Begriff Definition
Konstruktionsvollholz

Der Begriff Konstruktionsvollholz (KVH) stellt eine Sammelbezeichnung verschiedener veredelter Bauschnitthölzer dar. Durch ein spezielles Herstellungsverfahren werden einzelne Hölzer so miteinander verbunden, dass tragfähige Holzbauteile mit größeren Spannweiten als bei üblichem Bauholz entstehen.

Herstellung von Konstruktionsvollholz

Für die Herstellung von Konstruktionsvollholz werden Kantholzstücke durch keilförmige Verzinkungen stirnseitig verbunden, die Verbindungsstellen sind farbneutral verleimt. Dadurch entstehen theoretisch endlos lange Hölzer, die zum Beispiel als Balken, Sparren, Stützen oder Träger eingesetzt werden können. Zugelassene Holzarten laut DIN 1052 „Holzbauwerke“ sind Douglasie, Fichte, Kiefer, Lärche oder Tanne. Für KVH über einer Breite von 12 cm werden Duobalken® oder Triobalken® eingesetzt, die aus mehrfach verleimten Balken bestehen. Dadurch wird die Formstabilität gewährleistet und Probleme bei der Trocknung der Hölzer reduziert. Man unterscheidet KVH für den sichtbaren (KVH Si) und nicht sichtbaren Einbau (KVH NSi). Die Unterschiede liegen in der optischen Qualität und damit auch im Preis.

Holzfeuchte und Einschnittart

Um die Qualität zu sichern, wird Konstruktionsvollholz mit einer Holzfeuchte von 15 ± 3 % geliefert. Dieser Bereich reduziert nachträgliche Verformungen, da er dicht an der wahrscheinlichen Gleichgewichtsfeuchte nach dem Einbau liegt. Um spätere Schwindrisse zu vermeiden, ist KVH mit herzgetrenntem oder herzfreiem (optional) Einschnitt erhältlich.

Vorteile von Konstruktionsvollholz

  • Querschnitte bis 14 / 26 cm lieferbar
  • Dimensionsstabil
  • in 2 verschiedenen Qualitäten lieferbar (Si und NSi)
  • erhöhte Anforderung im Vergleich zur Sortiernorm DIN 4074-1
  • insektenunempfindlich durch technische Trocknung, Verzicht auf chemischen Holzschutz möglich
  • wirtschaftliche Vorzugsquerschnitte, Längen bis 13 m sofort lieferbar

Konstruktionsvollhölzer übertreffen die Anforderungen der Sortiervorschriften und bringen zuverlässige Festigkeit und eine ansprechende Optik mit.

Einsatzbereiche für Konstruktionsvollholz

Durch die Veredelung und die hohen Qualitätsansprüche wie der Begrenzung von Holzarten und Holzfeuchte sowie die speziellen Einschnitte zur Verhinderung der Rissebildung wird Konstruktionsvollholz mittlerweile in allen klassischen Einbaubereichen im Holzbau eingesetzt und ersetzt herkömmliches Bauholz. Anwendung findet Konstruktionsvollholz in der Holzständer- und Holzrahmenbauweise, in der Fertighausherstellung sowie für Dach- und Deckenkonstruktionen.

 

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Synonyme - KVH
kontrollierte Wohnraumlüftung

Die kontrollierte Wohnraumlüftung stellt in Gebäuden den regelmäßigen Austausch von verbrauchter mit frischer Luft sicher. Dieser periodische Luftwechsel gewährleistet eine ständige hohe Luftqualität, was sich folglich positiv auf das Raumklima, die Gebäudegesundheit sowie das persönliche Wohlbefinden auswirkt. 

