Begriff Definition
Gipsbauplatten

Gipsbauplatten werden auch als Gipskartonplatten, Trockenbauwände oder einfach nur als Wandplatten bezeichnet und sind eines der weltweit am häufigsten verwendeten Baumaterialien. Gipsbauplatten werden heute in den meisten Wohn- und Geschäftsgebäuden als Innenwand- und Deckenverkleidung verwendet. Sie bestehen aus einem Gipskern, der auf beiden Seiten von hartem Papier bedeckt ist.

Die Standardgröße von Gipskartonplatten ist 2,4 m lang und 1,2 m breit mit einer dicke von 13 mm. Die Kanten der Platte sind entweder flach oder leicht abgeschrägt. Abgeschrägte Kanten ermöglichen es den Installateuren, die Oberfläche mit Gips zu glätten, nachdem die Platten an die Wände und Decken genagelt und die Kanten abgeklebt wurden.

Gipsbauplatten sind feuerfest und haben sehr gute Wärme- und Schalldämmeigenschaften. Sie sind jedoch nicht gut für den Einsatz in feuchten Bereichen geeignet. Für eine verbesserte akustische oder thermische Leistung sind auch andere Gipskartonprodukte erhältlich.

Gipsbauplatten eignen sich perfekt für kleinere Renovierungsarbeiten, wie zum Beispiel die Verkleidung einer unebenen Wand. Gipsbauplatten können mit einer Säge geschnitten oder mit einem Sicherheitsmesser geritzt und dann eingerissen / gebrochen werden. Alle benötigten Materialien und Werkzeuge für das Arbeiten mit den Platten, wie Nägel, Klebeband und Gips, sind in jedem Baumarkt erhältlich. Obwohl für Gipskartonplatten keine Gesundheitsrisiken bekannt sind, ist es am besten, wegen dem anfallenden Staub eine Schutzmaske zu tragen. Grundsätzlich sollte das Einatmen vermieden werden, wenn mit den Platten gearbeitet wird, da dieser gesundheitsgefährdend ist und Asthma auslösen kann.

Eine Atemmaske aus Papier bietet normalerweise hier einen ausreichenden Schutz. Gips kann die Augen reizen, daher wird auch eine Schutzbrille empfohlen. Gipsbauplatten sind schwer, spröde und unhandlich, was die Installation normalerweise zu einer Zwei-Personen-Aufgabe macht.

 

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Synonyme - Gipskarton,Gipskartonplatten
Gipsfaserplatte

Die Gipsfaserplatte ist ein verhältnismäßig neuer Plattenwerkstoff, deren Massenherstellung, und die damit zunehmende Verbreitung erst in den 70er Jahren begann. Der Plattenwerkstoff auf Gipsbasis zeichnet sich besonders durch seine Stabilität, seine Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit und seinen hohen A2 Brandschutz aus.

Gips ist ein natürlich gewonnener Rohstoff, der unter ökologischen und baubiologischen Gesichtspunkten zum Wohlbefinden der Bewohner eines Hauses beiträgt. Er besitzt unter anderem die Fähigkeit, auftretende Feuchtigkeit aus der Raumluft aufzunehmen und bei ansteigenden Temperaturen wieder abgeben zu können, was zur Folge hat, dass das Raumklima auf ganz natürliche Weise reguliert wird.

Gipsfaserplatten enthalten keine giftigen Stoffe und werden hauptsächlich aus Altpapier, recycelten Papierfasern, Gips und Wasser hergestellt, die zu einer Masse vermischt und anschließend gepresst und getrocknet werden. Dadurch unterscheidet sie sich von der Gipskartonplatte, die eine Kartonummantelung und einen Gipskern besitzt. Durch die in den Gips eingebettete Papierfaser, wurden mechanische Eigenschaften wie Biege- und Druckfestigkeit verbessert, sodass Gipsfaserplatten auch statische Aufgaben übernehmen können. Dies macht sie zu einem Allroundtalent.

