Begriff Definition
Inlaid-Linoleum

Linoleum mit durchgehenden, mehrfarbigen Mustern wird als Inlaid-Linoleum bezeichnet. Es wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in größeren Mengen und Mustern hergestellt. Entworfen wurden die fantasievollen Muster von namhaften Architekten dieser Zeit. Heute wird Inlaid-Linoleum nicht mehr hergestellt.

Die Herstellung von Inlaid-Linoleum

Herkömmliches Linoleum besteht aus Leinöl, Jute und Korkmehl sowie Holzmehl, Kreide und verschiedenen Natur- und Farbstoffen. Für die Herstellung von Inlaid-Linoleum wurde Waltonzement verwendet. Dieser Mischung aus Blei-Mangan und Leinöl wurden Holzmehl, farb- und Füllstoffe beigefügt. Verschiedene feinkörnige Grundmassen in unterschiedlichen Farben wurden mit Hilfe von Zinkblechschablonen auf das Juteträgergewebe aufgetragen, die Verbindung der einzelnen Farbsegmente erfolgte über kleine Löcher in den Schablonen. In der Inlaid-Presse, einer hydraulischen Flachdruckpresse, wurde das Gewebe mit Auftrag gepresst und anschließend in einer zweiten Presse geglättet. Die fertige Oberfläche wurde mit Paraffinöl eingerieben.

Durchgehend gemustert

Das gewählte Muster verläuft über den gesamten Querschnitt des Linoleums. Dadurch bleibt das Muster auch bei Abnutzung des Materials erhalten. Als Musterung wurden ornamentale und florale Elemente gewählt, auch architektonische und geometrische Muster in verschiedenen Farben waren üblich. Viele Designs sind dem Jugendstil nachempfunden. Berühmte Architekten und Künstler wie Bruno Taut, Carl Eeg oder Peter Beherns entwarfen die Designs.

Linoleum heute

Aufgrund der aufwendigen Herstellungsweise wird diese aufwendige Variante des Linoleums heute nicht mehr hergestellt. Zu bewundern ist das Designprodukt im Neuen Rathaus in Bremen. In der Diele wurde ein zweifarbiges Inlaid-Linoleum mit geometrischen Mustern von Peter Behrens verlegt. Lange Zeit war das Schmuckstück von einem Teppich verdeckt, bis es im Zuge der Renovierung in den 1970er Jahren wieder freigelegt wurde. Durch den Teppichkleber war das Original verloren gegangen und wurde – mit abgewandelten Produktionsmethoden – rekonstruiert.

 

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Innenausbau

Im Innenausbau werden beim Hausbau verschiedenste Gewerke gelistet und die Summe dieser Arbeiten führt dazu, dass ein Haus oder eine Wohnung bewohnbar wird. Der Innenausbau ist sehr individuell und folgt dem Rohbau auf einer Baustelle. In der Regel dauert der Innenausbau durch professionelle Handwerker 4 bis 5 Monate.

Viele Bauherren entscheiden sich aus Kostengründen oft zu Eigenleistungen, die in den Bereich des Innenausbaus fallen:

  • das Errichten der nicht tragenden Innenwände/ Trennände
  • sämtliche Trockenbauarbeiten (Verkleidungen, Verkofferungen usw.)
  • die Dämmung der Dachschrägen und raumschließenden Deckenbereiche
  • der Innenputz
  • die Estricharbeiten
  • die komplette Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallationen
  • der Einbau einer Treppenanlage
  • die Fliesen, Bodenbelags- und Malerarbeiten
  • Einbau der Innentüren und Innenfensterbänke.

Zu beachten ist, dass insbesondere bei der  Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallation Fachkenntnisse vonnöten sind. Bauherren sollten ihre eigenen handwerklichen Fähigkeiten nicht überschätzen und genau überlegen, welche Leistungen sie in Eigenregie erbringen können.

