Begriff Definition
Bewegungsfläche

Die Bewegungsfläche ist die Fläche in einem Raum oder einem Gebäude, die zur barrierefreien Nutzung erforderlich ist. Gerade bei Sanitärräumen und Küchen sind die Flächen für die normale Nutzung meistens recht klein berechnet. Ein normaler Mensch hat eine durchschnittliche Bewegungsfläche von 60 cm x 60 cm. Personen, die eine Gehhilfe benötigen oder Blinde mit Blindenstock haben schon eine Bewegungsfläche von 1,20 m x 1,20 m. Rollstuhlfahrer liegen bei 1,50 m x 1,50 m.

Bislang wurden die Vorschriften und Empfehlungen für die Bewegungsfläche in der DIN 18025 Teil 1 und Teil 2 beschrieben. Teil 1 befasst sich mit Wohnungen für Rollstuhlbenutzer, Teil 2 mit barrierefreien Wohnungen. Es wurde unter anderem auf Bereiche wie Türen, Rampen, Aufzüge, Küche, Bad und technische Ausführung eingegangen. Diese beiden Normen wurden durch die DIN 18040 Teil 2 ersetzt.
Die DIN 18040 Teil 1 beschreibt die Bewegungsfläche für barrierefreies Bauen in öffentlichen Gebäuden und hat den Schwerpunkt für den Bereich des Gebäudes, der für die Nutzung der Öffentlichkeit vorgesehen ist.

Für die barrierefreie Gestaltung von Arbeitsstätten gibt es ebenfalls eine DIN-Norm. Diese wurden bis 2018 in der DIN-Norm 18024 beschrieben und durch die Technischen Regeln für Arbeitsstätten ersetzt. In den technischen Regeln für Arbeitsstätten werden die Anforderungen der Arbeitsstättenverordnung weiter ausgeführt.

Die Bewegungsflächen können sich überlagern, sie dürfen jedoch nicht durch Rohrleitungen, Mauervorsprünge, Heizkörper, Handläufe oder abgestellte Fahrzeuge in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.

Für den Fall, dass sich die Bewegungsflächen für die neue Badezimmereinrichtung überlappen, darf der Planer die Summen nicht addieren. Bei gegenüberliegenden Bewegungsflächen muss ein Abstand von 75 cm von den Sanitärobjekten eingehalten werden.

Grundsätzlich müssen folgende Dinge beachtet werden:

  • Der Platzbedarf für sanitäre Objekte und Badezimmereinrichtungen
  • Die Richthöhen für Waschtische
  • Die Standard-Sitzhöhen für Toiletten
  • Die empfohlene Höhe von Badewannen
  • Der Bewegungsraum zwischen Wand und Wanne
  • Mögliche Dachschrägen
  • Der zusätzliche Platz für die rückseitigen Anschlüsse von Waschmaschine und Trockner
  • Die Berücksichtigung von Walk-in-Duschen
  • Die Positionierung von Urinalen
  • Ein behindertengerechtes Badezimmer

 

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Synonyme - Bewegungsflächen,DIN 18025,DIN 18024,Verkehrsweg
Bewehrung

Beton ist ein Werkstoff mit sehr guten Druckeigenschaften, bei Zugbelastung fängt er jedoch an zu reißen. Um diesen Vorgang zu unterbinden wird er in der Regel mit Baustahl beziehungsweise Bewehrungsstahl verstärkt. Teilweise auch mit Glasfasern oder Kohlenstofffasern. Dieser Vorgang wird Bewehrung genannt. Das Endprodukt wird Stahlbeton oder Textilbeton genannt.

Währen die Bewehrung mit Glasfasern oder Kohlenstofffasern nur auf spezielle Anwendungen beschränkt ist, gilt die Bewehrung mit Bewehrungsstahl als ein gängiges Verfahren beim Bau. Der Vorteil von Baustahl ist, dass er die identischen thermischen Ausdehnungskoeffizienten hat. Was bedeutet, dass er sich bei Wärme ähnlich dem Beton ausdehnt und bei Kälte wieder zusammenzieht. Das unterbindet die Rissbildung.