Gipsfaserplatten können als tragendes Bauteil genutzt werden. Auch als rein bekleidende Funktion, bei Bauteilen wie zum Beispiel Wänden, sind sie einsetzbar. Das bedeutet, dass die Gipsfaserplatte bei nicht tragenden Innenwänden als auch bei tragenden Elementen im Fertigbau zum Einsatz kommen kann.

Im Handel sind Gipsfaserplatten in den üblichen Größen erhältlich. Sollten Bauherren nicht fündig werden, ist das auch kein Problem, da die Verarbeitung sehr einfach zu bewerkstelligen ist. Die Platten können durch Ritzen, Brechen, Sägen, Fräsen und Bohren bearbeitet werden. Das Durchtrennen einer Platte kann entweder durch ein einseitiges Anritzen mit einem Messer und anschließendem Brechen an einer Kante erfolgen oder aber durch Sägen mit einem Fuchsschwanz oder einer Elektrosäge.

Ihren Anwendungsbereich finden Gipsfaserplatten vorwiegend im Trockenbau. Dort werden sie als Wand- und Deckenverkleidung sowie als Estrichelement bei Fußböden verwendet.

 

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Synonyme - Rigipsplatte
Glanzruß

Glanzruß, auch Hartruß genannt, ist ein feines schwarzes oder braunes Pulver. Es besteht aus winzigen Kohlenstoffpartikeln, die durch unvollständige Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Holz, Öl und Kohle entstehen. Da Glanzruß klebrig ist, neigt er dazu, an Schornsteinen und Kaminen zu haften.

Ein Hauptbestandteil von Glanzruß ist schwarzer Kohlenstoff und eine Vielzahl von anderen Chemikalien, Metallen und Staub. Die genaue Zusammensetzung von hängt stark davon ab, was verbrannt wird. Diese Rußpartikel hinterlassen einen hässlichen Anblick und einen üblen Geruch.

Während eines Kaminfeuers breitet sich der Ruß im ganzen Haus aus und kann die Luftqualität in den Innenräumen beeinträchtigen.

In Schornsteinen können die Ablagerungen von Glanzruß zu Verstopfungen führen, was zu ineffizientem Brennstoffverbrauch führen kann. Sammelt sich zu viel Hartruß im Schornstein ansammelt, kann dies sogar zu einem Brand führen.

Ähnlich wie Rauch oder Asche kann Ruß beim Einatmen gesundheitsschädlich sein. Die unvollständige Verbrennung, die für die Entstehung von Glanzruß verantwortlich ist, führt zur Bildung von toxischen Verbindungen.

 

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Synonyme - Hartruß
Glaser-Verfahren

Mit dem Glaser-Verfahren wird rechnerisch ermittelt, ob im Inneren eines Bauteils Tauwasser anfällt und die Gefahr von Bauschäden droht. Gleichzeitig wird damit die Übereinstimmung der Konstruktion nach DIN 1408 „Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäuden“ geprüft. Benannt ist das bauphysikalische Verfahren nach seinem Erfinder Helmut Glaser.

Nachweisverfahren nach DIN 4108

Das Glaser-Verfahren, auch als Glaserdiagramm bezeichnet, bildet die Grundlage des Verfahrens laut IN 4108-3 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden - Teil 3: Klimabedingter Feuchteschutz zur Bewertung des Tauwasserrisikos. Für den Nachweis werden der U-Wert des Bauteils berechnet sowie die Temperaturen an den Grenzen der einzelnen Bauteilschichten und die Wasserdampfsättigungsdrücke. Anhand der vorgegebenen Konstruktion wird das Glaserdiagramm erstellt und abschließend der Tauwasseranfall berechnet

Was steht im Glaser-Diagramm?

