Begriff Definition
Bodenrichtwertkarte

Bodenrichtwertkarten sind die grafische Darstellung von Bodenrichtwerten in einer bestimmten Region, Stadt oder Gemeinde. Sie werden von den jeweiligen Gutachterausschüssen alle zwei Jahre neu ermittelt. Gegründet wurden die Gutachterausschüsse im Jahre 1960. Sie setzen sich aus Immobiliensachverständigen zusammen und sollen für mehr Transparenz auf dem Grundstücksmarkt sorgen. Um den Wert seiner Immobilie zu beurteilen, benötigt der Eigentümer den jeweiligen Bodenrichtwert. Wurden die Bodenrichtwertkarten früher noch in Papierform an den Antragsteller ausgegeben, sind sie heute für jedes Bundesland online zu finden.

Die abgebildeten Bodenrichtwerte gelten pro Quadratmeter Grundstücksfläche und beziehen sich immer auf ein lagetypisches Grundstück. Zu den wertbestimmenden Eigenschaften zählen neben Größe, Lage und Art der baulichen Nutzung auch der Erschließungszustand.

Die Bodenrichtwertkarten im Internet werden größtenteils mit dem bekanntesten Bodenrichtwertinformationssystem BORIS-D erstellt. Dieses interaktive System stellt die Bodenrichtwerte grafisch dar und ist normalerweise kostenlos zugänglich. Wer detaillierte Informationen benötigt, die über die Darstellung von BORIS-D hinausgehen, der muss eine amtliche Auskunft bei den zuständigen Gutachterausschüssen beantragen.

Die Angaben der Bodenrichtwertkarte sind selbsterklärend. Der Nutzer muss nur die Adresse des gesuchten Grundstückes eingeben. Dann wird das gesuchte Grundstück mit dem durchschnittlichen Bodenrichtwert in Euro pro Quadratmeter grafisch dargestellt. Jede Bodenrichtwertzone besitzt außerdem eine Identifikationsnummer, die nur für diese Zone gilt und ebenfalls angezeigt wird.

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Bodenrisiko

Mit dem Begriff Bodenrisiko wird der Umstand beschrieben, wenn ein Grundstück keine ausreichende Tauglichkeit für das geplante Bauprojekt aufweist. Dazu gehöhren zu geringe Tragfähigkeit oder ein zu hoher Wasserstand. In solchen Fällen kann ein Bauvorhaben nicht oder nur mit höheren Baukosten ausgeführt werden. Wer also ein Baugrundstück kauft, ohne dessen Eigenschaften zu kennen, geht ein Risiko ein. Aus diesem Grund ist es ratsam ein Grundstück genau zu untersuchen, bevor man es kauft oder spätestens, wenn man es erworben hat.

Ob ein Bodenrisiko besteht, ist anhand eines Bodengutachtens zu ermitteln. Dieses Bodengutachten wird von einem Sachverständigen erstellt. Dabei wird die Beschaffenheit des Baugrundes genau untersucht. Im Rahmen dieser Untersuchung wird die Dimensionierung des Fundaments angegeben und die erreichbare Standsicherheit festgelegt. Somit wird bei einem Erwerb von Grund und Boden das Risiko minimiert, indem man gewährleistet, dass das Bauvorhaben auf einem stabilen Fundament stehen wird.

Es gibt einige Punkte, die die Baugrunduntersuchung beinhalten sollte. Der Baugrund muss auf seine Tragfähigkeit untersucht werden. Die Standsicherheit der Böschungen muss gewährleistet und Hänge sowie Baugruben müssen gesichert werden. Probleme mit dem Grundwasser, Wasserhaltung und Frostgefährdungen müssen ebenfalls untersucht werden. Außerdem muss eine Sicherung der Nachbarbauwerke vorliegen.

In den meisten Fällen liegt das Baugrundrisiko beim Bauherrn. Aufgrund des Risikos, dass ein Bauvorhaben nicht zu den einst kalkulierten Baukosten realisiert werden kann, sollte immer eine Baugrunduntersuchung erfolgen.