In der Regel werden Matten, Geflecht oder Stäbe ausgelegt, die dann mit Beton vergossen werden. Es ist nicht unüblich, dass der Baustahl korrodiert ist. Deswegen ist es wichtig, dass der Baustahl vollständig mit Beton bedeckt wird, denn dadurch wird die Korrosion gestoppt. Ansonsten kann es passieren, dass der korrodierende Stahl den Beton sprengt.

Der Baustahl ist üblicherweise profilierter Stahl oder gerippter Stahl. Durch das Profil wird eine bessere Verbindung zwischen dem Beton und dem Stahl erreicht, was eine höhere Kraftübertragung ermöglicht. Glatter Stahl hat den Nachteil, dass die Kraftübertragung geringer ist, da sich Stahl und Beton nicht so gut verbinden.

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Synonyme - Bewehrungen,Betondeckung
Bewehrungsgehalt

Betonteile müssen Druckkräfte aufnehmen können und werden aus diesem Grund mit der Bewehrung versehen. Diese erhöht die Tragfestigkeit, denn ansonsten würde Beton reißen, wenn er durch Zugspannungen belastet ist. Der sogenannte Baustahl, auch Bewehrungsstahl oder Betonstahl, kommt hier zum Einsatz und ist in der Lage, die verstärkten Zugkräfte aufzunehmen. Dafür wird Stahl in Beton einbetoniert, und zwar mittels Profilen in Form von Rippen. Diese werden aufgewalzt und bieten eine optimierte Kraftübertragung. Das fertige Endprodukt wird auch Spannbeton genannt, wenn der Stahl mechanisch vorgespannt und unter dieser Spanung in den Beton eingebaut wird.

Beide Baustoffe, Beton und Stahl, haben ein nahezu identisches thermisches Ausdehnungsverhalten. Die Berechnungen erfolgen in der Baustatik. Dort wird anhand der Bewehrungsrichtlinien ausgerechnet, wie viel Stahlbeton und Spannbeton in der Baustelle verwendet werden muss. Der Bauplaner erstellt dafür einen Bewehrungsplan.

Egal ob als Stahlbeton oder Spannbeton, beide Methoden erhöhen die Festigkeit des Bauteils und erzeugen im Beton Druck-Vorspannungen, die vermeiden, dass dieser im Betrieb auf Zug beansprucht wird. Im Idealfall reduziert sich sogar die Druck-Vorspannungen bei äußerer Belastung auf Null. Da Beton ein alkalischer Zementstein ist, sind die integrierten Stahlbauteile vor Korrosion zumindest in begrenztem Umfang geschützt. Kommt es beispielsweise zum Einsatz in Salzwasser, wie etwa bei einem Brückenbau, dann wir der Betonstahl mit zusätzlicher feuverzinkter oder epoxidharzbeschichteter Oberflächenbehandlung verwendet.

Auch bei Estrich kann eine Bewehrung infrage kommen, und zwar immer dann, wenn dieser besonders dünnschichtig aufgetragen werden soll oder auf einer bestehenden Dämmung liegt. Dann kommen einfach Stahlgitter oder ein spezielles Kunststoffgewebe zum Einsatz.

Der Bewehrungsgehalt ermittelt die notwendige Bewehrung anhand eines Betonquerschnitts für die Biegung mit Normalkraft und gehört zu den Kennzahlen für Stahlbetonarbeiten.

 

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Synonyme - Armierungsgehalt
Bewehrungsregeln

Bewehrungsregeln werden im Stahlbetonbau angewandt und legen die Art und Verlegung einer Stahlbewehrung in Betonbauteilen fest. Die Bewehrung verstärkt die Fähigkeit von Beton, Zugbelastungen standzuhalten. Welche Regeln für ein bestimmtes Bauteil eingehalten werden müssen, legt der Statik durch rechnerische Verfahren fest.

Warum sind Bewehrungsregeln wichtig?

