Begriff Definition
Handstrichziegel

Handstrichziegel sind Tonziegel, die als Verblender für Sichtmauerwerk verwendet werden. Die Bezeichnung resultiert aus der ursprünglichen Herstellung, als die Oberfläche der Ziegel mit der Hand abgestrichen wurde. Die typische Oberfläche der Handstrichziegel sind noch heute charakteristisch für die Optik.

Optische Merkmale von Handstrichziegeln

Handstrichziegel weisen aufgrund der Herstellungsweise – dem Handstrich – bestimmte optische Merkmale auf:

  • Längsstruktur
  • Unregelmäßige Oberfläche mit Narben und Kanten
  • Quetschfalten an den Sichtseiten, die beim Stürzen entstehen

Die Ziegelformen waren entweder vorgenässt oder mit Sand ausgestreut, dementsprechend unterscheidet man Wasserstrichziegel und Sandstrichziegel.

Herstellung von Handstrichziegeln

Formsteine und handgestrichene Ziegel sind traditionell für die Herstellung von Sichtmauerwerk und insbesondere in Norddeutschland häufig zu finden. Die Formsteine wurden in Holzformen einzeln hergestellt und sind in vielen Formen und Abmessungen vorhanden. Um heute die historisch wertvollen Handstrichziegel und die damit verbundene charakteristische Optik herzustellen, haben sich verschiedene Ziegelmanufakturen spezialisiert und stellen die Ziegel für die Sanierung aus wirtschaftlichen Gründen heute maschinell her. Nach dem Formen im Formkasten müssen die sogenannten Grünlinge für mehrere Wochen trocknen und werden anschließend mit oder ohne Glasur gebrannt.

Einsatz von Handstrichziegeln für historische Gebäude

Bevor die für die Fassadensanierung benötigten Handstrichziegel hergestellt werden können, muss das vorhandene Sichtmauerwerk hinsichtlich der Optik sowie der Erhaltungszustands analysiert werden. Anhand von Mustern werden anschließend die neuen Ziegel gefertigt, um eine optisch entsprechende Nachbildung zu schaffen.

 

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Halogenlampe

Die Halogenlampe ist eine Art Glühlampe, die ein Halogengas verwendet, um sowohl die Lichtleistung als auch die Nennlebensdauer zu erhöhen. Sie sind bekannt für eine hohe Energieeffizienz, ausgezeichnete Lichtqualität und eine lange Lebensdauer im Vergleich zu normalen Glühlampen.

In einer typischen Glühlampe verdampft Wolfram langsam aus dem brennenden Glühfaden. Das führt zu einer Schwärzung der Lampe, wodurch die Lichtleistung verringert und die Lebensdauer verkürzt wird.

Halogenlampen können dieses Problem weitgehend umgehen, da das Halogengas chemisch mit dem verdampften Wolfram reagiert. Damit wird verhindert, dass der Dampf am Glas haften bleibt.

Der Glühfaden aus Wolfram, auch als Wolframwendel bekannt, verdampft wie üblich und vermischt sich mit der in der Hülle befindlichen Dampf. Ein anderer Teil des verdampften Wolframs wird wieder auf den Glühfaden abgeschieden. Da die für diese Reaktion eine höhere Temperatur erforderlich ist, werden Halogenlampen im Allgemeinen aus Quarz hergestellt. Der Wolframwendel mit einer höheren Temperatur erzeugt das weiße Licht, das häufig mit Halogenlampen verbunden ist.

Halogenlampen werden in einer Vielzahl von Anwendungen sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich eingesetzt. Halogenlampen werden in Autoscheinwerfern, Unterbauleuchten und Arbeitsscheinwerfern verwendet. Darüber hinaus werden Halogenlampen häufig für gerichtete Beleuchtung wie Bühnenscheinwerfer und Spotlichter bevorzugt.

Halogenlampen haben viele Vorteile, aber einige auch Nachteile:

Vorteile

  • Eine typische Halogenlampe hat eine Lebensdauer von mehr als 2500 Stunden.
  • Halogenlampen erzeugen eine natürliche Lichtfarbe, die dem Tageslicht sehr ähnelt.
  • Sie sind sofort hell, kein Aufwärmen erforderlich.

