Holzleichtlehm

Begriff Definition
Holzleichtlehm

Holzleichtlehm besteht aus einer Mischung von Baulehm und Holzhackschnitzeln. Das Material wird für innendämmende Vorsatzschalen bei Fachwerkhäusern und anderen Altbauten eingesetzt. Der Einbau erfolgt in nassem Zustand per Schütt- und Stampftechnik.

Herstellung von Holzleichtlehm

Für die Herstellung des ökologischen Baustoffs wird Lehm mit rindenfreien Holzhackschnitzeln sowie Säge- oder Hobelspänen im Verhältnis 1/2 im Zwangsmischer vermengt. Die Holzhackschnitzel dürfen dabei eine Restfeuchte von maximal 40 % aufweisen. Neben der direkten Mischung der Materialien auf der Baustelle kann Holzleichtlehm von verschiedenen Herstellern auch verarbeitungsfertig in Big Bags bezogen werden.

Der Einbau von Holzleichtlehm

Das Material wird in eine vorbereitete Schalung als Kletterschalung gefüllt und lagenweise verdichtet. Nach dem Einbau kann die Schalung sofort entfernt und mit der Wandhöhe nach oben gezogen werden. Durch die plastische Konsistenz lassen sich Hohlräume und Spalten sicher verfüllen. Eine weitere Einbaumethode ist die Verwendung einer verlorenen Schalung, zum Beispiel in Form von Schilf- oder Strohmatten. Einige Hersteller bieten Holzleichtlehm als Ziegel an. Dadurch wird der wetterunabhängige Einsatz für die Herstellung von Lehmwänden in Trockenbauweise möglich.

Bei idealen Bedingungen und einer mittleren Wandstärke von 20 cm beträgt die Trocknungszeit etwa 8 bis 10 Wochen. Durch die enthaltenen organischen Bestandteile kann es bei schlechter Trocknung zu Schimmelbildung kommen. Dann ist eine technische Bautrocknung ratsam.

Anwendungsgebiete

Holzleichtlehm wird als Innendämmung im Altbau eingesetzt. In diesem Fall sollte das Material jedoch keine Späne enthalten um die wärmedämmenden Eigenschaften zu optimieren. Mit der Stampftechnik lassen sich weiterhin Außenwände oder Decken sowie Vorwandinstallationen herstellen.

Vorteile von Holzleichtlehm

Holzleichtlehm entspricht den Vorgaben aus den Lehmbauregeln des Dachverbands Lehm, lässt sich leicht verarbeiten und recyceln. Ebenso wie Massivlehm hat Holzleichtlehm die Fähigkeit Holzfachwerk zu konservieren und somit die Lebensdauer von Fachwerk zu verlängern. Die Trockenrohdichte liegt bei 600 kg/ m³ bei einer Wärmeleitfähigkeit von 0,17 W/mK. Holzleichtlehm entspricht der Baustoffklasse A1.

 

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