Begriff Definition
Immobilienmakler

Der Verkauf einer Immobilie erfordert Sachverstand und Marktkenntnisse, doch vor allem bedarf er viel Zeit. Nicht selten ist die Suche nach einem potenziellen Käufer nervenaufreibend und daher beauftragen Immobilienbesitzer gerne einen Makler. Immobilienmakler sind die Schnittstelle zwischen Eigentümer und Kaufinteressenten und kümmern sich um die Vermarktung der Immobilien, sowie die Besichtigungen und kann die gesamte Abwicklung des Eigentümerwechsels vornehmen. Es gibt auch einige vertragliche Aspekte, die in sein Aufgabengebiet fallen. Für seine Arbeit erhält er eine Provision, auch als Courtage bezeichnet.

Zur Ausübung seiner Tätigkeit genügt in Deutschland die Anmeldung eines Gewerbes als behördliche Erlaubnis für die Vermittlung des Verkaufsabschlusses oder Nachweis der Gelegenheit zum Verkaufsabschluss von Verträgen für:

  • Grundstücke,
  • Immobilien,
  • grundstücksgleiche Rechte,
  • vermieteter Wohnraum und
  • vermieteter Gewerberaum.

Als Immobilienmakler bedarf es hierzulande keinerlei Nachweis einer fachlichen Eignung, einer beruflichen Ausbildung oder sonstigen Voraussetzungen. Lediglich die Gewerbeanmeldung ist verpflichtend. Berufsverbände wie der Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e. V. kritisieren diese Regelung seit Jahren erfolglos. Wer sich allerdings unter dem Logo dieses Fachverbandes auftreten will, muss einen sogenannten Sach- und Fachkundenachweis für Makler und Immobilienverwalter vorlegen. Außerdem fordert der Verband eine spezielle Makler-Erlaubnis nach § 34c Gewerbeordnung, die bei Vorliegen eventueller Vorstrafen wegen Kapitaldelikten und einer so wörtlich „nicht geordneten finanziellen Situation“ dem Antragsteller verweigert werden darf.

Zur erfolgreichen Vermittlung einer Immobilie wird ein Maklervertrag zwischen dem Immobilienbesitzer und dem Immobilienmakler geschlossen. Darin enthalten auch das sogenannte Provisionsversprechen, ein erfolgsabhängiges Honorar. Es ist unabhängig von dem Aufwand des Maklers und basiert auf Grundlage des § 652 BGB Entstehung des Lohnanspruchs, sowohl in mündlicher oder schriftlicher Form. Die Höhe der Provision ist nach Bundesland unterschiedlich geregelt und festgelegt und richtet sich nach dem Kaufpreis bzw. dem Mietpreis. Es gibt aber auch sogenannten Festpreismakler, bei denen das Entgelt nicht vom erfolgreichen Verkauf abhängt.

Neben der Tätigkeit für den Verkauf einer Immobilie kann der Immobilienmakler auch bei einer Vermietung tätig werden. Seit dem 01. Juni 2015 darf er allerdings nur noch nach dem sogenannten Bestellerprinzip abrechnen. Das besagt, dass derjenige, der den Makler beauftragt, ihn auch bezahlen muss. Das war in der Vergangenheit so geregelt, dass der Mieter einer Wohnung den Immobilienmakler bezahlen muss, obwohl der Vermieter der Immobilie ihn beauftragt hatte.

Hinweise zum Maklerrecht: hausbauberater.de/bauwissen/verbraucherrechte-beim-immobilienmakler

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Synonyme - Makler
Imprägnierung

Imprägnierungen im Bauwesen sind Substanzen, die nach dem Trocknen dazu dienen, eine Oberfläche vor chemischen Einflüssen, Feuchtigkeit, Verschmutzung oder der Witterung zu schützen.

Wie funktioniert eine Imprägnierung?

Bei einer Imprägnierung dringt die verwendete Substanz entweder in das Material ein (diffusionsoffene Imprägnierung) oder bildet eine undurchdringliche Schicht auf der Oberfläche. Man spricht dann auch von einer Versiegelung, wie sie zum Beispiel für Parkettböden angewendet wird. Insbesondere Holz kann durch Tauchen, Spritzen oder im Kesseldruckverfahren imprägniert werden.

