eine Fertigdecke in der kompletten Dicke vorproduziert wird, sind bei der Filigrandecke die Vorteile von Fertigdecke und Ortbetondecke verbunden. Die Filigrandecke oder auch Halbfertigteildecke besteht aus einer Fertigteildecke mit einer Stärke von 4 bis 6 cm und wird auf der Baustelle mit Bewehrung und Aufbeton fertig betoniert. Der Vorteil an dieser Variante ist das geringere Transportgewicht sowie die zweiachsige Spannung. Filigrandecken werden häufig im Haus- und Wohnungsbau verwendet.

Vor- und Nachteile der Fertigteildecke

Der große Vorteil von Fertigteildecken liegt in der unkomplizierten Montage. Anders als bei einer Ortbetondecke entfallen die aufwendigen Schalungsarbeiten. Nach dem Einbau kann die Decke sofort belastet (zum Beispiel mit Material) und weiterbearbeitet werden. Im Rahmen der Planung können Ausschnitte – zum Beispiel für die Treppe - und Durchbrüche eingebaut werden. Ein Nachteil der Fertigteildecke besteht in der Einschränkung der Baufreiheit unterhalb der Decke durch Stützen und Joche. Diese müssen verbleiben, bis die bauseitige Betonierung abgeschlossen ist.

 

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Synonyme: Fertigteildecken

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