Immer strengere Vorgaben für den Neubau von Gebäuden und Wohnungen führten in den letzten Jahren zu immenser Energieeinsparung. Sowohl die Baumaterialien als auch deren Verwendung beim Hausbau müssen mittlerweile gewährleisten, dass ein natürlicher Luftaustausch nicht mehr stattfinden kann. Das Gebäude muss luftdicht sein. Früher trugen undichte Fenster und Türen sowie Fugen im Mauerwerk zum Luftwechsel bei. Heutzutage ist ohne technische Hilfsmittel der Abtransport von feuchter und verbrauchter Luft nach draußen sowie die Frischluftzufuhr nur noch über ausreichendes Stoßlüften realisierbar.

Zum Schutz der Gebäudesubstanz und der Gesundheit der Bewohner muss jedoch ein Mindestluftwechsel erfolgen. Dies wird neben dem Stoßlüften mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung realisiert. Wichtig ist, dass die Lüftung steuerbar ist und eine integrierte Wärmerückgewinnung aufweist, zumindest bei Neubauten oder energetischen Sanierungsmaßnahmen.

Eine kontrollierte Wohnraumlüftung kann aus einer zentralen oder dezentralen Lüftungsanlage bestehen. Beide Systeme können Wärme zurückgewinnen und dadurch den Bedarf an Lüftungswärme drastisch reduzieren. Welche Variante angewandt wird, bleibt den Bauherrn überlassen. Eine umfassende Beratung zu den Vor- und Nachteilen der unterschiedlichen Lüftungssysteme hilft an dieser Stelle am besten weiter.

Weitere Informationen zur kontrollierten Wohnraumlüftung finden Sie hier: hausbauberater.de/heiztechnik/belueftung-entlueftung

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Synonyme - KWL
Konvektion

Der Begriff hat mehrere Bedeutungen, im Hinblick auf den Hausbau aber geht es um die Wärmeströmung oder Wärmemitführung.

Technisch gesehen ist dies neben den Methoden der Wärmeleitung und der Wärmestrahlung ein weiterer Mechanismus zur Wärmeübertragung, bei der Energie von einem Ort zum anderen transportiert wird. Die Wärmeübertragung erfolgt dabei durch das Mitnehmen von innerer Energie durch Flüssigkeiten oder Gase. Sie kann durch die örtlichen, temperaturbedingten Dichteunterschiede auch von alleine in Gang kommen und wird dann als natürliche Konvektion bezeichnet. Es lässt sich aber auch eine Konvektion durch den Einsatz von Pumpen oder Gebläsen erzwingen. Ein Beispiel für Konvektion ist das Aufsteigen von warmer Luft, bei der die Materie in Strömung versetzt wird und diese Wärmeenergie mitführt. Ein anderer Begriff hierfür ist der vertikale Wärmetransport, der in der Meteorologie (atmosphärische Konvektion) und der Ozeanographie (natürliche Konvektion) besonders häufig vorkommt.

Beim Hausbau kommt Konvektion in Bezug auf die Wohnungsheizung vor. Der Vorgang beginnt mit der Erwärmung der Luft am Heizkörper. Dabei dehnt sich diese Luft aus, steigt nach oben und kühlt dabei ab. Kalte Luft sinkt wieder herab und zieht sich dabei zusammen. Sie strömt also zurück zum Heizkörper, wo der Vorgang erneut beginnt. Die Luft wird von unten erwärmt, wodurch sich die Moleküle am Boden stärker bewegen und mehr Raum einnehmen. Das führt zu einer Reduzierung der Dichte der Luft. Sie wird leichter und die Bewegung der Moleküle in der Luft verringert sich. In der Folge nimmt die Dichte wieder zu und die Luft sinkt daher zu Boden. Der Vorgang wird auch als Konvektionsströmung bezeichnet.

Beim Hausbau kommt es auch in einem Heizkessel einer Zentralheizung zum Vorgang der natürlichen Konvektion, bei der dieser am Tiefsten Punkt des Heizsystems installiert wird. Das warme Wasser steigt durch Konvektion auf bis in die Heizkörper und fließt nach der Abkühlung wieder in den Kessel. Eine erzwungene Konvektion liegt vor, wenn die Heizung mit einer Umwälzpumpe betrieben wird. Sie sorgt für die Verteilung des Warmwassers bis in entfernte Komponenten bzw. Räume.

