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Heizen mit Holz: Sinnvoll im Eigenheim?

Heizen mit Holz: Sinnvoll im Eigenheim?

Die Energiekosten sorgen dafür, dass viele Hausbesitzer sich im letzten Winter vermehrt Gedanken über das Heizen gemacht haben. Gleichzeitig zu den steigenden Preisen für Brennstoffe wie Öl und Gas steht aber auch eine Umrüstung auf erneuerbare Energien zur Debatte. Ob das Heizen mit Holz sinnvoll ist und worauf Hausbesitzer beim Umbau achten müssen, haben wir uns genauer für Sie angesehen.

Holzzentralheizung, Kamin- oder Kachelofen?

Das Heizen mit Holz ist auf unterschiedliche Art und Weise möglich. Eigenheimbesitzer können sich im ersten Schritt gegen eine Gas- und für eine Holzzentralheizung entscheiden. Andererseits entfällt diese Pflicht zur Kombination mit erneuerbaren Energieformen aber für sogenannte Einzelraumfeuerungsanlagen wie Kamine. Im besten Fall setzt ein Neubau also direkt auf eine andere Hauptenergiequelle als Holz oder nutzt diese lediglich zur Ergänzung. Hierfür spricht außerdem, dass Holzheizungen im Vergleich zu Gas oder Solar unter Umständen aufwendiger zu betreiben sind, etwa wenn Holz manuell nachgelegt werden muss und keine Förderschnecke für Holzpellets vorhanden ist. 

Begehrt ist Holz vor allem im Zusammenhang mit einem Kamin- oder Kachelofen. Denn viele Menschen empfinden die Wärme eines Ofens als besonders angenehm. Diese sind laut Gebäudeenergiegesetzt auch weiterhin zulässig. Beim Neubau kann der Schornstein direkt geplant werden. Im Altbau oder nach dem Hauskauf lässt sich ein langlebiger Edelstahlschornstein nachträglich installieren. In jedem Fall muss Rücksprache mit dem Schornsteinfeger gehalten werden. Dieser prüft, ob Schornstein und Ofen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und das sichere Heizen möglich ist. Auch die Reinigungsintervalle dürfen keinesfalls missachtet werden, um keine Sicherheitsrisiken einzugehen.

Im Gegensatz zum Kaminofen lässt sich der Kachelofen etwas schwerer nachrüsten. Der Kachelofen wird nämlich in der Regel direkt eingemauert und speichert dafür die Wärme dadurch besonders effektiv. Dafür sind natürlich auch die Anschaffungskosten meist deutlich höher.

Heizkosten dank Kaminofen senken: Bis zu 50 % sind möglich

Mit einem Kaminofen lassen sich die Heizkosten um bis zu 50 % senken. In einem solchen Fall amortisieren sich die Kosten für Ofen, Kamin und Installation oft bereits nach wenigen Jahren. Wie viel Heizungsenergie durch einen zusätzlichen Kaminofen tatsächlich gespart werden kann, hängt aber von verschiedenen Gegebenheiten ab. In erster Linie kommt es auf die Größe und den Installationsort des Ofens an. Während ein Kaminofen prinzipiell nur zur Beheizung eines Raums gedacht ist, können Pelletöfen sogar kanalisiert werden und so bis zu drei Zimmer wärmen, die maximal acht Meter vom Aufstellungsort entfernt sein dürfen. Dies funktioniert über einen Belüftungsschacht. Bei einem Kaminofen hingegen kann eine zentrale Feuerstelle im Flur auch dafür sorgen, dass die meisten Zimmer profitieren. Hier lohnt es sich, im Zuge der Planung bereits mit dem Schornsteinfeger zu sprechen. Dieser kann die Gegebenheiten abstecken und dann einen passenden Ort für Kamin und Ofen vorschlagen.

Feuerholz kaufen: Darauf ist zu achten

Im Idealfall besitzen Sie einen Wald, der als Holzquelle für den Kaminofen dient. Die laufenden Energiekosten sind dann besonders niedrig. Um Holz selbst zum Heizen produzieren zu können, brauchen Sie aber nicht nur den Rohstoff selbst. Auch gewisse Maschinen von der Kettensäge bis hin zum Holzspalter sind unerlässlich, um die Holzscheite in die richtige Länge bringen zu können. In vielen Fällen kaufen Besitzer von Kaminöfen den Brennstoff lieber ein. Das spart nicht nur jede Menge Arbeit, sondern bis zu einem gewissen Grad auch noch Geld. Beim Kauf gilt es zwischen

  • Festmeter,
  • Raummeter
  • und Schüttraummeter zu unterscheiden.

Im Idealfall kaufen Sie das Holz als Festmeter. Dies setzt aber voraus, dass Sie im Besitz einer Kreissäge sind. In der Praxis ergeben sich aus einem Festmeter Holz etwa 1,5 Raummeter und 2 Schüttraummeter. Einige Holzverkäufer schlagen nun Profit daraus, den Schüttraummeter im Vergleich deutlich teurer anzubieten. Hier lohnt es sich, Preise für alle drei Maßeinheiten anzufragen. Zudem sollte bei der Anlieferung geprüft werden, ob das Holz trocken und brennfähig ist. Brennholz sollte maximal über eine Restfeuchte von 20 % verfügen. Andernfalls findet keine komplette Verbrennung statt, der Ofen kann kaputt gehen, die Wärmeausbeute minimiert sich und das Risiko einer Schornsteinverschrottung inklusive defekten Schornstein und gesteigerten Emissionen resultieren. Wer sich mit dem Brennstoff noch gar nicht auseinandergesetzt hat, sollte sich über den Unterschied zwischen Hart- und Weichholz informieren. Ersteres ist zwar etwas teurer, brennt dafür aber auch länger. Weichholz wiederum fungiert perfekt als Anzündholz, ist als dauerhaftes Brennholz aber nicht geeignet.