Begriff Definition
Flächennutzungsplan

Die übliche Geltungsdauer für einen Flächennutzungsplan liegt bei 10 bis 15 Jahren, ist aber abhängig von der Gemeinde. Abgekürzt wird der Flächennutzungsplan mit FNP und es handelt sich um die vorbereitende Dokumentation einer Gemeinde, wenn städtebauliche Erschließungen anstehen. Im Plan enthalten sind die Angaben zur Dauer und die Festlegung welche Flächen von der Gemeinde für welche Zwecke verwendet werden.

Zu sehen ist auf dem Flächennutzungsplan, welche Nutzungen in welchen Gebieten innerhalb einer Gesamtgemeinde geplant sind. Er unterliegt dabei den Vorschriften auf dem §5 des Baugesetzbuches (BauGB) sowie dem § 1 Absatz 2 des BauGB. Neben den geplanten Flächenbedarfen einer Gemeinde sind auch die aktuellen Flächen eingetragen. Unterteilt wird die Flächennutzung in Wohnen, Arbeiten, Erholung und Verkehr. Die grafische Darstellung wird von den Gemeinden erstellt, es entfalten sich aber keine unmittelbaren Wirkungen auf den Bürger aus ihm. Baurechte lassen sich daher aus einem Flächennutzungsplan nicht ableiten. Für diese Aufgaben gibt es den Bebauungsplan, aus dem sich dann Verbindlichkeiten ableiten lassen.

Der Flächennutzungsplan ist ein Verwaltungsinternes Planwerk und gilt stets für die gesamte Gemeinde, nicht nur für einen bestimmten Teil davon. Die Angaben sind im Vergleich zum Bebauungsplan in einem Flächennutzungsplan deutlich weniger konkret. Die Anfertigung solcher Pläne ermöglicht auf Planungsebene eine Einsparung bei den Bundesländern. In den Flächennutzungsplänen erfolgt eine Zusammenfassung von Regionalplanung und vorbereitende Bauplanung. Im Rathaus oder Bürgerbüro einer Gemeinde kann der jeweilige Flächennutzungsplan von interessierten Bürgern eingesehen werden. Einige Städte bieten diesen Service auch online an.

 

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Synonyme - vorbereitender Bauleitplan
Flachgründung

Im Bauwesen wird von einer Flachgründung gesprochen, wenn die Lasten eines Bauwerkes direkt unterhalb des Gebäudes in den Untergrund geleitet werden. Bei der Verlegung muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Flachgründung mindestens bis unter die Frostgrenze, in unseren Breitengraden heißt das circa 80 Zentimeter, in den Boden eingebunden ist. Dadurch wird gewährleistet, dass Hebungen und Senkungen verhindert werden und daraus Folgeschäden, wie zum Beispiel Risse, die beim Gefrieren im Fundament entstehen könnten, ausbleiben.

Die Flachgründung überträgt die Bauwerkslasten über Fundamente direkt unterhalb des Bauwerks auf die Gründungsfläche. Die Fundamente können als Streifenfundamente unter den Wänden und Einzelfundamenten unter Stützen oder zur Verstärkung der Sohlplatte ausgeführt werden. Alternativ zählt auch eine Plattengründung zu den Flachgründungen.

Fundamente unter Wänden und Stützen

Streifenfundamente werden unter tragenden Wänden angeordnet, nehmen die entstehenden Lasten zentriert auf und tragen diese ins Erdreich ab. Die Wand kann direkt auf dem Fundament oder auf einer nicht tragenden Bodenplatte stehen. Unter Stützen sind die Fundamente als Kreis- oder Rechteckfundament ausgeführt. Für Fertigteilstützen kommen auch sogenannte Köcherfundamente zum Einsatz.

Platten- und Flächengründung

Eine Flachgründung kann auch in Form einer tragenden Bodenplatte realisiert werden. Dieses Verfahren wird häufig im Einfamilienhausbau eingesetzt. Die entstehenden Lasten werden über die Gesamtfläche der Platte abgetragen. Der Vorteil dieser Variante: Verformungsunterschiede, wie sie bei Einzelfundamenten vorkommen und die dadurch entstehenden Risse und Setzungen werden besser ausgeglichen. Als Variante dieser Gründungsart wird bei stehendem Wasser in Untergeschossen eine Wannengründung ausgebildet. Man unterscheidet hier „Weiße Wanne“ und „Schwarze Wanne“.