 

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Synonyme - Wärmemitführung, Wärmeströmung, Wärmeübertragung, natürliche Konvektion
Konvektorheizung

Eine Konvektorheizung erwärmt die Luft in einem Raum, indem sie die kalte Luft im unteren Bereich des Heizkörpers anzieht und erwärmt. Durch die Erwärmung verringert sich die Dichte der Luft und sie steigt nach oben und wird im oberen Teil des Heizkörpers wieder abgegeben.

Um eine optimale Luftzirkulation zu gewährleisten sind bei Konvektorheizungen die Heizelemente senkrecht im Heizkörper angeordnet. Bei einigen Konvektoren sind zusätzlich Ventilatoren mit eingebaut, um die natürliche Konvektionsbewegung zu unterstützen. Konvektorheizungen eignen sich gut, um einen Raum schnell aufzuheizen. Durch ihre kompakte Bauweise eignen sie sich auch gut für kleine Räume. Sie lassen sich gut an Wänden installieren, wobei darauf geachtet werden muss, dass der Luftstrom oben und unten ungestört zirkulieren kann.

Ein Nachteil der Konvektorheizung ist der stetige Luftstrom, der durch die Heizung erzeugt wird. Das kann als unangenehm empfunden werden. Für Hausstauballergiker ist diese Heizung nur bedingt einsetzbar, da der Luftstrom den Staub aufwirbelt und verteilt. Konvektorheizungen sind eine effektive, leistungsfähige und günstige Heizungsart in der Anschaffung, da sie mit Strom betrieben wird sind die Betriebskosten bei längerem Einsatz vergleichsweise hoch. Meistens wird sie als mobile Heizung genutzt, um entweder Räumlichkeiten zu heizen, die keine eigene Heizung besitzen, oder als Unterstützung der vorhandenen Heizung. Daneben sind sie als fest installierte Wand-Standheizung, Boden- oder Unterflurkonvektor erhältlich.

 

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Korrelator

Korrelatoren werden standardmäßig genutzt, um Leckstellen im Haus zu lokalisieren. Wenn die Wände im Haus feucht sind, die Leckstelle aber nicht ersichtlich ist, muss diese zerstörungsfrei lokalisiert werden, da ansonsten teure Folgeschäden an Wänden und Fußboden drohen.

Korrelation ist eine rechnergestützte Leckortung, die anhand der Geräusche, die von der Leckstelle ausgehen, die Position des Leckes errechnen können. Für die Leckortung mit Korrelatoren wird an den Armaturen Mikrofone angebracht. Die Geräusche, die durch das Leck entstehen, werden von dem Rohrmaterial weitergetragen, bis es die Armaturen wie Hydranten oder Hausabsperrventile erreicht. Dort werden sie von angebrachten hochempfindlichen Mikrofonen aufgenommen. Durch die unterschiedlichen Laufzeiten, die das Geräusch braucht, um bei den Mikrofonen anzukommen, wird die Position errechnet. Dabei fließen Angaben wie Material, Durchmesser des Rohres und Länge der Messstrecke in die Berechnung mit ein.

Der Vorteil der Leckortung mithilfe von Korrelation ist, dass das Verfahren unabhängig von der Lautstärke der Leckgeräusche arbeitet. Damit haben Umweltgeräuschen keinen negativen Einfluss auf das Messverfahren. Selbst stark befahrene Straßen, Wind, Regen oder andere Geräusche haben keinen Einfluss auf das Messergebnis. Außerdem ist der Erfolg der Leckortung nicht mehr vom Gehör und der Erfahrung des Leckorters abhängig. Nur die technischen Möglichkeiten des Korrelators sind ausschlaggebend für das Messergebnis.