Die Kesseldruckimprägnierung

Bei der Kesseldruckimprägnierung wird Holz in einem Kessel unter Vakuum gesetzt, um ihm die Luft zu entziehen, anschließend wird der Kessel und damit das enthaltene Holz mit dem gewählten Imprägniermittel geflutet und unter Druck gesetzt. Dieses Verfahren sorgt für eine hohe Eindringtiefe der Imprägnierung.

Was wird imprägniert?

Baustoffe werden im Innen- und Außenbereich imprägniert, um die Wasseraufnahme zu verringern, vor Verschmutzung zu schützen, die Oberfläche zu verfestigen, die Abnutzung zu reduzieren oder die Saugfähigkeit zu verringern. Imprägniert werden zum Beispiel Holzbauteile im Außenbereich zum Schutz vor der Witterung. Im Innenbereich sorgt die Imprägnierung von Holzfußböden dafür, dass die Oberflächen feuchte- und schmutzunempfindlicher werden. Weiterhin werden Beton-, Putz- oder Steinflächen imprägniert.

Imprägnierungen und Gesundheitsgefahren

Viele Imprägnierungen enthalten Lösemittel und Fungizide, dies betrifft insbesondere die Produkte zur Imprägnierung von Holz. Viele früher verwendete Holzschutzmittel enthalten PCP, Lindan oder DDT und sind mittlerweile aufgrund der gesundheitlichen Schäden, die sie verursachen, verboten. Zur Versiegelung von Naturstein werden häufig stark lösemittelhaltige Produkte eingesetzt, alternativ kommt auch eine Polyesterbeschichtung in Frage. Die Basis der Imprägnierungen basieren meist auf Alkoxysilanen, Alkoxysiloxanen oder organische Flourverbindungen. Gerade im Innenbereich muss eine Imprägnierung möglichst schadstoffarm sein, um eine Ausgasung von schädlichen Substanzen in der Raumluft weitgehend zu verhindern. Geeignet sind dazu zum Beispiel wasserbasierte Produkte oder Steinimprägnierungen auf Pflanzenöl-Basis.

 

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Industriebauten

Als Industriebauten werden Gebäude bezeichnet, die in der Industrie für die Produktion und Montage, für die Prozessierung von Werkstoffen oder auch als Lagerhallen genutzt werden. Hochöfen, Fördertürme oder Hafenanlagen gehören ebenfalls zu diesem Gebäudetyp sowie die zugehörigen Büro- und Verwaltungsgebäude. Sie sind meist groß und vorwiegend nach funktionalen Gesichtspunkten geplant.

Industriebauten als Sonderbauten

Industriebauten gehören laut § 51 Musterbauordnung zu den Sonderbauten mit besonderen Eigenschaften bezüglich ihrer Art, Höhe, Größe und Nutzung. Für diese Bauten gelten spezielle Vorschriften zum Beispiel bezüglich des Brandschutzes, der für Industriedächer in der DIN 18234 geregelt ist. Eine weitere gesetzliche Grundlage bildet die Industriebaurichtlinie (IndBauRL), die ebenfalls brandschutztechnische Anforderungen für Industriebauten festlegt.

Die Planung von Industriebauten

Industriebauten sind komplexe Bauwerke mit hohem Planungsaufwand. Denn nicht nur das Gebäude selbst muss sorgfältig geplant werden, auch die Einrichtungen technischer Anlagen gehört dazu, Sicherungs- und Brandschutzanforderungen müssen erfüllt sein. Ein erhöhter Aufwand besteht auch hinsichtlich der Genehmigung. Zum Bauantrag gehören zahlreiche Genehmigungen und Nachweise dazu, Umweltauflagen müssen erfüllt werden. Dies erfordert spezialisierte Planer und Architekten, Fachplaner und Gutachter, die Hand in Hand das Gebäude entwickeln.

Berühmte Industriebauten

Seit Beginn der Industrialisierung im 18. Jahrhundert stellen Industriebauten einen markanten Anteil in der deutschen Gebäudelandschaft dar. Die Gestaltung ändert sich je nach vorherrschender Architektur, teilweise wurden dort erste Ansätze moderner Architektur der jeweiligen Zeit umgesetzt. Berühmte Beispiele der deutschen Industriearchitektur sind zum Beispiel der Hamburger Hafen, die AEG-Turbinenfabrik in Berlin-Moabit oder das Fagus-Werk in Alfeld. Diese Bauwerke sind seit 2011 Teil des Weltkulturerbes. Ebenfalls auf der Liste der Industriedenkmäler stehen zum Beispiel die Völklinger Hütte oder die Zeche Zollverein.