Abgrenzung Flachgründung – Tiefgründung

Im Unterschied zur Flachgründung als wirtschaftliche Ideallösung kommt eine Tiefgründung dann zum Einsatz, wenn die oberen Bodenschichten keine ausreichende Tragfähigkeit aufweisen. Als Zwischenlösung bei nicht tragfähigen Böden kommen auch Pfeiler- oder Brunnengründungen sowie Mischformen zwischen Tief- und Flachgründung in Frage.

Bei allen Gründungsarten und Fundamenten ist darauf zu achten, dass die Regeln der Frostsicherheit beachtet werden. In Deutschland ist in der Regel eine frostfreie Gründung bei einer Tiefe von 80 cm ab Oberkante Fundament gegeben. Bei der tragenden Bodenplatte sorgt eine sogenannte Frostschürze für den nötigen Schutz. Querschnitt und Belastbarkeit der Fundamente oder Platten für die Flachgründung werden vom Statiker gemäß der zu erwartenden Lasten berechnet.

Es wird unter diesen verschieden Arten der Flachgründung unterschieden:

  • Einzel- und Punktfundament
    Es werden schmale Stützen und Säulen über die Grundfläche des Gebäudes verteilt. Sie bekommen jeweils ein eigenes Fundament, wodurch sehr große Lasten über die gesamte Fläche verteilt werden können.

  • Köcherfundament
    Beim Fertigteilbau werden Stützen in Köcher eingestellt und danach mit Beton verankert.

  • Streifenfundament
    Diese Methode wird dann genutzt, wenn eine Mauer beziehungsweise Wände errichtet werden sollen, da das Streifenfundament direkt unter diesen verläuft.

  • Fundamentplatte
    Sie kommt zum Einsatz, wenn ein schlechter Untergrund besteht, und die Bauwerklasten gleichmäßig verteilt werden müssen. Die Ausführung wird mit Stahlbeton umgesetzt.

  • Wannengründung / Weiße Wanne / Schwarze Wanne
    Die Weiße Wanne oder Schwarze Wanne wird verwendet, wenn neben der senkrechten auch eine waagerechte Last beispielsweise durch Wasserdruck entsteht. Sie wird beim Bau von Untergeschossen genutzt, die im Grundwasser stehen.

Um unnötig hohe Kosten zu vermeiden, sollte erst geprüft werden, ob die einfachere Form der Flachgründung für den geplanten Bau ausreichend ist. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein und tragfähige Bodenschichten erst in tieferen Erdschichten vorliegen, muss in eine Tiefengründung investiert werden, um die Standsicherheit eines Bauobjektes zu gewährleisten. Ein Beispiel für eine schlechte Flachgründung ist der Schiefe Turm von Pisa.

 

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Flachs

Flachs ist die Faser der Leinpflanze, einer alten Kulturpflanze, die auch für die Produktion von Öl verwendet wird. Die Flachsfaser wird zur Herstellung von Leinenstoffen für Kleidung, Bettwäsche oder Tischtücher, aber auch für umweltfreundliche Dämmstoffe, der sogenannten Flachsdämmung, verwendet.

Gewinnung und Eigenschaften von Flachs

Flachs besteht aus den Fasern, die sich um den Stängelkern der Leinpflanze anordnen. Die Pflanzen werden nach der Ernte vorgetrocknet, anschließend erfolgt die Fasergewinnung über ein mehrstufiges Verfahren. Die Fasern werden als Langfasern oder Kurzfasern weiterverarbeitet. Die Flachsfaser ist gut teilbar und kaum anfällig für Schmutz und Bakterien. Weiterhin besitzt Flachs antistatische Eigenschaften sowie eine gute Wasseraufnahmefähigkeit. Durch den Austausch mit der Umgebungsluft wirkt Flachs kühlend oder wärmend – je nach vorhandener Luftfeuchtigkeit.

