Begriff Definition
Feuchteabgabe

Um sich in einem Raum wohl zu fühlen, muss dieser eine bestimmte Temperatur und eine angemessene Feuchtigkeit aufweisen. Die empfohlene Raumtemperatur liegt zwischen 22° und 25° C, je nach persönlicher Vorliebe. Bei der Luftfeuchte ist der Bereich ein bisschen größer. Je nach "Wohlfühltemperatur" liegt die als angenehm empfundene Luftfeuchte bei etwa 35 % bis 75 %. Normale Räume weisen in der Regel eine Luftfeuchte von ca. 45 % auf.

Beim Kochen, Wäsche trocknen, Fußboden wischen und durch Pflanzen wird eine bestimmte Feuchte in die Luft abgegeben. Sport oder Schwitzen in der Ruhephase erhöhen die Luftfeuchte entsprechend. Selbst reines Atmen sorgt für eine Feuchteabgabe, da der Körper über die Atmung Feuchtigkeit nach außen transportiert. Jede Tätigkeit hat eine bestimmte Feuchteabgabe, die die Luftfeuchte in einem Raum erhöht. Diese überschüssige Luftfeuchte muss abtransportiert werden, da es ansonsten zu Schimmel oder baulichen Feuchteschäden am Gebäude oder im Raum kommen kann.

Der einfachste Weg ist dabei das mehrminütige Lüften bei voll geöffneten Fenstern, am besten mit einem kleinen Durchzug, damit der Luftaustausch schneller stattfindet. Gerade bei Vorgängen wie Kochen oder Sport sollte der Raum danach vollständig gelüftet werden, damit die überschüssige Luftfeuchte abtransportiert und ein ausgeglichenes Raumklima erreicht wird.

Feuchteabgabe in Bezug auf Bauwerke

Die Feuchteabgabe in Bezug auf Bauwerke bezeichnet den sogenannten Schwund, also die Volumenminderung, wie er beispielsweise beim Austrocknen von Beton vorkommt. Hier werden verschiedene Arten und Intensitäten unterschieden, z. B. das Frühschwinden in den ersten Tagen nach Baufertigstellung oder auch die Hydration in Folge einer künstlichen, da chemischen Austrocknung.

 

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Feuerschutz

Der Feuerschutz sollte schon in der Planungsphase mitberücksichtigt werden. Die Vorgaben vom Gesetzgeber sind allerdings eher minimal. Nichtsdestotrotz sollte sich jeder Bauherr von seinem Architekten beraten lassen.

Bei den Baustoffen sollten wenn möglich, ausschließlich nicht brennbare bis schwer brennbare Baustoffe gewählt werden. Bei der Raumausstattung dagegen natürliche Stoffe und Materialien, um der giftigen Rauchentwicklung vorzubeugen. Fluchtwege sollten nicht mit Einrichtungsgegenständen verstellt werden. Der Einbau von Feuerschutztüren ist sinnvoll, um die Feuerausbreitung zu verzögern. Gerade bei elektrischen Rollläden ist es sinnvoll, dass die Ausführung gewählt wird, die sich im Notfall auch manuelle bedienen lassen. Brandschutzschalter helfen Kabelbrände zu vermeiden. Sie registrieren gefährliche Störlichtböden und unterbrechen daraufhin den Stromkreislauf. Außerdem sollten die Elektroinstallationen regelmäßig gewartet werden. Die Installation einer Blitzschutzanlage kann sich ebenfalls auszahlen.

Die Mindestabstände bei der Montage von Solaranlagen sollten eingehalten werden. Das Gleiche gilt für Kaminöfen und Leitungen mit hoher Wärmeabstrahlung. Bei ihnen müssen die Mindestabstände zu brennbaren Materialien eingehalten werden. Alle Schlafbereiche, Kinderzimmer, Fluren und offene Verbindungen mit mehreren Geschossen sollten mit Rauchmelder ausgestattet sein und ein Feuerlöscher hilft, wenn es dann zum Brand kommen sollte.

Mögliche Brandquellen im eigenen Haus zu erkennen, hilft dabei, die richtigen Vorkehrungen zu treffen. Bei Vermietung ist der Vermieter für den Feuerschutz zuständig. Es ist auch seine Aufgabe, sich um die Installation der Rauchmelder zu kümmern.

