Das Wichtigste in Kürze
Gaskessel sollten nur unter bestimmten Voraussetzungen eingebaut werden. Besser ist eine Kombination oder ein anderes Modell. Lies hier mehr…
Bis 2024 ist der Einbau erlaubt, danach müssen neue Heizungen mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen.
Eine Gasheizung ist ein Oberbegriff für alle Heizsysteme, die mit Gas betrieben werden. Eine Gastherme ist eine spezielle Art von Gasheizung, die an der Wand hängt und Wasser nach dem Durchlaufprinzip erwärmt. Mehr zur Gastherme…
Wenn Du Dich mit Heizungsarten beschäftigst, dann hast Du sicher schon von Gasthermen gehört. Aber was ist eine Gastherme eigentlich? Wie funktioniert sie? Welche Vorteile und Nachteile hat sie? Und wie sieht die Zukunft der Gastherme aus? In diesem Blogartikel erfährst Du alles, was Du über Gasthermen wissen musst.
Inhalt
Was ist eine Gastherme?
Eine Gastherme ist eine wandhängende Gasheizung, die sowohl Heizwasser als auch Brauchwasser (z.B. für die Dusche oder den Wasserhahn) erwärmen kann. Dabei wird das Wasser nur bei Bedarf erhitzt und nicht gespeichert. Das spart Platz und Energie.
Eine Gastherme besteht aus mehreren Komponenten, die zusammenarbeiten, um das Wasser zu erwärmen. Die wichtigsten sind:
- Der Brenner, der das Gas verbrennt und Wärme erzeugt.
- Der Wärmetauscher, der die Wärme vom Brenner auf das Wasser überträgt.
- Die Umwälzpumpe, die das heiße Wasser zu den Heizkörpern oder den Zapfstellen transportiert.
- Die Regelungselektronik, die die Temperatur und den Druck des Wassers steuert.
Eine Gastherme kann mit Erdgas oder Flüssiggas betrieben werden. Erdgas ist die häufigste Variante in Deutschland, da es über ein gut ausgebautes Leitungsnetz verfügbar ist. Flüssiggas wird meist in Flaschen oder Tanks gelagert und eignet sich für abgelegene Gebiete ohne Gasanschluss.
Welche Arten von Gasthermen gibt es?
Es existieren verschiedene Arten von Gasthermen, die sich in ihren Eigenschaften hinsichtlich Leistung, Benutzerkomfort und Preis stark unterscheiden. Die gebräuchlichsten Gasthermenmodelle sind:
Die Kombitherme, welche die Aufgabe hat, sowohl das Heizwasser für die Heizungsanlage als auch das Brauchwasser für den Haushalt zu erwärmen. Diese Art von Therme erfreut sich großer Beliebtheit aufgrund ihrer platzsparenden Bauweise und ihrer Praktikabilität, da sie keine zusätzlichen Speicher oder Geräte erfordert.
Die Brauchwassertherme, die sich ausschließlich auf das Erwärmen des Brauchwassers konzentriert. Sie wird oft in Kombination mit einer separaten Heizungsquelle, wie beispielsweise einer Solarthermieanlage oder einer Wärmepumpe, genutzt.
Die Heiztherme, deren Hauptaufgabe darin besteht, das Heizwasser zu erwärmen. Oft wird sie in Verbindung mit einem eigenständigen Warmwasserspeicher eingesetzt, um die Bereitstellung von Brauchwasser sicherzustellen.
Jenseits dieser grundlegenden Typen von Gasthermen existieren weitere Unterscheidungsmerkmale, die bei der Auswahl einer Therme berücksichtigt werden können. Dazu gehört zum Beispiel die Brennwerttechnik, bei der die Abgase der Verbrennung zur zusätzlichen Wärmegewinnung verwendet werden. Dieses Verfahren zeichnet sich durch hohe Effizienz und Umweltfreundlichkeit aus.
Die Modulation gehört ebenfalls dazu, welche die Leistung der Gastherme an den aktuellen Bedarf anpasst. Auf diese Weise wird Energie gespart und die Lebensdauer der Therme verlängert.
Zuletzt ist auch die Solarunterstützung wichtig, welche die Gastherme mit einer Solarthermieanlage verknüpft, um die Energie der Sonne zu nutzen. Diese Technologie trägt zur Reduzierung des Gasverbrauchs und der CO2-Emissionen bei.
Insgesamt stehen Verbrauchern eine Vielzahl von Optionen zur Verfügung, um die für ihre Bedürfnisse am besten geeignete Gastherme auszuwählen, sei es aufgrund von Platzbeschränkungen, Energieeffizienz oder Umweltaspekten.
Welche Vor- und Nachteile hat eine Gastherme?
Eine Gastherme hat viele Vorteile, aber auch einige Nachteile, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten. Hier sind die wichtigsten:
Vorteile
- Eine Gastherme ist kompakt und beansprucht wenig Platz. Sie kann an der Wand montiert werden und braucht keinen großen Tank.