Auführliche Informationen zum Baugrundrisiko finden Sie auf www.hausbauberater.de/baugrundrisiko

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Synonyme - Baugrundrisiko
Bodensanierung

Bei einer Bodensanierung werden kontaminierten Böden Schadstoffe entzogen. Eine Bodensanierung ist bereits notwendig, bevor mit den eigentlichen Baumaßnahmen begonnen werden kann. Derartige kontaminierte Böden beinhalten Altlasten, zu denen zum Beispiel Schwermetalle oder Mineralöle gehören. Diese Altlasten müssen im Rahmen einer Bodensanierung abgetragen und deponiert werden.

Die Phytosanierung, auch bekannt als Phytoremediation, ist ein Zweig der Bodensanierung. Es handelt sich dabei um einen Teilbereich der biologischen Sanierungstechniken. Unter einer Phytosanierung versteht sich eine Bodensanierung mit Hilfe von Pflanzen. Zahlreiche Pflanzen sind in der Lage auch bei stark kontaminierten Böden zu wachsen. Sie nehmen zwar die Schadstoffe mit dem Wasser oder der Luft auf, aber sie sind in der Lage sich vor den Giften in diesen zu schützen. Pflanzen, die sich für eine Phytosanierung eignen sind zum Beispiel Raps, Sonnenblumen, Senf, Gerste und verschiedene Grasarten. Oft werden Pflanzen gentechnisch verändert, um für die Phytosanierung eingesetzt werden zu können.

Es besteht die Möglichkeit kontaminierte Böden mit nicht-kontaminierten Böden zu mischen. Dies wird mit dem Begriff Verdünnung umschrieben. Dabei wird die Konzentration der Schadstoffe gesenkt.

Das Auswaschen von Grund und Boden ist eine Art der Bodensanierung, bei der lösliche Substanzen, dazu gehören zum Beispiel Salze in einem versalzten Boden, mit Wasser ausgespült werden. Flüchtige Stoffe können außerdem abgesaugt werden.

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Synonyme - Altlastensanierung
Bodenverdichtung

Der Boden wird beim Hausbau verdichtet, um die Tragfähigkeit des Bauuntergrundes zu erhöhen. Die Bodenverdichtung soll sicherstellen, dass der Untergrund die Last des Hauses tragen kann. Der Bauherr erstellt eine Bodenanalyse, um den Boden fachgerecht zu verdichten. Jeder Boden besteht aus drei Phasen: Luft, Wasser und einer festen Masse aus mineralischen und organischen Bestandteilen. Diese Bestandteile bestimmen die Bodenart. Durch das Verdichten werden die Luft und das Wasser aus dem Boden herausgedrückt. Die höhere Bodendichte verringert die Wasserdurchlässigkeit des Untergrundes. Eine sachgemäße Verdichtung ist wichtig für die Statik und die Stabilität eines Bauprojektes. Um diese zu erreichen, kommen zwei unterschiedliche Arten der Bodenverdichtung zum Einsatz:

Statische Verdichtung

Bei der statischen Verdichtung kommen schwere Baumaschinen mit Walzen zum Einsatz. Die Walzen drücken durch ihr hohes Eigengewicht den oberen Bereich des Bodens zusammen und glätten gleichzeitig die Oberfläche. Diese Art der Oberflächenverdichtung findet sich hauptsächlich beim Straßenbau.

Dynamische Verdichtung

Bei der dynamischen Verdichtung kommt die Last der Baumaschinen in Kombination mit Vibration zum Einsatz. Typische Geräte sind der Rüttelstampfer oder die Vibrationswalzen. Die Vibrationen versetzen die zu verdichtende Fläche in Schwingung und die Körner im Erdreich ändern ihre Positionen. Durch die Kornumlagerung verringern sich die Hohlräume im Boden auf ein Minimum und ein dichter, homogener Untergrund entsteht. Die dynamische Verdichtung erreicht eine höhere Verdichtungsleistung als die statische Verdichtung.