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Innenluft

Die als Innenluft oder auch Innenraumluft bezeichnete Luft in einem Raum oder einem Gebäude unterliegt besonderen Einflüssen. Sie hat daher häufig einen so schlechte Qualität, dass die menschliche Gesundheit gefährdet oder beeinträchtigt ist. Gesunde Raumluft ist wichtig, da statistisch gesehen in Deutschland jeder von uns rund 2/3 seiner Lebenszeit in geschlossenen Räumen und insbesondere in der eigenen Wohnung verbringt. Daher hat sich auch das Bundesumweltministerium schon im Jahr 2005 dieser Thematik angenommen und Verbesserungen für die Luftqualität in Innenräumen auf den Weg gebracht. Die Raumluft wird vor allem durch Schadstoffemissionen nachteilig beeinflusst. Es handelt sich hierbei um Feinstaub in der Außenluft, aber auch um die Ausdünstung von Chemikalien beispielsweise aus Möbeln oder Bauprodukten.

Das Thema der Innenluft fällt in den Bereich der Baubiologie, bei der es auch um das allgemeine Wohlbefinden von Menschen in den eigenen vier Wänden geht. Begriffe wie „Wohngesund“ oder „Wohnhygiene“ werden häufig in Verbindung mit Marketingkampagnen großer Hausbaufirmen genutzt, um dem Verbraucher zu suggerieren, er kann unbedenklich in dem Haus wohnen und gefährdet nicht seine eigene Gesundheit durch Schadstoffe. So leicht ist die Sache allerdings nicht, denn es gibt auch zahlreiche Einflüsse von Außen, die Auswirkungen auf die Luftqualität im Inneren haben.

Um die Qualität der Innenluft zu bewerten, gibt es für öffentliche und private Gebäude bundeseinheitliche, gesundheitsbezogene Richtwerte vom Ausschuss für Innenraumrichtwerte AIR. Diese hygienischen Leitwerte basieren auf praktischen Erfahrungen und sollten verhindern, dass mit steigender Konzentration auch die Wahrscheinlichkeit für auftretende Beschwerden bei den Bewohnern steigt. Vor allem Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Feinstaub sind belastende Faktoren für die Innenluftqualität und es gibt hierzu Leitwerte. Die AIR hat zu folgenden Stoffen ebenfalls Richtwerte herausgegeben:

  • Stickstoffdioxid NO2
  • Benzol
  • 1,2-Dichlorethan
  • 2-Phenoxyethanol
  • Tetrachlorethen
  • Propan-1,2-diol (Propylenglykol)
  • Formaldehyd
  • Toluol
  • Dimethylbenzole
  • Trichlorethen
  • Butanonoxim
  • 2-Chlorpropan

Weitere Informationen hierzu beim Umweltbundesamt: www.umweltbundesamt.de

 

Synonyme Raumluft, Innenraumluft, Innenraumluftqualität

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Synonyme - Innenraumluft, Raumluft
Innenputz

Innenputze werden an den Innenwänden eines Gebäudes verarbeitet. Neben den klassischen Putzarten, die zum Teil schon seit der Antike genutzt werden, haben sich auch moderne Putzsysteme für eine verbesserte Wärmedämmung oder den Schutz vor Schimmel etabliert. Die Putze sind als Werktrockenmörtel in unterschiedlichen Gebinden oder auch in verbrauchsfertiger Form erhältlich.

Mineralische Innenputze

Innenputze oder auch Putzmörtel enthalten mineralische oder organische Bindemittel sowie Zusatzstoffe, die bestimmte Eigenschaften verbessern sollen. Festgelegt sind die verschiedenen Putzarten in der DIN 18550 für mineralische Putze sowie der DIN 18558 für kunstharzgebundene Putze. Gängige mineralische Innenputze sind:

  • Gipsputz
  • Kalkputz
  • Kalk-Zementputz
  • Lehmputz
  • Silikatputz

Der am häufigsten verwendete Innenputz ist nach wie vor der Gipsputz. Er feinkörnige Putz ergibt glatte Oberflächen, die wahlweise tapeziert oder gestrichen werden können. Kalk-Innenputze eignen sich zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit und verhindern die Bildung von Schimmel. Durch unterschiedliche Körnungen entstehen verschiedene Effekte von sehr glatt und edel bis grobkörnig und rustikal. Als Klassiker wird Kalk-Zement-Putz in Neu- und Altbauten verwendet, dort vor allem in Nass- und Feuchträumen. Nicht nur im ökologischen Bauen wird Lehmputz zunehmend beliebter. Der naturreine Putz ist in der Lage, Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben, wirkt wärmedämmend und kann die Schadstoffbelastung in Innenräumen reduzieren. Silikat-Innenputz ist eine Kombination aus mineralischem und Kunstharzputz und resistent gegen Keime und Bakterien. Der Putz wird deshalb bevorzugt in Kindergärten, Krankenhäusern oder anderen hygienesensiblen Bereichen angewendet.