Einsatzbereiche von Flachs im Baubereich

Die Langfasern der Leinpflanze werden zu Fäden versponnen, aus denen wiederum verschiedenste Textilien gewebt werden. Technische Flachsfasern kommen für technische Gewebe oder als Stabilisierung von Werkstoffen zur Anwendung. Das häufigste Einsatzgebiet im Baubereich ist die Verarbeitung zu Flachsdämmung. Dafür kommen vorwiegend Kurzfasern, die als Nebenprodukt der Faserherstellung anfallen, verwendet. Diese werden zu Platten oder Matten verarbeitet sowie als Stopfwolle für Hohlräume eingesetzt. Aufgrund der guten mechanischen Eigenschaften wird Flachs weiterhin als Stabilisator, bzw. als Verstärkungsfaser in Naturfaserverbundwerkstoffen genutzt, zum Beispiel für die Automobilindustrie.

Flachsdämmung – Naturdämmung fürs Haus

Als Dämmstoff besitzt Flachs eine Wärmeleitfähigkeit von 0,04 W/m²K (WLG 040). Das Material ist resistent gegen Schimmel und Fäulnisbefall, wirkt feuchtigkeitsregulierend und bietet einen guten Schallschutz. Geeignet ist Flachs in Form von Platten, Matten oder Stopfwolle als Dachdämmung oder Hohlraumdämmung. Als nachteilig sind die Brandschutzeigenschaften zu bewerten. Flachs ist normal entflammbar und darf deshalb nicht in Gebäuden mit hohen Brandschutzanforderungen eingesetzt werden. Je nach Hersteller wird das Faservlies mit Stärke- oder Polyesterfasern stabilisiert, Borsalze als Zusatz verbessern die Brandschutzeigenschaften.

Siehe auch https://www.hausbauberater.de/bauwissen/daemmen-mit-flachs.

 

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Synonyme - Leinwand, Leintuch, Linnen
Flämmen

Das Erwärmen und Verschweißen von Dachpappe und Bitumenschweißbahnen wird auch als Flämmen bezeichnet. Diese Technik wird zum Beispiel angewendet, um Dachbahnen dauerhaft mit dem Untergrund und miteinander zu verbinden. Verwendet wird dazu ein Propangasbrenner.

Flämmen auf der Baustelle

Eingesetzt wird das Flämmen zum Beispiel im Bereich der Abdichtung von Flachdächern, Balkonen, Terrassen oder auch Fundamenten, bzw. Kellern oder Mauerwerk. Eine andere Bezeichnung für diese Methode ist das Schweißverfahren. In jedem Fall wird die Unterseite der Bitumenbahn mit dem Propangasbrenner erhitzt. Die dadurch angeschmolzene Schicht wird für die Verklebung der Bahn genutzt.

Die Verarbeitung von Bitumen-Schweißbahnen

Diese Schweißbahnen, die gerne als Abdichtungsmaterial nicht nur fürs Dach verwendet werden, haben einen speziellen Aufbau: Auf eine Trägereinlage ist beidseitig Bitumen aufgebracht. Zum Verlegen und Verkleben der Bahn wird die untere Schicht mit dem Gasbrenner aufgewärmt und wird dadurch weich und klebrig. Um ein glattes und mängelfreies Ergebnis zu erzielen, werden die Bahnen im ersten Schritt für eine Weile ausgelegt, sodass sie glatt liegen und sich „strecken“ können. Anschließend wird die Bahn aufgewickelt und so erhitzt, dass sich vor dem Wickelkern ein weicher bis flüssiger Bitumenwulst bildet. Dieser dient beim Abrollen zum Verkleben der Bahn, bzw. der Stoßstellen. Wichtig dabei ist die richtige Verarbeitungstemperatur, um eine vollflächige, glatte und hohlraumfreie Verklebung zu ermöglichen.

Alternativen zum Flämmen

Da das Flämmen durch die Verwendung der offenen Flamme aus dem Brenner nicht ganz ungefährlich ist, wurden Alternativen entwickelt. Dazu gehören zum Beispiel kaltselbstklebende Bitumendichtbahnen oder die Heißluftverschweißung für Kunststoffbahnen. Sehr selten kommen auch das Bürstenstreichverfahren oder das früher übliche Gieß- und Einrollverfahren mit flüssigem Heißvolumen zur Anwendung.

