Betriebsenergie

Begriff Definition
Betriebsenergie

Unter der Betriebsenergie versteht man den Energieverbrauch, der für den Betrieb eines Gebäudes anfällt bzw. durch dieses verursacht wird. Heizung, Warmwasser, Lüftung, Kühlung, elektrische Geräte und Licht benötigen für den Betrieb Energie. Als indirekte Energie stellt sie den Gegenpart zum Energiebedarf (indirekte Energie) dar, der während des Gebrauchs des Hauses anfällt. Die Betriebsenergie wird auch Heizwärmebedarf genannt, da hier die primäre Quelle für den Energiebedarf während des Betriebes eines Gebäudes liegt. Im Zuge von klimapolitischen Diskussionen ist die Betriebsenergie verstärkt in den Fokus der Betrachtung gerückt. In den letzten Jahren konnten durch verbesserte Baustoffqualitäten und neue Technologien bereits Einsparungen erreicht werden. Moderne Fenster und starke Dämmungen haben diese Entwicklung unterstützt.

Doch zunehmend rückt die graue Energie in den Vordergrund, denn für den Bau eines Hauses steigen die Energieströme deutlich an und stehen damit häufig nicht mehr im Verhältnis zum gewünschten Einspareffekt. Besonders bei Wärmedämmungen mit Polystyrol tritt dieses Phänomen auf, hier sind die Primärenergien im Bedarf so hoch, dass die Einsparungen diese Energiebilanz nicht mehr ausgleichen können. Für die Herstellung von Polystyrol (EPS) werden pro Kilogramm Dämmstoff 95-105 Megajoule (MJ) oder 26,4-29,17 kWh graue Energie verbraucht! Doch die gesamtheitliche Betrachtung der energetischen Optimierung eines Gebäudes setzt noch immer den Fokus auf die Betriebsenergie. Langfristig wird sich eine ganzheitliche Betrachtungsweise jedoch an der Gesamtbilanz orientieren müssen.

Im Lebenszyklus eines Gebäudes wird der gesamte Energieverbrauch von den drei Faktoren beeinflusst (Gesamtbilanz):

  • Betriebsenergie
  • Herstellungsenergie
  • Energie zum Rückbau

 

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Synonyme: indirekte Energie

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