Kunstharz-Innenputze

Kunstharzputze (Dispersionsputze) eignen sich als Ober- und Dekor-Innenputze und basieren auf einer Polymerdispersion als Bindemittel. Sie werden erst seit der Mitte des 20. Jahrhunderts hergestellt. Der Putz lässt sich einfach verarbeiten, ist wasserabweisend und robust. Gerade die wasserabweisenden Eigenschaften können im Innenraum für Probleme sorgen, da die Feuchtigkeit aus der Luft nicht nach außen entweichen kann. Sie sammelt sich an der Putzoberfläche und bildet einen Nährboden für Schimmel. Bei der Anwendung von Dispersionsputz in Innenräumen sollte aufgrund der Inhaltsstoffe für eine gute Belüftung gesorgt werden.

Siehe auch: hausbauberater.de/bauwissen/innenputz

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Synonyme - Innenraumputz
Innenraumbelastung

Die Verunreinigung der Raumluft in Gebäuden wird als Innenraumbelastung bezeichnet. Belastend können Schadstoffe und Mikroorganismen, aber auch Lärm oder Gerüche wirken. Das Maß der Innenraumbelastung stellt gleichzeitig einen wichtigen Faktor der Luftqualität in Räumen dar. Im Zuge des gesunden oder ökologischen Bauens kann die Innenraumbelastung durch die Verwendung natürlicher Materialien deutlich verringert werden.

Faktoren der Innenraumbelastung

Das Klima eines Raums wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, die die Qualität verbessern oder auch verschlechtern können. Im Einzelnen sind dies:

  • Lärm und Erschütterungen
  • Fasern
  • Feinstaub
  • Mikroorganismen (Schimmel, Keime)
  • Chemische Schadstoffe
  • Bauweise
  • Baustoffe
  • Einrichtung
  • Lüftungsverhalten
  • Nichtionisierende Strahlung (Elektrosmog)
  • Feuchtigkeitsprobleme

Gesundheitliche Beschwerden durch Innenraumbelastungen

Bei hohen Innenraumbelastungen insbesondere durch chemische Schadstoffe kann es zu einer Verschlechterung des Allgemeinbefindens oder sogar zu gesundheitlichen Gefährdungen kommen. Symptome können Atemwegsbeschwerden, Augen- und Hautreizungen, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen sein. Die Ursachen für die mit der Innenraumbelastung verbundenen Beschwerden lassen sich nur durch aufwendige Analysen der Raumluft ermitteln. Anhand der aufgefundenen Schadstoffe erfolgt die Suche nach dem Emittenten. Zuständig für die Bewertung der Innenraumluftqualität sind Baubiologen oder Umweltanalysten.

Innenraumbelastung und Baustoffe

Die in einem Gebäude oder Raum verbauten Baustoffe haben einen direkten Einfluss auf die Raumluftqualität und damit auch auf die Innenraumbelastung. Insbesondere Kleber und Dichtstoffe, aber auch Putze, Wandfarben, Verbundwerkstoffe oder Bodenbeläge können nicht unerhebliche Mengen an Schadstoffen abgeben. Einen guten Anhaltspunkt für den Schadstoffgehalt von Baustoffen geben verschiedene Gütesiegel und insbesondere der EMICODE. Baustoffe mit dem EMICODE EC1PLUS stehen für Produkte mit einer sehr geringen oder gar keiner Belastung für die Innenraumluft.

