Fugenkreuzsystem

Begriff Definition
Fugenkreuzsystem

Das Fugenkreuzsystem wird in der Regel angewendet, wenn ein gefliester Boden einen Wasserschaden erlitten hat, der bis in die Dämmschicht im Estrich vorgedrungen ist. Es ist eine Methode der Trocknung des Estrichs und der Dämmschicht, ohne den vorhandenen Bodenbelag zu beschädigen. Die Trocknung erfolgt durch die vorhandenen Fugenkreuze. Dieses Kreuz liegt in der Mitte von jeweils vier Fließen. Es wird ein kleines Loch gebohrt, durch welches später zielgenau mit einer speziellen Maschine Trockenluft hineingeblasen wird. Diese spezielle Trocknungsmethode wird bei gefliesten Oberflächen eingesetzt.

Es werden winzige Löcher in die Fugenkreuze gebohrt, in der Regel 6 mm im Durchmesser, welche bis in die Estrich-Dämmschicht reichen. Anschließend wird Trockenluft durch Mikrodüsen direkt in die Dämmschicht hineingepresst. Die Trockenluft nimmt die Wassermoleküle auf und das Luft-Wasser-Gemisch kann durch die Randfugen entweichen. Falls keine Randfugen im Estrich vorhanden sind, werden zusätzliche Bohrungen in den Fugen vorgenommen und diese mit Luftschläuchen miteinander verbunden. Das ermöglicht, dass die angefeuchtete Luft entweder entweichen oder abgesaugt werden kann.

Der Trockungsfortschritt kann mithilfe regelmäßiger Kontrollmessungen überprüft werden. Der benötigte Zeitraum für eine komplette Trocknung hängt von der Schwere des Wasserschadens ab, kann aber zwischen zwei bis drei Wochen betragen. Nach erfolgreicher Trocknung wird das Fugenkreuzsystem abgebaut und die Löcher in den Fugen geschlossen.

Diese Trocknungsmethode ist zwar langwierig, aber eine sehr effiziente Dämmschichttrocknung. Zusätzlich hat sie den Vorteil, dass ein gefliester Bodenbelag wie beispielsweise mit Terrakotta oder anderen hochwertigen Fliesen, nicht zerstört wird und der Raum durchgehend nutzbar bleibt.

 

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Synonyme: Fugenkreuz

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