 

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Bosse

Unter einer Bosse versteht man das überstehende Material einer Natursteinmauer. Bei der Bearbeitung von Natursteinoberflächen spricht man auch vom Bossieren, dabei handelt es sich um die Technik, um Quader für eine Natursteinmauer herzustellen.

Das Bossenwerk

Im Zusammenhang mit Natursteinmauern spielt ebenfalls der Begriff Bossenwerk eine Rolle. So werden Mauern bezeichnet, bei denen die Oberflächen der einzelnen, quaderförmigen Steine nur grob bearbeitet sind. Die unregelmäßige Struktur der Stirnseiten gibt dem Bauteil sein typisches Aussehen. Eine andere Bezeichnung ist „Rustika“. Bossenwerke sind in verschiedenen Varianten vorhanden:

  • Buckelquader verfügen über einen glatten Rand um die Bosse.
  • Bei Kissen- oder Polsterquadern wird die Bosse geglättet.
  • Diamantquader besitzen eine facettierte, an eine Pyramide erinnernde Stirnseite.
  • Werden die Bossen an der fertigen Mauer abgeschlagen, spricht man auch von einem Facettenmauerwerk.
  • Zur Verzierung von Mauerwerk werden in Ornamenten oder unregelmäßig halbkugelige Bossen eingefügt.

Um die ursprüngliche Optik einer Bosse auch bei Mauerwerk zu erreichen, wird die Struktur im Putz nachgebildet oder als fertige Platte aufgesetzt. Dies findet man zum Beispiel an Mauerecken oder als Trennprofile zwischen den Geschossen.

Historisches Stilmittel in der Architektur

Die Bosse wurde ab der Renaissance bis in den Barock als Stilmittel zur Fassadengestaltung eingesetzt, ältere Formen findet man an den Außenmauern von mittelalterlichen Burgen sowie an antiken Gebäuden in aller Welt. Im Manierismus (Baustil zwischen 1520 und 1600 in Italien) wurden Bossen im Mauerwerk wie auch für Säulen eingesetzt. Hier findet man häufig auch Nachbildungen des Bossenwerks durch unregelmäßig verputztes Ziegelmauerwerk, die sogenannte Rustizierung. Im Historismus der Gründerzeit (spätes 19. bis frühes 20. Jahrhundert) waren Bossen als Putzimitat sehr beliebt. Im modernen Einfamilienhausbau spielt die Bosse als Stilmittel nur eine untergeordnete Rolle.

Siehe auch: hausbauberater.de/bauwissen/bossensteine-aus-styropor

 

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Brandabstand

Der Brandabstand beschreibt den Mindestsicherheitsabstand der zwischen Gebäuden erforderlich ist. Dieser Abstand muss gewährleistet sein um einen ausreichenden Brandschutz zwischen Gebäuden oder Bauten einzuhalten. Der Brandabstand ist mit den baulichen Abstandsflächen geregelt.

Um die gegenseitige Brandübertragung von Gebäude zu Gebäude zu verhindern, müssen Brandschutzabstände festgelegt werden. Für die Festlegung des Abstands sind die jeweilige Bauart, Lage, Ausdehnung und Nutzung der Bauten zu berücksichtigen. Wenn der vorhandene Abstand zwischen Gebäuden als Brandschutzabstand nicht genügt, sind andere Maßnahmen zu ergreifen, um einen Brandübergriff zu verhindern.

Jedes Bundesland hat eigene Bauordnung in denen die Abstandsflächen geregelt sind. Die gesetzlichen Bestimmungen für den Brandschutzabstand ähneln sehr der Abstandsflächen.