Aus dem beim Glaser-Verfahren erstellten Diagramm lässt sich ablesen, unter welchen Umgebungsbedingungen und wo im Bauteil Tauwasser anfällt und auch wie diese Feuchtigkeit wieder abgeleitet wird. Relevante Werte für die Berechnung sind:

  • Wasserdampfteildruck in den Bauteilen (p)
  • Äußerer und innerer Wasserdampfteildruck (pa, pi)
  • Sättigungsdruck des Wasserdampfs (ps)
  • Schichtdicke in Metern (s)
  • diffusionsäquivalente Schichtdicke in Metern (sd)
  • Temperatur in °C (ϑ)

Wann bildet sich Tauwasser?

Tauwasser entsteht, wenn bei einer Luftfeuchtigkeit von 100 % der Wasserdampf an einer Oberfläche oder auch im Inneren eines Bauteils kondensiert. Dies ist möglich, da der Wasserdampf durch unterschiedlichen Dampfdruck außerhalb und innerhalb des Bauteils durch es hindurchwandert. Verhindern lässt sich dieser Effekt, indem auf der warmen Bauteilseite nicht mehr Wasserdampf eindringt als auf der kalten Seite wieder entweichen kann. Dies wird durch die Baustoffwahl gesteuert: Im Innenbereich werden Bauteile mit hohem Diffusionswiderstand verwendet, die wenig Feuchtigkeit durchlassen. Auf der Außenseite kommen Materialien mit geringem Diffusionswiderstand zur Anwendung. So wird ein möglichst ungestörter Durchgang des Wasserdampf von innen nach außen gewährleistet.

 

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Synonyme - Glaserdiagramm
Glasfaserbewehrung

Zum Beton beigemischte Glasfasern übernehmen die Aufgabe der Bewehrung. Vor allem angewendet wird die Glasfaserbewehrung für Wellplatten, Fassadenplatten oder bei verlorenen Schalungen. Auch Estrich kann durch die Zugabe von Glasfasern verstärkt werden. So lassen sich unter anderem Spannungsrisse in der Trocknungsphase vermeiden.

Glasfasern als Bewehrung

Die Herstellung der Glasfasern erfolgt im Schmelzspinnverfahren. Meist wird sogenanntes Elektro-Glas (E-Glas) verwendet. Beim Faserbeton werden die Glasfasern dem Frischbeton zugesetzt und mit diesem vermischt, um dessen Eigenschaften zu verbessern. Die Glasfaserbewehrung wurde in den 1980er Jahren entwickelt und wird seither erfolgreich eingesetzt.

Eine weitere Variante stellen GFK-Bewehrungen dar. Glasfaserverstärkter Kunststoff (Fiberglas) wird in Rollen in verschiedenen Stärken oder als Bewehrungsmatten vertrieben und kann ähnlich wie Stahl als Bewehrung eingesetzt werden. Vorteilhaft sind die Korrosionsbeständigkeit des Materials sowie die hohe Zugfestigkeit, die leichte Bearbeitbarkeit und das geringe Gewicht.

Faseranteil für Glasfaserbewehrung

Die Bewehrung von Beton mit Glasfaser lässt sich in zwei Kategorien unterscheiden. Liegt der Anteil der Fasern unter 5 Vol-% dienen sie der Stabilisierung und Erhöhung der Rissfestigkeit, haben aber keine statischen auswirken. Man spricht dann auch von einer Mikrobewehrung. Bei einem höheren Faseranteil entsteht sogenannter Glasfaserbeton mit einer statisch relevanten Bewehrung.

Einsatzbereiche für Glasfaser-Bewehrung

Glasfaser modifizierter Beton (< 5 Vol-%) kommt zur Verstärkung von Betonbauteilen wie Weißen Wannen, flüssigkeitsundurchlässigen Betonkonstruktionen oder Estrich zur Anwendung. Glasfaserbeton (> 5 Vol-%) wird verwendet, um die statischen Eigenschaften zu verändern, bzw. zu verbessern. Angewendet wird dieser Verbundbaustoff zur Herstellung von Wellplatten, Fassadenplatten, Brandschutzplatten, Verkleidungen oder Hohlstürze.