Beton ist ein Baustoff, der im Hochbau vielfältig eingesetzt wird, zum Beispiel für die Bodenplatte, die Fundament oder die Geschossdecken, aber auch für Treppen oder Balkone. Beton kann große Druckkräfte aufnehmen, ist allerdings nicht beständig gegen Zug. Deshalb werden in tragende Betonteile Stahlbewehrungen in Form von Stäben, Körben oder Bügeln eingelegt. Neben der statisch erforderlichen Bewehrung wird häufig noch eine konstruktive Bewehrung eingefügt, um die Bildung von Rissen im Beton zu vermeiden. Die Verwendung erfolgt nach definierten Bewehrungsregeln, die in den Normen DIN EN 1992 „Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken“, DIN 1045 „Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton“ und weiteren Richtlinien festgelegt sind.

Wichtige Bewehrungsregeln

Wie stark eine Bewehrung im Betonbauteil sein muss und wie sie angeordnet ist, wird individuell vom Statiker festgelegt. Darüber hinaus gibt es allgemeingültige Bewehrungsregeln, die generell gelten, zum Beispiel:

  • Der Abstand zwischen einzelnen Bewehrungsstäben muss so groß sein, dass der Frischbeton vollflächig eingebracht und verdichtet werden kann.
  • Um den Stahl im Beton vor Korrosion zu schützen und den Verbund dauerhaft zu gewährleisten, ist eine entsprechende Betondeckung einzuhalten. Diese beträgt 20 bis 55 mm.
  • Müssen Bewehrungsstähle gebogen werden, sind Mindestrollendurchmesser vorgeschrieben, die bestimmen wie eng der Stahl gebogen werden darf.

Abgesehen von kleineren Bauteilen wie zum Beispiel einer Gartenmauer oder dem Fundament fürs Gartengerätehaus muss die Bewehrung innerhalb eines Betonteils nicht nur den allgemeinen Bewehrungsregeln folgen, sondern genau bemessen werden. Dies sichert die erforderliche Trag- und Belastungsfähigkeit und verhindert Setzungen oder andere Schäden am Stahlbetonbauteil, bzw. am Gebäude.

 

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Biberschwanz

Der Biberschwanz ist der in Deutschland meistverbreitete Dachziegel. Auch über die Grenzen Deutschlands hinaus ist er auf vielen Dächern vorzufinden. Jedoch besteht ein sehr hoher Materialverbrauch, um sein Dach mit Biberschwänzen eindecken zu lassen und er ist im Vergleich zu anderen Dachziegeln eine eher kostenintensive Variante, weshalb er bei Neueindeckungen von Häusern kaum mehr genutzt wird.

Die Form dieser Dachziegel ist eher flach und an der Unterkante halbrund geformt, was stark an das Aussehen eines Biberschwanzes erinnert. Daher stammt wahrscheinlich auch der Name des Dachziegels. Auch andere Formen des Biberschwanzes, wie zum Beispiel der Rautenspitzbiber oder der Turmbiber, sind auf deutschen Dächern vorzufinden. Jede dieser Formen sorgt für eine ganz eigene Charakteristik einer Dachfläche und hebt den individuellen Stil eines Eigenheims hervor. Obwohl der Biberschwanzziegel auf den Dächern von Neubauten kaum zu sehen ist, wird er bei Restaurationen von denkmalgeschützten Bauten immer noch gerne verwendet, denn damit kann ein historisch korrekter Eindruck gewahrt werden.

Die Dachziegelform Biberschwanz wurde nachweislich erstmals im 14. Jahrhundert verwendet. Weite Teile der Nürnberger Altstadt, wie zum Beispiel die Nürnberger Burg, sind mit Ziegeln eingedeckt, die an eine mittelalterliche Form des Biberschwanzes erinnern.

