Begriff Definition
Türbeschlag

Ganz einfach ausgedrückt ist ein Türbeschlag der Teil am Türblatt, mit dem eine Tür zu öffnen oder schließen ist. Weitere Bezeichnungen dafür sind Türdrückergarnitur oder auch Drückergarnitur. Zu einem Türbeschlag gehört ein Schließzylinder mit einem Hebelgriff, mit dem Türen mit einer natürlichen Handbewegung nach unten zu öffnen sind.

Die Türgriffe unterscheiden sich in ihrer Funktion:

  • Türklinke
    Die Schloßfalle wird durch drücken dieser in Bewegung gesetzt.

  • Türknauf oder Stoßgriff
    Hier muss zum Öffnen der Tür die Schloßfalle mit einem Schlüssel geöffnet werden.

Drückergarnituren sind in unterschiedlichen Designstilen erhältlich und können hauptsächlich in zwei Kategorien unterschieden werden:

  • Türbeschläge für Innentüren
    Man teilt die Innentürbeschläge je nach ihrer Beanspruchung in verschiedene Klassen ein. Für Zimmertüren wird zudem zwischen der Rosettengarnitur und der Langschildgarnitur unterschieden. Innentürbeschläge für Bad und Toilette haben einen Verriegelungsmechanismus, der von innen bedient werden kann.

  •  Türbeschläge für Außentüren
    Bei Außentüren geht es um die Frage der Sicherheit, deshalb wird bei den Drückergarnituren zwischen Beschlägen für den Haustüreinsatz und den einfachen Einsatz als Außentür z. B. für Gartenhäuser unterschieden. Die Beschläge für Haustüren müssen ein Aufbrechen und Vordringen bis zum Schließzylinder verhindern oder zumindest erschweren.

 

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Synonyme - Türdrückergarnitur,Drückergarnitur
Trittschall

Schall bewegt sich auf unterschiedliche Weise durch ein Gebäude, sowohl durch Luftschall als auch durch Körperschall. Eine Form von Körperschall ist der Trittschall. Er tritt auf, wenn ein Körper auf ein anderes Objekt trifft, wodurch Geräusche erzeugt werden, die sich durch ein Gebäude bewegen. Ein häufiges Beispiel für Trittschall sind Schritte. Sie erzeugen Geräusche, die durch den Boden übertragen werden. Das wirkt sich nicht nur auf die darunter liegenden, sondern auch auf die beidseitigen Räume aus, da sich der Schall infolge der Vibration durch den Aufprall ausbreitet. Der Trittschall ist normalerweise stärker, wenn er sich durch einen Boden bewegt und verringert sich langsam. Seine Vibrationen durch bewirken auch, dass der Schall durch Decken und Wände gelangt.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Trittschall in Gebäuden zu reduzieren. So sorgen weiche Fußboden für eine Reduktion der Vibrationen. Zudem sind Unterlagen aus Gummi, Glasfaser oder Schaumstoff sehr effektiv, wenn es darum geht, Trittschall zu reduzieren. Diese absorbieren die beim Aufprall erzeugte Energie und minimieren dadurch die Schallübertragung und -ausbreitung. Bei einem Neubau ist es wichtig, dass bereits im Rahmen der Bauplanung Maßnahmen ergriffen werden, um den Trittschall so gering wie möglich zu halten. Natürlich sind viele Trittschallgeräusche auf alltägliche Ereignisse zurückzuführen, und es ist unvermeidlich, dass sie auftreten. Jedoch können Gebäude so gebaut werden, dass der Trittschall größtenteils vermieden werden kann.

 

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Traufe

Die Dachtraufe ist die längsseitige Tropfkante am Dach eines Gebäudes. Unterhalb der Traufe ist bei den meisten Häusern eine Dachrinne befestigt, die das Regen- oder Schmelzwasser zu einem sogenannten Regenfallrohr führt, durch das es in die Kanalisation, in eine Regentonne oder in den Boden abgeleitet wird. Oberhalb der Traufe befindet sich der Dachfirst, seitlich der Ortgang, Grat und Kehle.

Grundsätzlich lässt sich die Dachtraufe als die Tropfgrenze des Daches definieren. Sie bildet den Abschluss einer jeden Dachfläche und reicht von einem Ortgang zum anderen. Darum findet sich die Traufe je nach Bauart des Daches meistens an allen vier Hausseiten.

Den Schnittpunkt zwischen der Fassade und der Dachhaut bildet der Traufpunkt. Baurechtlich betrachtet ist der Traufpunkt von großer Bedeutung. Meistens wird diese Höhe als eine maximale Höhe definiert, die als Höchstgrenze erreicht werden darf. Aus diesem Grund ist der Traufpunkt eine wichtige Größe im Bauplan.

