Begriff Definition
Faserzement

Faserzement ist ein langlebiges, widerstandsfähige und wartungsarmes Baumaterial und findet häufig Anwendung in der Verkleidung von Hausfassaden. Es ist ein halbstarres Material, das einen erheblichen Schutz vor extremen Wettereinflüssen bietet, Schimmel- und Pilzbefall widersteht und dennoch eine gewisse Flexibilität hat.

Faserzement besteht aus einigen einfachen Bestandteilen, wie Portlandzement, Sand oder Kalksteinmehl, Wasser und Zellulosefasern oder Armierungsfasern. Die Zusammensetzung ändert sich jedoch je nach Hersteller. Einige Mischungen enthalten geeignete Zusatzstoffe, die die Leistung des Produkts verbessern.

Der Ausgangsstoff für die Herstellung von Faserzement ist Zement, welcher als hydraulisches Bindemittel dient. Zement wird im Verhältnis von 3:1 von Kalkstein und Ton zusammengemischt. Durch das Brennen verbinden sich Kalk und Ton. Durch das Zumischen von 3 % Gips und Wasser lässt sich der Zement in jede beliebige Form aushärten. Mit dem Hinzufügen von Zellulose- oder Armierungsfasern erhält der Faserzement seine mechanische Festigkeit.

Obwohl Faserzementverkleidungen üblicherweise wie Holzverkleidungen aussehen, können sie in einer Vielzahl von Profilen, unter anderen Wellblech, hergestellt werden. In allen Fällen handelt es sich um ein kostengünstiges und wartungsarmes Produkt, das auch gegen Schädlingsbefall und Feuer beständig ist.

Faserzementplatten sind in verschiedenen Materialdicken von 8 bis 12 mm erhältlich. Vinyl-Eckverkleidungen sind mit Faserzementverkleidungen kompatibel. Viele Hersteller empfehlen, die Faserzement-Überlappung mit einem Bolzen und Eckbrettern zu verbinden. Zwischen den Platten und der Kante der Eckbretter sollte ein kleiner Abstand Berücksichtigung finden, damit sich das Material bewegen kann.

Faserzementplatten halten Farbe außergewöhnlich gut, normalerweise 7 bis 15 Jahre. Die meisten Hersteller bieten Faserzementplatten entweder vorgrundiert oder unbehandelt an. Wenn eine Platte unbehandelt ist, sollte sie zuerst gründlich gewaschen werden und vor dem Lackieren ausreichend Zeit zum Trocknen haben. Die Empfehlungen gehen zum Kauf von vorgrundierten Platten, da die direkte Montage ohne zusätzliches Waschen oder Vorbehandeln möglich ist und somit einen enormen Zeitersparnisfaktor mit sich bringt.

Die Vorteile von Faserzement zusammengefasst:

  • Haltbarkeit / Langlebigkeit
  • Witterungsbeständig
  • Minimaler Wartungsaufwand
  • Umweltfreundlich
  • Feuerfest
  • Leichtgewicht
  • Leicht zu installieren

 

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Falzziegel

Falzziegel sind Ziegel mit Verfalzungen (Nuten oder Rippen) an ihren Rändern. Bei diesem Verbindungsmechanismus überlappen die Ziegel. Durch die Verbindungen der Nuten an den Ziegelseiten sind die Dachziegel miteinander verbunden und dichten das Dach effektiver ab. Zusätzlich ist das gedeckte Dach besser gegen Sturm geschützt. Die Technologie des Verfalzen, welche das Ineinandergreifen an den Seiten ermöglicht, hat das Decken von Dächern erheblich vereinfacht.