 

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Kostenvoranschlag

Ein Kostenvoranschlag dient dem Kunden dazu, sich ein Bild über die Kosten eines bestimmten Auftrages zu verschaffen. Dabei gibt es nach dem §§ 650 und §§ 632 Abs. 3 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) den einfachen Kostenvoranschlag, der in der Regel unverbindlich ist und den garantierten Kostenvoranschlag, der alle Kosten verbindlich auflistet.

Viele Kostenvoranschläge bieten mehrere Optionen an, damit sie den finanziellen Möglichkeiten des Kunden angepasst werden können. Beide Kostenvoranschläge sind nach dem BGB kostenlos, es kommt jedoch häufig vor, dass der Anbieter versucht die Kosten von dem unverbindlichen Kostenvoranschlag in Rechnung zu stellen. Gängigstes Modell ist, dass die Kosten für den Kostenvoranschlag bei Auftragserteilung zugunsten des Kunden verrechnet werden.

Die Kosten, die im Kostenvoranschlag angegeben sind, dürfen nicht mehr als zwischen 10 % und 25 % überschritten werden, außer die Mehrkosten sind aufgrund von Änderungswünschen des Auftraggebers entstanden. Liegt eine Überschreitung der Kosten von mehr als 25 % vor, und sie wurden nicht vom Auftraggeber verursacht, dann kann der Auftraggeber vom Vertrag zurücktreten und muss nur die erbrachten Leistungen zahlen. Der Betrieb muss den Auftraggeber unverzüglich über eine Kostenüberschreitung informieren. Wird der Auftraggeber deutlich später über diese Kostenüberschreitung informiert, dann macht sich der Betrieb schadensersatzpflichtig.

Ein Kostenvoranschlag muss folgende Angaben enthalten:

  • Arbeitszeit, Arbeitsschritte und Arbeitskosten
  • Material und Materialkosten mit Mengen- und Preisangaben
  • Auftragszeitraum
  • Lieferkosten
  • Sonstige Kosten

Worauf Sie achten müssen, wenn Sie einen Kostenvoranschlag erhalten, erfahren Sie hier:
www.hausbauberater.de/bauwissen/kostenvoranschlaege-fuer-den-hausbau

 

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Synonyme - Kostenanschlag, Kostennberechnung, Vorausberechnung, Kostenschätzung
Kraft-Wärme-Kopplung

Bei der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) wird innerhalb eines thermodynamischen Prozesses elektrische und Wärmeenergie erzeugt. Der eingesetzte Brennstoff sorgt für die notwendige Energie. Die beim Verbrennen des Stoffes zur Wärmeerzeugung gewonnene Wärme wird in ein angeschlossenes gekoppeltes Heizsystem geführt. Dort wird sie zur Beheizung und Warmwasseraufbereitung verwendet. Durch die kombinierte Strom- und Wärmeerzeugung beträgt der Wirkungsgrad des eingesetzten Brennstoffes bis zu 90 Prozent.

Vorteile der Kraft-Wärme-Kopplung

  • Reduzierung der Energiekosten
  • Eigene und unabhängige Stromproduktion
  • Heizkörper, die bereits bestehen, müssen nicht ersetzt werden
  • Vergütung, durch die Einspeisung von Strom ins Netz

Arten von KWK-Anlagen

  • das Blockheizkraftwerk - Strom und Wärme erzeugt aus einem Motor
  • das Stirling-Heizgerät - Eine KWK-Anlage mit mehreren Brennstoffen
  • die Brennstoffzelle - Wärme und Strom für zahlreiche Einsatzgebiete

Brennstoffe

  • Gas - fossile oder biologische Quellen
  • Holz - erneuerbarer Rohstoff aus regionalem Ursprung
  • Heizöl - Lagerung des Flüssigbrennstoffs im Gebäude

Da eine KWK-Anlage von der Anschaffung recht kostenintensiv ist, sollte die Anlage viel Strom erzeugen, der dann auch bestmöglich selbst verbraucht wird. Beim Kauf einer KWK-Anlage müssen folgende Bestandteile berücksichtigt werden:

  • Kosten für den Verbrauch während des Betriebs
  • Anschaffungskosten für die gesamte KWK-Technik
  • Lagerung und Bezug des Brennstoffs

Brennstoffe sind unterschiedlich teuer

  • Verwendet man Erdgas, ist ein Gasanschluss notwendig - Kosten 1.500 bis 3.000 Euro.
  • Flüssiggas in Tanks kostet für ein Einfamilienhaus circa 2.500 Euro. Ein Tank für Heizöl kostet circa 2.000 Euro.
  • Bei Beheizung mit Pellets entstehen die höchsten Kosten von 3.000 bis 4.000 Euro.

Siehe auch: hausbauberater.de/heiztechnik/blockheizkraftwerk

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Synonyme - KWK
Kragplatte

Kragplatten sind Platten, die aus der Fassade herausragen, sie „kragen“ über. Sie werden für Balkone verwendet, aber auch als Dächer für den Eingang oder den Kelleraufgang.

Bei Kragplatten besteht häufig das Problem, dass sie bei Neubauten mit dem Fußboden vergossen werden. Dadurch entsteht eine Wärmebrücke, die die Kälte von draußen nach drinnen transportiert. Dem kann mit einer thermischen Trennung, dem sogenannten Kragplattenanschluss, entgegengewirkt werden. Dieser besteht in der Regel aus hochfesten und korrosionsbeständigem Duplex-Edelstahl. Das Material hat eine viermal geringere Wärmeleitfähigkeit gegenüber Betonstahl. Kragplattenanschlüsse verringern ebenso die Schallübertragung der Kragplatten zum Gebäude.

Kragplatten werden individuell nach Maß hergestellt. Gefälle, Aufkantungen, Abläufe und Wassernasen zur Entwässerung können bei der Produktion direkt mitberücksichtigt werden. Sie können entweder vor Ort gegossen oder als Fertigteil angeliefert werden.

Kragplatten müssen massiv mineralisch und feuerhemmend ausgeführt sein (F 30 nach DIN 4102-2 bzw. DIN EN 13501-2). Sie müssen vollständig ohne Spalt an die Außenwand oder Kragplattenanschluss anschließen.

 

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Krakelee

Craquelé (zu deutsch: Krakelee) findet im Haus- und Wohnungsbau bei der Innenraumgestaltung immer häufiger Verwendung. Die Craquelé-Technik kommt dabei in unterschiedlichen Bereichen vor, wie zum Beispiel bei Keramikobjekten, Glas, Fassadenputz, Wandanstrich, Boden- oder Wandfliesen, Steinen oder Lackierungen.

Krakelee ist eine Oberflächenerscheinung mit einer sprung- oder rissnetzartigen Struktur unter der obersten Glasurschicht. Diese können sowohl gewollt als auch ungewollt entstehen. Fehlbehandlung der Materialien, Verwitterung oder der Alterungsprozess der Objekte spielen eine Rolle bei der unerwünschten Rissbildung. Ebenso können hohe Druckbelastungen durch schwere Gegenstände, Transport oder Klimaschwankungen diese rissnetzartigen Strukturen hervorrufen. Die unerwünschten Sprünge entstehen, wenn das Material unter der Glasur sich ausdehnt und die wenig dehnfähige Glasur darüber dem nicht standhalten und so zerspringen kann.

Der gewünschte Craquelé-Effekt ist jedoch bereits eine beliebte Verfahrensweise zur optischen Gestaltung. Ganz besonders für Wand- und Bodenfliesen. Durch einen maltechnischen Aufbau oder mit einem speziellen Reißlack, auch Krakelierlack genannt, werden die Fliesen überzogen. Der wird dabei auf die weiche Oberfläche aufgetragen, die beim Trocknen dann leicht aufreißt und so der gewünschte Effekt entsteht. Zusatzmittel in der Glasur sorgen bei der Produktion für die besonders beliebte retro Struktur. Ebenso kann der Krakelee-Effekt durch gezielt eingesetzte Spannungs- und Dehnungsvorgänge, zu viel Kälte oder zu hoher Hitze herbeigeführt werden.