Auch der Traufüberhang kann begrenzt sein. An den Grenzen des eigenen Grundstücks müssen Bauherren darauf achten, die Forderungen des Traufrechts zu beachten. Das Traufrecht beinhaltet unter welchen Voraussetzungen das Wasser außerhalb der eigenen Grundstücksgrenzen abtropfen darf. Folgende Situationen werden hierfür berücksichtigt:

  • Grünflächen, öffentlichen Gewässern, Grünanlagen
  • öffentliche Gehwege, Straßen, Parkanlagen
  • Nachbargrundstücke

Beim Verbau einer Traufe ist die DIN 4108-3 der Energieeinsparverordnung (EnEV) zu beachten. Der geforderte freie Lüftungsquerschnitt der Dachtraufe beträgt zwei Prozent der zugehörigen Dachfläche. Ein Hausdach sollte demnach mindestens 200 cm2 Trauffläche besitzen. Für eine ausreichende Belüftung des Dachstuhls sorgen Lüftungskämme- und bleche. Außerdem verhindern sie das Eindringen von Kleintieren, wie beispielsweise Mäusen und Mardern.

 

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Synonyme - Dachtraufe
Trasszement

Zement ist das am häufigsten hergestellte Baumaterial und am häufigsten verwendete Bindematerial in der Welt. Trasszement ist ein spezielles Gemisch von Zement. Um genauer zu sein, handelt es sich um Portlandzement und Trass. Trass ist ein vulkanisches Gestein, welches nur in der Rhein / Eifel Region zu finden ist. Er gehört ebenso zu der Gruppe von Hydraulikzementen.

Trasszement ist ein Produkt, welches häufig zum Einsatz kommt, wenn der Zement außergewöhnliche äußere Einflusses ausgesetzt ist, wie zum Beispiel Chemikalien in einem Schwimmbecken oder aggressiven Umweltbedingungen. Es handelt sich um eine mörtelähnliche Zementart, die extrem schnell nach dem Mischen mit Wasser aushärtet. Diese Art von Zement eignet sich besonders gut für Konstruktionen, die ständig mit Wasser in Kontakt kommen, da er wasserundurchlässig ist.

Die mechanischen Eigenschaften von Trasszement werden durch die Silikate vorgegeben. Bestimmte Additive werden für spezielle Eigenschaften benötigt, wie beispielsweise die stark verkürzte Abbinde- und Aushärtezeit, die Verhinderung des Schrumpfens und so weiter.

Das Arbeitsprinzip von hydraulischem Trasszement basiert auf dem Hydratationsprozess. Das bedeutet das dieser Zement aushärtet, wenn Wasser hinzugefügt wird. Bestimmte Substanzen, die in hydraulischem Zement enthalten sind, lösen aufgrund der Anwendung von Wasser Reaktionen aus, wodurch die Mischung bei verkürzter Aushärtezeit sehr schnell abbindet und aushärtet. Die Eigenschaften dieser chemischen Produkte verleiht Trasszement seine Unempfindlichkeit gegen Wasserschäden und weitere chemische Angriffe.

Trasszement eignet sich hervorragend für Projekte, die eine schnelle Abbindung und weniger Aushärtezeit erfordern. Es gibt jedoch nur ein sehr kurzes Zeitfenster, um damit zu arbeiten, bevor er aushärtet. Daher wird empfohlen, Trasszement nur für Projekte zu verwenden, die in 10 bis 15 Minuten mit einer moderaten Menge Zementmischung durchgeführt werden können.

Trasszement schrumpft nicht wie normaler Zement, und einige Mischungen dehnen sich sogar beim Aushärten aus. Er ist besonders nützlich zum Abdichten von Betonlecks und anderen Reparaturarbeiten. Das Versiegeln von Rissen mit Trasszement hält viele Jahre.

 

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Trasskalk

Trass ist ein natürliches, sehr feines, hochreaktives Material vulkanischen Ursprungs. Um genau zu sein kommt Trass ausschließlich in der Eifel-Region vor. Trass wird aus einer Kombination von Mineralien gebildet, die aus Vulkanen in Form von sehr fein verteiltem Material ausgestoßen wurden. Hauptsächlich bestehen Trass aus Siliciumdioxid und Aluminiumoxid. Es verfügt auch kleinere Mengen anderer Mineralien wie Calcium, Magnesium, Eisen, Kalium und Natrium.