Nachteile

  • Extrem heißer Glühkolben und damit besteht eine Verbrennungsgefahr.
  • Kann aufgrund von hohem Druck explodieren und eine Verletzungsgefahr durch Glassplitter kann entstehen.

Hinweis:
Seit dem 1. September 2018 ist der Verkauf von Hochvolt-Halogenlampen verboten. Weiter im Handel bleiben die Halogenlampen mit r7s- und G9-Fassung, sofern diese mindestens die Energieklasse C aufweisen.

 

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Halbfertigteildecke

Halbfertigteildecken sind Stahlbetondecken, die nach der Montage mit einer zusätzlichen Schicht aus Aufbeton als Ortbeton versehen werden. Andere Bezeichnungen sind Elementdecke oder Filigrandecke. Die vorgefertigten Deckenelemente dienen als Schalung während des Einbaus und bilden zusammen mit der Ortbetonschicht den tragenden Gesamtquerschnitt der Decke.

Der Einbau von Halbfertigteildecken

Halbfertigteildecken sind ca. 5 cm stark und werden im Stahlbetonwerk vorgefertigt. In die Betonschicht mit Zug- und Verbundbewehrung sind Gitterträger integriert, die aus der Betonplatte herausragen und später für die kraftschlüssige Verbindung mit der Aufbetonschicht sorgt. Unterstützt wird die Verbindung durch eine aufgeraute obere Betonschicht. Zusätzlich wird vor Ort eine Bewehrung in die Betonschicht eingelegt. Die Deckenplatten werden verlegt und justiert, die Lagerung erfolgt direkt auf den Wänden oder auf Unterzügen. Bis zur Aushärtung des Aufbetons sorgen Joche und Schalungsträger für die nötige Stabilität.

Formen der Halbfertigteildecke

Die gebräuchlichste Form der Halbfertigteildecke ist die Flachdecke, weitere Varianten sind Rippen- oder Kassettendecken. Die Elemente sind schlaff bewehrt, für Elementdecken mit Vorspannung ist eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung nach DIN EN 1992-1-1/ NA „Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken“ erforderlich.

Die Vorteile der Elementdecke

Halbfertigteildecken kommen aufgrund ihrer Vorteile häufig zum Einsatz. Neben dem geringeren Schalungsaufwand im Gegensatz zu einer Ortbetondecke punkten die Elementdecken durch:

  • Möglichkeit der zweiachsigen Spannung mit geringeren Deckenstärken
  • Glatte Unterseite der Decke ermöglicht sofortige Endbehandlung
  • Hohe Planungsfreiheit durch individuelle Anfertigung
  • Keine nachträglichen Bohrungen notwendig
  • Hohe Produktqualität durch witterungsunabhängige Fertigung im Werk und ständige Qualitätskontrollen

Den Vorteilen der Halbfertigteildecke stehen einige Nachteile gegenüber

So sind einmal geplante und gefertigte Deckenelemente nicht mehr änderbar; Vor Ort muss bis zum Aushärten des Aufbetons eine zusätzliche Montageunterstützung vorgesehen werden; Der Transport der Elemente ist aufwendig und nur mit Spezialtransportern umsetzbar. Schließlich ist für das Montieren der Halbfertigteildecke ein Kran auf der Baustelle erforderlich.

 

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Synonyme - Elementdecke
Gurt

Der Begriff Gurt wird im Baubereich für unterschiedliche Elemente verwendet. Zum einen bezeichnet er die unteren und oberen Bänder eines Trägers (Doppel-T-Träger) aus Beton, Holz oder Stahl. Ebenso werden die umlaufenden Rippen bei Dach- und Deckentafeln im Holzbau so bezeichnet. Die Hauptaufgabe des Gurtes ist es, Biegebelastungen aufzunehmen.

