Informatives für Bauinteressenten, Bauherrn und Hausbesitzer.

Wir informieren regelmäßig über verschiedene Themen zu Haus, Garten, Bauen, Wohnen sowie Hausbau und Finanzierung.
6 Minuten Lesezeit (1268 Worte)

Welcher Tresor bietet Schutz für Wertgegenstände?

Gleichwohl laut dem Bundeskriminalamt BKA die Zahl der Einbrüche in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich sinkt, sind im Jahre 2020 circa 151.300 Einbruchsdelikte angezeigt worden. Die Einbrecher wissen, dass Wertgegenstände oft zu Hause aufbewahrt werden. Ein Tresor ist hierfür eine sichere Alternative, jedoch gilt es bei der Auswahl einige wichtige Dinge zu beachten. Entscheiden Sie sich für den falschen Wertschrank, kann es leicht passieren, dass der Versicherungsschutz ausbleibt.

Worauf bei der Anschaffung eines Tresors geachtet werden muss

WertschränkeVor allem bei einem Hausbau oder einer Renovierung muss man frühzeitig überlegen, welche Art von Safe es sein soll. Ein späterer Einbau gestaltet sich beispielsweise bei Wandtresoren oder größeren Modellen nicht leicht. Vor allem auf logistischen Gründen soll aus diesem Grund die Entscheidung für eine bestimmte Art von Panzerschrank, Schließfach oder Geldschrank bereits frühzeitig erfolgen. Somit ist garantiert, dass der Einbau und die Installation des Wertschranks keine unnötigen Kosten verursachen. Ebenfalls ist bei frühzeitigen Einbau garantiert, dass die Installation kein unnötiges Aufsehen erregt. Der beste Aufbewahrungsort für Wertsachen ist der, von dem niemand etwas weiß.

Welcher Tresor ist der Richtige?

Die Wertschränke sind in unterschiedlichen Größen, Ausführungen, Preisen und Sicherheitsstufen erhältlich. Da erweist es sich als echte Herausforderung, sich für das richtige Modell zu entscheiden. Tresore bieten nicht alleine Schutz vor Dieben, sondern schützen ihren Inhalt auch vor Feuer- und Wasserschäden. Das richtige Zertifikat und die damit einhergehende Sicherheitsstufe sind ausschlaggebend bei dem Kauf. Von ihnen ist der Versicherungsschutz abhängig. Folgende Details sollten Sie deshalb unbedingt beachten:

1. Widerstandsgrad

Der Widerstandsgrad ist bei der Zertifizierung eines Tresors von großer Bedeutung. Zu finden ist dieser meistens auf der Innenseite des Safes in Form einer Plakette. Er sollte entweder von der European Security Systems Association oder der VdS-Schadenverhütung stammen. Bei beiden handelt es sich um bevollmächtigte Zertifizierungsstellen nach der Norm DIN-EN 45001. Für welchen Widerstandsgrad man sich entscheidet, ist in großem Maß davon abhängig, wie es um die Sicherheitslage steht und welche Wertgegenstände und Güter geschützt werden sollen. Hier lohnt es sich, zukunftsorientiert zu denken. Ein guter Tresor verrichtet seine Arbeit für viele Jahrzehnte, also sollten sie Interessierte bei der Auswahl genügend Zeit lassen. Einzig ein bedarfsgerechter Tresor ist eine lohnenswerte Investition. Ein Wertschrank sollte schon mehr als nur ein gutes Gefühl der Sicherheit vermitteln, wenn in ihm Wertgegenstände oder wichtige Dokumente verstaut werden müssen.

2. Mindestklassifizierung

Die Wahl der Sicherheitsklasse hängt sehr vom Wert der Wertsachen ab, die Sie im Tresor aufbewahren möchten. So sind zum Beispiel bei der Sicherheitsklasse 0 nach VdS Gegenstände bis zu einem Wert von 40.000 € versichert. Bei der Sicherheitsklasse 2 beträgt die Versicherungssumme hingegen 100.000 €. Beide Angaben sind Richtwerte, die Sie bei Ihrer Hausratversicherung nochmals hinterfragen sollten!