 

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Infraleichtbeton

Infraleichtbeton (ILC) ist ein Beton mit besonders geringer Dichte und dadurch für die Herstellung von wärmedämmenden tragenden Bauteilen, zum Beispiel Außenwänden, geeignet. Mit dem Baustoff ist die Herstellung monolithischer Wände ohne Anschlussfugen und komplizierte Details möglich. Dadurch ist Infraleichtbeton für die nachhaltige und einfache Bauweise geeignet.

Woraus besteht Infraleichtbeton?

Infraleichtbeton ist ein leichter, gefügedichter Beton mit einem Zementanteil von etwa 250 kg/ m³. Im Vergleich dazu werden für C30/ 37 Beton etwa 400 Liter Zement pro m³ benötigt. Für Infraleichtbeton wird klinkereffizienter Zement (CEM III B) verwendet, der für eine schnelle Carbonatisierung und damit für geringere CO2-Emissionen sorgt. Infraleichtbeton eignet sich außerdem für die Verwendung recycelter Zuschlagstoffe wie zum Beispiel Blähglas aus Altglas. Mögliche und häufig verwendete Zuschläge sind außerdem Blähton oder Bims mit einer Gesteinskörnung von weniger als 600 kg/ m³.

Eigenschaften von Infraleichtbeton

Infraleichtbeton bringt verschiedene positive Eigenschaften mit, die für eine gute Ökobilanz und Nachhaltigkeit sorgen. Dies sind vorwiegend:

  • Geringe Wärmeleitfähigkeit bei moderaten Wandstärken
  • Geeignet für mäßig druckbelastete Wände
  • Kombination mit Normalbeton möglich
  • Oberfläche für Sichtbeton geeignet
  • Einbau als Transportbeton
  • Nicht genormtes Sonderprodukt mit wechselnder Verfügbarkeit

Bei sortenreiner Trennung kann Infraleichtbeton vollständig recycelt werden. Der Rückbau erfolgt vorzugsweise durch Sägen für geringe Materialverluste. Der ILC wird in Brechern zu Gesteinskörnungen verarbeitet und kann anschließend wiederum als Zusatz für Leichtbeton oder als Trockenschüttung und Ausgleichsschicht verwendet werden.

Die Ökobilanz von Infraleichtbeton

Aus der Möglichkeit, monolithische Bauteile ohne zusätzliche Wärmedämmung und Putzschichten herzustellen, ergibt sich für Infraleichtbeton eine positive und nachhaltige Ökobilanz. Weitere positive Effekte ergeben sich aus der Fähigkeit zur Wärmespeicherung und dem guten sommerlichen Wärmeschutz. Die Ökobilanz von Beton ergibt sich vorwiegend aus der Art und Menge des verwendeten Zements. Durch die Anwendung klinkereffizienter Zemente und ungiftiger sowie recycelter Zusatzstoffe wird die Umweltbelastung zusätzlich reduziert.

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Synonyme - ILC
Infrarot

Die Infrarotstrahlung (IR-Strahlung) oder auch Wärmestrahlung macht etwa 50 % der Sonnenstrahlung aus, die durch die Atmosphäre auf die Erdoberfläche trifft. Der Infrarot-Strahlungsanteil ist dafür verantwortlich, dass wir die Sonnenstrahlen als Wärme auf unserer Haut empfinden. Die auftreffende Strahlung erwärmt vorwiegend Körper und nur in geringem Maße die Umgebungsluft, dieser Effekt wird zum Beispiel auch bei der Infrarotheizung genutzt.

Wie arbeitet Infrarotstrahlung?

Infrarotstrahlung gehört zu den elektromagnetischen Strahlungen, anders als beim Licht liegt die Wellenlänge im für uns Menschen nicht sichtbaren Bereich. Die auf einen Körper auftreffende Infrarotstrahlung bringt die Moleküle des Körpers zum Schwingen. Der so erwärmte Körper gibt wiederum Strahlungswärme ab und heizt die Raumluft indirekt mit.

Vorteile der Infrarotstrahlung in der Heizungstechnik

Wird Infrarot zum Beheizen von Räumen genutzt, kommen gleich mehrere Vorteile dieser Strahlungsart zum Tragen:

  • Anders als Konvektionswärme erwärmt die Infrarotstrahlung den menschlichen Körper, bzw. andere feste Stoffe und nur in geringem Maß die Raumluft selbst.
  • Dieser Effekt sorgt gleichzeitig für ein höheres Wärmeempfinden bei messbar geringerer Raumtemperatur (1 bis 2 Grad Celsius).
  • Die direkte Erwärmung reduziert Wärmeverluste und liefert in kurzer Zeit angenehme Wärme.

