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Massivhaus: Pro- und Kontra-Argumente für das robuste Eigenheim
Ein Massivhaus bauen – das klingt nach Beständigkeit. Ein Haus für die Ewigkeit sozusagen. Das Beste vom Besten eben! Ist es nicht so? Nun, ganz so einfach ist es nicht. Oder besser gesagt: Es ist ein bisschen komplexer als das.
Denn Massivhäuser bieten zwar eine Reihe von Vorteilen, aber bevor sich Hausherren und -frauen für diesen Haustyp entscheiden, sollten auch alle Nachteile bekannt sein. Denn nicht nur hochwertige Materialien bestimmen über die Qualität und Lebensdauer des neuen Domizils, sondern noch jede Menge andere Faktoren. Wer sich in der Entscheidungsphase nicht die Zeit nimmt, alle Pro- und Kontra-Argumente zu beleuchten, könnte das in einigen Monaten bedauern. Daher präsentieren wir Ihnen einen Überblick:
Massivhaus vs. Fertighaus – was macht eigentlich den Unterschied aus?
Ein Massivhaus besteht aus Stein, Holz und Beton. Auch ein Fertighaus wird aus diesen Materialien gefertigt – allerdings unterscheiden sich der Bau an sich sowie die Detailarbeit voneinander. Und hierbei ist insbesondere der Anteil der verwendeten Materialien entscheidend. Während für ein Massivhaus Stein auf Stein gemauert wird und der komplette Bau vor Ort passiert, werden für ein Fertighaus vorab in der Fabrik erstellte Elemente angeliefert und zu einem kompletten Haus zusammengesetzt. Auf der einen Seite steht also die Handarbeit – von der individuellen Planung bis zur Ausführung –, auf der anderen Seite ein Standardhaus. Unikat versus Haus von der Stange, könnte man also sagen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang noch zu erwähnen, dass beim Massivhaus üblicherweise ein Architekt die Planungsarbeit nach den Wünschen der künftigen Besitzer übernimmt. Und in puncto Fertigstellung gibt es für die Bauherren zwei Möglichkeiten: Entweder sie lassen sich das Domizil schlüsselfertig von einem Unternehmen errichten oder sie beauftragen Gewerke, wie beispielsweise den Fliesenleger, den Dachdecker oder den Maurer, einzeln. Wer spezifische persönliche Wünsche hat, wird somit um ein Massivhaus nicht herumkommen. Wer hingegen damit leben kann, in einem standardisierten Eigenheim zu wohnen, könnte sich auch für ein Fertighaus entscheiden. Sie sind sich nicht sicher? Dann kann eine Bauberatung hilfreich sein. Experten unterstützen Sie dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Robust und langlebig – die Vorteile eines Massivhauses
Die Lebensdauer von Massivhäusern spricht für sich – grob geschätzt werden diesen Domizilen 100 bis 120 Jahre attestiert. Bei Fertighäusern beträgt die Nutzungsdauer hingegen lediglich 70 bis 90 Jahre. Beides klingt zunächst lang – wer im jungen Erwachsenenalter baut, wird also in beiden Varianten die Rente im Eigenheim erleben können. Wer jedoch schon etwas weiter denkt und künftigen Generationen ebenso ein Dach über dem Kopf gewähren möchte, wird sich eher für ein Massivhaus entscheiden. Zu berücksichtigen sind dabei jedoch die Kosten, die bei einem Massivhaus wesentlich höher sein können – und hierbei geht es nicht nur um die verwendeten Materialien, sondern auch um die Planungsarbeit vorab.
Auf der anderen Seite ergibt sich dadurch ein enormer Spielraum in Sachen Gestaltung – das Haus kann also optimal auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten werden. Und: Wer handwerklich begabt ist, kann so manches auch in Eigenregie bewerkstelligen, wodurch sich Geld sparen lässt. Das Massivhaus ist zudem robuster und verzeiht z. B. Wasserschäden oder andere kleinere Katastrophen eher, als es ein Fertighaus tut. Während bei ersterem die Wände getrocknet und renoviert werden können, muss bei einem Wasserschaden im Fertighaus nämlich nicht selten die gesamte Wand erneuert werden – eine teure Angelegenheit, die nicht nur mit hohen Kosten, sondern auch einem größeren Zeitaufwand zu Buche schlägt.
Auch in puncto Schallschutz und Wärmedämmung hat das Massivhaus eine bessere Position – und das wirkt sich auf den Wiederverkaufswert aus. Da Steinmauern Feuchtigkeit absorbieren, haben Massivhäuser darüber hinaus beim Raumklima die Nase vorn. All diese Argumente spielen bereits in der heutigen Zeit eine große Rolle, zukünftige Käufer werden sich jedoch voraussichtlich noch mehr dafür interessieren. Denn Nachhaltigkeit und Umweltschutz werden immer wichtiger.
Schnell und günstiger – die Vorteile eines Fertighauses
Die Qualität von Fertighäusern hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Kein Wunder also, dass in Deutschland mittlerweile jedes fünfte Haus ein Fertighaus ist. Die vorgeplanten Elemente bestehen auch bei dieser Variante aus hochwertigen Materialien, die alle Anforderungen an Sicherheit und Dämmung erfüllen. Gut zu wissen: In puncto Brandschutz kursieren immer noch Befürchtungen, dass Fertighäuser diesbezüglich schlechter abschneiden würden als Massivhäuser. Das ist tatsächlich falsch – hier sind keine Unterschiede nachweisbar. Oder anders ausgedrückt: Holzhäuser brennen nicht schneller als Steinhäuser.
Ein wesentlicher Vorteil von Fertighäusern besteht in der kurzen Bauphase. Damit sind nicht nur weniger Kosten verbunden, sondern es werden auch weniger Fachkräfte beim Bau benötigt. Und das ist noch nicht alles: Auch die Doppelbelastung von Bauen und Mieten ist geringer, denn die künftigen Besitzer können rascher in ihr Eigenheim einziehen und müssen somit weniger Miete bezahlen.
Im Gegensatz zum Massivhaus punkten Fertighäuser auch mit Planungssicherheit und Kostengarantien, wohingegen Bauherren von Massivhäusern öfter mit versteckten Kosten zu kämpfen haben. Preissteigerungen fallen bei Fertighäusern nach Kaufabschluss ebenso nicht mehr ins Gewicht; das kann bei langen Bauphasen von Massivhäusern anders sein.
Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass sich Interessierte vorab Musterhäuser ansehen können, um bereits ein Gefühl für ihr künftiges Domizil zu bekommen. Ebenso wird die Haustechnik bei Fertighäusern optimal auf den Grundriss und die Gegebenheiten abgestimmt. Abstriche müssen jedoch nicht nur beim Thema individuelle Gestaltung, sondern auch in puncto Luftdichtigkeit, Wärmespeicherfähigkeit der Wände oder Raumklima gemacht werden. All dies führt auch zu einem niedrigeren Verkaufswert.