Gurte bei T-Trägern

T-Träger werden im Baubereich eingesetzt, um große Spannweiten zu überbrücken. Je nach Konstruktion unterscheidet man T-Träger mit einem Obergurt und Doppel-T-Träger mit Ober- und Untergurt. In diesem Bereich werden die Gurte auch als Flansche bezeichnet. Bei den im Brückenbau eingesetzten Hohlkastenträger verwendet man den Begriff Gurt für die seitlichen Begrenzungen. Je nach aufgenommener Belastung handelt es sich um Druck- oder Zuggurte, ebenfalls üblich sind die Begriffe Ober- und Untergurt, die sich auf die Position beziehen. Die Aufgabe von Gurten ist es, Biegelasten aufzunehmen. Wird ein Träger auf zwei Stützen belastet, wirken auf den Untergurt Zug- und auf den Obergurt Druckkräfte ein. Die Belastbarkeit eines Trägers hängt vom Abstand zwischen Ober- und Untergurt ab. Je größer dieser ist, umso tragfähiger ist das Bauteil. Ebenfalls relevant ist das Verhältnis zwischen Höhe des Profils und Materialstärke.

Dach- und Deckentafeln

Die im Holzbau verwendeten Dach- und Deckentafeln sind mit Gurten ausgesteift. Hierbei handelt es sich um umlaufende Rippen, die den Schubfluss aus der Beplankung, also den Deckenplatten, aufnehmen. Die Gurte sollten möglichst umlaufend ohne Stöße ausgeführt sein. Die Verbindung zwischen Beplankung und Gurten besteht aus stiftförmigen Verbindungsmitteln. Anordnung und Stärke der Gurte hängen ebenso wie die auftretenden Lasten von der jeweiligen Konstruktion ab.

Gurtgeländer

Auch bei Treppengeländern spricht man von Gurten. Dabei handelt es sich um Geländerfüllungen, die parallel zur Treppenneigung verlaufen, die sogenannten Kniegurte. Sie bestehen zum Beispiel aus Stahl- oder Edelstahlprofilen, aber auch aus Holzlatten, die aufgrund der geringen Belastbarkeit in engen Abständen angeordnet sind.

 

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Grüne Hausnummer

Die Grüne Hausnummer ist eine Auszeichnung, mit der private Eigentümer oder Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft gewürdigt werden, die beim Hausbau, bzw. der Sanierung von Wohnhäusern auf Nachhaltigkeit, Wohngesundheit und Ressourcenschonung besonderen Wert legen.

Die Grüne Hausnummer als Auszeichnung für umweltgerechtes Bauen

Grundlage für die Vergabe der Grünen Hausnummer bildet ein Kriterienkatalog, der unter anderem die Nutzung von erneuerbaren Energieträgern, die Wertigkeit der Wärmedämmung, den Baustandart oder die Bauweise umfasst. Ist eine Mindestzahl an erfüllten Kriterien erreicht, wird die Auszeichnung vergeben. Dazu muss der Hauseigentümer einen entsprechenden Antrag stellen. Die Vergabe erfolgt auf Vertrauensbasis, also anhand der eingereichten Belege für nachhaltiges Bauen und die Nutzung umweltgerechter Komponenten. Auf Kontrollen vor Ort wird in der Regel verzichtet Die Bewertung und Vergabe erfolgt durch die Energieagenturen der Länder, dort muss auch der Antrag gestellt werden. Eine Jury prüft die eingereichten Anträge und legt die Gewinner fest. Zusätzlich zum Grünen Nummernschild für die Fassade erhalten die Gewinner Geldpreise in unterschiedlichen Höhen.

Wo wird die Grüne Hausnummer vergeben?

Die Auszeichnung für Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Bau gibt es in verschiedenen Bundesländern, bzw. Regionen, so zum Beispiel in Erfurt, Mainz, Schweinfurt oder Weimar. Seit 2017 vergibt das Land Sachsen-Anhalt die Ehrung, seit 2015 fördert das Land Niedersachsen das Label für besonders energieeffiziente Wohnhäuser. Von 1996 bis Ende 2008 wurde die Grüne Hausnummer auch im Saarland vergeben, anschließend wurde die Initiative eingestellt.

Sichtbares Zeichen für Nachhaltigkeit und Wohngesundheit

Die Grüne Hausnummer ist nicht nur eine virtuelle Auszeichnung. Die Gewinner erhalten ein Hausnummernschild in grüner Farbe und in je nach Bundesland verschiedenen Designs als sichtbares Zeichen des persönlichen Engagements.