Trasskalk ist eine Mischung aus Kalk und Trass und wird häufig als hydraulischer Mörtel verwendet. Trass hat dabei zwei Funktionen. Aufgrund der Mineralzusammensetzung von Trass kann der Mörtel Feuchtigkeit hydraulisch binden. Die wichtigsten Komponenten, die zu dieser Eigenschaft beitragen, sind Silikate oder Siliziumoxid und Aluminiumoxid. Kalk hat ebenso hydraulische Eigenschaften. Das bedeutet, dass Trasskalk tatsächlich ein doppelt hydraulischer Mörtel ist, mit den Bindematerialien Trass und Kalk.

Hydraulische Eigenschaften bedeuten normalerweise hydraulische Leitfähigkeit bzw. Durchlässigkeit. Gleiches gilt für hydraulische Mörtel. Die hydraulischen Eigenschaften des Mörtels können aus verschiedenen Gründen erforderlich sein. Einige sind:

  • Natürliche Auswaschbarriere
  • Exzellente Fließeigenschaften
  • Hervorragende Wasserretention

Die zweite Funktion von Trasskalk besteht aufgrund seiner physischen Eigenschaften. Es ermöglicht den Mörtel auf eine natürliche Weise zu belüften und die richtige Menge an Wasser zu halten, die für die Hydratation von Zement im Mörtel erforderlich ist und damit auf die Langlebigkeit hinweist.

Die Wahl der Art und Menge des mit einem modernen Kalkmörtel zu verwendenden Trass ist zum Teil von den Leistungsanforderungen und Verwendungsbedingungen abhängig. Trasskalk wird hauptsächlich zum Verputzen und Verfugen von Natursteinen verwendet.

 

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Transportbeton

Transportbeton ist ein Baustoff, der in einer Fabrik hergestellt und anschließend in Mischfahrzeugen gefüllt und zur Baustelle geliefert wird. In der Betonanlage oder in einem Mischer wird durch das Mischen der Materialien Zement, Sand und Wasser im gewünschten Verhältnis hergestellt. Dieser Prozess erfolgt mithilfe einer Computersteuerung. Diese fertige Mischung bezeichnet man als Transportbeton.

Es ist oft günstiger, Transportbeton auf eine Baustelle liefern zu lassen, als vor Ort zu mischen. Außerdem wird durch die Automatisierung jedes Mal die gleiche Qualität erreicht. Trotz dessen kann man Transportbeton gemäß den Angaben des Auftragnehmers maßschneidern und als fertige Mischung an den Auftragnehmer geliefert. Normalerweise erfolgt die Lieferung in einem zylindrischen Lastwagen, dem Mischfahrzeug oder Betonmischer, direkt an die Baustelle. Die Mischfahrzeuge verfügen über eine Trommel, die sich ständig dreht. Die rotierende Trommel stellt sicher, dass die Betonmischung während des Transports nicht aushärten kann.

Transportbeton ist besonders vorteilhaft, wenn geringe Betonmengen oder intermittierende Verarbeitung von Beton erforderlich ist. Transportbeton ist auch ideal für große Arbeiten, bei denen der Platz begrenzt ist und wenig Platz für eine Mischanlage vorhanden ist.

Transportbeton wird häufig nach dem Eintreffen auf der Baustelle erneut gemischt, um sicherzustellen, dass der richtige Gießzustand erreicht ist. Nachgemischter Beton härtet jedoch tendenziell schneller aus als nur einmal gemischter Beton. Auf der Baustelle kann man dem Beton Materialien wie Wasser und einige Arten von Zusatzmitteln hinzufügen, sodass die Mischung alle erwünschten Eigenschaften besitzt. Normalerweise sollte Transportbeton spätestens 60 Minuten nach dem Mischen verwendet werden.

 

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Transmissionswärmeverlust

Der Transmissionswärmeverlust drückt aus, wie viel Energie in Form von Wärme aus einem Gebäude entweicht. Das Entweichen erfolgt über die Wände, das Dach, die Bodenplatte, nicht beheizte Keller und Öffnungen in der Gebäudehülle wie Fenster, Türen oder Lüftungsschächte. Der Transmissionswärmeverlust ist eine bedeutende Kennzahl im Hinblick auf die Energieeffizienz von Gebäuden. Diese Kenngröße ist zudem mit Grenzwerten versehen, um den Bestimmungen des Gebäudeenergiegesetzes GEG als Weiterführung der Energieeinsparverordnung EnEV zu entsprechen. Kleine Werte resultieren dabei in niedrige(re)n Heizkosten.

