Injektionsverfahren (Beton)

Begriff Definition
Injektionsverfahren (Beton)

Injektionsverfahren werden zur Behebung von Bauschäden wie Rissen im Beton verwendet. Durch den Verschluss der Risse wird die Gebrauchstauglichkeit des Bauteils wiederhergestellt. Man unterscheidet zwischen abdichtenden und kraftschlüssigen Injektionen.

Wie funktioniert das Injektionsverfahren?

Das Injektionsverfahren zum Verschließen von Rissen in Betonbauteilen erfolgt über das Einspritzen von geeigneten Substanzen in den Riss und erfüllt mindestens eine von drei Aufgaben:

  • Optische Aufbesserung
  • Abdichtung gegen von außen eindringendes Wasser
  • Kraftschlüssige Verbindung zur Wiederherstellung der zuverlässigen Kraftübertragung

Zum Eindringen der Verschlussmasse in den Riss wird dieser V-förmig geöffnet und gereinigt. Anschließend werden wechselseitig Löcher in Richtung des Risses winklig gebohrt. Diese dienen der Montage der Injektionspacker über der Riss von unten her mit einer Injektionspumpe vollständig mit Harz gefüllt wird. Um ein Herausfließen des Injektionsmaterials aus dem Riss zu verhindern, wird dieser an der Oberfläche verschlossen.

Abdichtungsinjektion

Beim Injektionsverfahren zur Abdichtung von Rissen kommen zweikomponentiges Polyurethan-Harz oder Acrylat zur Anwendung. Das Material wird in die Risse gepresst und bleibt auch nach der Aushärtung elastisch. So können Materialverformungen im Bauteil aufgenommen und ausgeglichen werden. Abdichtungsinjektionen mit schaumbildenden Injektionsharzen wie Polyurethanschaum werden als Wasserstopper bei stärkerem Wasserdruck auf das Bauteil als Vorabdichtung eingesetzt. Erst dann ist eine endgültige Abdichtung möglich und auch erforderlich. Da die großen Poren im Schaum durch ständige Feuchtigkeit zerstört wird, muss eine zusätzliche Abdichtung mit Harz erfolgen.

Kraftschlüssige Injektionen

Für den Anwendungsfall der gefährdeten Standfestigkeit werden die entsprechenden Risse mit Epoxidharzen eingesetzt und die Fähigkeit zur Lastabtragung wiederhergestellt. Mögliche Anwendungsfälle sind Risse in der Fahrbahnplatte von Brücken, in tragenden Stützen oder in Tunneln. Entscheidend hierbei ist die vollständige Füllung mit Harz über den gesamten Querschnitt.

Je nach Anbieter variieren die angewandten Verfahren wie auch die verwendeten Injektionsmittel im Detail, der grundsätzliche Aufbau bleibt jedoch in der Regel gleich. Das Injektionsverfahren kommt weiterhin im Mauerwerksbau für verschiedene Abdichtungsaufgaben zur Anwendung.

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