 

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Grundwassergefährdung

Die Definition der Grundwassergefährdung ist die Wechselwirkung zwischen der Anfälligkeit für Grundwasserverschmutzung und der Schadstoffbelastung der unterirdischen Umgebung infolge menschlicher Aktivitäten an der Landoberfläche. Mit anderen Worten die Gefahr der Verschmutzung des Grundwassers.

Grundwasserverschmutzung tritt auf, wenn Produkte aus Haushalten, aus Gewerbebetrieben oder aus der Landwirtschaft in das Grundwasser gelangen. Diese Substanzen sickern durch den Boden und gelangen anschließend ins Grundwasser. So können beispielsweise Pestizide und Düngemittel im Laufe der Zeit in die Grundwasserversorgung gelangen. Streusalz, giftige Substanzen aus Bergbaustandorten und gebrauchtes Motoröl können ebenfalls ins Grundwasser versickern. Darüber hinaus können unbehandelte Abfälle aus Klärgruben und giftige Chemikalien aus unterirdischen Lagertanks und undichten Deponien das Grundwasser kontaminieren und es damit unsicher für den menschlichen Gebrauch machen.

Das Trinken von verunreinigten Grundwasser kann schwerwiegende gesundheitliche Auswirkungen haben. Krankheiten wie Hepatitis oder schwerer Durchfall können durch Grundwasserverschmutzung von Klärgrubenabfälle verursacht werden. Schadstoffe von der Erdoberfläche können auch in die Brunnenwasserversorgung gelangen und zu gesundheitlichen Schäden führen.

Die größten Risiken für Grundwassergefährdung sind:

  • Lagertanks
    Diese können Benzin, Öl, Chemikalien oder andere Arten von Flüssigkeiten enthalten und sich entweder über oder unter der Erde befinden. Im Laufe der Zeit können die Tanks korrodieren, reißen und Leckagen entwickeln.

  • Klärgruben
    Abwasserentsorgungssysteme die von Haushalten, Büros oder anderen Gebäuden verwendet werden, die nicht an ein kommunales Abwassersystem angeschlossen sind. Klärgruben sind so konzipiert, dass menschlicher Abfall langsam und harmlos unter der Erde abfließt. Ein nicht ordnungsgemäß entworfenes, gebautes oder gewartetes Abwassersystem kann Bakterien, Viren, Haushaltschemikalien und andere Verunreinigungen ins Grundwasser bringen und Gesundheitsprobleme verursachen.

  • Mülldeponien
    Mülldeponien sollten eine schützende Bodenschicht haben, um zu verhindern, dass Verunreinigungen ins Wasser gelangen. Wenn jedoch keine Schicht vorhanden ist oder diese Risse aufweist, gelangen Verunreinigungen aus der Deponie in das Grundwasser.

 

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Synonyme - Grundwasserverschmutzung
Grundstücksgröße

Die Grundstücksgröße beschreibt die Größe des gesamten Grundstücks und wird normalerweise in Quadratmetern angegeben. Grundstücke können in der Größe sehr variieren, aber es ist wichtig die Grundstücksgröße zu kennen, um für zukünftige Bauvorhaben oder Erweiterungen planen zu können. So wird zum Beispiel für ein freistehendes Haus eine deutliche größere Grundstücksgröße benötigt als für eine Doppelhaushälfte.

Die Grundstücksgröße des Grundstücks bestimmt teilweise, ob die vorhandenen Gebäude innerhalb der Grundstücksgrenzen erweitert oder neue Strukturen, wie eine eigenständige Garage, ein Gartenhäuschen oder ein Außenschuppen, auf dem Grundstück hinzugefügt werden können.

Die Bewertung einer Immobilie entspricht der tatsächlichen Größe des Hauses sowie dem Grundstück, auf dem es liegt. Die Grundstücksgröße einer Immobilie kann mit einfachen mathematischen Berechnungen ermittelt werden. Dazu werden rechteckige Grundstücke von einem Ende zum anderen gemessen und anschließend wird die Breite mit der Länge multipliziert. Es stehen aber auch speziell für Grundstücke, die nicht rechtwinklig sind, verschiedene Berechnungstools online zur Verfügung, mit denen die Grundstücksgröße bis auf den letzten Quadratmeter ermittelt wird.

