Im Dachgeschoss zu wohnen, hat durchaus sein ganz eigenes Flair. Das gilt sowohl im Altbau, wo die Dachbalken sich quer über die Decke ziehen, als auch im Neubau, wo der ungenutzte Dachboden zur Wohnfläche umfunktioniert wird. Damit es im Sommer nicht zu heiß und im Winter nicht zu kalt wird, muss aber richtig gedämmt sein. So wird nicht nur der Wohnkomfort erhöht, auch die Energiekosten lassen sich langfristig senken.
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Sparrendämmung einfach selbst anbringen
Wenn das Dachgeschoss vor dem Ausbau gedämmt werden soll, bringt das nicht unbedingt hohe Kosten mit sich. Die Arbeit kann nämlich auch von Laien durchgeführt werden, weswegen lediglich die Kosten für das Material anfallen. Hinsichtlich des Brandschutzes darf jedoch nicht auf Styropor zurückgegriffen werden. Nehmen Sie stattdessen Stein- oder Mineralwolle zur Dämmung. Die Verarbeitung ist denkbar einfach.
- Schneiden Sie die Dämmwolle für die Dachsparren zurecht. Dafür muss der Abstand vorab gemessen werden. Für guten Halt sollte das Dämmmaterial etwa 2 bis 3 cm breiter als der Abstand zwischen den Dachsparren sein.
- Drücken Sie die Dämmwolle dann zwischen die Dachsparren. Tragen Sie dabei unbedingt Augen- und Mundschutz. Das Dämmmaterial kann nämlich Schleimhäute reizen und starken Juckreiz verursachen.
- Achten Sie darauf, dass kleine Zwischenräume ebenfalls mit der Dämmwolle ausgekleidet werden. Ansonsten kann sich hier Feuchtigkeit bilden und Schimmel ausbreiten.
Besonders wichtig ist die Dämmung auch im Bereich der Fenster. Hier bilden sich nämlich vermehrt Wärmebrücken und Kondenswasser. Alte Rahmen oder einfach verglaste Fenster sollten im Zuge der Dämmung gleich gänzlich ausgetauscht werden. Damit mehr Licht in das Dachgeschoss dringt, können Sie das Dachfenster hier konfigurieren und auch deutlich größere Varianten in Betracht ziehen. Hinsichtlich der Dämmung sollten die Fenster einen U-Wert von +/- 1,0 aufweisen. Denn vor allem durch das Dach strahlt im Sommer enorm viel Hitze, weswegen eine ausreichende Wärmedämmung der Scheiben umso wichtiger ist.
Energie sparen durch Wärmedämmung: So viel Potenzial herrscht wirklich
Das Dachgeschoss sollte nicht nur hinsichtlich des Wohnkomforts entsprechend gedämmt werden. Auch die laufenden Energiekosten lassen sich so merklich senken. Während im Winter geheizt werden muss, braucht es im Sommer oft eine Klimaanlage. Das macht sich natürlich auf der Strom- und Heizabrechnung bemerkbar. Rund 20 % der Heizwärme geht durch ein ungedämmtes Dachgeschoss verloren. Warme Luft steigt bekanntlich auf und kann dann ungehindert ins Freie übergehen, wenn das Dachgeschoss nicht entsprechend mit Dämmwolle ausgekleidet wurde. Im Sommer verhält es sich so, dass sich das Dach auf bis zu 80 Grad aufheizt. Diese Wärmeenergie wird natürlich an das Dachgeschoss abgegeben. Eine ausreichende Dämmung kann die Klimaanlage zwar nicht ganz ersetzen. Bei Temperaturen unter 30 Grad besteht aber oft keine Notwendigkeit, den kühlen Luftstrom aktivieren zu müssen.