 

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Feuerüberschlag

Als Feuerüberschlag bezeichnet man die horizontale Ausbreitung von Bränden in mehrstöckigen Gebäuden über die Außenseite der Fassade hinweg. Eine der häufigsten Ursachen für dieses Phänomen sind Öffnungen im Mauerwerk, die in Folge des Brandes entstehen. Auch fehlende Brandschutzwände und -türen und zu geringe Abstände zwischen Gebäuden begünstigen die Ausbreitung des Brandes.

Ursachen des Feuerüberschlags

Zu einem Feuerüberschlag kann es einmal durch bauliche Mängel und Planungsfehler, zum anderen aber auch durch Fehler bei der Brandbekämpfung kommen. So können falsche Löschmittel durch chemische Reaktionen den Brandherd anfeuern. Werden Fenster oder Türen während des Brandes geöffnet, kann dies Feuerbrücken und damit ebenfalls die Ausbreitung begünstigen. In baulicher Hinsicht kommen zu dichte Abstände zwischen Gebäuden in Frage, besonders bei einer umfangreichen Verglasung kann der Brand sogar über weitere Strecken überschlagen.

Baulicher Brandschutz – Feuerüberschlag verhindern

Ausreichende Gebäudeabstände, Brandwände und Brandschutztüren sind die wirksamste Maßnahme gegen die Ausbreitung von Bränden innerhalb oder zwischen Gebäuden. In den Landesbauordnungen sind sogenannte Brandabschnitte vorgeschrieben, die durch feuerwiderstandsfähige, abschottende Wände oder Türen im Gebäude geschaffen werden. Diese Vorkehrungen sind nicht nur laut Gesetz vorgegeben, sondern auch im Falle eines Brandes für die Feuerversicherung relevant. Maßnahmen des baulichen Brandschutzes sind:

  • Feuerwiderstandsfähige Bauteile
  • Stabile Bauart der Wände
  • Geringe Wärmeleitfähigkeit der Bauteile im Brandfall
  • Verwendung nichtbrennbarer Baustoffe
  • Öffnungslose Wände
  • Sicherung von Öffnungen (Brandschutztür)

Feuerüberschlag und Brandüberschlag

Die beiden Begriffe überschneiden sich in vieler Hinsicht: Sie beschreiben die Ausbreitung von Gebäudebränden. Der Unterschied zwischen Brandüberschlag und Feuerüberschlag liegt darin, dass bei ersterem die Ausbreitung der Flammen zwischen Fassadenöffnungen und Bauteilen in horizontaler und vertikaler (von Geschoss zu Geschoss) bezeichnet wird. Dies kann durch Windeinwirkung oder Thermik begünstigt werden. Der Feuerüberschlag dagegen bezeichnet ausschließlich den horizontalen Überschlag, also zwischen gegenüberliegenden oder winklig angeordneten Bauteilen und Gebäuden. Die Maßnahmen sind entsprechend der baulichen Situation zu planen und auszuführen.

 

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Feuerwiderstandsklasse

Feuerwiderstandsklassen werden im Allgemeinen als Brandschutzklasse bezeichnet und beschreiben den Feuerwiderstand eines Bauelements, eingeteilt nach standardisierten und genormten Feuerwiderstandsklasse. Sie beschreibt die Fähigkeit eines Bauelements, einem Brand unter genau festgelegten Testbedingungen für einen bestimmten Zeitraum standzuhalten und gibt in Zahlen an, wie viele Minuten ein bestimmtes Bauteil, wie beispielsweise ein Dach, eine Wand oder eine Decke, einem Feuer standhalten kann.

Entsprechend der Dauer des Widerstandes wird ein Bauteil in eine Brandschutzklasse eingeordnet. Ein Bauteil muss der angegebenen Feuerwiderstandsdauer widerstehen können und nach Prüfung wird diese Anforderung in der DIN Norm 4102 dokumentiert. Für die Europäische Union gilt die DIN EN 13501.

  • DIN 4102-2
    Die DIN 4102-2 unterscheidet in die Feuerwiderstandsklassen F 30, F 60, F 90, F 120 und F 180, wobei die zugehörige Ziffer die Dauer des Funktionserhalts in Minuten bezeichnet.
    - F30 = bis zu 30 Minuten Widerstandsfähigkeit
    - F60 = bis zu 60 Minuten Widerstandsfähigkeit
    - F90 = bis zu 90 Minuten Widerstandsfähigkeit
    - F120 = bis zu 120 Minuten Widerstandsfähigkeit
    - F180 = bis zu 180 Minuten Widerstandsfähigkeit

  • EU-Norm EN 13501-2
    Die EU-Norm EN 13501-2 stellt auf die Bauteileigenschaften R (Resistance – Tragfähigkeit), E (Etanchéité – Raumabschluss) sowie I (Isolation – Wärmedämmung) und die Brandwiderstandsdauer in Minuten (15, 20, 30, 45, 60, 90, 120, 180, 240, 360) ab. Die Beschreibung kann mit weiteren Klassifizierungen wie z. B. M (Mechanical – mechanische Einwirkung) erweitert werden.