Vorteile der Glasfaserbewehrung

Der große Vorteil der Glasfaserbewehrung ist der Wegfall der bei Stahlbewehrung erforderlichen Mindestdeckung. Da Glasfasern alkalifest und nicht rostend sind, kann die Betondeckung auf wenige Millimeter reduziert werden. Damit lassen sich filigrane Formen und sehr geringe Materialstärken realisieren.

 

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Glasierte Dachziegel

Glasierte Dachziegel sind Ziegel aus Ton. Diese Ziegel haben einen zusätzlichen Brennprozess durchlaufen, um die gewünschtes Glasur zu erhalten. Der Hauptunterschied zwischen glasierten und unglasierten Dachziegeln besteht in ihrem Aussehen, der Wasserabsorptionsrate und der Haltbarkeit.

Beide Arten von Dachziegeln werden aus natürlichen Tonen und Pigmenten hergestellt, die dann gebrannt werden, um sie zu härten. Hier stoppt der Prozess für unglasierte Dachziegel, die ein natürliches, rustikales Aussehen mit einer strukturierten und matten Oberfläche aufweisen.

Glasierte Dachziegel werden einem zweiten Brennprozess unterzogen, bei dem sie mit einer Schutzbeschichtung aus flüssigem Glas bedeckt werden. Diese Schutzbeschichtung macht die Ziegel glatt und ermöglicht das Bedrucken mit einer Vielzahl von Designs und Farben. Diese zusätzliche Beschichtung trägt es auch zur Haltbarkeit von Dachziegeln bei.

Wenn es um die Glasur selbst geht, stehen verschiedene Optionen zur Verfügung, die sich alle auf die Haltbarkeit auswirken. Einige Sorten glasierter Dachziegel werden bei höheren Temperaturen gebrannt als andere und sind daher auch härter. Die Härte einer Glasur kann oft dadurch bestimmt werden, wie hell oder dunkel die Glasur ist. Im Allgemeinen gilt, hellere Glasuren sind härter als dunklere Glasuren.

Unglasierte Dachziegel haben keine Schutzschicht, wodurch die Oberfläche der Ziegel porös bleibt und Verschleiß und Witterungseinflüssen ausgesetzt ist. Das macht sie auch leichter zerbrechlich und sie können auch leichter verfärben als glasierte Dachziegel. Bei unglasierten Dachziegeln können jedoch nachträgliche Versiegelungen und Farben angebracht werden, um den Schutz zu erhöhen und die ästhetischen Anforderungen eines Hauses zu erfüllen.

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Glasschaum-Granulat

Glasschaum-Granulat, auch als Glasschaumschotter oder Schaumglas-Granulat bezeichnet, ist ein mineralischer Dämmstoff, der aus Altglas hergestellt wird und als lose Schüttung im Hoch- und Tiefbau eingesetzt wird. Der nichtbrennbare Baustoff eignet sich als Perimeterdämmung, Terrassendämmung oder für hochbelastete Deckenkonstruktionen.

Die Eigenschaften von Glasschaum-Granulat

Glasschaum-Granulat bringt bei einer hohen Fähigkeit zur Lastabtragung gleichzeitig ein verhältnismäßig geringes Gewicht mit und dient zusätzlich als nichtbrennbarer Dämmstoff (Euro Klasse A1) . Das Material ist alterungsbeständig, resistent gegen chemische Einflüsse und Parasiten und Schädlinge. Zusätzlich ist der Baustoff frostsicher, leicht zu verarbeiten (Schüttgewicht ca. 170 kg/ m³) und durch seine kapillarbrechende Wirkung auch als Dränschicht einsetzbar.

Durch die Herstellung aus Altglas bringt Glasschaum-Granulat keine schädlichen Emissionen ein und belastet somit im verbauten Zustand weder die Umwelt noch den Menschen.