Holz flämmen

Der Begriff Flämmen wird auch im Zusammenhang mit der Holzbearbeitung verwendet. Hier bezeichnet er das Abflammen von Holzoberflächen mit einem Gasbrenner. Ziel der Maßnahme ist es, das Holz künstlich älter aussehen zu lassen.

 

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Fliegende Bauten

Wir kennen sie und doch ist der Begriff der “fliegenden Bauten” nicht geläufig. Gemeint sind gemäß der Musterbauordnung bauliche Anlagen, die an verschiedenen Orten wiederholt und befristet aufgebaut werden können. Dazu gehören die auf Volksfesten beliebten Karussells, Zelte, Tribünen, Riesenräder, Buden, Rutschbahnen und Achterbahnen. Diese Bauwerke sind immensen Belastungen ausgesetzt und unterliegen strengen Vorgaben, die von den Bundesländern erlassen und geprüft werden. In den Richtlinien sind Anforderungen bezüglich Brandschutz, Rettungswege, Geländerhöhen, Rampen und ihre Steigungen sowie die Beleuchtung und Anzahl der Feuerlöscher vorgegeben. Sie enthalten aber noch eine Vielzahl weiterer Kriterien, die Betreiber der Anlagen erfüllen müssen. Darüber hinaus müssen die fliegenden Bauten aber auch noch dem allgemeinen öffentlichen Baurecht des Bundes und der Länder entsprechen, darin enthalten unter anderem Angaben zu den Vorkehrungen für die Standsicherheit.

Mögliche Unterschiede bei den Prüfintervallen sind Ländersache und können je nach Größe und Material der fliegenden Bauten variieren. Dabei gelten vor allem für drehende und fahrende Anlagen strengere Vorgaben. Es kommen vor allem rechtliche, statische und konstruktive Anforderungen infrage, die gemäß der DIN EN 13 782 und 14 814 aus der “Richtlinie Fliegende Bauten FlBauR” in den Landesbauordnungen der Länder festgeschrieben sind.

Die Genehmigung erfolgt in zwei Stufen:

  1.  In der Ausführungsgenehmigung erhalten Betreiber zunächst für 5 Jahre eine Genehmigung, wenn die grundsätzliche Übereinstimmung der Anlagen mit den gelten Vorschriften festgestellt wurde. Auf Antrag wird diese um weitere 5 Jahre verlängert.

  2. Die Gebrauchsabnahme wird vor jedem Aufbau durch die zuständige lokale Baubehörde durchgeführt. Das Prüfbuch wird dabei geführt und in ihm festgehalten, ob und wenn ja, welche Mängel aufgetreten sind und wie diese zu beseitigen sind.

Randbemerkungen

  • Gerade von Baugerüsten, Wohnzelten, Baustelleneinrichtungen und Toilettenwagen könnte man meinen, dass sie zu den fliegenden Bauten gehöhren. Das Deutsche Institut für Normung (DIN) zählt sie jedoch nicht dazu.
  • Ein Zelt, dass mehrere Monate stehen bleibt, fällt übrigens unter die Versammlungsstättenverordnung.

 

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Fliesenkreuze

Als Fliesenkreuz, Fugenkreuz oder auch Fliesenabstandshalter bezeichnet man kleine Kunststoffteile, die bei Fliesenarbeiten verwendet werden, um einen konstanten und gleichmäßigen Abstand zwischen den Fliesen zu gewährleisten. Fliesenabstandshalter sind Kunststoffobjekte, die entweder in T- oder gekreuzten Formen hergestellt und zwischen den Fliesen platziert werden. Der Abstandshalter erzeugt eine Lücke, die mit Fugenmörtel gefüllt wird.

Beim Fliesen ist es wichtig, den richtigen Abstand zwischen den einzelnen Fliesen zu belassen, damit die Fliesen Bewegungsfreiheit zum Stressabbau haben. Fliesenabstände sollten mindestens 2 mm bis 3 mm betragen. Es ist wichtig, dass die erste Fliese richtig verlegt ist, da das der Ausgangspunkt für ein gleichmäßiges Design / Verlegemuster ist.