Von weiten betrachtet erinnert ein Dach, das mit Biberschwanzziegeln gedeckt ist, an Fischschuppen. Der Biberschwanz wird in zwei überlappenden Lagen auf die Dachkonstruktion verlegt und haftet auch bei sehr steilen Dächern ohne eine zusätzliche Verankerung sehr gut. Es wird bei der Eindeckung zwischen drei Arten unterschieden, von denen heute aber nur noch zwei angewendet werden:

  • Kronendeckung
  • Doppeldeckung
  • Einfachdeckung

Die Einfachdeckung wird heutzutage meistens nur noch für Restaurationen denkmalgeschützter Bauten verwendet.

Alles Wissenswerte zum Thema Dacharten und Dachformen finden Sie hier: https://www.hausbauberater.de/bauwissen/dachformen-fuer-den-hausbau

 

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Biegemoment

Als Biegemoment werden die Kräfte bezeichnet, die im Inneren von stabförmigen Körpern wie zum Beispiel Stützen oder in dünnen Platten entstehen und sich über die gesamte Länge des Bauteils und dessen Querschnitt verteilen. Die sogenannte Biegespannung entsteht, wenn eine Kraft senkrecht auf den Körper wirkt, zum Beispiel durch einen aufliegenden Balken oder eine aufstehende Wand. Das Ergebnis: Das Bauteil biegt sich durch und bricht bei einer bestimmten Stärke der Kraft.

Kräfte und Biegemomente

Wirkt ein Biegemoment auf ein Bauteil, entsteht auf der Seite, auf der die Kraft wirkt, eine Zugbelastung, bzw. -spannung auf der gegenüberliegenden Seite dagegen eine Druckspannung. Deshalb muss ein Bauteil, das auf Biegung belastet ist, so beschaffen sein, dass es sowohl Zug- als auch Druckkräfte aufnehmen kann. Ein Beispiel hierfür ist Stahlbeton. Da Beton zwar in hohem Maße Druck-, aber nur begrenzt Zugspannungen abfangen kann, wird eine Stahlbewehrung eingesetzt, die hinsichtlich der Zugkräfte belastbar ist. So entsteht ein Werkstoff mit idealen Eigenschaften für die Belastung mit Biegemomenten.

Beispiele für Biegemomente

Ein Biegemoment entsteht zum Beispiel dann, wenn am Ende einer Balkonplatte eine Kraft einwirkt oder wenn auf einen Deckenbalken mit zwei Auflagern dazwischen eine Last durch eine Wand wirkt und Druck ausübt. Mit Hilfe von statischen Berechnungen wird die Dicke, bzw. Belastbarkeit der Bauteils, auf das ein Biegemoment wirkt, so berechnet, dass es dieser Kraft wiederstehen kann.

 

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Synonyme - Biegemomente
Bilanzfeuchte

Unter der Bilanzfeuchte eines Stoffes versteht man eine Feuchte, die im Baustoff nicht mehr vorhanden ist. Die Bilanzfeuchte, auch Ausgleichsfeuchte genannt, wurde dem Baustoff somit durch klimatische Umstände, wie zum Beispiel Feuchtigkeit in der Luft oder Temperatur, entzogen und ist somit trocken. Bilanzfeuchte beschreibt eine Feuchte, die stoffspezifisch ist und wird in Volumen- oder Massenprozenten angegeben.

Eine Bilanzfeuchte ist von Material zu Material unterschiedlich. Dies hat mit der inneren Beschaffenheit von Stoffen zu tun, also wie porös ein Baustoff ist. Lagert ein Stoff für eine bestimmte Zeit in einer Umgebung, stellt sich ein Gleichgewicht zwischen der relativen Feuchtigkeit in der Luft und dem Feuchtigkeitsgehalt im Material ein. Den Feuchtigkeitsgehalt im Gleichgewicht bezeichnet man dann als Ausgleichsfeuchte. Die Sorption erfolgt in erster Linie in den ersten ein bis zwei Zentimetern einer Wandoberfläche.