Einen entscheidenden Nachteil bringt eine Infrarotheizung jedoch mit sich: Für den Betrieb ist teurer elektrischer Strom notwendig. Durch den geringeren Energieverbrauch hochwertiger Gerät im Vergleich zu einer Gasheizung mit gleicher Leistung spart man zwar Energie, die Kosten sind aufgrund der ständig steigenden Strompreise jedoch annähernd die gleichen.

Infrarot-Heizstrahler für schnelle Wärme

Auch wenn eine komplette Infrarotheizung für ein Wohnhaus oder eine Wohnung womöglich nicht umsetzbar ist, eignen sich Infrarotstrahler überall dort, wo schnelle Wärme gebraucht wird. Gerne eingesetzt werden die Strahler als Terrassenheizung, fürs Badezimmer oder auch für Ferienwohnungen und Wochenendhäuser, in denen es darauf ankommt, dass in kurzer Zeit und mit vergleichsweise wenig Aufwand Wärme erzeugt wird.

 

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Synonyme - Infrarotstrahlung
Infrarotheizung

Sinnvoll eingesetzt kann diese Elektroheizung fast die Hälfte der Energiekosten einer vergleichbaren konventionellen Heizung einsparen. Es sind vor allem die minimalen Vorwärmzeiten und die angenehme Tiefenwärme die Verbraucher von der Infrarotheizung überzeugen. Im Gegensatz zur herkömmlichen Heizkörpern erzeugt die energiesparende Heizung eine angenehme Wärme, die bis in tiefere Hautschichten reicht. Die elektromagnetischen Wellen werden auch als Infrarotstrahlen bezeichnet und sind nicht mit dem bloßen Auge erkennbar.

Ein Funkthermostat übernimmt in der Regel die Steuerung der idealerweise temporär eingesetzten Heizung. Ähnlich den Sonnenstrahlen erwärmt die Infrarotheizung Objekte im Raum und verbreitet die Wärme ähnlich wie ein Kachelofen. Die Wärmestrahlung nimmt nur Einfluss auf Objekte, Personen und Tiere, nicht jedoch auf die Luft. Dadurch wird bei der Erwärmung auch kein Staub aufgewirbelt, was bei der Verwendung der üblichen Heizsysteme zu Allergien der Bewohner oder der Verstärkung von allergischen Symptomen führen kann.

Infrarotheizungen werden auch als Strahlungsheizungen oder Wärmewellenheizungen bezeichnet. Häufig finden sie sich als Deckenheizung oder Wandheizungen in Bädern, in Wohnmobilen oder in Garagen. Auch der Wintergarten, eine temporär genutzte Outdoor-Küche, das Gartenhaus oder eine kleine Halle lassen sich schnell, effektiv und energiesparend aufheizen. Bei gut gedämmten Wohnräumen, die nicht ganzjährig beheizt werden müssen, finden sich weitere Anwendungsgebiete dieser Heizung. Es gibt sie im Handel als Deckenheizung, Wandheizung, Standheizung oder mobiles Gerät.

Die Anschaffungskosten sind deutlich geringer als bei einer konventionellen Heizung und je nach Energiestandard des Gebäudes sind die Energiekosten ebenfalls niedriger. Eine Wärmewellenheizung wandelt fast die gesamte elektrische Energie in Wärme um und ist damit ausgesprochen effizient. Die Nachteile: Sie benötigt eine Stromversorgung in der Nähe und arbeitet nur kostengünstig, wenn der Dämmstandard des Gebäudes überdurchschnittlich gut ist. Für die dauerhafte Beheizung ist sie in den meisten Fällen aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu empfehlen und auch der Einsatz in Altbauten lohnt wegen der anfallenden Stromkosten nicht.

Ausführlich behandelten wir die Thematik hier: www.hausbauberater.de/heiztechnik/infrarotheizung.