Die Einstufung in die Feuerwiderstandsklassen kann mit und ohne Brandversuche stattfinden. Wenn ein Bauteil mithilfe von Brandversuchen in die entsprechende Feuerwiderstandsklasse eingestuft wurde, wird das Ergebnis durch ein Prüfzeugnis auf Grundlage der DIN 4102 nachgewiesen. Wenn ein Bauteil ohne Brandversuche eingestuft wird ist das auch in der DIN 4102 in Teil 4 dokumentiert und besagt, dass das Bauteil ohne Nachweis in die angegebene Feuerwiderstandsklassen eingestuft wurde.

 

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Synonyme - Brandschutzklasse
Fexerplatten

Fexerplatten sind dünne Steinplatten aus mineralhaltigem Glimmerschiefer. Sie wurden früher im Ofenbau und als Dacheindeckung verwendet. Der Name stammt vom Abbauort: Der für die Fexerplatten oder „Plattas de Fex“ verwendete Glimmerschiefer kommt ausschließlich im Fextal, oberhalb der Silser Alp im Schweizer Oberengadin, vor.

Fexerplatten – historisches Kulturerbe

Die Platten wurden vom 17. Jahrhundert bis 1964 in einem Steinbruch im Fextal abgebaut. Mit dem Verbot des Abtransports der Platten mit Motorfahrzeugen wurde der Betrieb des Steinbruchs eingestellt und der Nachschub an Platten kam zum Erliegen. Der Steinbruch gilt als Kulturerbe und wird von einer eigens gegründeten Stiftung gesichert und restauriert. Die noch vorhandenen Dächer im Engadin werden sorgfältig erhalten und liebevoll gepflegt. Aus diesem Grund sind die noch vorhandenen Platten sehr begehrt. Nach dem Abbau von den Dächern verfallener Häuser werden die Fexerplatten für neue Dächer oder auch besonders gerne als Fußbodenbelag verwendet.

Fexerpatten als Dacheindeckung

Fexerplatten sind maximal 15 mm dick und entstanden durch die Spaltung des Gesteins. Das damit verbundene geringe Gewicht machte die Platten zum idealen und in der Region gut verfügbaren Material für Dacheindeckungen. Der Abbau der dünnen Platten war ausschließlich in den Wintermonaten möglich, denn nur im gefrorenen Zustand konnte der Glimmerschiefer zerstörungsfrei gespalten und zu den Platten verarbeitet werden.

Rot durch Oxidation

Neben dem Seltenheitswert sind Fexerplatten noch aus einem anderen Grund so beliebt. Durch den ständigen Kontakt der Platten auf den Dächern mit der Außenluft kam es zur Oxidation. Diese verleiht der Oberfläche eine faszinierende rötliche Färbung und erklärt die Beliebtheit als Bodenbelag.

 

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FI-Schutzschalter

Dieser umgangssprachliche Begriff ergibt sich aus dem "F" für Fehler und dem "I" aus dem Formelzeichen für elektrischen Strom, woraus das Kurzwort "FI-Schutzschalter" oder auch nur FI-Schalter" entstanden ist. Der korrekte Begriff lautet Fehlerstromschutzschalter und wird mit RCCB (Residual-Current Circuit Device) abgekürzt. Nach der internationalen Normung hat sich seit 2008 jedoch das Kürzel "RCD"(Residual Current protective Device, Reststromschutzgerät) durchgesetzt. Der Schutzschalter unterbricht den Stromkreislauf, wenn ein hoher Fehlerstrom gegen Erde fließt. Sie sind eine Sicherheitsvorrichtung gegen Stromschläge, die in Baustellenverteilern, Schulen, Schwimmbädern, Laboratorien, und allen feuergefährdeten Betriebsstätten eingebaut werden muss.

