Isolierglasfaktor

Begriff Definition
Isolierglasfaktor

Der Isolierglasfaktor spielt als Hilfsgröße bei der Berechnung der Klimabelastung von Isolierglasscheiben eine Rolle. Die Klimabelastung ist in der DIN 18008 geregelt und dient unter anderem zur Bemessung der Tragfähigkeit der Scheiben im verbauten Zustand. Zur Ermittlung des Isolierglasfaktors werden die Abmessung der Glasscheiben sowie deren Schichtaufbau miteinbezogen. Somit lässt sich die Verteilung der Belastung auf die beiden Scheiben beschreiben und in der Konstruktion berücksichtigen.

Glasbemessung nach DIN 18008

Die DIN 18008 „Glas im Bauwesen – Bemessungs- und Konstruktionsregeln“ ist seit 2015 bauaufsichtlich eingeführt und ersetzt die technischen Regeln TRLV, TRAV und TRPV. Die DIN regelt Schadensfolgeklassen nach EN 1990, Glasdicken, Resttragfähigkeit und Lagerungsbedingungen, gebogene Verglasungen, ESG und andere Faktoren neu. Zur Berechnung wurde eine Nachweiserleichterung für Mehrscheibenisolierglas eingeführt, unter anderem auch im Bereich der Klimabelastung, für die der Isolierglasfaktor eine rechnerische Rolle spielt.

Der Koppeleffekt

Der Scheibenzwischenraum (SZR) von Isolierglasscheiben ist dampfdicht geschlossen, dadurch entsteht ein Koppeleffekt, das heißt, beide Scheiben sind am Lastabtrag beteiligt. Die direkt belastete Scheibe verformt sich. Die damit verbundene Volumenänderung des Füllgases im SZR belastet auch die zweite Scheibe. Wie die Last konkret abgetragen ist, hängt von der Steifigkeit der Einzelscheiben und dem Isolierglasfaktor ab.

 

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