Gut zu wissen:
Die Sicherheitsstufe eines Tresors sagt nichts über den Feuerschutz aus.Das Zertifikat gibt jedoch Auskunft darüber, wie lange der Geldschrank einem Feuer standhält. Je nach Feuerwiderstandsklasse schützen Tresore den Inhalt zwischen 60 und 120 Minuten vor Feuerschäden. Siehe auch: Sicherheitsstufen und Widerstandsklassen bei Tresoren

3. Standort

Am besten steht ein Geldschrank da, wo ihn Einbrecher am wenigsten vermuten. Lässt der Tresor sich nicht auf den ersten Blick von Dieben entdecken, dann ist dieser Ort empfehlenswert.
Achten Sie auf einen trockenen Standort, um Schäden am Schließmechanismus und frühzeitige Korrosion zu vermeiden. Sinnvoll ist es, die Form der Montage bereits bei der Bauplanung zu berücksichtigen, damit der Geldschrank sich in Ihr Wohnambiente einfügen kann. Beachten Sie das Gewicht Ihres Wertschrankes. Es wäre fahrlässig, aus statischen Gründen einen anderen Standort als den sichersten wählen zu müssen.

Wandtresore

Für Hauseigentümer eignen sich besonders Wand- und Bodentresore. Diese können schon beim Bau des Hauses eingeplant und an die gewünschte Stelle eingemauert werden.
Wandtresore sind eine besonders sichere Variante, erfordern jedoch eine entsprechende Wandstärke. Sie lassen sich schwer herausbrechen und Einbrecher können sich nicht an den Seiten- und Rückwänden betätigen. Ein weiterer großer Vorteil von Wandtresoren ist, dass sie sich unkompliziert verstecken lassen.
Der Einbau eines Wandtresors sollte durch eine qualifizierte Fachperson erfolgen, um im Schadensfall den vollen Versicherungsschutz zu genießen.

Möbeltresore

Ein Möbeltresor kann zwar nicht den Schutz bieten, den größere Wand- und Bodentresore ermöglichen, jedoch sind sie geeignet, um beispielsweise den Zugang zu wichtigen Dokumenten zu erschweren.
Der Sicherheitsfaktor steigt deutlich, wenn sich für einen versteckten Platz innerhalb des Möbelstücks entschieden wird.
Möbeltresore werden mit Kleiderschränken oder auch dem Schreibtisch und der sich dahinter befindlichen Wand verschraubt. Der Einbau ist erheblich günstiger und einfacher durchführbar als bei einem Wandtresor. Jedoch müssen auch bei Mini-Tresoren die vorgeschriebenen Befestigungen von einem Fachmann angebracht werden.

Standtresore

Bei Privatpersonen wird dieser Tresor eher selten gesehen, denn er ist sperrig, groß und wiegt mindestens 100 Kilogramm. Zudem sollte er mit dem Boden verankert sein, damit Einbrecher ihn nicht entwenden können.

Verschlusssysteme

Verbraucher haben die Wahl zwischen 3 Verschlusssystemen.

  1. Mechanisches Zahlenschloss:
    Es ist meistens günstiger zu haben als ein elektronisches Schloss und die Nutzung ist stromunabhängig. Als Nachteile werden empfunden, dass die Änderung der Zahlenkombination nur mithilfe eines sogenannten Umstellschlüssels erfolgen kann und dass die Einstellung der Zahlen eine hohe Genauigkeit und somit ruhige Hand erfordern.