Relevant wird die Bilanzfeuchte bei Räumen, die besonderer Feuchtigkeit ausgesetzt sind, wie beispielsweise Bäder. Der Verbau von Baustoffen mit einer hohen Bilanzfeuchte ist hier von Vorteil, da diese Materialien die vorhandene Feuchte aufnehmen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder abgeben können. Materialien wie Lehm, Gips, unbehandeltes Holz oder auch Kalk-Zement-Putze eignen sich dafür besonders.

Die DIN 4108-4, Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden, nennt den praktischen Feuchtgehalt für eine Anzahl von unterschiedlichen Baustoffen:

Da Holz ein natürlicher Baustoff ist, der viel Feuchtigkeit speichert, sollte beim Verbau besonders auf die Bilanzfeuchte beziehungsweise Holzfeuchte geachtet werden.
Ändert sich der Feuchtigkeitsgehalt unterhalb der Faser, beginnt das Naturmaterial
aufzuquellen oder zu schwinden. Das Holz fängt an zu arbeiten, was sich ungünstig auswirkt. Deshalb sollte darauf geachtet werden, die Zielfeuchte des zu verbauenden Holzes dem Umgebungsklima anzupassen, in dem es zum Einsatz kommt. Das bedeutet, dass im Außenbereich eine feuchtere Zielfeuchte und im Innenbereich eine Zielfeuchte, die trocken ist, angestrebt wird. Im Holz, das keinen direkten Witterungsverhältnissen ausgesetzt ist, stellt sich nach und nach eine bestimmte Bilanzfeuchte ein, die von der relativen Luftfeuchtigkeit und Temperatur abhängig ist. Dieser Zustand wird lufttrocken genannt.

 

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Biomasse

Biomasse ist ein Energieträger, der von organischen Materialien stammt und zur Erzeugung von Elektrizität oder anderen Energieformen verwendet wird. Es handelt sich um eine erneuerbare und nachhaltige Energiequelle. Kraftwerke, die Biomasse nutzen, verwenden alles von tierischen Abfällen bis hin zu Holzpellets, um Strom zu erzeugen. Einige Beispiele für Materialien, aus denen Biomasse gewonnen werden:

  • Altholz und andere natürliche Reste aus dem Wald
  • Ernteabfälle und andere landwirtschaftliche Nebenprodukte
  • Tierische Abfälle
  • Bestimmte Hausabfälle

Unabhängig davon, ob es sich um pflanzliche oder tierische Abfälle handelt, haben sie Sonnenenergie aufgenommen. Biomasse kann auf verschiedene der Energieerzeugung dienen, die häufigste Weise ist jedoch die direkte Verbrennung. Der erzeugte Dampf treibt dann Turbinen an, um Strom zu produzieren. Durch eine konstante Abfallversorgung kann die Erzeugung umweltfreundlicher Energie auf unbestimmte Zeit fortgesetzt werden.

Biokraftstoffe wie Biodiesel und Bioethanol werden ebenfalls aus Biomasse hergestellt. Diese können fest, flüssig oder gasförmig sein.

Vorteile der Nutzung von Biomasse:

  • Sie ist unbegrenzt verfügbar, denn Menschen und Tiere werden immer Abfall erzeugen und Pflanzen werden immer wachsen.
  • Die Verwendung von Abfall zur Energieerzeugung bedeutet, dass weniger davon auf die Mülldeponien gelangt, was auch gut für die Umwelt ist.
  • Beim Verbrennen von Biomasse wird kein Schwefel und weniger Stickstoff freigesetzt als beim Verbrennen von Kohle.

 

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Biotopwertausgleichsplanung

Eine Biotopwertausgleichsplanung ist dann nötig, wenn durch ein Bauvorhaben ein Ort landschaftlich verändert wird, der durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt ist. Vor der Realisierung des Vorhabens muss der Naturschutzbehörde nachgewiesen werden, dass die jeweilige landschaftliche Veränderung und der Eingriff in die Natur durch angemessene Maßnahmen ausgeglichen werden.

