Handstrichziegel

Begriff Definition
Handstrichziegel

Handstrichziegel sind Tonziegel, die als Verblender für Sichtmauerwerk verwendet werden. Die Bezeichnung resultiert aus der ursprünglichen Herstellung, als die Oberfläche der Ziegel mit der Hand abgestrichen wurde. Die typische Oberfläche der Handstrichziegel sind noch heute charakteristisch für die Optik.

Optische Merkmale von Handstrichziegeln

Handstrichziegel weisen aufgrund der Herstellungsweise – dem Handstrich – bestimmte optische Merkmale auf:

  • Längsstruktur
  • Unregelmäßige Oberfläche mit Narben und Kanten
  • Quetschfalten an den Sichtseiten, die beim Stürzen entstehen

Die Ziegelformen waren entweder vorgenässt oder mit Sand ausgestreut, dementsprechend unterscheidet man Wasserstrichziegel und Sandstrichziegel.

Herstellung von Handstrichziegeln

Formsteine und handgestrichene Ziegel sind traditionell für die Herstellung von Sichtmauerwerk und insbesondere in Norddeutschland häufig zu finden. Die Formsteine wurden in Holzformen einzeln hergestellt und sind in vielen Formen und Abmessungen vorhanden. Um heute die historisch wertvollen Handstrichziegel und die damit verbundene charakteristische Optik herzustellen, haben sich verschiedene Ziegelmanufakturen spezialisiert und stellen die Ziegel für die Sanierung aus wirtschaftlichen Gründen heute maschinell her. Nach dem Formen im Formkasten müssen die sogenannten Grünlinge für mehrere Wochen trocknen und werden anschließend mit oder ohne Glasur gebrannt.

Einsatz von Handstrichziegeln für historische Gebäude

Bevor die für die Fassadensanierung benötigten Handstrichziegel hergestellt werden können, muss das vorhandene Sichtmauerwerk hinsichtlich der Optik sowie der Erhaltungszustands analysiert werden. Anhand von Mustern werden anschließend die neuen Ziegel gefertigt, um eine optisch entsprechende Nachbildung zu schaffen.

 

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