Jedes Bauprojekt braucht einen Bauherrn, aber was genau sind eigentlich seine Aufgaben und was zeichnet einen guten Bauherrn aus? Wir verraten Dir alle wichtigen Informationen zum Thema, damit Du weißt, worauf Du besonders achten musst.
Inhalt
Projektplanung
Die Aufgabe des Bauherrn ist es in erster Linie das Projekt vollständig zu planen. Dazu gehört es, die Ziele des Projekts klar zu definieren. Diese Ziele können die Art des Gebäudes, den Verwendungszweck, die Größe, den Stil und weitere Anforderungen umfassen. Außerdem ist er auch für die Planung des Budgets verantwortlich. Das Budget muss so festgelegt werden, dass die gesamten Kosten des Bauprojekts abgedeckt werden können. Dazu zählen nicht nur die Baukosten an sich, sondern auch die Kosten für die Genehmigungen, Planungen, Bauleitung und weitere, teils auch unvorhergesehene Ausgaben. Dafür müssen alle wichtigen Informationen für den Bauherrn vorliegen.
Der Bauherr stellt auch einen Zeitplan für das gesamte Bauprojekt auf. Dabei ist es von großer Bedeutung, einen realistischen Zeitrahmen festzulegen. Aufgeteilt wird das Projekt dabei in der Regel in verschiedene Meilensteine und Bauabschnitte. Eine gute Zeitplanung berücksichtigt dabei auch saisonale Einflüsse, die Lieferzeit von Materialien und andere Dinge, die die zeitliche Planung beeinflussen können.
Ebenfalls zur Projektplanung gehört das Ressourcenmanagement. Es muss sichergestellt werden, dass alle notwendigen Ressourcen, betrifft beispielsweise finanzielle Mittel, qualifiziertes Personal, Materialien und Ausrüstung vorhanden sind. Ein gutes Management in diesem Bereich ist äußert wichtig, um den Zeit- und Kostenplan möglichst einhalten zu können.
Eine weitere Eigenschaft, die ein Bauherr haben sollte, ist ein gutes Risikomanagement. Ein großes Bauprojekt ist immer mit verschiedenen Risiken verbunden. Die Wetterbedingungen beispielsweise können einem Bau schnell mal einen Strich durch die Rechnung machen und für Verzögerungen sorgen. Mögliche Risiken sollten also bereits im Vorfeld ausgemacht und bewertet werden. Es müssen Strategien entwickelt und angepasst werden, um mit den Risiken umzugehen und die Einhaltung der Projektplanung zu gewährleisten.
Außerdem muss der Bauherr auch sicherstellen, dass alle erforderlichen Genehmigungen eingeholt worden sind, bevor mit dem Bau begonnen wird. Neben den Baugenehmigungen gibt es auch Umweltauflagen und weitere teils rechtliche Anforderungen, die abgeklärt sein müssen.
Ein guter Bauherr sollte bei der Projektplanung ebenfalls einen klaren Kommunikationsplan besitzen, der sicherstellt, dass alle Beteiligten jederzeit über alle Abläufe gut informiert sind. Dazu zählen unter anderem die Auftragnehmer, Behörden und Bau- sowie Handwerksunternehmen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Bauplanung, die in der heutigen Zeit immer relevanter wird, ist das Thema Nachhaltigkeit. Auch der Bau kann mit wenig Aufwand nachhaltiger gestaltet werden. Der Bauherr sollte die verschiedenen Möglichkeiten kennen und einsetzen.
Bauüberwachung
Eine weitere wichtige Aufgabe eines Bauherrn ist die Überwachung des Bauprojekts. Dabei muss sichergestellt werden, dass die Bauarbeiten die entsprechenden Standards und Vorschriften einhalten. Um den Bau richtig überwachen zu können, muss der Bauherr in regelmäßigen Abschnitten die Baustelle besuchen und prüfen, ob alle Qualitätsstandards eingehalten werden.
Sollten Unregelmäßigkeiten oder Abweichungen von der eigentlichen Planung vorgefunden werden, müssen diese in jedem Fall dokumentiert und je nachdem auch korrigiert werden. Kommt es zu Verzögerungen, muss der Bauherr versuchen, mit geeigneten Maßnahmen die Zeitplanung wieder ins Lot zu bringen.
Auch das Thema Sicherheit wird auf einer Baustelle großgeschrieben. Der Bauherr sollte immer prüfen, ob die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen auf der Baustelle eingehalten werden. Besonders die Maßnahmen zum Schutz der Arbeiter und anderer Beteiligter sind hier in keinem Fall zu vernachlässigen.
Als Bauüberwacher dokumentiert der Bauherr sämtliche Vorgehen auf der Baustelle. Er erstellt Berichte, Protokolle und auch Fotos, um Fortschritte, Probleme und Mängel festzuhalten. Eine lückenlose Dokumentation ist wichtig, damit bei Problemen schnell und effizient gehandelt werden kann, um Lösungen zu finden.
Einen guten Bauherrn erkennen
Ein guter Bauherr ist ein wahres Organisationstalent. Er muss viele Dinge gleichzeitig im Kopf haben, alle Abläufe kennen und darf nicht den Überblick verlieren. Auch Kommunikation ist eine wichtige Eigenschaft für einen Bauherrn. Die Kommunikation zwischen den einzelnen Instanzen muss abgesichert sein, damit es nicht zu Missverständnissen oder Unwissenheit kommt.
Der Bauherr sollte in keinem Fall lange Zeit benötigen, um wichtige Entscheidungen treffen zu können. Oftmals treten in der Planungs- oder Bauphase einige Probleme auf, mit denen man im Vorfeld nicht rechnen kann. Daher ist der Bauherr immer dazu angehalten, die Lage schnell verstehen und eine gute Entscheidung treffen zu können.
Verhandlungsgeschick ist ebenfalls keine schlechte Eigenschaft für einen Bauherrn. Er muss zum Beispiel die Preise der Materialien verhandeln oder steht in Vertragsverhandlung mit den Auftragnehmern. Auch bei Gesprächen mit Behörden, wenn es um Genehmigungen geht, ist er involviert.
Achte darauf, dass der Bauherr eine gute Erfolgsbilanz vorweisen kann. Referenzen und Empfehlungen von früheren Kunden können hier ein guter Anhaltspunkt sein.
Vielfältige Aufgabengebiete
Ein Bauherr hat vielfältige Aufgaben zu bewältigen, muss ein echtes Organisationstalent sein und darf keine Angst vor Verantwortung haben. Es gilt; alle Faktoren jederzeit im Kopf zu haben und bei unplanmäßiger Verzögerung oder Problemen schnell reagieren zu können. Auch die Kommunikation zwischen den einzelnen Instanzen muss reibungslos geregelt sein und gut funktionieren. Ein guter Bauherr ist also ein wahres Multitalent.