Auch der jährliche Grundsteuerbescheid und andere staatlich generierte Informationen enthält die Grundstücksgröße zusammen mit den anderen relevanten Informationen über die Immobilie. Das Bauamt und das Grundbuch der zuständigen Gemeinde verfügen zudem über die ursprüngliche Grundstücksgröße des Grundstücks.

Siehe auch: Informatives über den Kauf des Grundstücks

 

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Synonyme - Flurstücksgröße
Grundstücksgrenze

Die Grundstücksgrenze beschreibt die definierten Punkte, an denen das Land einer Person endet und das benachbarte Grundstück beginnt. Die exakte Lage der Grundstücksgrenze kann man in den Unterlagen im Grundbuch nachlesen.

Der Eintrag ins Grundbuch enthält eine genaue Beschreibung der Maße und Grenzen des Grundstücks in Worten und manchmal auch einen Lageplan oder eine Katasterkarte. In der Katasterkarte befinden sich Details wie Höhen, Gewässer und Strukturen des entsprechenden Grundstückes. Möglicherweise sogar Karten von benachbarten Objekten, wenn eine gemeinsam genutzte Grundstücksgrenze vorhanden ist. Eine Katasterkarte ist in der Regel in den Unterlagen der Immobilie enthalten, kann aber auch beim örtlichen Bauamt eingesehen werden.

Gemessen wird von den Orientierungspunkten in der Beschreibung des Grundbuches bis zu der Grundstücksgrenze, rund um das gesamte Grundstück. Durch physikalisches Messen der Grenzen kann visuell bestimmt werden, wo sich die Grundstücksgrenze befindet und vermieden werden, in das Land des Nachbarn einzudringen.

Beim Bau eines Hauses wird die Grundstücksgrenze auch verwendet, um zu bestimmen, wo ein gewünschtes Gebäude legal platziert werden kann, zum Beispiel in Bezug auf Abstandsflächen.

Aber auch das Errichten einer Struktur, wie ein Zaun oder die Nutzung eines Teilstücks des Landes einer anderen Person, kann zu Rechtsstreitigkeiten und unangenehmen Situationen mit Nachbarn führen. Wo ein Nachbar einen Zaun auf dem Grundstück bauen kann, hängt von den örtlichen Gesetzen und den Bauvorschriften sowie von den Beschränkungen für die Grundstücke ab. Ein Zaun, der direkt auf einer Grundstücksgrenze errichtet wird, kann zu einer gemeinsamen Verantwortung des Zauns zwischen den Nachbarn führen, einschließlich Wartung und Kosten. Es ist ratsam, sich beim zuständigen Bauamt zu erkundigen.

 

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Grundstück

Der Begriff Grundstück bedeutet, das ein räumlich abgegrenzter Teil der Erdoberfläche so eindeutig beschrieben werden kann, dass der Standort und dessen Grenzen festgelegt werden können. Um ein Grundstück offiziell als ein solches anzuerkennen, muss es in das Grundbuch eingetragen werden. Der Eigentümer eines Grundstückes hat bestimmte Grundstücksrechte, aber auch Pflichten.

Ein Grundstück ist nicht gleichzusetzen mit einem Flurstück. Flurstücke sind die kleinste Einheit im Liegenschaftskataster und normalerweise besteht ein Grundstück aus mehreren Flurstücken. Ein Grundstück kann aber auch aus mehreren Grundstücken bestehen oder zusammengefügt sein und zu einem Großen vereinigt werden.

Um mehrere Grundstücke zu vereinigen, bedarf es einer Einverständniserklärung des Eigentümers, der im Grundbuch eingetragen ist. Auch gibt es die Möglichkeit ein Nebengrundstück als Teil des Hauptgrundstücks ins Grundbuch eintragen zu lassen. Das kommt vor, wenn das Nebengrundstück zum Beispiel nur mit einer Garage bebaut ist, während sich auf dem Hauptgrundstück das Eigenheim befindet.