Die Messung des Transmissionswärmeverlustes erfolgt mit Hilfe von Thermografie. Dieses Verfahren zeigt durch die Verwendung von Infrarot- und Wärmebildkameras potenzielle Schwachstellen in der Gebäudehülle. Die Farbe Rot weist auf einen hohen Verlust an Wärmeenergie hin. Grün und Blau hingegen zeigen keinen oder geringen Transmissionswärmeverlust. Darüber hinaus bietet sich der Blower-Door-Test zur Beurteilung des Wärmeverlustes an, insbesondere bei Fertighäusern. Die Höhe des Transmissionswärmeverlustes ist abhängig vom Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) des verbauten Materials und dessen Grundfläche.

Zur Reduzierung des Wärmeverlustes ist die Verbesserung der Dämmung des Gebäudes notwendig. Niedrigenergie- oder Passivhäuser gleichen Transmissionswärmeverluste hauptsächlich durch die Gewinnung von Solarwärme aus. Darüber hinaus halten diese energiesparenden Häuservarianten die hohen Standards für den Energieverbrauch und die Dämmung ein. In der Folge sinken die Verluste entweichender Wärmeenergie.

Um den Transmissionswärmeverlust bei bestehenden Gebäuden zu verringern, bieten sich folgende Optionen an:

  • Zusätzliche Dämmung des Dachs, beziehungsweise die oberste Geschossdecke
  • Dämmung der Kellerdecke im Nachhinein
  • Einbau neuer Fenster inklusive Wärmeschutzverglasung
  • Einbau neuer und energiesparender Türen
  • Erneuerung der Fassadendämmung

Eine allumfassende Energieberatung gibt Aufschluss darüber, welche Maßnahmen den größten Nutzen zur Verringerung des Transmissionswärmeverlustes erzielen. Das Verhältnis von Kosten und Nutzen gilt es dabei einzubeziehen.

Siehe auch: www.heizung.de

 

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Tragfähigkeit

Die Tragfähigkeit beschreibt im Bauwesen die Eignung des Baugrunds, die Lasten des darauf befindlichen Gebäudes aufzunehmen, ohne dass die Grundbruchsicherheit gefährdet ist beziehungsweise es zu einem Grundbruch kommt. Zusätzlich ist die Tragfähigkeit ein Maß dafür, in welchem Umfang Fundamente für den Hausbau vorzusehen sind. Ein Großteil der Baumängel ist nachträglich auf eine unzureichende Tragfähigkeit des Bodens zurückzuführen. Um sich vor kostenintensive Nachbesserungen zu schützen, ist ein Baugrundgutachten inklusive der Berechnung der Tragfähigkeit des Bodens unerlässlich. Potenziell notwendige Erdarbeiten zur Gewährleistung optimaler Tragfähigkeitseigenschaften sind somit im Vorhinein realisierbar.

Zur Ermittlung der Tragfähigkeit finden in der Regel folgende zwei Verfahren Anwendung:

Der Lastplattendruckversuch

Die Ausführung eines statischen Lastplattendruckversuches ist in der DIN-Norm DIN 18134 “Baugrund; Versuche und Versuchsgeräte – Plattendruckversuch” festgelegt. Der Versuch erfolgt mithilfe eines Plattendruckgeräts. Mithilfe einer stufenweise Be- und Entlastung durch eine kreisförmige und genormte Platte erfolgt die Bestimmung der Tragfähigkeit. LKW, Bagger oder ähnliche Baufahrzeuge mit mindestens 4,5 Tonnen Gewicht dienen als Gegengewicht. Neben der Aufzeichnung des aufgewendeten Drucks und der Einsinktiefe erfolgt ebenfalls die Dokumentation der Entspannung des Untergrunds nach der Belastung. Die Ergebnisse aus den Messungen dienen als Beleg für die Tauglichkeit von Böden und Untergründen als Baugrund.  Ein dynamischer Plattendruck ist ebenfalls möglich. Dieses Verfahren ist zwar einfacher durchführbar, allerdings nicht DIN-genormt.

Rammsondierung

Bei der Rammsondierung wird eine Sonde mit bestimmter Energie in den zu untersuchenden Boden gerammt. Dabei erfolgt die Messung der benötigten Schlagzahl, welche für eine bestimmte Eindringtiefe erforderlich ist. Die DIN EN ISO 22476-2 regelt die Rammsondierungen.

Die Resultate der Tragfähigkeitsberechnung sind im Baugrundgutachten festzuhalten.

