Massivhaus

Begriff Definition
Massivhaus

Ein Massivhaus ist – wie der Name schon sagt – ein Haus, das aus massiven Baustoffen errichtet wird. In der traditionellen Massivbauweise, in der unsere Urgroßväter und Ahnen schon gebaut haben, wird das Massivhaus direkt vor Ort auf der Baustelle Stein für Stein und Stück für Stück hochgezogen.

In der Bautradition hat sich beim Massivhaus nicht viel geändert; dafür aber umso mehr beim Baumaterial: Ziegelsteine, Porenbeton, Kalksandstein und nicht zuletzt Stahlbeton mit allen individuellen Eigenschaften wurden mit der Zeit immer wieder überarbeitet, verbessert und den aktuellen Gegebenheiten an Bauökologie und Energieeffizienz angepasst. Das Massivhaus geht also schlicht mit der Zeit, ist top-modern und hat noch viele weitere Vorteile zu bieten:

Viele gute Gründe für das Massivhaus

  • Individuell, anpassungsfähig und zukunftsorientiert
    Das Massivhaus wird detailliert geplant. Die Massivbauweise erlaubt dabei individuelle Grundrisse und Einbauten, was bei Fertighäusern & Co. entweder nicht möglich ist, oder mit einem großen (und teuren) Aufwand verbunden ist. Hier ein Erker und dort ein zusätzliches Fenster – das alles ist beim Massivhaus kein Problem. Ein weiterer sehr wichtiger Vorteil des Massivhauses ist dessen Flexibilität. Baumaterialien und Ausführung ermöglichen unkomplizierte Umbauten.

  • Pluspunkt Baustoffe – für Komfort, Wirtschaftlichkeit und Lebensdauer
    Die zum Bau eines Massivhauses verwendeten Baumaterialien sind weitestgehend natürlich und werden unter geringem Energiebedarf hergestellt. Porenbeton und Kalksandstein nutzen Luft zur Wärmespeicherung, Ziegel werden aus Lehm hergestellt und auch Beton besteht nur aus Zement, Kalkstein und Wasser, was sie allesamt zu ökologischen Baustoffen macht. Ohne chemische Zusätze sinkt beim Bewohnen eines Massivhauses naturgemäß auch das Risiko von Allergien und anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Schimmelbelastungen gehören bei den diffusionsoffenen Baustoffen beim Massivhaus zur Seltenheit. Im Gegenteil wirkt sich die Offenporigkeit der Materialien positiv auf das Raumklima aus, was wiederum dem Wohnkomfort und der Gesundheit dient.
    Nichtsdestotrotz tragen die Baumaterialien das Prädikat „massiv“ nicht ohne Grund. Die Mauersteine und Bauelemente sind für sich schon außerordentlich stabil und haltbar. Im Gegensatz zur Leichtbauweise oder zum Fertigbausatz werden die einzelnen Elemente beim Massivhaus dann noch fest miteinander verbunden und verankert, was die lange Lebensdauer eines massiv errichteten Hauses erklärt. Wer Jahrhunderte alte Denkmäler wie Burgen, Gründerzeitvillen oder Bauernkotten betrachtet, wird bei nahezu allen Gebäuden auf die Massivbauweise stoßen. Nicht selten haben diese historischen Häuser Kriege überlebt und sind trotz wenig Hege und Pflege in außergewöhnlich gutem Zustand.
    Die modernen Baustoffe beim Massivhaus tragen jedoch nicht nur zur Stabilität und Nachhaltigkeit der Bauten bei, sondern gehören heute zu den wahren Multitasking-Genies: Schallschutz, Brandschutz, Wärmespeicherung – alle Attribute werden beim Massivhaus mit den nicht brennbaren Baumaterialien gleichzeitig eingebaut: Mit Porenbeton lassen sich beispielsweise sogar Passivhäuser errichten, die eine Wandstärke von weniger als 40 cm vorweisen; Kalksandsteine mit mineralischen Zuschlägen erreichen Bestnoten in der Schalldämmung und mit Perlite gefüllte Ziegelsteine bieten ungeahnte Werte in der Wärmedämmung.

  • Geldanlage mit Wertbeständigkeit
    Wer den Immobilienmarkt beobachtet, wird schnell feststellen, dass die Anschaffungskosten von gebrauchten Massivhäusern kaum Schwankungen unterliegen und bei Bedarf zu einem adäquaten Wiederverkaufswert wieder verkauft werden können. Die Wertbeständigkeit massiv errichteter Häuser führt demnach dazu, dass das Risiko einer derartigen Kapitalanlage immer berechenbar bleibt.

  • Vom Gerücht mit der Bauzeit
    Befürworter von Fertighäusern und Leichtbauten argumentieren immer wieder, dass derartige Häuser im Gegensatz zum Massivhaus deutlich schneller errichtet werden können. Dieses Argument stimmt nur in Teilen, da beispielsweise die vorgefertigten Elemente des Fertighauses auch zunächst einmal im Werk angefertigt werden müssen. Nach der Planung und Bestellung eines Fertighauses durchlaufen die einzelnen Bauelemente bis zu ihrem Eintreffen auf der Baustelle mehrere Stadien der Fertigung, Überprüfung und Verladung, was letztendlich als faktische Bauzeit betrachtet werden kann. Nach dem Aufbau des Fertighauses steht auf der Baustelle letztendlich auch nur ein geschlossener Rohbau, der – genau wie beim Massivhaus – durch den Innenausbau komplettiert wird und so die dafür aufzuwendende Bauzeit vergleichbar macht.
    Was die Bauzeit eines Massivhauses verzögern könnte, wäre Feuchtigkeit im Bau. Einerseits sind es die Witterungsverhältnisse, die beim massiven Bauen stören können und andererseits die normale Baufeuchte durch eingebrachte Feuchtigkeit. An der Baufeuchte wurde in den letzten Jahren jedoch auch gearbeitet, was Dünnbettmörtelverfahren und bereits vollständig durchgetrocknete Baustoffe beim Massivhaus demonstrieren. Selbst wenn beim Mörteln, Putzen oder Gießen zusätzliche Feuchtigkeit in den Bau gebracht wird, lässt sich diese notfalls innerhalb kürzester Zeit durch den Einsatz moderner technischer Bautrocknungsverfahren beseitigen.

Viele Informationen über den Bau von Massivhäusern finden Sie z. B. auf www.massivhaus-zentrum.de.

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Synonyme: Massivhäuser, massiv bauen

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