Genauso wie man mehrere Grundstücke vereinigen kann, kann ein bestehendes in zwei oder mehr kleinere Grundstücke aufgeteilt werden. Diese werden anschließend als eigenständige Grundstücke ins Grundbuch eingetragen. Hierfür bedarf es einer Vermessung des ursprünglichen Grundstücks. Erst danach darf die gewünschte Teilung erfolgen.

Zu beachten ist, dass zu einem Grundstück alle wesentlichen Bestandteile sowie deren Zubehör zu einem Grundstück gehören. Wesentliche Bestandteile wurde im § 93 des BGB eindeutig definiert. Die Definition sagt aus, dass es jene Teile sind, die nicht voneinander getrennt werden können, ohne das es einen Teil zerstört, den Zweck verändert oder den Wert mindert. So gehören Sachen zu einem Grundstück, die fest mit dem Grund und Boden verbunden sind. Das können ein fest verankertes Gartenhaus, ein Swimmingpool, aber auch Bäume und Pflanzen und deren Erzeugnisse sein, sowie Bestandteile, die fest mit dem Haus verbunden sind, wie die Heizungsanlage. Das sind alles wesentliche Bestandteile eines Grundstückes.

Worauf Sie beim Grundstückskauf achten sollen und weitere Informationen finden Sie unter hausbauberater.de/grundstueck-kaufen

 

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Grundsteuermessbetrag

Der Grundsteuermessbetrag dient der Berechnung der auf ein Grundstück entfallenden Grundsteuer. Die Festlegung erfolgt durch die Gemeinde, die Höhe des Grundsteuermessbetrags wird mit einer Formel berechnet, die den Einheitswert (Verkehrswert) des Grundstücks sowie die Grundsteuermesszahl mit einbezieht.

Wie wird der Grundsteuermessbetrag berechnet?

Zur Berechnung des Grundsteuermessbetrags und der Grundsteuer werden zwei Werte herangezogen:

  • Der Einheitswert eines Grundstücks, der vom Finanzamt festgelegt wird. Die Ermittlung erfolgt entweder über das Ertragswertverfahren oder das Sachwertverfahren. Die gesetzliche Grundlage bildet das Bewertungsgesetz (BewG).
  • Die Grundsteuermesszahl wird vom Bund vorgegeben und hängt von der Art des Grundstücks, dessen Lage und der vorhandenen Bebauung ab. Als reine Rechnungsgröße bestimmt sie den Anteil des Grundstückswertes, der für die Berechnung der Grundsteuer herangezogen wird.

Für die Berechnung des Grundsteuermessbetrags wird folgende Formel genutzt:

  • Grundsteuermessbetrag = Einheitswert x Grundsteuermesszahl

Die jährliche Grundsteuer wird anschließend berechnet, indem der Grundsteuermessbetrag mit dem Grundsteuer-Hebesatz nach § 25 Grundsteuergesetz, ein von den Gemeinden festgelegter Faktor, multipliziert wird. Der Hebesatz liegt zwischen 0 und 1050 %.

Wie wird die Höhe des Grundsteuermessbetrags ermittelt?

Ein maßgeblicher Faktor für die Höhe des Grundsteuermessbetrags ist die Grundsteuermesszahl. Im Grundsteuergesetz § 15, Abs. 1 ist die Höhe des Grundsteuermessbetrags mit 0,34 Promille festgelegt. Je nach Wert der vorhandenen Bebauung, aber auch der Lage des Grundstücks gibt es Abweichungen und Ausnahmen. In den alten Bundesländern liegen die Werte deutlich niedriger als in den neuen Ländern, um die dort geringeren Einheitswerte auszugleichen.

Reform der Grundsteuer ab 2025

Da diese Art der Berechnung der Grundsteuer als verfassungswidrig und nicht mehr zeitgemäß bewertet wird, ist für 2025 eine Reform angestrebt, die bereits 2019 beschlossen wurde. Geplant ist ein wertabhängiges Berechnungsmodell, das in höherem Maße den Standort, bzw. die Umgebung der Immobilie berücksichtigt. In diesem Zusammenhang werden bereits im Jahr 2022 die Grundstücke neu bewertet.

 

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Synonyme - Jahresgrundsteuer, Steuermessbetrag

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