Weiterführende Informationen zur Baugrunduntersuchung und zum Baugrundgutachten: hausbauberater.de/baugrunduntersuchung

 

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Synonyme - tragfähige Beschaffenheit
Tragende Innenwand

Innenwände dienen beim Hausbau hauptsächlich der Abgrenzung von Räumlichkeiten. Tragende Innenwände oder Stützwände haben zusätzlich die Funktion, Lasten zu verteilen und sorgen somit für eine sichere Statik des Gebäudes. In Massivhäusern beträgt die Wanddicke 17,5 oder 24 cm. Im Vergleich sind nichttragende Innenwände lediglich 11,5 cm dick. Die Planung tragender Innenwände beim Gebäudebau sollte besonderes Augenmerk erhalten, da ein nachträgliches Versetzen der tragenden Innenwand nicht ohne Weiteres möglich ist.

Ebenso sollten die Stützwände übereinander liegen, um eine optimale Lastenverteilung zu gewährleisten. Eine sorgfältige Planung gilt ebenfalls für Durchbrüche bei tragenden Innenwänden. Ist im Nachhinein der Einbau einer Tür oder eines Fensters angedacht, bedarf es eines Sturzeinzuges. Ungeachtet dessen, ist es empfehlenswert, bei Arbeiten an tragenden (Innen-) Wänden, einen Statiker hinzuzuziehen.

Darüber hinaus gilt es beim Hausbau darauf zu achten, ob sich eine tragende Innenwand zwischen zwei beheizten Räumlichkeiten befindet oder ob einer beziehungsweise mehrere Räume unbeheizt ist oder sind. Trennt eine Wand zwei beheizte Räume, bedarf es keiner gesonderten Beachtung der Wärmeschutzvorschriften. Sobald einer der anliegenden Räume unbeheizt ist, kommt die Wärmeschutzverordnung zum Tragen. Ausreichende Dämmung ist erzielbar durch entsprechend dickes Mauerwerk oder das Anbringen weiterer Wärmedämmung.

Ist der Umbau eines bereits bestehenden (Alt-)Baus geplant, lassen sich tragende Innenwände ganz leicht an der Wanddicke erkennen. Ein zusätzlicher Klopftest kann ebenfalls Aufschluss darüber geben, aus welchem Material die Wand besteht. Daraus lassen sich Rückschlüsse über die Stabilität der Wand und ihrer tragenden Eigenschaften ziehen. Die Konsultation eines Fachmanns empfiehlt sich an dieser Stelle ebenfalls.

 

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Tonerde

Der Begriff Tonerde ist die altertümliche Bezeichnung für Aluminium-(III)-Oxid. In der Natur kommt es selten in reiner Form vor und entsteht daher häufig synthetisch. Mit dem sogenannten Bayer-Verfahren entsteht aus dem Aluminiumerz Bauxit in Verbindung mit Natronlauge Aluminiumhydroxid. Durch weiteren Wasserentzug mittels Brennen bildet sich Aluminiumoxid. Je nach Zusammensetzung erhält die Tonerde ihre Farbe, dass kann Weiß, Rosa, Rot, Gelb, Braun oder Grün sein. Grund für die Farbvielfalt sind Bestandteile der Tonerde, wie beispielsweise Eisen oder Kupfer.

Im Bauwesen findet Tonerde bei der Herstellung von Ziegeln und Blähtonelementen Anwendung. Tonerde ist nicht in Wasser löslich und schmilzt bei rund 1.500 bis 1.800 °C. Der Begriff “Erde” stammt noch aus dem 18. Jahrhundert und bezog sich damals alle auf chemische Verbindungen, die Oxide enthalten.

Häufig verwechselt wird die Tonerde mit der Heilerde, doch beide sind nicht dasselbe. Sie sehen sich aufgrund ihrer Feinkörnigkeit zwar sehr ähnlich, doch Tonerde ist wie bereits erwähnt, vielfarbig erhältlich und Heilerde stets gelb-braun. Tonerde kommt jedoch in Heilerde vor. Neben dem Bauwesen verwenden Restaurierer und Bildhauer gerne vorwiegende weiße Tonerde zur Herstellung von Porzellan.

Tonerde ist ein reines Naturprodukt und kommt unaufbereitet aus der Tongrupe. Zur Verarbeitung muss es dann aber angefeuchtet und gewalzt werden. Typisch sind auch Anwendungen als Lehmputz, bei dem die Tonerde Farbvarianten möglich macht und als Bindemittel dient. Tonerde in reiner Form ist in der Natur selten, meist hat sich diese mit anderen Bodenarten vermischt. Eine solche Vermischung hat den Lehm hervorgebracht. Es handelt sich also eigentlich bei Lehm um eine Verunreinigung von Tonerde.

 

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Synonyme - Aluminiumoxid,Elektrokorund

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