Das Krakelieren ist also auch eine bewusst gewählte Methode, wie ein künstlich gealterter Effekt. Den Oberflächen kann so eine schöne, rustikale und historische Optik verliehen werden, diese aber auch
stärker, robuster und somit auch langlebiger machen. Die eher wenig dehnfähige Glasurschicht über einem Craquelé-Objekt kann sich dem ausdehnenden Objekt besser anpassen und so weniger zerspringen oder ganz kaputtgehen.

Zum Schutz des Krakelee-Objektes ist eine Imprägnierung mit einem zertifizierten, lebensmittelechte Imprägniermittel zu empfehlen. Der Imprägnierschutz macht das Objekt widerstandsfähiger, zum Beispiel gegen Temperaturschwankungen und strapazierfähiger gegen beispielsweise Nässe. Gerade bei Wand- oder Bodenfliesen kann so verhindert werden, dass Fugmaterial in die Krakelierung eindringen kann. Um die Craquelé-Objekte etwas auszubessern, kann ein Fliesenlack in dem gewünschten Farbton aufgetragen werden.

 

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Synonyme - Craquelé
Kulturdenkmal

Kulturdenkmale sind Bauwerke oder sonstige Objekte, die aufgrund ihres Erscheinungsbildes interessante und wichtige Rückschlüsse über frühe Phasen der Menschheitsgeschichte zulassen. Es lassen sich Rückschlüsse über den damaligen Baustil, die verarbeiteten Materialien und Techniken ziehen. Für die Pflege und Verwaltung sind die Bundesländer zuständig. Jedes Bundesland hat sein eigenes Denkmalschutzrecht und seine eigene zuständige Denkmalschutzbehörde. Die ist dafür zuständig, dass die Kulturdenkmale instandgehalten und gepflegt werden. Die Denkmalschutzbehörde muss sicherstellen, dass Kulturdenkmäler nicht zerstört, gefährdet oder so verändert werden, dass ihr Denkmalwert beeinträchtigt wird. Diese Pflicht endet, wenn die Erhaltung als wirtschaftlich unzumutbar gilt.

Die Umgebung von Kulturdenkmalen darf baulich nicht so verändert werden, dass das Erscheinungsbild beeinträchtigt wird. Das betrifft Abbrüche, Neubauten oder Umbauten in der Nachbarschaft. Architekten müssen das bei den baulichen Änderungen mit beachten. Instandhaltungsarbeiten an Kulturdenkmalen sowie bauliche Änderungen an den Nachbarschafts-Grundstücken unterliegen der Genehmigungspflicht.

Bei kulturellen Baudenkmalen unterscheidet man zwischen Einzeldenkmale, wie zum Beispiel Kirchen, Rathäusern, Schulen oder Bürgerhäusern und Gruppen von baulichen Anlagen, wie zum Beispiel Siedlungen, Straßenzügen, bauliche Hofanlagen oder historische Industrieanlagen. Außerdem können einzelne Teile von einem Gebäude unter Denkmalschutz stehen. Das können Treppenhäuser oder Raumausstattungen sein.

Kulturdenkmale werden nach verschiedenen Kriterien bemessen. Sie müssen unter anderem

  • einen besonderen historischen Wert,
  • einen besonderen künstlerischen Wert,
  • eine besondere wissenschaftliche Bedeutung,
  • eine besondere volkskundlichen oder heimatgeschichtliche Bedeutung,
  • eine besondere landschaftsgestalterische Bedeutung

besitzen.

Siehe auch "Baudenkmal" unter hausbauberater.de/fachbegriffe/baudenkmal

 

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Synonyme - Kulturdenkmale

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