- Eine Gastherme ist günstig in der Anschaffung und in der Wartung. Sie hat eine lange Lebensdauer und ist relativ störungsunanfällig.
- Eine Gastherme ist effizient und verbraucht wenig Energie. Mit moderner Brennwerttechnik und Modulation kann sie bis zu 30 Prozent Energie einsparen.
- Eine Gastherme ist komfortabel und liefert schnell warmes Wasser. Mit einer Kombitherme hat man nur ein Gerät für Heizung und Warmwasser.
Nachteile
- Eine Gastherme ist von der Gasversorgung abhängig. Wenn das Gasnetz ausfällt oder der Gaspreis steigt, hast Du ein Problem.
- Eine Gastherme belastet die Umwelt und verursacht CO2-Emissionen. Mit erneuerbaren Energien kannst Du Deinen ökologischen Fußabdruck verkleinern.
- Eine Gastherme hat eine begrenzte Leistung und einen begrenzten Komfort. Wenn Du viel Warmwasser brauchst oder mehrere Zapfstellen gleichzeitig nutzt, kann es zu Engpässen kommen.
Für wen ist eine Gastherme geeignet?
Eine Gastherme ist für viele Haushalte eine gute Wahl, aber nicht für alle. Ob eine Gastherme für Dich geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B.:
… Deinem Wärmebedarf, der von der Größe und dem Zustand Deines Hauses abhängt. Je höher Dein Wärmebedarf ist, desto leistungsstärker muss Deine Therme sein.
… Deinem Warmwasserverbrauch, der von der Anzahl und dem Verhalten der Bewohner abhängt. Je höher Dein Warmwasserverbrauch ist, desto größer muss Dein Speicher oder Durchlauferhitzer sein.
… Deinem Gasanschluss, der von der Lage und der Verfügbarkeit des Gasnetzes abhängt. Wenn Du keinen Gasanschluss hast, musst Du auf Flüssiggas ausweichen oder eine andere Heizungsart wählen.
… Deinem Budget, das von Deinen finanziellen Möglichkeiten abhängt. Eine Gastherme ist zwar günstig in der Anschaffung, aber nicht unbedingt im Betrieb. Du musst auch die laufenden Kosten für Gas, Wartung und Schornsteinfeger berücksichtigen.
Tipp: Um herauszufinden, ob eine Gastherme für Dich geeignet ist, kannst Du einen Online-Heizkostenrechner nutzen oder Dich von einem Fachmann beraten lassen.
Wie sieht die Zukunft der Gastherme aus?
Die Zukunft der Gastherme ist ungewiss. Einerseits ist sie nach wie vor eine beliebte und bewährte Heizungsart mit vielen Vorteilen. Andererseits gerät sie durch die Klimaziele und die Energiewende, die einen Umstieg auf erneuerbare Energien fordert, unter Druck.
Wie bereits erwähnt, müssen ab 2024 alle neu installierten Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Das bedeutet nicht, dass Gasthermen verboten werden, aber sie müssen mit anderen Technologien kombiniert werden, um die Anforderungen zu erfüllen.
Dies kann auf verschiedene Weise geschehen:
- Die Hybridheizung, die einen Gastherme mit einer Wärmepumpe oder einer Solaranlage kombiniert. Die erneuerbare Energie deckt den Grundbedarf an Wärme, die Gastherme springt bei Bedarf ein.
- Die Brennstoffzelle kombiniert einen Gastherme mit einer Zelle, die aus dem Gas Strom und Wärme erzeugt. Den Strom kannst Du entweder selbst nutzen oder ins Netz eingespeisen.
- Das grüne Gas, das aus erneuerbaren Quellen wie Biomasse, Wind oder Sonne gewonnen wird. Es hat die gleichen Eigenschaften wie Erdgas, ist aber klimaneutral.
- Wasserstoff, der aus Wasser und Strom hergestellt wird. Er kann in einer Gastherme ohne CO2-Emissionen verbrannt werden.
Hinweis: Diese Technologien sind noch nicht alle ausgereift oder flächendeckend verfügbar. Sie sind auch teurer als herkömmliche Gasthermen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Gastherme in den nächsten Jahren entwickeln wird.
Gastherme ja oder nein?
Eine Gastherme ist eine bewährte und beliebte Heizungsart, die viele Vorteile bietet. Sie ist kompakt, günstig, effizient und komfortabel. Sie eignet sich für viele Haushalte, die einen Gasanschluss haben und einen moderaten Wärme- und Warmwasserverbrauch haben.
Allerdings ist sie auch abhängig von der Gasversorgung, umweltschädlich und begrenzt in ihrer Leistung und ihrem Komfort. Sie steht unter Druck durch die Klimaziele und die Energiewende, die einen Umstieg auf erneuerbare Energien fordern.