Die Anwendung von Fliesenkreuzen ist einfach:
Dazu werden die Fliesen zunächst auf die mit einer Klebstoffschicht / Mörtelschicht vorbereitete Oberfläche gelegt. Die Fliesenkreuze werden nun an jeder Ecke der Fliese platziert und die Fliesen anschließend zusammen gedrückt, bis das Fliesenkreuz vollständig an jeder Kante der Fliese festhält. Dieser Prozess trägt dazu bei, einen gleichen Abstand zwischen den einzelnen Fliesen zu gewährleisten. Die Anzahl der verwendeten Fliesenkreuze entspricht der Anzahl der Fliesen geteilt durch vier. Es wird empfohlen, ein paar Fliesenkreuze extra zu kaufen, um Schäden oder Verlust von Fliesenkreuze während des Verlegeprozesses zu berücksichtigen. Ein weiterer wichtiger Punkt, der bei der Verwendung von Fliesenkreuzen beachten werden sollte, ist deren Entfernung. Fliesenabstandshalter sollten entfernt werden, bevor sie an dem darunter liegenden Mörtel oder dem Klebstoff haften bleiben. Fliesenabstandshalter können circa 20 bis 30 Minuten nach dem Abbinden des Klebstoffs mit der Fliese entfernt werden.

Die Hauptvorteile der Verwendung von Fliesenabstandshaltern sind:

  • Sie ermöglichen einen geraden und gleichmäßigen Abstand.
  • Der geflieste Bereich erhält ein professionelles und schönes Aussehen.

 

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Synonyme - Fliesenkreuz,Fliesenabstandshalter, Fugenkreuz
Floatglas

Während die flüssige Glasschmelze kontinuierlich auf ein Zinnbad geleitet wird, schwimmt das leichtere Glas, das sogenannten Floatglas, oben auf und breitet sich aus. Diese Methode zur Herstellung von Flachglas, zu dem Floatglas zählt, wird als Floatglasverfahren oder Floatglasprozess bezeichnet. Ihr Einsatzgebiet ist vor allem bei Fensterglas, für Autoscheiben und Spiegel vorgesehen. Während der größte Teil des hergestellten Floatglases transparent ist, gibt es auch gefärbtes Floatglas. Beides lässt sich zu Verbundglas weiterverarbeiten. Das Glas ist plan und besitzt absolult planparellele Oberflächen, es ist damit ideal als Bauglas.

Seit den 1960er Jahren wird das Verfahren zur Herstellung von Floatglas industriell angewendet und heute gehören rund 95 % des gesamten Flachglases in die oben genannten Anwendungsbereiche. Das Verfahren ist auch als Pilkington-Verfahren bekannt und nach Alastair Pilkington benannt, der das ursprüngliche Verfahren weiterentwickelte und am 20.01.1959 der Öffentlichkeit erstmals vorstellt. Es handelt sich um einen Endlos-Prozess bei dem Anlagen durchschnittlicher Größe ohne Probleme 10 bis 15 Jahre am Stück laufen können.

Glas ist leichter als Zinn und reagiert kaum mit diesen. Bei der Herstellung verteilt es sich daher auf dem Zinn ähnlich wie Öl auf Wasser. Kühlt es dann ab, erstart das Glas, während das Zinn noch flüssig ist. Eine solche Anlage für die industrielle Herstellung ist in der Regel mehrere hundert Meter lang. Die Temperatur des flüssigen Zinns liegt bei ca. 1.100 °C und es ist an Sauerstoff ungesättigt. Die übliche Stärke für Floatglas liegt für Anwendungen als Bauglas bei 7 mm. Die Standardbreite beträgt 3,50 m, aber auch das sogenannten Jumboformat mit 3,21 x 6,00 m kann hergestellt werden. Diese Tafeln beschreibenen den neuen Trend, Glasscheiben von bis zu 18 Metern Länge und mehr auf Baustellen zu verwenden. Geht man von einer Dicke von 4 mm aus, dann kann eine übliche Floatglas-Anlage pro Stunde rund 1.100 laufende Meter Floatglas herstellen.