  2. Elektronisches Zahlenschloss
    Die Türöffnung erfolgt durch ein elektronisches Zahlenschloss, also der Eingabe des richten Codes. Moderne Modelle lassen sich mit Fingerabdruck öffnen. Schattenseiten sind die Abhängigkeit von einer Stromversorgung, Anfälligkeit gegen Kälte und Nässe sowie ein höherer Preis. Auch wenn die einzelnen Komponenten nur sehr wenig Energie benötigen, sollten Verbraucher die Batterien elektronischer Tresore jährlich ausgetauscht werden. Am besten achten Sie beim Kauf darauf, dass Sie an die Erneuerung des Stromspeichers erinnert werden.Für den Fall, dass sich der Schließmechanismus mangels Stromzufuhr nicht bedienen lässt, finden sich in der Gebrauchsanweisung Lösungen.

  3. Schlüsseltresor mit Doppelbartschloss
    Aus finanzieller Sicht definitiv eine Option zu den Vorgängern, jedoch zulasten der Sicherheit. Der Schlüssel kann verloren gehen oder vom Einbrecher gefunden werden. Auch Vandalismus ist häufig ein Problem, da Diebe die gesamte Wohnung nach dem Schlüssel durchsuchen.

Versicherungsschutz für Wertgegenstände

Jede Hausratversicherung stellt unterschiedliche Anforderungen an einen Tresor und somit sind die in ihm befindlichen Gegenstände unterschiedlich versichert. Allerdings lässt sich die Versicherungssumme an den Richtwerten der Tresorklassen ausmachen.

  • Tresore der VDMA-Klassen A und B erhalten meistens einen maximalen Versicherungsschutz von 2.500 €.
  • Für Sicherheitsschränke der Klasse B mit einem Gewicht zwischen 200 und 300 Kilogramm erhalten Interessenten den Höchstwert beim Anbieter.
  • Unterschieden wird immer zwischen privater und gewerblicher Nutzung.

Anforderungen der Versicherungen

Die verschiedenen Sicherheitsstufen und Brandschutzklassen beschreiben, wie lange Wertschränke ihren Inhalt gegen fremden Zugriff oder Hitzeeinwirkung schützen. Je höher der Widerstand, umso höher sind auch die maximalen Versicherungssummen. Somit steigt mit der Sicherheitsstufe auch der Wert, der laut der Versicherung in einem Tresor aufbewahrt werden kann. Der VdS bestimmt die Sicherheitsstufen in Tests nach der europäischen Norm 1143. Auch dabei wird zwischen einer privaten und betrieblichen Nutzung der Tresore unterschieden.

Tipp: Wird der Wertschrank zusätzlich mit einer VdS-geprüften Alarmanlage gesichert, erhöht sich auch die Bereitschaft der Assekuranz, eine höhere Versicherungssumme zu akzeptieren.

AmazonBasics Tresor

Da wir oft nach der Qualität der Hausmarke des Onlineanbieters Amazon gefragt werden, widmen wir auch diesem zwei Sätze:

  1. Die Modelle haben eine hohe Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten und vor dem Kauf lässt sich ausschließlich anhand des Zertifikats eine Aussage zum Sicherheitsstandard treffen.
  2. Egal wo der Wertschrank geordert werden kann gilt: Nicht jedes Modell bietet die von den Versicherungen geforderten Sicherheitsmerkmale.

Gut zu wissen

Bei der Wahl eines Tresors geht es um mehr als Preis und Schließsystem. Ebenso wichtig sind der verfügbare Platz und die individuellen Ansprüche seines Besitzers. Bevor Sie sich einen Tresor kaufen, sollten Sie sich vor dem Kauf folgende Fragen stellen:

  • Soll der Tresor fest montiert werden oder leicht zu transportieren sein?
  • Soll der Tresor den Inhalt nur vor Dieben oder auch vor Feuer und Wasser schützen?
  • Welche Klassifizierungen und Sicherheitsstufen sind für Sie wichtig?

 

Fenster sind mehr als nur eine Wandöffnung
Massivhaus: Pro- und Kontra-Argumente für das robu...

Ähnliche Beiträge

HausbauberaterUnabhängige Bauherrenberatung
Begleitung bei Planung und Hausbau | Unterstützung bei Konflikten am Bau