Analyse der Innenraumbelastung

Die Innenraumluft und eine vorhandene Belastung kann über verschiedene Verfahren gemessen und geprüft werden. Die Art der Messung hängt von den vermuteten Schadstoffen ab. Das Schwierige dabei: Nur Schadstoffe, nach denen auch konkret gesucht wird, können ermittelt und deren Konzentration gemessen werden. Als Verfahren kommen Analysen für gasförmige, partikelförmige und biogene Stoffe zur Anwendung.

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Innentüren

Innentüren sind nur für die Verwendung im Inneren von Gebäuden vorgesehen. Ein anderer Begriff für die Innentür ist die Zimmertür, sie trennt räumlich einen Bereich oder Raum von übrigen Rest der Wohnung oder des Hauses ab. Über den Türdrücker wird die Innentür geöffnet und geschlossen. Innentüren sind in der Regel eher zeitlos im Design und vor allem funktional ausgerichtet. Es gibt aber auch Designer-Innentüren oder Glastüren und Schiebetüren für die Raumabtrennung.

Qualitativ unterscheiden sie sich vor allem durch ihre Füllungen:

  • Karton-Wabeneinlagen
    Am preisgünstigsten sind Karton-Wabeneinlagen. Der Spezialwabenkern besitzt eine hohe Flächenbelastung und ermöglicht besonders leichte Innentüren. Leider gelten hier die Schallschutzeigenschaften als sehr gering. Diese Türen sind zwar leicht zu handhaben, verfügen jedoch über die geringste Stabilität. 

  • Röhrenspansteg
    Diese Türfüllungen bestehen aus in Streifen geschnittenen Röhrenspanplatten. Sie sind stärker belastbar und haben einen höheren Nutzungskomfort.

  • Röhrenspan
    Noch stabiler sind Innentüren mit einer Röhrenspan-Füllung. Dafür wird eine Spanplatte, die mit Röhren durchzogen ist, in das Türblatt eingefügt. Röhrenspankerne bieten guten Basisschallschutz und eine durchschnittliche Stabilität. Als Röhrenspansteg Innentüren gelten solche Modelle, die aus in Streifen geschnittenen Röhrenspanplatten bestehen. Sie sind durch ihren Aufbau sehr belastbar und bieten einen dadurch bedingt höheren Nutzungskomfort.

  • Vollspanplatte
    Besteht die Türfüllung aus einer Vollspanplatte, ist die Innentür sehr stabil und erreicht erhöhte Schalldämmwerte. Diese Art der Innentüren stehen für sehr guten Schallschutz und können auch mit einem Lichtausschnitt versehen sein. Der Vollspankern besteht aus massiven Sperrholzplatten. Diese Innentüren eignen sich gut für Bereiche mit hohen Lärmbelastungen und werden häufig als Wohnungstüren in Mehrfamilienhäusern eingesetzt.

  • Spezialfüllungen
    Je nach Anspruch an den Schall-, Brand- und Einbruchschutz lässt sich mit speziellen Füllungen fast jedes Ziel erreichen. Die verwendete Spezialeinlage wird schichtweise aufgebaut und verleimt.

Qualitätsunterschiede durch Füllungen

Jede Innentür besteht aus einem Türblatt und einer Zarge. Jedoch liegen bedingt durch die Verwendung von verschiedenen Materialien in den Füllungen der Türblätter die Qualitätsunterschiede.

  • Glatte Türen
    Diese Innentüren werden auch als Sperrtüren bezeichnet und besitzen ebenfalls einem Kern, der beidseitig mit einer Platte verkleidet ist und von einem leichten Holzrahmen umgeben ist.

  • Geprägte Türen
    Dazu gehört beispielsweise die Landhaustür. Sie enthalten eine Röhrenspanfüllung und eine Furnieroberfläche. Sie gehören zu den rustikalen Innentüren, werden aus Massivholz gefertigt und mit gefrästen Profilen aus Kiefern oder Fichtenholz stabverleimt.

  • Glastüren
    Diese besitzen nur gering ausgeprägte Schallschutzeigenschaften, sind dafür aber besonders dekorativ. Glastüren können beispielsweise mit Siebdruck oder dem Sandstrahlverfahren verschönert werden. Sie lassen viel Tageslicht in den Raum und bieten auf Wunsch gleichzeitig guten Sichtschutz.