Durch die Überlappung der Falzziegel und die Verfalzung an den Ziegelaußenseiten kann das Verlegen der Ziegel in einer Reihe erfolgen. Die Kronendeckung oder Doppeldeckung eines Daches mit herkömmlichen Ziegeln erforderte eine weitaus größere Menge an Ziegeln, um die erforderliche Dichtheit des Daches zu gewährleisten. Bei der Deckung des Daches mit Falzziegeln ist lediglich eine Ziegelreihe notwendig. Falzziegel sind großformatig und erfordern weniger Ziegel pro Quadratmeter. Sie sind üblicherweise 420 x 300 mm groß und können in Winkeln von nur 15° verlegt werden. Aufgrund ihrer Größe und ihrer einzelnen Überlappung sind sie relativ kostengünstig, schnell zu verlegen und wiegen etwa 50 - 60 % des Gewichts einer einfachen unverfalzten Dacheindeckung. Des Weiteren bieten sie einen besseren Schutz vor Regen, Schnee, Schmutz und Sturm.

Falzziegel bestehen im Allgemeinen aus Terrakotta, Beton sowie Verbundwerkstoffen und Glas. Auf diese Weise passen sie sich perfekt an fast alle Arten von Dächern an, egal ob alt oder modern.

Falzziegel sind in folgenden Varianten erhältlich:

  • Strangfalzziegel
    Diese Flachziegel haben nur eine Verfalzung an den Seiten. Als Doppelfalzziegel weisen sie eine zweifache Seitenverfalzung auf.

  • Hohlfalzziegel
    Sie sind eine Optimierung klassischer Hohlpfannen-Ziegel. Die Verfalzung der Hohlfazziegel erfolgt seitlich und am oberen Ende. Das ermöglicht eine Verschiebung der Ziegel ohne Anhebung.

Folgendes gilt es bei der Auswahl von Falzziegeln zu beachten:

  • Falzziegel sind leichter und daher weniger dick als herkömmliche Dachziegel. Das führt zu einer weniger effizienten Schalldämmung. Um diesem Aspekt entgegenzuwirken, sollte eine Schalldämmung unter dem Dach installiert werden.

  • Dachfalzziegel sind fest miteinander verbunden. Weist einer der verlegten Ziegel einen kleinen Defekt aus, ist das Risiko weiter zu brechen größer als bei herkömmlichen Fliesen. Bei der Montage der Falzziegel daher unbedingt darauf achten, dass die Verwendung von einwandfreien Ziegeln erfolgt.

 

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Synonyme - Dachfalzziegel, Falzdachziegel,Strangfalzziegel,Hohlfalzziegel
Fallrohre

Das senkrechte Rohr aus verzinktem Stahlblech oder Titanzink verläuft in der Regel an der Außenwand eines Gebäudes und transportiert das Regenwasser von den Dachflächen ab. Wer eine unverbaute Fassade bevorzugt, kann sich die Dachentwässerung auch als innenliegendes Dachentwässerung realisieren. Hierbei sind allerdings verschiedene Bauvorschriften zu beachten und in der Regel ist die innenliegende Entwässerung auch teurer.

Bei Fallrohren für die Regenrinnen ist der Durchmesser des Fallrohres mit Bedacht zu wählen, sodass das Wasser an der Innenwand des Fallrohres nach unten fließen kann, während sich im Inneren ein Luftstrom hindurch zieht. Ist der Durchmesser zu klein gewählt, kann es zum Überlaufen kommen oder das Fallrohr wird im schlimmsten Fall beschädigt. Beides führt möglicherweise zu Feuchteschäden an Gebäudeteilen und Fassaden. Wird aus ästhetischen Gründen auf dünne Fallrohre zurückgegriffen, müssen entsprechend mehr Abflüsse verwendet werden. Ein eckiges Fallrohr kann Abhilfe schaffen, wenn Hausbesitzer kein zweites Fallrohr anbringen wollen. Es ist erwiesen, dass eckige Fallrohre rund 15 % mehr Wassermenge aufnehmen können, als runde Fallrohre mit gleichem Durchmesser. Als Faustregel gilt:

  • Fallohr Ø 60 mm für Dachflächen bis 25 Quadratmeter
  • Fallohr Ø 80 mm für Dachflächen bis 50 Quadratmeter
  • Fallohr Ø 100 mm für Dachflächen bis 100 Quadratmeter
  • Fallohr Ø 120 mm für Dachflächen bis 160 Quadratmeter

Soll der Lärm des Wasserrauschens abgemildert werden, kann isolierendes Gusseisen für das Außenrohr verwendet werden. Zusammen mit den Dachrinnen ergeben Fallrohre das Entwässerungssystem des Daches. Es verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit und Staunässe. Häufig verstopfen Fallrohre, vor allem im Herbst, durch Laub. Daher müssen Regenrinnen regelmäßig gereinigt werden. Ein kleines Stülprohr oder eine Revisionsöffnung bieten Hilfe beim leichten Reinigen der Fallrohre. So lassen sich beispielsweise Blätter und Äste ganz einfach entfernen.