Mit dem Biotopwertverfahren werden diese nötigen Maßnahmen durch Wertepunkte, sogenannte Ökopunkte, bestimmt. Dafür wird der jeweilige Ort vor der Realisierung des Bauvorhabens mit Ökopunkten bewertet und mit einer Prognose verglichen. In dieser Prognose werden die Auswirkungen auf die Natur vor Ort prognostiziert und auch in Ökopunkte umgerechnet. Die Differenz der Ökopunkte entscheidet über den Umfang der erforderlichen Kompensationsmaßnahmen oder auch möglichen Ausgleichszahlungen.

Zu Beginn des Verfahrens wird der betreffende Ort in gleichgroße Teilflächen zerlegt, sodass jede Fläche als ein eigener Biotoptyp bewertet werden kann. Anhand von Biotoptyp-Listen wird die Summe an Ökopunkten aus der gesamten betroffenen Fläche ermittelt. So ist zum Beispiel eine Streuobstwiese mit 50 Pt/m² und eine Weide mit 21 Pt/m² bewertet.

Die Schwierigkeit des Verfahrens und der Ausgleichsplanung ist es, dass es in Deutschland eine große Vielfalt an Biotopwertverfahren gibt. Je nach Bundesland und Naturschutzbehörde können die Bewertungen variieren. Dies führt zu einer Scheingenauigkeit und oft willkürlichen Maßnahmenplanung.

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Biotopwertverfahren

Eine Biotopwertverfahren ist dann notwendig, wenn durch ein anstehendes Bauvorhaben ein Ort landschaftlich verändert wird, der durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt ist. Nach den gesetzlichen Vorgaben ist jeder Bauherr dazu verpflichtet, für die durch sein Bauvorhaben verursachten Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zu gewährleisten. Die Eingriffsregelung nach Bundesnaturschutzgesetz und die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) treten in Kraft. Müssen beispielsweise bei der Umsetzung eines Bauprojekts unumgänglich Bäume gefällt werden, muss der Bauherr jene Anzahl an gefällten Bäumen an einem anderen Ort wieder pflanzen.

Zusätzlich dienen Biotopwertverfahren dazu nicht realisierte beziehungsweise realisierbare Kompensationsmaßnahmen zu verschieben. Sie dienen dann dazu, angemessene Maßnahmen in Form eines Ökokontos zu bestimmen. Ökokonten sind freiwillige Vorleistungen ohne rechtliche Bindungswirkung. Berechnet werden diese, indem ein Gutachter die Ökopunkte jeweils vor der Bauumsetzung und danach berechnet und vergleicht. Zudem wird die Auswirkung, die das Vorhaben auf Natur und Landschaft hat, prognostiziert und ebenfalls in Ökopunkte verrechnet. Ist die berechnete Summe vor dem Vorhaben nun mindestens so groß wie nach der Realisierung, ist der gesetzliche Ausgleich erbracht. Werden jedoch geforderte Ausgleiche nicht durchgeführt, kann ein Ersatzgeld festgelegt werden.

Ökokontomaßnahmen dienen als Kompensationsmaßnahmen für künftig stattfindende Eingriffe, zum Beispiel bei Bauvorhaben in die Natur. Werden diese Maßnahmen verbindlich für einen Eingriff verwendet, erfolgt eine Abbuchung aus dem Öko-Konto. Da bereits vor dem Eingriff in Natur und Landschaft ein ökologischer Wertzuwachs erfolgt ist, wird für jedes Kalenderjahr, der vorgezogenen zeitlichen Realisierung der Maßnahmen, ein Zuschlag an Wertpunkten in Höhe von 3 % ohne Zinsen für maximal 10 Jahre gewährt. Dabei darf ein Öko-Konto nicht mit einem Geldkonto verwechselt werden. Es handelt sich hierbei um ein mit Punkten bewertetes Maßnahmenkonto.

Befindet sich ein Bauherr in der Situation, dass er Kompensationsmaßnahmen nachweisen muss, können Ökopunkte auch käuflich erworben werden. Ob dies finanzielle Vorteile birgt, entscheidet der Preis, der pro Öko-Punkt verlangt wird.

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