Dachabdichtung

Begriff Definition
Dachabdichtung

Der Begriff Dachabdichtung spielt im Zusammenhang mit Flachdächern eine wichtige Rolle. Damit dieses dauerhaft funktionstüchtig und dicht bleibt, ist die Wahl des richtigen Materials sowie eine fachgerechte Ausführung der Abdichtung entscheidend. Mittlerweile stehen viele verschiedene Abdichtungsvarianten zur Verfügung.

Materialien für Dachabdichtung

Lange Zeit waren Bitumenabdichtungen die erste Wahl beim Flachdach, heute bietet der Markt weitere Möglichkeiten der Dachabdichtung, zum Beispiel in Form von Kunststoff- oder Elastomerbahnen. Für jede Kategorie stehen wiederum unterschiedliche Varianten zur Verfügung:

Bitumenbahnen mit Trägereinlage und Deckschicht

  • Polymerbitumen, modifiziert mit thermoplastischen Elastomeren (PYE)
  • Polymerbitumen, modifiziert mit thermoplastischen Kunststoffen (PYP)

Kunststoffbahnen

  • Polyolefin-Legierungen (FPO/TPO)
  • Polyvinylchlorid (PVC-P)
  • Ethylen-Copolimerisat-Bitumen (ECB)
  • Polyisobutylen (PIB)
  • Ethylen-Vinyl-Acetat-Copolymer (VAE / EVA)
  • chloriertem Polyethylen (PEC)

Elastomerbahnen (synthetischer Kautschuk)

  • Ethylen-Propylen-Dien-Monomere (EPDM)
  • chlorsulfoniertem Polyethylen (CSM)
  • Nitril-Kautschuk (NBR)
  • Butyl-Kautschuk (IIR)

Anforderungen an die Dachabdichtung nach DIN 18531

Unabhängig vom gewählten Material gilt, dass Dachabdichtungen hoch beansprucht sind und deshalb entsprechende Eigenschaften wie Beständigkeit gegen Stoßbelastung, UV-Beständigkeit und Hydrolysebeständigkeit mitbringen müssen. Die Anforderungen an eine Dachabdichtung sind in der DIN 18531 „nicht genutzte und genutzte Dächer – Anforderungen, Planungs- und Ausführungsgrundsätze“ festgelegt. Soll das Flachdach begrünt werden oder als Dachterrasse genutzt werden, greifen weitere Regelungen aus der DIN 18531.

Die Qualität der Flachdachabdichtung wird in zwei Anwendungskategorien unterteilt. Die Kategorie 1 (K1) greift bei Standardausführungen, die Kategorie 2 (K2) kommt bei erhöhten Anforderungen wie bei Hochhäusern, höherwertigen Gebäudenutzungen oder bei Dächern mit erschwertem Zugang zur Anwendung. Auch hinsichtlich der mechanischen und thermischen Belastung gibt es Unterteilungen in mehrere Stufen. Die Zuordnung zu einer der Stufen erfolgt durch den Planer und bestimmt, welche Ausführungsanforderungen bestehen. Die verschiedenen Dachabdichtungen sind wiederum in Eigenschaftsklassen untergliedert:

  • E1 - Hoher mechanischer Widerstand gegen hohe thermische Beanspruchung
  • E2 - Hoher mechanischer Widerstand gegen mäßige thermische Beanspruchung
  • E3 - Mäßiger mechanischer Widerstand gegen hohe thermische Beanspruchung
  • E4 - Mäßiger mechanischer Widerstand gegen mäßige thermische Beanspruchung

Die Wahl der Dachabdichtung ist abhängig vom geplanten Gefälle sowie der angegebenen Anwendungsklasse.

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