  • Spezielle Türen
    Feuerschutztüren oder Schallschutztüren zählen bautechnisch betrachtet zwar zu den Innentüren, werden aber gesondert aufgeführt.

Innentüren sind standardisiert und das sogenannten Türblattaußenmaß nach DIN-Normen geregelt. Anwendung findet hier die DIN 68706-1 für Maueröffnungen von 62,5 bis 103,5cm Breite, 200 bis 215 cm Höhe und einem Türblattaußenmaß von 61 bis 211 cm. Nach der DIN Norm können Innentüren sowohl nach links als nach rechts betätigt werden. Das nennt man die Anschlagrichtung.

Zum Ausmessen unterschiedlichen Zimmertüren eignen sich Aufmaßblätter.

Weitere Informationen: hausbauberater.de/bauwissen/innentueren

 

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Synonyme - Innenraumtüren
Innenwände

Jedes Gebäude besteht aus einer Außenhülle (Außenwände) und aus Innenwänden. Bei den Innenwänden wird nach tragenden und nicht tragenden Innenwänden unterschieden. Mit ihnen werden Räume voneinander abgetrennt, sie sorgen aber auch für Sicht- und Schallschutz sowie die Standsicherheit eines Gebäudes. Sowohl für die massive Bauweise als auch für die sogenannte Leichtbauweise eignen lassen sich mit Innenwänden Grundrisse von Gebäuden und Räumen beeinflussen und Anforderungen hinsichtlich Brand- und Schallschutz erfüllen. Man kann in ihnen Installationsleitungen und Elektroanschlüsse und an ihnen weitere Bauelemente montieren.

Bautechnisch betrachtet gehören Innenwände, zumindest was die Trennwände ohne tragende Funktion betrifft, zum Gewerk Trockenbau oder Innenausbau. Sie können sowohl raumabschließend sein, als auch das Gegenteil, also einen Raum offen belassen. Mit entsprechenden Wandaufbauten lassen sich die Innenwände beispielsweise zu Brandschutzwänden oder Schallschutzwänden aufwerten.

Tragende Innenwände

Diese sind in der Regel gemauert, betoniert oder aus Fertigteilen gefertigt und dienen dem Abtrag von Lasten. Liegen sie zwischen einem beheizten und unbeheizten Teil des Gebäudes greift die gesetzliche Wärmeschutzverordnung. Sie besagt, dass der maximale U-Wert für die Innenwände in diesem Fall bei 0,35 W/qmK liegen darf. Entweder muss dafür das Mauerwerk entsprechend dick sein oder eine zusätzliche Wärmeschutzdämmung angebracht werden.

Nichttragende Innenwände

Diese habe keine statischen Aufgaben und dienen nur zur Raumbildung. Sie werden in der Regel im Rahmen der Rohbauarbeiten eingezogen, können aber auch im Rahmen des Innenausbaus separat errichtet werden. Im Massivhausbau werden in der Regel für die Innenwände jene Baustoffe eingesetzt, sie auch beim Außenmauerwerk Anwendung finden, allerdings in geringeren Wandtärken. Alternativ kann eine Trennwand aber auch aus Kalksandstein, Gipsfaserplatten, Gipskartonplatten, Gipsbauplatten, Verbundplatten bestehen und als Holzständer- oder Metallständerwand errichtet werden.

Siehe auch: hausbauberater.de/bauwissen/trennwaende

Zur Oberflächengestaltung können sie abhängig von der Raumnutzung mit einem Anstrich, einem Innenputz, Tapeten, Fliesen und anderen Wandbelägen verschönert werden. Für die finale Bearbeitung der Oberflächen von Innenwänden stehen je nach verwendetem Material unterschiedliche Verfahren und Techniken zur Verfügung.