Die Funktionsweise dieser lebensrettenden Schalter ist recht einfach. Der Strom fließt von der Steckdose zum Verbraucher und in der gleichen Stärke wieder zurück zur Steckdose. Wird dieser Stromfluss durch einen Menschen unterbrochen, wenn dieser zum Beispiel ein schlecht isoliertes Gerät anfasst, dann registriert der FI-Schutzschalter die Differenz in der Stromstärke und unterbricht den Stromkreis. Diese schnelle Unterbrechung ist wichtig, um dem gefährlichen Herzkammerflimmern vorzubeugen. FI-Schutzschalter unterbrechen Stromkreise bereits ab eine Stromdifferenz von 0 bis 30 mA, je nach Ausführung. Zum Vergleich, eine herkömmliche Haushaltssicherung reagiert erst ab einer Stromstärke von mindestens 16 A.

Der FI-Schutzschalter ist seit 2009 Pflicht für jeden neu eingebauten Stromkreis. Schon seit 1984 waren diese in Westdeutschland in Neubauten für Feuchträume Pflicht. In Altbauten besteht für die älteren Stromanlagen keine gesetzliche Nachrüstpflicht. Trotzdem ist es empfehlenswert, bei Altbauten den FI-Schutzschalter nachzurüsten. Der Einbau ist einfach, muss aber unbedingt vom Fachpersonal durchgeführt werden. FI-Schutzschalter werden in den Sicherungskasten eingebaut und entsprechend verkabelt, ohne neue Leitungen verlegen zu müssen.

Ein FI-Schutzschalter sollte in keinem Haus fehlen. Viele Menschen glauben, dass elektrischen Sicherungen vor einem Stromschlag schützen. Die herkömmlichen Sicherungen schützen jedoch in erster Linie das Leitungssystem vor einer Überlastung.

Um zu überprüfen, ob das Haus oder die Wohnung über einen FI-Schutzschalter verfügt, sollte der Sicherungskasten überprüft werden. Der FI-Schutzschalter ist entsprechend beschriftet und besitzt einen Prüfknopf.

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Synonyme - Fehlerstromschutzschalter, Reststromschutzgerät, RCCB, RCD,Fehlerstrom-Schutzschalter
Filigrandecke

Das Wort "Filigrandecke" ist eine eingetragende Marke und beschreibt eine sogenannten Elementdecke aus dem Spektrum der Massivdecken.

Hierbei handelt es sich um eine individualisierte Decke aus Elementplatten, die für den jeweiligen Bauherrn und sein Eigenheim maßgefertigt wird. In Deutschland werden jährlich Schätzungen zufolge rund 4 Millionen Quadratmeter Elementdecken produziert. Bautechnisch gesehen handelt es sich um eine Stahlbetonfertigteildecke mit einer 4 bis 6 cm dicken Stahlbetonplatte. Unterseitig wird Betonstahl verwendet, der auch als Ortebotonergänzung bezeichnet wird. Wird nachträglich auf die bestehende feste Betonschicht weiterer Beton aufgebracht, dann spricht der Baufachmann von Aufbeton oder Oberbeton. Mit ihm wird die Tragfähigkeit erhöht. Elementdecken besitzen in der Regel diese extra Schicht Beton. Unterseitig ist zur Montage der Beton mit biegesteifen Gitterträgern bewehrt.

Die Filigrandecke ist zweiachsig gespannt und erlaubt so Bauherren eine uneingeschränkte Konstruktionsfreiheit. Auf eine Deckenschalung kann gänzlich verzichtet werden, denn es handelt sich um die monolithische Bauweise, bei der die Decke komplett aus demselben Baustoff, in diesem Fall Beton, besteht. Die Platten der Elementdecken besitzen eine Breite von bis zu 3 m. Fugen zwischen diesen Platten müssen auf der Baustelle verspachtelt werden. Der Aufbeton kann erst dann aufgetragen werden, wenn die sogenannte erforderliche Bewehrung (Verstärkung) im Form von Stahlbetonteilen eingebaut wurde. Elementdecken gehören zu den Fertigteilen und werden häufig im Wohnungsbau verwendet. Hier ist ein Vorteil, dass die Deckenuntersicht ein Verputzen überflüssig macht, da sie eine sehr glatte Oberfläche besitzt.

Zusammen mit dem Betonüberguss kann die Elementdecke eine Dicke zwischen 12 und 40 Zentimetern aufweisen. Standardmäßig sind die Einzelplatten 2,40 m breit, oft werden sie jedoch mit einer Breite von 3 m verbaut. Ein typisches Merkmal der Elementdecken sind die leichten Schrägen zu den Rändern hin. Dort, am Mauerwerk, liegen die sogenannten Dreikantleisten, also kleine Leisten, die aussehen wie langgezogene Dreiecke. Als Fertigteil enthält die Decke auf Wunsch bereits Leerrohre, die Wärmedämmung, Aussparungen, Elektrodosen oder andere individuelle Ausschnitte.