Bei dem Brandabstand gilt in der Regel folgendes:

  • Die einzuhaltende Abstandsfläche erstreckt sich immer über die ganze Breite einer Gebäudefassade
  • Um den einzuhalten Abstand zu berechnen, wird die Gebäudehöhe mit einem Wert zwischen 0,2 und 1 multipliziert, abhängig vom jeweiligen Bundesland und der Lage des Grundstücks
  • Jedes Bundesland hat einen Mindestabstand von 2,5 bis 3 Metern festgelegt, selbst wenn der errechnete Wert darunter liegt
  • Dachflächen mit einem Neigungswinkel von mehr als 70° werden voll zur Gebäudehöhe gerechnet
  • Dachflächen mit einem Neigungswinkel weniger als 70° werden nur teilweise, abhängig vom Bundesland, entweder zu einem Drittel oder Viertel zur Gebäudehöhe gerechnet

Zu beachten ist, dass alle Abstandsflächen und auch der Brandschutzabstand immer vom eigenen Gebäude bis zur angrenzenden Grundstücksgrenze des Nachbarn und nicht von Gebäude zu Gebäude.

 

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Brandmelder

Brandmelder sind elektrische Geräte, deren Aufgabe es ist, rechtzeitig vor Bränden zu warnen. Brandmelder sind auch als Rauchmelder bekannt und schlagen dann Alarm, wenn Verbrennungsgase, die eine Mischung aus Kohlenmonoxid und Kohlenstoffdioxid, einen bestimmten Wert überschreiten.

Brandmelder

Brandmelder werden in Gebäuden eingesetzt. Sie können nicht im Freien angewendet werden, wobei es auch für die Innenräume Einschränkungen geben kann. Deutschlandweit sind Brandmelder obligatorisch und müssen in Schlafräumen sowie in Fluren angebracht werden. Flure, die als Fluchtwege und Rettungswege genutzt werden, müssen unbedingt laut dieser Pflicht ausgestattet sein. In Küchen und Nassräumen sollten Brandmelder nicht eingebaut werden, da es zu einem Fehlalarm kommen kann. Deshalb empfiehlt es sich für diese Räumlichkeiten einen Hitzemelder anzubringen, bei dem im Falle eines Brandes ein Signal ertönt und/oder eine Meldung bei der zuständigen Zentrale folgt.

Rauchmelder

Bei den Rauchmeldern wird zwischen optischen und sogenannten Ionisations-Rauchmeldern unterschieden. Optische Rauchmelder sind besser geeignet, um Schwelbrände frühzeitig zu erkennen. Solche Ionisations-Rauchmelder hingegen sind in der Lage, kaum sichtbare Rauchpartikel zu erkennen.

Brandgasmelder

Brandgasmelder werden insbesondere in wärmeren Räumen verwendet, weil sie nicht auf Wärme oder Rauch , sondern auf die Konzentration von Kohlenstoffmonoxid oder Kohlenstoffdioxid reagieren.

Wichtig:

Alle vorgenannten Geräte bedürfen einer regelmäßigen Wartung. Aus diesem Grund sollte man sie regelmäig auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüfen und die Batterien austauschen. Für eine Wartung werden Prüfsprays, sowie Meldepflücker verwendet. Meldepflücker sind Teleskopstangen, mit denen die Brandmelder, die an der Zimmerdecke angebracht sind, überprüft, geöffnet und gereinigt werden.

Weitere Informationen finden Sie unter hausbauberater.de/bauwissen/rauchmelder-als-lebensretter-im-eigenheim

 

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Synonyme - Brandmelder,Brandgasmelder,Brandmeldesystem,Feuermelder
Brandschutz

Maßnahmen, die Brände in Bauobjekten, verhindern sollen, werden als Brandschutz bezeichnet. Durch diese Maßnahmen wird versucht, dass Brände nicht entstehen oder sich ausbreiten. Um diese Maßnahmen umzusetzen, sind zahlreiche Normen, Richtlinien und Gesetze erforderlich. Der Begriff Brandschutz wird in 3 Kategorien eingeteil: Dem baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Brandschutz.

Kategorie baulicher Brandschutz

Der bauliche Brandschutz beschäftigt sich mit dem Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen sowie den Konstruktionsweisen von Bauobjekten. Dabei wird das Brandverhalten von Baustoffen und die Feuerresistenz der Bauelemente berücksichtigt. Die Fluchtwegplanung und auch Zufahrtswege für die Feuerwehr sind ein wichtiger Aspekt, der bei dem Brandschutz beachtet werden muss. Auch die Standfestigkeit des gesamten Gebäudes im Brandfall wird im baulichen Brandschutz definiert.