 

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Synonyme - tragende Innenwand, Trennwannd, Innenwand, nichttragende Wand
Innere Oberflächentemperatur

Betrachtet man in der Baubiologie die unterschiedlichsten Oberflächen in einem Gebäude, dann fällt schnell auf, dass hier Temperaturunterschiede herrschen. So ist in der Regel die Glasscheibe eines Fensters kühler als die Wand um das Fenster herum. Ziel einer energetischen Bauweise ist diesen Temperaturunterschied zwischen Oberflächen so gering wie möglich zu halten. In der Praxis bedeutet das die Orientierung an der Raumtemperatur. Die innere Oberflächentemperatur an einer Zimmerwand wird von den Maßnahmen zur Wärmedämmung beeinflusst. Ebenso verhält es sich bei Fenster und Türen. Umso schlechter die Bauteile gedämmt sind, desto höher ist der Temperaturunterschied auf ihren Oberflächen.

Das Abstrahlen dieser kalten Luft nehmen Bewohner häufig unangenehm wahr, sie sprechen dann auch von „kalter Zugluft“. Besonders negativ wirkt sich aber dieser Unterschied in den Temperaturen auf die Heizkosten auf. Denn die kalte Luft strahlt in einen beheizten Raum, infolgedessen dieser stärker beheizt werden muss. Das führt zu einem gestiegenen Energieverbrauch und damit zu hören Heizkosten. Dem Punkt der inneren Oberflächentemperatur kommt auch in Bezug auf Feuchtigkeit besondere Aufmerksamkeit zu. Die unterschiedlichen Oberflächentemperaturen führen unter Umständen zu einem stärkeren Tau-Aufkommen an Bauteilen. Dies geht oft einher mit einem Feuchtigkeitsschaden oder zumindest einer überdurchschnittlich starken Belastung einzelner Bauelemente. Auch droht hier die Bildung von Schimmel.

In der Bauphysik berechnet man die innere Oberflächentemperatur auch als Klima-unabhängiger Bauteilkennwert. Dieser lässt sich anhand einer Formel nach Norm ISO 13788 zur Vermeidung von kritischer Oberflächenfeuchte auf Tauwasserbildung im Bauteilinneren berechnen.

Siehe auch: hausbauberater.de/fachbegriffe/oberflaechentemperatur

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Insektizide

Auch beim Hausbau muss das Thema der Insektizide betrachtet werden, denn hier geht es nicht um die Bekämpfung von Schädlingen auf dem Feld, sondern um den Einsatz und die Auswirkungen von Insektiziden für die Bewohner. Grundsätzlich beschreibt das Wort Biozid, also Insektizide, alle Stoffe außerhalb der Landwirtschaft, um schädliche Organismen zu bekämpfen. Dabei wissen Anwender häufig nicht, dass diese Stoffe auch gefährlich für die Umwelt und die eigene Gesundheit, sowie die Gesundheit der Tiere ist. Insektizide kommen auch zum Einsatz, wenn beispielsweise Ameisen, Käfer, Silberfische, Schaben oder Fliegen sowie Motten und Spinnen bekämpft werden. Doch vor allem chemische Insektizide haben im Haushalt nicht verloren, denn bereits bei ihrer Herstellung fallen vielfach schädliche oder gar giftige Produkte an. Insektizide werden in den folgenden Anwendungsformen angeboten:

  • Aerosol in Spraydosen
  • Pumpspray in Form von Flüssigkeiten
  • Elektroverdampfer
  • Stäubemittel
  • KöderStifte
  • Räucherspiralen
  • Strips und Papier

Rund 1/ 3 der Insektizide im Haushalt werden zur Mückenabwehr eingesetzt. Die Inhaltsstoffe können häufig zu Hautbeschwerden führen und Kopfschmerzen sowie Schwindel und Übelkeit auslösen. Beim längeren Gebrauch droht sogar eine Schädigung der Nervenzellen oder Schlafstörungen und Krämpfe. Beim Einsatz von synthetischen Insektiziden müssen folgende Dinge unbedingt beachtet werden:

  • Hautkontakt vermeiden
  • Nicht einatmen – Maske tragen
  • Aquarien abdecken
  • Raum danach gut lüften
  • Staub vor der Anwendung gründlich entfernen
  • Außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren
  • Nicht in Campingzelten und Wohnwagen anwenden
  • Nicht in Schlafzimmer, Kinderzimmern oder Krankenzimmern anwenden
  • Nach dem Einsatz Oberflächen mit Allzweckreiniger gründlich reinigen

Treten im Haus vermehrt Schädlinge auf, kann das auch einen Hinweis auf Bauschäden geben. So sind beispielsweise Rinden- und Staubläuse häufig ein Zeichen für Feuchtigkeits- und Schimmelschäden. Auch Ameisen können sogenannte Zeigerorganismen für Bauschäden oder Mängel sein.