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Synonyme - Floatglasverfahren,Floatglasprozess
Flurstück

Auch wenn beide Begriffe ähnlich klingen: Flurstück und Grundstück bezeichnen in Deutschland nicht das Gleiche. Das Wort Flurstück geht auf den alten Begriff “Flur” zurück, der die gesamte Landschaft bezeichnete. Später wurde damit nur noch das offene Gelände, also die Abgrenzung zum Wald, bezeichnet und noch ein paar Jahre später bezog sich das Wort Flur lediglich auf den landwirtschaftlich genutzten Boden.

Ein Flurstück ist heutzutage ein rechtlicher Terminus im Sinne eines amtlich vermessenen Stückes der Erdoberfläche. Es spielt beim Kauf oder Verkauf von Grundstücken eine große Rolle, da es die kompletten Abmessungen des Grundstückes kennzeichnet. Mit den Flurstück-Angaben wird meist der Wert einer Immobilie geschätzt.

Jedes Flurstück ist im Liegenschaftskataster und im Grundbuch eingetragen und dort mit einer sogenannten Grundstücks- oder Flurstücknummer ausgewiesen. Ein zusammengesetztes Grundstück besteht dabei aus mehreren Flurstücken und seine Eigentumsgrenzen sind dennoch in Flurstückgrenzen untergliedert. Da ein Grundstück aus mehreren Flurstücken bestehen kann, sind die beiden Begriffe nicht gleichzusetzen. Im Liegenschaftskataster werden die Flurstücknummern vergeben, die aus zwei Ziffern bestehen. Dabei wird eine Kombination aus zwei Zahlen oder einer Zahl-Buchstaben-Kombination gewählt. Zusätzlich findet sich eine grafische Abbildung in 2D aller Flurstücke dort sowie Angaben zu Größe, Nutzungsart und Lage. Es besteht die Möglichkeit zu verschiedenen Nutzungsarten für ein Flurstück.

Im Grundbuch eingetragen sind Informationen über die Finanzierung des Flurstücks sowie ein Wegerecht des Nachbarn. Ein wichtiger Aspekt beim Flurstück sind seine Grenzen und die Vermessung dieser sogenannten Flurstückgrenzen. Als hoheitliche Aufgabe unterliegen die Vermessungsarbeiten Vorschriftlich hinsichtlich ihrer Durchführung. Nur bestimmte Institutionen sind hierzu befähigt, dazu gehören öffentlich bestellte Vermessungsingenieure, Katasterbehörden oder andere Vermessungsstellen. Jedes Bundesland hat seine eigenen Vermessungsstellen oder Vermessungsämter.

Die Vermessung von Flurstücken wird in drei verschiedene Arten unterteilt:

  1. Urvermessungen bereinigen Flure und bestimmen neue Grenzen im Zuge von Teilungsvermessungen.
  2. Neuvermessungen passen für Kataster-Erneuerung größere Gebiete oder mehrere Flurstücke an.
  3. Fortfühurngsvermessungen dienen der Fortführung eines Katasters.

Wer ein Grundstück kauft, dass aus mehreren Flurstücken besteht, hat unter Umständen die Möglichkeit Teile davon zu separieren. Diese sogenannten Zuflurstücke können dann veräußert werden. Anderseits besteht aus Kostengründen auch die Möglichkeit beim Kauf eines Grundstücks aus mehreren Flurstücken diese zusammenzulegen und vom Vermesser ausmessen zu lassen. So muss dieser nur einmal bezahlt werden. Bei der Vermessung von Flurstücken werden Nutzungsgrenzarten, Grenzpunkte sowie Gebäudepunkte vermessen und festgehalten. Die sogenannten Katastervermessungen sind mit einer Kennzeichnung der Grundstücksgrenzen verbunden.