Der Oberbegriff Brandschutz gliedert sich in den baulichen Brandschutz sowie den anlagentechnischen und organisatorischen Brandschutz. Dabei befasst sich der bauliche Brandschutz mit dem Brandverhalten von Baustoffen und anderen Bauprodukten sowie mit der grundsätzlichen Konstruktionsweise von Gebäuden.

Kategorie anlagentechnischer Brandschutz

Der anlagentechnische Brandschutz beschäftigt sich mit technischen Anlagen und Einrichtungen, die dem Zweck dienen, den Brandschutz zu verbessern. Dazu gehört zum Beispiel auch das Anbringen von Rauchmeldern, Feuerlöschanlagen usw.

Kategorie organisatorischer Brandschutz

Zum organisatorischen Brandschutz werden Einsätze von Brandschutzbeauftragten, die Erstellung von Alarmplänen, Brandschutzordnungen sowie Brandschutzplänen und ähnliche Maßnahmen gezählt.

Wichtig zu wissen:

  • Wenn Heizräume, Brennstofflagerräume, Gasversorgungsanlagen, Installationsschächte, Elektrostraßen und Lüftungsschächte errichtet werden sollen, müssen die Vorschriften des Brandschutzes beachtet und erfüllt werden Diese Brandschutzanforderungen müssen der DIN 4102 entsprechen.

  • Für öffentliche Gebäude wie Schulen, Krankenhäuser usw. gelten besondere Brandschutzbestimmungen. Regelmäßige Schulungen für Betreiber beziehungsweise Arbeitgeber sind ein wichtiger Bestandteil der Brandschutzbestimmungen. Diese Form wird als vorbeugender Brandschutz bezeichnet.

  • Die Brandschutzbestimmungen für frei stehende Wohnhäuser, die eine Wohneinheit bilden und sich maximal auf zwei Etagen erstrecken, sind nicht mit vielen Anforderungen verbunden. Eine der wichtigsten Vorgaben ist, dass man die Menschen retten und den Brand bekämpfen kann. Außerdem sind leicht brennbare Baustoffe nur dann erlaubt, wenn sie durch die Nutzung mit anderen Baustoffen, die nicht leicht entflammbar sind, ihre Verwendung finden.

  • Bekannte Maßnahmen zum Brandschutz sind beispielsweise der Einbau von Rauchmeldern. (In Deutschland bereits gesetzliche Pflicht.)

 

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Synonyme - Brandschutzanforderungen
Brandschutzverglasung

Als Brandschutzverglasung bezeichnet man nichttragende Verglasungen inklusive Rahmen, Halterungen, Dichtungen und Befestigungsmitteln, die definierten Anforderungen an den Feuerwiderstand entsprechen. Sie sind geeignet und gedacht, die Ausbreitung von Bränden innerhalb von Bauwerken zu verhindern. Im Einfamilien- bzw. Wohnungsbau spielt die Brandschutzverglasung meist keine Rolle.

Brandschutzverglasungen nach DIN 4102-13

Die DIN 4102 „Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen“ unterscheidet hinsichtlich der Brandschutzverglasung folgendermaßen:

  • G-Verglasungen verhindern die Ausbreitung von Feuer und Rauch, wirken auf die Abschirmung von Wärme jedoch nur behindernd.
  • F-Verglasungen verhindern die Ausbreitung von Feuer und Rauch und zusätzlich den Durchgang von Wärmestrahlung aus dem Brand.

Neben dieser Klassifizierung gibt es jedoch keine einheitliche und abschließende Definition. Brandschutzverglasungen sind durch allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen und allgemeine Bauartzulassungen definiert.

