Auflattdämmung

Begriff Definition
Auflattdämmung

Als Auflattdämmung bezeichnet man eine Weiterentwicklung der Aufsparrendämmung, mit der Anbringung von Konterlattung und Dachlattung oberhalb der Dämmung. Bei der Auflattdämmung liegt die Dachlattung direkt auf den Sparren und dient zur Befestigung der Dämmschicht.

Wie ist die Auflattdämmung aufgebaut?

Auflattdämmsysteme grenzen direkt an die Sparren an. Die Dachlattung wird auf diesen montiert, anschließend wird die Dämmung in die Lattung eingehängt und fixiert. Direkt darauf folgt die Dacheindeckung. Die Dämmebene, die in der Regel aus Polystyrol besteht, ist so geformt, dass die Dachsteine oder -ziegel eingelegt werden können. Die Oberseite der Auflattdämmung übernimmt gleichzeitig die Funktion eines Unterdaches mit integrierten Entwässerungsschlitzen, sodass eine zusätzliche Unterdeckung entfällt.

Vorteile der Auflattdämmung

Ein bevorzugter Einsatzbereich der Auflattdämmung ist die Dachsanierung. Bei ungedämmten Dächern in Altbauten muss dafür lediglich die Eindeckung aufgenommen werden, anschließend wird das Dämmsystem auf den Sparren aufgebracht und wahlweise die vorhandene Eindeckung oder neue Ziegel verwendet. Vorteilhaft an diesem System sind die Verringerung von Wärmebrücken zwischen Sparren und Außenwand sowie die vergleichsweise einfache Umsetzung. Ebenfalls positiv ist zu bewerten, dass durch die Anbringung der Dämmung oberhalb der Sparren kein Wohnraumverlust im ausgebauten Dachgeschoss entsteht.

Nachteile der Auflattdämmung

Ein Problem dieser Dämmkonstruktion kann in der luftdichten Abdichtung von Durchdringungen und Bauteilanschlüssen bestehen, auch die Ausbildung der luftdichten Schicht auf der Raumseite kann zu Schwierigkeiten führen, wenn diese nicht fehlerfrei montiert ist. Schließlich stellt auch das Dämmmaterial selbst ein Problem dar: Fehlt eine Dampfbremse, wirkt sich der hohe Wasserdampfdiffusionswiderstand von Polystyrol im Vergleich zu den raumseitig verbauten Materialien nachteilig auf das Raumklima aus. Vor der Verwendung einer Auflattdämmung ist deshalb eine bauphysikalische Untersuchung ratsam. Grenzt das Sanierungsobjekt direkt an ein Nachbargebäude, kann es wie bei der Aufsparrendämmung oder Aufdachdämmung zu Höhendifferenzen zum angrenzenden Dach kommen.

 

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