 

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Synonyme - Parzelle,Katasterparzelle
Flüssiggas

Flüssiggas oder LPG (Liquified Petroleum Gas) ist ein Gas, welches aus Propan, Butan und deren Gemischen besteht. Diese Kohlenwasserstoffe sind unter herkömmlichen Umgebungsbedingungen gasförmig. Sie verflüssigen sich aber bereits unter geringem Druck. Daher auch der Name Flüssiggas. Verflüssigt hat LPG nur noch einen Bruchteil des ursprünglichen gasförmigen Volumens.

Wenn Flüssiggas auf minus 161 Grad Celsius abgekühlt wird, wird es zu einer klaren, farblosen, geruchlosen Flüssigkeit. LPG ist weder ätzend noch giftig. Während des Verflüssigungsprozesses wird Erdgas unter seinen Siedepunkt abgekühlt, wobei die meisten seiner chemischen Verbindungen entfernt werden. Das verbleibende verflüssigte Gas kann dann leicht in Druckgefäße gefüllt und transportieren werden.

Wenn es um Umwelt und Kosten geht, bietet LPG eine hervorragende Lösung für Anwendungen im privaten Haushalt. Hier ein paar Fakten zum Flüssiggas:

  • LPG stößt 35 % weniger CO2 aus als Kohle und 12 % weniger als Öl.
  • Die Kosten für die LPG Installation sind im Vergleich zu Elektro-, Öl- und Luftwärmepumpen erheblich günstiger.
  • Das LPG Versorgungsnetz ist in Deutschland und Europa gut ausgebaut.

Die Verwendung von LPG ist aufgrund niedrigerer Installationskosten, der Umweltfreundlichkeit und der sofortigen Verfügbarkeit von Warmwasser und Wärme zum bevorzugten Brennstoff für Hauseigentümer geworden. Es kann mit allen Haushaltsgasgeräte wie Zentralheizungskessel und -kocher sowie Kaminen verbunden werden.

Eine weitere Verwendung von LPG ist als Alternativkraftstoff für Autos, dem umgangssprachlichen Autogas.

 

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Synonyme - LPG,Liquified Petroleum Gas
Folgeobjekt

Hier geht es um die steuerliche Bewertung und der Förderung von Wohneigentum. Das Folgeobjekt stellt das Gegenstück zum Erstobjekt dar, bei dem die Bemessungsgrundlage für die Förderbeträge zur Grundlage dienen. Ein solches Folgeobjekt stellt rechtlich gesehen stets ein eigenständiges Objekt da, was für die Geltendmachung der Eigenheimzulage von Bedeutung ist.

Nach diesen Regelungen und Gesetzen sind folgende Folgeobjekte nicht begünstigt nach dem Eigenheimzulagengesetz EigZulG:

  • Eine Wochenend- oder Ferienwohnung.
  • Eine Wohnung, die im Rahmen der doppelten Haushaltsführung geltend gemacht wird.
  • Eine Wohnung, bei der die gewerbsmäßige Einkünfteerzielung im Vordergrund steht.
  • Eine Wohnung, die der Ehegatte vom anderen Ehegatten erworben hat. Allerdings nur dann, wenn zum Zeitpunkt der Anschaffung die Zusammenveranlagung vorgelegen hat.
  • Alle Bauten, die auf fremden Grund und Boden stehen.
  • Berufliche oder gewerblich genutzt Wohnungen.
  • Die sogenannten Schwarzbauten, also Bauten ohne Baugenehmigung.

Für Folgeobjekte können Steuerpflichtige Abzugsbeträge innerhalb eines Zeitraum von drei Jahren nach und zwei Jahren vor dem Ende des jeweiligen Kalenderjahres der Anschaffung geltend gemacht werden. Er kann darüber hinaus angefallene Aufwendungen § 10e Abs. 6 EStG in Anspruch bringen. Diese gelten aber nur, wenn der Steuerpflichtige vor Ablauf des Förderzeitraums das Folgeobjekt auch zu eigenen Wohnzwecken genutzt hat. Andernfalls geht die Berechtigung zur Inanspruchnahme der Eigenheimzulage auf das Erstobjekt über. Schon bei Antrag auf die Förderung müssen Ehegatten festlegen, welches Objekt das Erstobjekt und das Folgeobjekt sein soll. Eine nachträgliche Korrektur ist wegen der eingetretenen Bestandskraft nicht möglich.

 

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