Aufbau einer Brandschutzverglasung

Die Brandschutzverglasung unterscheidet sich bereits bei der verwendeten Verglasung von herkömmlichen Fenstern. Brandschutzglas der Klasse EI (früher F) ist Mehrscheibenglas mit einer Hydrogelschicht im Scheibenzwischenraum, die im Brandfall aufschäumt und eine hitzedämmende Schicht bildet, die heutige E-Verglasung (früher G) besteht meist aus einscheibigem Borosilikatglas. Neben der Verglasung selbst müssen auch Rahmen, Anschlüsse und Beschläge so ausgeführt sein, dass sie der geforderten Feuerwiderstandsklasse für das Bauteil entsprechen. Mögliche Konstruktionen sind:

  • Aluminiumrahmen aus hochstandfesten Mehrkammerprofilen mit spezieller Beschichtung
  • Einbau der Brandschutzverglasung in Silikatplatten in einem Rahmen aus zementgebundenen Silikat-Brandschutzplatten für rahmenlose Verglasungen
  • Ganzglaswände mit Silikonfuge (nur für den Innenbereich zulässig)
  • Stoßfugenverglasung im Holzrahmen

Rechtliches zur Brandschutzverglasung

Den Einsatz von Brandschutzverglasungen regeln die Landesbauordnungen. Laut Musterbauordnung (MBauO) § 30, Absatz 9, sind feuerbeständige Verglasungen in innenliegenden Brandwänden nur beschränkt zulässig. Der § 29 erlaubt grundsätzlich deren Einbau in Brandwände, Treppenhauswände sowie in feuerbeständige Trennwände. Weiterhin sind grundsätzliche Regelungen wie die erforderliche Feuerwiderstandsklasse der Verglasung definiert.

 

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Synonyme - 4102-13
Brandwand

Brandwände sind tragende Bauteileteile von Gebäuden, die durch ihre besondere Beschaffenheit dazu imstande sein müssen, übergreifendes Feuer und Rauch von einem Gebäude zum anderen zu verhindern.
Eine Brandwand muss in der Lage sein, trotz mechanischen Einwirkungen wie Löschwasser, Hitze oder einstürzenden Gebäudeteilen, Standhaftigkeit zu beweisen, um den Schutz der Nutzer der Gebäude zu garantieren. Dies wurde im § 30 der Musterbauordnung (MBO), gesetzlich festgehalten.

Besonders in Städten, wo eine dichte Besiedlung gegeben ist, tragen Brandwände wirksam dazu bei, ein übergreifendes Feuer zu verhindern. Auf diese Weise ist es möglich, Großbrände zu verhindern, bei denen ganze Stadtteile betroffen sein können. Doch nicht nur in Städten oder Wohngegenden, sondern auch in Industrie- oder Gewerbegebieten, sind Brandwände zwischen den einzelnen Gebäuden ein unabdingbares Muss, um die Ausbreitung von Feuer auf andere Anlagen zu verhindern. Um die rechtlich geforderten Funktionen erfüllen zu können, müssen Brandwände je nach Nutzung und Größe eines Gebäudes bestimmten Anforderungen entsprechen und sind deshalb ein elementarer Bestandteil des Brandschutzes. Sie müssen daher aus nicht brennbaren Stoffen, wie beispielsweise Beton oder Mauerwerk gefertigt sein

Geregelt ist dies in der deutschen Norm DIN 4102 „Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen“ insbesondere in der DIN 4102-3 (Brandwände und nichttragende Außenwände). Demzufolge müssen Brandwände aus zulässigen Baustoffen der Klasse A in der DIN 4102 bestehen. So ist zum Beispiel Leichtbeton eine gute Option, da er als massiver, mineralischer Baustoff bekannt ist und nicht brennbar ist. Des Weiteren verfügt er über einen hohen Schall- und Wärmeschutz sowie guten Brandschutzeigenschaften. Auch sind verputzte Brandwände aus Leichtbeton rauchdicht und verlangsamen dadurch die Ausbreitung gefährlicher Gase. Bauherren haben die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen Dicken des Baustoffes zu wählen. Somit haben sie das Maß des Brandschutzes im Eigenheim auch ein Stück weit in der eigenen Hand.

 

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Synonyme - Brandmauer,Feuermauer,Brandschutzwand

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