Heizgrenztemperatur

Begriff Definition
Heizgrenztemperatur

Als Heizgrenztemperatur bezeichnet man die Außentemperatur als Tagesmitteltemperatur, ab der die Heizungsanlage anspringt, bzw. vom Sommer- in den Winterbetrieb umschaltet. In Deutschland liegt diese Temperatur in der Regel bei + 15 Grad, kann allerdings auch je nach Region bzw. Dämmstandard des Gebäudes nach unten abweichen.

Wie wird die Heizgrenztemperatur eingestellt?

Die Heizgrenztemperatur wird an der Heizungsanlage direkt eingestellt. Die Sensoren der Anlage messen ständig die Außenluft und ermitteln so die aktuelle Tagesmitteltemperatur. Wird der eingegebene Wert überschritten, schaltet die Anlage in den Sommerbetrieb und arbeitet nur noch, um das Brauchwasser zu erwärmen. Wird der Wert unterschritten, startet der Winterbetrieb und die Anlage erwärmt zusätzlich das Wasser, das für die Heizungsanlage erforderlich ist.

Individuelle Heizgrenztemperaturen nach Gebäudestandard

Ist ein Gebäude schlecht gedämmt, wird es bei niedrigen Außentemperaturen schneller kalt in den Räumen. Andersherum hält ein modernes, gut gedämmtes Haus die Wärme länger. Je nachdem muss die Heizgrenztemperatur entsprechend angepasst werden, um eine angenehme Innenraumtemperatur bei kühlen Temperaturen zu gewährleisten:

  • Altbau bis
    • 1977                  15 bis 17 Grad
    • 1977 bis 1995    14 bis 16 Grad
    • 1995 bis 2002    13 bis 15 Grad
  • Gebäude nach GEG     12 bis 14 Grad
  • Niedrigenergiehaus       11 bis 14 Grad
  • Passivhaus                     9 bis 11 Grad

Die genannten Werte sind Richtwerte, entscheidend ist jeweils der individuelle und tatsächliche Dämmstandard eines Gebäudes. Wie gut dieser ist, lässt sich zum Beispiel im Energieausweis nachlesen: Je geringer der Endenergiebedarf des Hauses, um so niedriger kann auch die Heizgrenztemperatur gewählt werden.

Heizgrenztemperatur und Heizkurve

Die Heizgrenztemperatur steht auch in Zusammenhang mit der Heizkurve, die wiederum für die Optimierung der Heizungsanlage eine wichtige Rolle spielt. Diese Kurve bestimmt, welche Vorlauftemperatur im Heizkessel erforderlich ist, um die gewünschte Wärme mit möglichst wenig Energie zu erzeugen.

 

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Synonyme: ϑHG

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