 

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Synonyme - Traufröhre,Fallrohr,Regenfallrohr
Fälligkeit

Die Fälligkeit ist der Zeitpunkt, zu dem ein Auftragnehmer die vereinbarte Leistung erbracht oder ein Auftraggeber zahlungspflichtig wird. Die Fälligkeit der Vergütungsansprüche eines Auftragsnehmers gegen den Auftraggeber tritt mit der erfolgreichen Abnahme ein. Der Termin der Fälligkeit hat auf einen eventuellen späteren Verzugstermin Einfluss.

Hier informieren wir Sie darüber, wann Handwerkerrechnungen fällig sind: hausbauberater.de/bauwissen/handwerkerrechnungen.

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Fachwerksanierung

Die Wärmedämmung alter Fachwerkhäuser entspricht in vielen Fällen nicht mehr den aktuellen Vorschriften aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG). Bei einer Fachwerksanierung wird die Gebäudehülle und gegebenenfalls auch das Tragwerk zeitgemäß modernisiert.

Fachwerksanierung – die Gebäudehülle

Ist für ein Fachwerkhaus eine energetische Sanierung der Gebäudehülle geplant, warten auf den Bauherrn besondere Herausforderungen. Dies insbesondere, wenn die äußere Erscheinung des Gebäudes erhalten werden soll oder Abstandsregelungen eine zusätzliche Außendämmung nicht erlauben. Um den Ist-Zustand des Gebäudes hinsichtlich der Wärmedämmeigenschaften zu überprüfen, eignet sich eine Wärmebildkamera. Damit kann schadensfrei eine Bestandsaufnahme der Wandaufbauten und vorhandener Wärmebrücken durchgeführt werden.

Eine Möglichkeit die Dämmung zu verbessern und das Fachwerk von außen zu erhalten, ist das Anbringen einer Innendämmung. Wird diese richtig ausgeführt, kann sich in Verbindung mit neuen Fenstern der Heizenergiebedarf deutlich verringern. Wem das Aussehen nicht so wichtig ist und wenn das Haus nicht unter Denkmalschutz steht, der kann bei der Fachwerksanierung die Wärmedämmung durch ein Wärmedämmverbundsystem aufwerten. Das Nachteil daran ist, dass der typische Charme der Fachwerk-Konstruktion verloren geht.

Fachwerksanierung – Schäden am Tragwerk

Seine Tragfähigkeit erhält das Fachwerkhaus nicht durch die Außenwände, sondern durch das hölzerne Fachwerk. Da bei alten Gebäuden der Feuchteschutz nur wenig berücksichtigt wurde und wirksame Horizontalsperren fehlen, kommt es häufig vor allem in den unteren Schwellen, aber auch in den Pfosten sowie im Dachbereich, zu Feuchteschäden. Vermoderte Teile des Fachwerks werden bei einer Fachwerksanierung ausgetauscht und gegebenenfalls verstärkt.

Denkmalschutz beachten

Gerade ältere Fachwerkhäuser stehen häufig unter Denkmalschutz. Deshalb ist vor dem Beginn der Fachwerksanierung eine Rücksprache mit der unteren Denkmalschutzbehörde unverzichtbar. Dort wird festgelegt, welche Maßnahmen erlaubt sind und inwieweit die äußere Erscheinung des Gebäudes erhalten bleiben muss. Wer sich nicht an diese Vorgaben hält, muss mit Geldstrafen und möglichweise auch einem vom Amt auferlegten Rückbau rechnen. Die positive Seite des Denkmalschutzes: Häufig werden bei einer Sanierung Zuschüsse ausgezahlt, um den Erhalt historischer Bausubstanz zu schützen.