Herstellung von Glasschaum-Granulat

Altglas als Ausgangsmaterial wird für die Herstellung von Glasschaum-Granulat vermahlen und unter Beimischung eines Bindemittels sowie eines Blähmaterials bis zum Schmelzpunkt erhitzt. Beim Abkühlen und Erstarren kommt es zum Bruch der Masse und es entstehen lose Körnungen zwischen 30 und 100 mm mit geschlossener Zellstruktur und versinterter Oberfläche. Die durch das Blähmaterial entstandenen Luftporen begründen das geringe Gewicht sowie die Dämmfähigkeit von Glasschaum-Granulat.

Glasschaum-Granulat ist ein Recycling-Baustoff und kann als Schüttung oder Zuschlagstoff wiederverwendet werden. Dennoch ist die Herstellung durch den Schmelzvorgang mit hohem Energieaufwand verbunden, was die Ökobilanz des Materials deutlich verschlechtert.

Anwendungsbereiche von Glasschaum-Granulat

Glasschaum-Granulat ist neben Polystyrolprodukten der einzige Baustoff, der als wirksame Perimeterdämmung, zum Beispiel unter Bodenplatten, eingesetzt werden kann. Ein weiterer Anwendungsbereich im Hochbau ist die Dämmung von Bauteilen wie Dächern oder Decken. Im Tief- und Straßenbau kommt Glasschaum-Granulat als Unterbau zum Einsatz, hat dort eine stabilisierende Wirkung und verringert das Gewicht des Straßenbaukörpers. Im Garten- und Landschaftsbau wird der Baustoff gerne zur Landschaftsmodellierung verwendet und eignet sich weiterhin zur Schaffung von Gründungspolstern bei instabilen Böden.

Weitere Informationen: https://www.hausbauberater.de/bauwissen/waermedaemmung-mit-schaumglas

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Synonyme - Schaumglasschotter, Glasschaumschotter,Schaumglas-Granulat,Foamglas
Graue Energie

Als Graue Energie wird die Energie bezeichnet, die bei der Herstellung, dem Transport oder der Lagerung von Produkten aufgewendet werden muss. Der Begriff spielt mittlerweile im Klimaschutz eine wichtige Rolle, da diese Energie „unsichtbar“ ist und dennoch für die endgültige Energiebilanz – zum Beispiel eines Bauproduktes – eine wichtige Rolle spielen kann.

Primärenergie im Bauwesen

Im Bauwesen wird die Graue Energie auch als Primärenergie bezeichnet. Dabei handelt es sich um die Energie, die erforderlich ist, um ein Gebäude zu errichten, zum Beispiel für:

  • die Gewinnung von Rohstoffen
  • die Herstellung von Bauprodukten
  • den Transport von Menschen, Maschinen und Baustoffen zur Baustelle
  • zum Einbau von Bauteilen
  • zur Entsorgung

Eines der Klimaschutzziele besteht darin, die Primärenergie durch Maßnahmen wie die Verwendung regionaler Bauprodukte und ressourcenschonendes Bauen zu verringern.

Auf die Materialien kommt es an

Um die Primärenergie für ein Gebäude zu reduzieren, ist es wichtig, die Materialien entsprechend auszuwählen. Je weniger Energie für die Gewinnung der Rohstoffe, den Transport, die Herstellung und den Rückbau erforderlich sind, umso weniger Graue Energie wird ver(sch)wendet. Zur Verdeutlichung dient die folgende Aufstellung der nötigen Primärenergie (Megajoule pro Kilogramm) verschiedener Dämmstoffe:

  • EPS (Styropor): 119 MJ/ kg
  • Flachsdämmplatte: 33,2 MJ/ kg
  • Kork: 7,19 MJ/ kg
  • Schilf/Strohplatte unverputzt: 3,9 MJ/ kg

Entscheidend für die endgültige Energiebilanz ist gerade bei Dämmstoffen nicht nur die Graue Energie, sondern auch die Dämmwirkung, die bei den meisten Naturdämmstoffen im mittleren bis guten Bereich liegt.