Vorteile von Elementdecken

  • Reduzierung von teuren Verschalungsarbeiten
  • Plattenunterseiten fertig zum Anstreichen oder Tapezieren ohne Verputzen
  • Präzise Passform durch modernste Technik
  • Erfüllt höchste Ansprüche an Schalldämmung, Wasserdichtheit, Feuerwiderstand
  • Flexibel anpassbar mit Aussparungen und Ausschnitten
  • Individuelle Herstellung nach Maß
  • Einbau weitgehend unabhängig vom Wetter
  • Kurze Bauzeit reduziert Kosten
  • Transport ohne Sonderfahrzeuge möglich
  • Geringes Gewicht der Plattendecke (5 cm Dicke 0 +/- 125 kg/m²)

 

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Synonyme - Elementdecke, Gitterträgerdecke,Kaiserdecke
First

Im Wesentlichen ist der Dachfirst dafür verantwortlich, die zwei schrägen Seiten eines Daches an seinem höchsten Punkt, der Firsthöhe, miteinander zu verbinden. Zum Einsatz kommt er vor allem bei Sattel- und Steildächern. Die Verbindung zwischen den beiden Dachhälften wird mit sogenannten Firststeinen bzw. Firstziegeln umgesetzt und gehört zu den wichtigsten Konstruktionen eines Daches.

Der Dachfirst kann ebenfalls dem Schutz eines Daches, insbesondere seiner Entlüftung, dienen. Erreicht werden kann dies bei Ziegeleindeckungen durch die punktuelle Anordnung von Lüfter-Firstziegeln und Lüfter-Formsteinen. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass die Luft über den Dachfirst abgeleitet wird. Somit können Schäden durch Feuchtigkeit sowohl im Innenbereich als auch im Außenbereich des Daches verhindert werden.

Allerdings bietet der Dachfirst nicht nur Vorteile. Aufgrund seiner speziellen Eindeckung bietet er eine große Angriffsfläche für Ablagerungen durch Schmutz und Moosen. Das hat zur Folge, dass über die Jahre hinweg die Oberflächenstruktur des Daches in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Auch ist er als höchster Punkt eines Daches ein besonderes Angriffsziel für auftretende Stürme. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass Bauherren besonderen Wert auf eine sorgfältige Planung und professionelle Verlegung des Dachfirstes legen, um Sturmschäden am Dach schon im Vorfeld weitestgehend zu vermeiden zu.

Informationen über Dacharten und Dachformen: hausbauberater.de/bauwissen/dachformen-fuer-den-hausbau

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Synonyme - Dachfirst
Flachdach

In der Regel zählen Dächer mit einer Neigung von weniger als 10 Grad zu Flachdächern. Einige Hersteller setzen die Obergrenze schon bei 5 Grad Dachneigung. Ein Flachdach wird mit sehr wenig Neigung horizontal auf einem Gebäude installiert. Allerdings sollte ein Flachdach ein Mindestgefälle von 2 Grad aufweisen, um eine sichere Entwässerung von Regenwasser zu gewährleisten.

Ein Flachdach ist in vielerlei Hinsicht ideal, zum Beispiel weil es billig, schnell und einfach zu installieren ist. Das Hauptproblem bei Flachdächern ist jedoch, dass sie schwer wasserdicht zu installieren und zu halten sind.

Bei einem geneigten Dach kann Regen, Eis und Schnee einfach abfließen. Bei einem Flachdach besteht jedoch die Gefahr das sich Feuchtigkeit ansammelt. Das kann zu Wasserschäden im Haus führen.

Wenn das Problem der Wasserableitung erfolgreich gelöst ist, ist die Oberseite des Flachdaches zusätzlich nutzbar. So kann es im privaten Hausbau als zusätzlicher Wohnbereich verwendet werden, ohne den Raum im Haus zu beeinträchtigen. Flachdächer eignen sich hervorragend für Dachgärten oder Außenterrassen. Eine weitere häufige Verwendung für Flachdächer ist die Installation von Solarmodulen.

Flachdächer sind auch in Gewerbegebäuden weit verbreitet. Das ist nicht nur, weil sie kostengünstiger zu installieren und leicht zu warten sind, sondern weil sie eine effizientere Raumnutzung vorweisen.