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Fachwerkhaus

FachwerkhausDas Fachwerk ist eine traditionelle Bauweise für Gebäude. Dabei besitzt das Objekt eine tragende Konstruktion aus Stützen, Streben und Riegeln. Beim klassischen Fachwerkhaus besteht dieses tragende Gerüst aus Holz, wobei die Zwischenräume mit Ziegelsteinen ausgemauert werden.  Man bezeichnet das Fachwerk auch als Skelettbauweise. Dabei übernehmen die senkrechten Stützen in Verbindung mit waagerechten Riegeln die tragende Funktion. Das Ausmauern der Felder zwischen den einzelnen Balken nennt man auch Ausfachen.

Die Fachwerkbauweise gibt es bereits seit mehreren tausend Jahren, sie hat sich bis in die heutige Zeit gehalten.Dabei spricht man heute auch von der Holzständerbauweise, wobei viele Bauteile bereits vom Hersteller vormontiert werden. Besonders attraktiv ist die offene Ständerbauweise, bei der das tragende Ständerwerk sichtbar bleibt und eine gestalterische Funktion übernimmt.

Weitere Informationen finden Sie unter www.hausbauberater.de/bauweisen/riegelhaus-fachwerkhaus.

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Fachwerk

Fachwerk ist eine Wandbauweise, bei der Zwischenräume, die auch Gefache genannt werden, mit einem anderen Material, wie beispielsweise einem Holz-Lehm-Verbund oder Ziegel, ausgefüllt werden. Hauptsächlich wurde die Fachwerkbauweise in Mitteleuropa angewendet und löste dort die Pfostenbauweise ab. Je nach Region wurden unterschiedliche Arten des Fachwerks gebaut, dass Grundkonzept stellte jedoch immer das gleiche dar:
Die Verbindung und Verarbeitung der Hölzer miteinander erfolgte immer in der sogenannten Gitterbauweise. Die dadurch entstanden Gefache wurden dann mit einem Geflecht aus dünnen Ästen und einem Gemisch aus Lehm und Stroh verfüllt und verputzt. Auch gespaltene Hölzer und dicke Bretter und sogar Bruch- und Backsteine dienten als Gefach-Füllungen und wurden von den Handwerkern verbaut. 
Die notwendige Stabilität wurde dem Fachwerkhaus mit einer hölzernen Bodenschwelle gegeben, in der die gesamten Holzpfosten eingespannt wurden. Durch diese damals neue Technik wurde Bauleuten die Möglichkeit gegeben, mehrere Stockwerke übereinander zu bauen und eine sichere Statik des Gebäudes zu garantieren. Jedes Stockwerk stellte somit eine eigene Einheit dar, die durch eine sogenannte Schwelle stabilisiert werden konnte.

Die ältesten Fachwerkhäuser, die man in Deutschland bewundern kann, stammen aus dem 14. Jahrhundert. Leider konnten Fachwerkhäuser aus dieser Epoche kaum erhalten werden. Exemplare aus dem 18. und 19. Jahrhundert hingegen sind immer noch Deutschlandweit zu sehen. Seit Beginn des 15. Jahrhunderts wurden Fachwerkbauten mit gemauerten Erdgeschossen gebaut und dienten so als Fundament für die mit Holz verarbeiteten Obergeschosse. Dies hatte den Vorteil, dass Feuchtigkeit keine Chance hatte in die Holzrahmenkonstruktion vorzudringen. Somit war der Fachwerkbauweise ein langes Leben beschieden und sogar hoheitliche Häuser, wie zum Beispiel das Schloss Coburg, wurden im 17. Jahrhundert in dieser Bauweise errichtet.

In ländlichen Gegenden wurde die Fachwerkbauweise sogar bis ins 19. Jahrhundert benutzt. Nur in den Städten, wo Fachwerkbauten langsam von Steinhäusern abgelöst wurden, merkte man den Wandel der Zeit. Steinhäuser galten als weniger brandgefährdet.