Graue Energie berechnen

Um die Graue Energie berechnen und damit die Nachhaltigkeit eines Produktes, bzw. Gebäudes beurteilen zu können, muss der gesamte Lebenszyklus des Gebäudes sowie aller Bauprodukte berücksichtigt werden. Betrachtet man diesen, relativiert sich der Energieaufwand im Gebäudebetrieb, erst bei einer langen Nutzung sinken die Anteile der grauen Energie im Vergleich deutlich.

 

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Grauwassernutzung

Grauwasser ist Wasser, das zum Abwaschen von Geschirr, zum Waschen von Kleidung oder zum Baden verwendet wurde. Im Wesentlichen ist es aber jedes Wasser, außer das von der Toilette, das aus einem Haushalt abfließt. Es wurde genausten durch EU Richtlinien definiert. Obwohl dieses gebrauchte Wasser Fett, Speisereste, Haare und eine beliebige Anzahl anderer Verunreinigungen enthalten kann, kann es dennoch zur Wiederverwendung geeignet sein. Die Wiederverwendung von Grauwasser reduziert

  • die Menge an Wasser, die zur Versorgung eines Haushalts benötigt wird und
  • die Menge an Abwasser, das in die Kanalisation oder in die Kläranlagen gelangt.

Die Menge und Qualität des Grauwassers bestimmt teilweise, wie es wiederverwendet werden kann. Das Spülen von Toiletten kann beträchtliche Mengen an Wasser verbrauchen, da dieser Vorgang normalerweise bis zu 50 % des Wasserverbrauchs eines Haushaltes ausmacht. Grauwasser von schlechter Qualität stellt hier kein Problem dar, wenn es zum Spülen von Toiletten verwendet wird, da das Wasser in den Abwasserkanal oder die Kläranlage gelangt.

Grauwasser eignet sich unter Umständen auch zur Bewässerung von Rasenflächen, Bäumen, Zierpflanzen und Nahrungspflanzen. Wenn es zur Bewässerung von Grünanlagen genutzt wird, muss sichergestellt werden, dass es nur in flachen Bereichen verwendet wird, wo kein Abfluss ins Grundwasser wahrscheinlich ist. Um Grauwasser weiter zu reinigen, kann ein Stück Baumwolle als Filter dienen. Der Filter sollte regelmäßig entfernt und gereinigt werden.

 

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Synonyme - Brauchwasser
Green Rating

Green Rating ist ein Bewertungsverfahren für Gebäude, das die Umweltleistung von Gebäuden erfasst. Das Verfahren ist europaweit anerkannt und hat zum Ziel, die Energienachweise für Gebäude in der gesamten EU zu vereinheitlichen. Entwickelt wurde Green Rating von verschiedenen internationalen Immobiliengesellschaften und der Zertifizierungs- und Klassifikationsgesellschaft Bureau Veritas entwickelt.

Die wichtigsten Indikatoren beim Green Rating

Die Bewertung eines Gebäudes erfolgt nach verschiedenen energetischen und umweltrelevanten Indikatoren, die konkret messbar sind:

  • Energieverbrauch
  • Transportkosten
  • CO2-Produktion
  • Wasserverbrauch
  • Komfort
  • Abfallproduktion

Bewertet werden Gebäudehülle und Installationen, prognostizierte Leistung gegenüber dem Eigenwert, Gebäudenutzung, Verbesserungspotential durch Verhaltensänderungen und operative Anpassungen. Insbesondere die Umweltverträglichkeit eines Gebäudes wird alle 1 bis 2 Jahre neu gemessen.

Anwendungsbereiche von Green Rating

Green Rating richtet sich weniger an den privaten Einfamilienhausbau als an größere Immobilien mit hohen energetischen Werten. In diesem Zusammenhang spielt auch das GRESB-Rating eine wichtige Rolle. Dieses Verfahren befasst sich mit der Nachhaltigkeitsperformance der einzelnen Immobilien. Werden sehr gute Gesamtergebnisse erzielt, erhält die Immobilie die Auszeichnung „Green Star“, was zur deutlichen Wertsteigerung führen kann.

 

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