Bosse
Begriff | Definition |
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Bosse | Unter einer Bosse versteht man das überstehende Material einer Natursteinmauer. Bei der Bearbeitung von Natursteinoberflächen spricht man auch vom Bossieren, dabei handelt es sich um die Technik, um Quader für eine Natursteinmauer herzustellen. Das BossenwerkIm Zusammenhang mit Natursteinmauern spielt ebenfalls der Begriff Bossenwerk eine Rolle. So werden Mauern bezeichnet, bei denen die Oberflächen der einzelnen, quaderförmigen Steine nur grob bearbeitet sind. Die unregelmäßige Struktur der Stirnseiten gibt dem Bauteil sein typisches Aussehen. Eine andere Bezeichnung ist „Rustika“. Bossenwerke sind in verschiedenen Varianten vorhanden:
Um die ursprüngliche Optik einer Bosse auch bei Mauerwerk zu erreichen, wird die Struktur im Putz nachgebildet oder als fertige Platte aufgesetzt. Dies findet man zum Beispiel an Mauerecken oder als Trennprofile zwischen den Geschossen. Historisches Stilmittel in der ArchitekturDie Bosse wurde ab der Renaissance bis in den Barock als Stilmittel zur Fassadengestaltung eingesetzt, ältere Formen findet man an den Außenmauern von mittelalterlichen Burgen sowie an antiken Gebäuden in aller Welt. Im Manierismus (Baustil zwischen 1520 und 1600 in Italien) wurden Bossen im Mauerwerk wie auch für Säulen eingesetzt. Hier findet man häufig auch Nachbildungen des Bossenwerks durch unregelmäßig verputztes Ziegelmauerwerk, die sogenannte Rustizierung. Im Historismus der Gründerzeit (spätes 19. bis frühes 20. Jahrhundert) waren Bossen als Putzimitat sehr beliebt. Im modernen Einfamilienhausbau spielt die Bosse als Stilmittel nur eine untergeordnete Rolle. Siehe auch: hausbauberater.de/bauwissen/bossensteine-aus-styropor
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