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Synonyme - Flechtwerk, Ständerfachwerk
Expositionsklassen

Der Begriff Expositionsklassen stammt aus dem Betonbau. Er bezeichnet die Einteilung von Betonbauteilen hinsichtlich ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Bewehrungs- und Betonkorrosion in Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen. Die Klassifizierung ist in der DIN EN 206-1/ DIN 1045-2 festgelegt.

Die Einteilung der Expositionsklassen

Besteht für ein Betonbauteil kein Korrosions- oder Angriffsrisiko, sind diese in die Klasse X0 eingeordnet. Für die Bewehrungsexposition sind die Expositionsklassen XC, XD und XS für die Betonkorrosion die Klassen XF, XA, XM und W sowie verschiedene Unterklassen festgelegt.

  • Betonbauteile ohne Risiko (X0) sind unbewehrte Bauteile, die von der Umgebung nicht angegriffen werden (zum Beispiel durch Feuchtigkeit).
  • Immer dann, wenn Betonbauteile Luft oder Feuchtigkeit ausgesetzt sin, findet eine sogenannte Karbonatisierung statt. Je nach Umgebung (trocken, dauernass, nass, mäßig feucht, abwechselnd nass und trocken) erfolgt die Einstufung in die entsprechende Expositionsklasse.
  • Von einer Bewehrungskorrosion spricht man, wenn die Bewehrung im Betonbauteil Chloriden ausgesetzt ist. Dies ist zum Beispiel bei Fahrbahndecken, Garagen aus Beton oder anderen Verkehrsflächen der Fall.
  • Auch Frost kann Beton angreifen und zur Korrosion führen, dies betrifft je nach Umgebungsfeuchtigkeit Außenbauteile, offene Wasserbehälter oder Verkehrsflächen.
  • Von Betonkorrosion durch chemische Angriffe sind Güllebehälter, Kühltürme oder industrielle Betonbauteile betroffen.
  • Verschleiß durch hohe mechanische Belastung greift Beton ebenfalls an. Dazu gehören Innenbauteile von Gebäuden, Bauteile von Industrie- und landwirtschaftlichen Bauten.

Jede Expositionsklasse setzt sich aus dem Buchstaben „X“ für Exposition sowie einem 2. Buchstaben oder einer Ziffer zusammen, die jeweils die Art der Einwirkung bezeichnen. So steht zum Beispiel „“ für kein Angriffsrisiko, „C“ für Carbonatisierung und „F“ für Frost- und Taumittel.

Expositionsklassen im Hausbau

Im privaten Wohnungsbau bestehen mindestens die Fundamente oder auch der Keller aus bewehrtem Beton. Je nachdem, welchen Angriffen der Beton ausgesetzt ist, erfolgt auch hier eine Einteilung in eine bestimmte Expositionsklasse, die wiederum die Betongüte nach DIN bestimmt. Neben der Expositionsklasse spielen Feuchtigkeitsklasse, Konsistenz, Druckfestigkeit, Gesteinskörnung und Rohdichte hierbei eine Rolle.

 

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Estrichmörtel

Beton und Estrich sind in mancher Hinsicht ähnlich. Beide Baustoffe bestehen aus Zement, Wasser und Zuschlagstoffen. Dennoch unterscheiden sie sich bei der Verwendung. Während Beton für Bau- und Konstruktionsaufgaben eingesetzt wird, ist Estrich eine Deckschicht auf einer betonierten Fläche. 

Unter Estrich versteht man Fußbodenschichten aus Mörtel, die zwischen 1 cm bis 8 cm dick sind. Die Dicke des Estrichs ermöglicht es, normale Schwankungen und Unebenheiten im Boden auszugleichen. Estrichmörtel sollte immer mit einer endgültigen Bodenbeschichtung versehen werden. Dieser Mörtel ist auch das bevorzugte Material beim Verlegen von Fußbodenheizungen.

Estrichmörtel kann weichplastisch bis fließfähig sein. Er wird immer frisch auf der Baustelle angerührt oder in Mischern angeliefert. Nach dem Einbringen muss er austrocknen, um die gewünschte Festigkeit zu erreichen. Es wird in folgende Estriche unterschieden:

  • Zementestrich
    Er wird, wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, mit dem Bindemittel Zement hergestellt. Er kann entweder auf eine feste Ortbetonplatte oder auf Betonfertigteile aufgetragen werden. Zementestrich gilt als besonders belastungsfähig und ist feucht- und frostbeständig.