Ein Flachdach ermöglicht es gewerblichen Gebäuden, ihre Klima- und Lüftungsgeräte auf dem Dach zu haben, wodurch nützlicher Platz innerhalb des Gebäudes gespart wird. Diese Einheiten sind für gewerbliche Gebäude viel größer als für Wohngebäude, und daher ist der Platz willkommen. Außerdem können Benutzer problemlos auf diese Geräte zugreifen, um sie auszutauschen und zu warten. Eine andere Nutzung eines Flachdaches ist Parkraum zu schaffen.

Weitere Informationen über Dachformen gibt es hier: hausbauberater.de/bauwissen/dachformen-fuer-den-hausbau

 

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Flachdachabdichtung

Die Dachabdichtung ist einer der wichtigsten Prozesse beim Hausbau, aber auch bei der späteren Dachpflege. Im Gegensatz zu geneigten Dächern, bei denen Wasser leicht abfließen kann, weisen Flachdächer eine sehr flache Neigung, zwischen 2 bis 10 Grad, auf, sodass sie dazu neigen, Blätter und andere Ablagerungen zu sammeln, die das Dach daran hindern können, bei Bedarf Wasser abfließen zu lassen.

Stehendes Wasser ist ein häufiges Problem bei Flachdächern, da sich an vielen Stellen Regenwasser ansammeln kann. Diese Ansammlungen von Wasser kann die Schutzmembran eines Dachs beschädigen, wenn es zu lange stehen gelassen wird. Um ein Flachdach wasserdicht zu machen, sollten verschiedenen Faktoren berücksichtigt werden. Zum Beispiel die Größe des Daches, Wetterfaktoren, die Art der Struktur sowie das Budget. Die drei Hauptabdichtungsmethoden für Flachdächer umfassen:

  • Verwendung von Bitumen-Schweißbahnen
    Die meisten Eigentümer von Häusern verwenden Bitumen-Schweißbahnen, um ein Flachdach wasserdicht zu machen. Dabei werden zwei bis drei Bitumenschichten miteinander verbunden, die über die gesamte Oberfläche des Flachdachs gelegt werden. Ein Polymer Träger wird dann mit dieser Beschichtung kombiniert, um ein wasserdichtes Material zu erzeugen.
    Moderne Bitumen-Abdichtungen sind deutlich UV-beständiger als frühere, sodass das Aufbringen von Kies nicht mehr nötig ist.
  • Flüssige Flachdachabdichtung mit Bitumen
    Bei der flüssige Flachdachabdichtung mit Bitumen wird eine spezielle Beschichtung verwendet, um ein Flachdach wetterfest zu machen. Während diese Art der Abdichtung für alle Arten von Dächern verwendet werden kann, ist sie bei Flachdächern üblicher. Die Flüssigkeitsabdichtung kann je nach Produktqualität, Installationsprozess und Dachpflege nach der Anwendung 20 bis 40 Jahre halten.

  • Verwendung von Kunststoffbahnen
    Kunststoffbahnen können bei Bedarf auf das gesamte Flachdach montiert werden. Sie sind eine wirtschaftliche Alternative gegenüber Bitumenbahnen, da es sich um einlagige Kunststoffbahnen handelt, die einfach auf eine schützenden Kunststoffvlies-Unterlage montiert wird. Anschließend werden sie an den Nahtüberdeckungen verschweißt, mithilfe eines Heißluftföhn. Kunststoffbahnen zeichnen sich durch eine hohe Temperaturbeständigkeit aus. Sie sind widerstandsfähig gegen UV-Strahlung und gegen andere sogenannte aggressive Medien wie beispielsweise saurer Regen, Mineralöle und Fettsäuren.
    Am beliebtesten sind EPDM-Dichtungsbahnen, die aus einem Folienbaustoff aus Kautschuk bestehen und sehr leicht sind. Sie sind dauerhaft elastisch, sehr dehnbar und eignen sich zur Flachdachbegrünung, weil sie nicht durchwurzelt werden können.
    PVC-Kunststoffbahnen eignen sich nicht nur zur alleinigen Verlegung auf Flachdächern, sondern auch als Reparaturmaterial auf undichten Bitumenbahnen. Die Kunststoffbahnen können miteinander verschweißt und müssen nur einlagig verlegt werden.

  • Verwendung von Flüssigkunststoff
    Flachdachabdichtungen mit Flüssigkunststoff benötigen ein Armierungsvlies und werden nahtlos zweilagig aufgetragen. Sie sind sehr strapazierfähig, langlebig sowie kälte- und hitzebeständig.

Siehe auch: hausbauberater.de/bauwissen/neue-flachdachrichtlinie-vs-din-1853

 

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