Leider kommen angewendete Insektizide auch in Holz vor und gelangen damit in viele Eigenheime und Wohnungen. Eine Liste der derzeitigen Insektizide, die auch in Holzschutzmitteln vorkommen, gibt es hier: https://www.test.de/

Die Produktübersicht der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) führt eine Liste aller in Deutschland zugelassenen Insektizide.

Alternativen zu chemischen Insektiziden zeigt das Umweltbundesamt auf seiner Homepage auf.

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Inselanlage

Durch die Nutzung einer Fotovoltaik-Inselanlage können technisch betriebene Geräte größtenteils autonom mit Energie versorgt werden. Der Einsatz einer Inselanlage macht Sinn, wenn die Anbindung an das Stromnetz teuer ist oder aus diversen anderen Gründen als kompliziert erweist. So kommen sie häufig auf Booten, Wohnmobilen oder Häusern zum Einsatz, die zu weit abgelegen sind.
Diese Anlagen produzieren ihren Strom über Solarmodule. Der erzeugte Strom wird dann entweder sofort verbraucht oder auch zum späteren Verbrauch zwischengespeichert.

Um eine Fotovoltaik-Inselanlage nutzen zu können, sind einige Komponenten notwendig:

  • Solargenerator bestehend aus Solarmodulen
  • Generatoranschlusskasten
  • Wechselrichter
  • Fotovoltaik Speicher oder Akku
  • Laderegler

Wird eine Fotovoltaik-Inselanlage geplant, ist es wichtig, den täglichen Energiebedarf, den täglichen Energieertrag der Anlage pro Tag, die ortsabhängige Sonneneinstrahlung und die Batteriekapazität aufeinander abzustimmen.

  • Energieverbrauch
    Hierfür muss die Leistungsaufnahme des Gerätes in Watt mit der genutzten Betriebsdauer in Stunden multipliziert werden. Im Anschluss addiert man die Ergebnisse und erhält den ungefähren Energieverbrauch.
  • Tagesertrag der Anlage
    Um den Tagesertrag von Solarmodulen zu errechnen, kann eine Faustregel genutzt werden. Hierbei wird gesagt, dass zehn Stunden Tageslicht eine ungefähr dreistündige Maximalleistung der Solarmodule (Sommermonaten) garantieren. In den Wintermonaten ungefähr 0,8 bis zwei Stunden. Ein solarbetriebenes Modul mit einer 250 Watt-Leistung kommt somit auf ungefähr 740 Wattstunden täglich. In den Wintermonaten sind ungefähr 250 bis 500 Wattstunden am Tag möglich.
  • Batteriekapazität
    Die Batteriespeicher einer Fotovoltaik-Inselanlage sind so konzipiert, dass sie einen Stromverbrauch von etwa zwei bis drei Tagen abdecken. Geräte, die mit Solarstrom gespeist werden sollen, sollten eine hohe Energieeffizienz vorweisen.
  • Größe der Inselanlage
    Die Größe der genutzten Anlage sollte für den durchschnittlichen Tagesertrag genügen. Die unterschiedlichen Erträge der Sommer- und Wintermonate sollten hierbei beachtet werden.

Fotovoltaik-Inselanlagen bieten sich auch als Lösung bei einem Stromausfall an. Die Anlagen, die für gewöhnlich den gewonnenen Strom in das öffentliche Stromnetz einspeisen, werden nun in ein Inselsystem umgewandelt. Eine integrierte PV-Anlage schaltet innerhalb kurzer Zeit auf Ersatzstrom um und garantiert somit die Nutzung strombetriebener Geräte.

 

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Synonyme - Fotovoltaik-Inselanlage

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