  • Kunstharzestriche
    Sie finden Anwendung als Dämmschicht oder Heizestrich und sind äußerst verschleißfest. Zudem sorgen sie für eine nahezu nahtlose Abdichtung des Bodens und zeichnen sich durch einen geringen Schrumpfungsgrad, eine hohe Frostbeständigkeit und einen hohen elektrischen Widerstand aus.

  • Calciumsulfatestrich
    Dieser Estrichmörtel wird im Wohnungs- und Gebäudebau eingesetzt. Da er nicht wasserfest ist, darf er nicht in Feuchträumen verlegt werden. Kalziumsulfatestriche sind bei fachgerechter Verarbeitung sehr glatt und eben. Die Oberfläche sieht nicht körnig aus, was häufig bei Zementestrichen der Fall ist.

  • Magnesiaestrich
    Dieser Estrich ist äußerst widerstandsfähig und verfügt über eine hohe Schlag- und Stoßfestigkeit. Da er auch elektrisch leitfähig ist, kommt er da zum Einsatz, wo antistatische Böden benötigt werden.

  • Gussasphaltestrich
    Hergestellt aus ausgewählten Bitumen, Sand, Splitt und speziellen Zuschlagstoffen, wird er auf Flachdächern, Gehwegen, Balkonen, Parkplätzen und Straßen eingesetzt. Darüber hinaus wird er in Industriebau sowie Geschäfts- und Bürogebäuden verwendet.

 

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Synonyme - Estrichmassen
Estrichfugensystem

Wenn sich die Böden leicht bewegen oder sich die Bodenbedeckung leicht ausdehnt, treten Spannungen auf, die schnell zu Schäden an der Bodenkonstruktion und am Bodenbelag führen können. Dehnungsfugen- und Estrichfugensysteme sind mit flexiblen und anpassungsfähigen Einlagen ausgestattet, um solchen Spannungen entgegenzuwirken. Estrich schrumpft nach der Installation durch Trocknung auf natürliche Weise. Wenn er nicht richtig gehandhabt wird, reißt er und beschädigt die aufgesetzten Bodenbeläge, insbesondere Fliesen. Um dieses zu verhindern, werden Dehnungsfugen, auch als induzierte Fugen bezeichnet, in den Estrichboden geschnitten. Das gibt ihm Bewegungsfreiheit und verhindert das Auftreten schädlicher Risse.

Eine anderer wichtiger Aspekt ist das diffusionsoffene Estrichfugensystem. Dieses dient zur vereinfachten Komplettsanierung von mit Schimmel befallenem Estrich und wurde über die Jahre weiterentwickelt. Heutzutage wird für diese Anwendung ein zweistufiges Verfahren verwendet. Dabei wird zunächst in eine Randfuge ein Adsorptionsmittel eingefüllt, das gasförmige Verbindungen, die einen mikrobakteriellen Ursprung haben und Schimmelgerüche fest in ein Granulat bindet. Ein Hochleistungs-Zellgewebe hält im zweiten Schritt die Schimmelsporen und Schimmelpilzbestandteile zurück und das verhindert die neuerliche Entwicklung von Schimmel im Estrichboden. Eine diffusionsoffene Estrichfugengestaltung hat wichtige Vorteile im Vergleich zur gasdichten Randfugenausführungen:

  • Kein Feuchtigkeitsstau
  • Keine störanfälligen Konstruktionen
  • Keine Wartungsfuge

Gasdichte Randfugenausführungen neigen zu einer Schimmelpilzbelastung unter dem Estrich, da die Feuchtigkeit sich im Unterboden anstauen kann und das wiederum häufig zu einer Sporen und Schimmelpilzentwicklung führt. Der Einbau eines diffusionsoffenen Estrichfugensystems ist einfach, schnell und kostengünstig.

 

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Synonyme - diffusionsoffene Estrichfugensystem,Estrichfugengestaltung

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