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Synonyme - Wärmewellenheizung, Strahlungsheizung
Infrarotkabinen

Die Infrarotkabine oder auch Infratotsauna wird im Wellnessbereich als Alternative zur klassischen Sauna eingesetzt. Die Wärme wird durch Infrarotstrahlung erreicht, die als optische Strahlung nicht die Luft erwärmt, sondern die Atome und Moleküle von festen Gegenständen in Schwingung bringt. Auf der Haut wird die IR-Strahlung als Wärme wahrgenommen und findet unter anderem Einsatz für die Raumheizung sowie für medizinische und therapeutische Anwendungen.

Aufbau der Infrarotkabine

Infrarotkabinen sind als Bausatz erhältlich und können in Eigenleistung aufgestellt werden. Sie bestehen aus einer Einhausung aus Holz. Im Inneren der Kabine befinden sich mehrere Sitz- oder Liegegelegenheiten. Für die Erzeugung der Wärmestrahlung kommen spezielle Infrarotstrahler zum Einsatz, die sich hinsichtlich der Eindringtiefe der Strahlung in die Haut unterscheiden. Am effektivsten wirken Vollspektrumstrahler mit einer Eindringtiefe bis 5 mm. In Vollspektrumstrahlern sind alle Arten der Infrarotstrahlung kombiniert, sie werden häufig auch als ABC-Strahler bezeichnet. Weitere Infrarotstrahler sind Keramikstrahler oder Karbon-Wärmeplatten. Für den Betrieb ist eine 230 Volt Steckdose mit Absicherung erforderlich. Für den Anschluss ist kein Elektriker erforderlich.

Die Vorteile von Infrarotkabinen

Da die verwendete IR-Strahlung von innen wirkt, wird  sie von vielen Menschen als angenehm und wenig belastend (zum Beispiel für den Kreislauf) empfunden. Der Strahlung werden nicht nur entspannende, sondern auch heilsame Effekte zugeschrieben. Neben der guten Verträglichkeit ist eine Infrarotkabine deutlich unaufwendiger zu installieren als eine Sauna und nehmen weniger Platz ein. Um die Kabine in Betrieb zu nehmen, ist lediglich eine haushaltsübliche Steckdose für die Stromversorgung erforderlich. Die Aufstellung ist nahezu überall möglich, da sie mit moderater Wärme und ohne die Entstehung von Wasserdampf arbeitet. So sind weder Brandschutz noch Feuchteschäden ein Thema. Schließlich punkten Infrarotkabinen auch durch ihren Stromverbrauch. Die Durchschnittswerte bewegen sich zwischen 1,5 bis 7,5 Kilowattstunden, je nach Größe und Modell.

 

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Infrarottrocknung

Bei der Trocknung von Gebäuden kommt die Strahlungswärme im Infrarotbereich zum Einsatz. Die sogenannte Infrarottrocknung kann Feuchtigkeit in Bauteilen verdampfen lassen. Die geschieht unter dem Einsatz von Energie, die den Verdunstungsprozess beschleunigt. Warme Luft kann grundsätzlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, können Infrarotplatten in Kombination mit Ventilatoren auf der Baustelle oder im Gebäude eingesetzt werden. Der Ventilator tauscht die feuchte Luft durch trockene Luft aus und unterstützt eine gute Luftzirkulation. Dies wird auch als Feuchteabgabe bezeichnet.

Infrarotplatten eignen sich hervorragend für Feuchteschäden an Wänden, denn sie lassen sich einfach vor das feuchte Bauteil aufstellen oder mit Montageklammern daran befestigen. Während Heizlüfter und Kondenstrockner, die herkömmliche Methode zur Bautrocknung, in vielen Fällen lediglich die Umgebungsluft erwärmen und trocknen, kann die Infrarottrocknung durch beschleunigte Trocknungsdauer überzeugen. Das macht den Raum schnell wieder bewohnbar. Außerdem profitieren Bewohner von einem Trocknungssystem, dass ohne Staubbelastung oder Lärm auskommt. Die zielgerichtete Abgabe von Tiefenwärme führt in den meisten Fällen dazu, dass Schimmelsporen an der Oberfläche der feuchten Bauteile ebenfalls abgetötet werden.

Infrarotplatten sind bei der Bautrocknung rund doppelt so schnell wie herkömmliche Verfahren mit einem Entfeuchter. Sie sind ideal bei der Trocknung von nassen Fußböden oder Wänden nach beispielsweise einem Rohrbruch oder Wassereinbrüchen. Insbesondere Kellerwände zeigen sich häufig durch Feuchteschäden betroffen. Experten empfehlen für die Trocknung eine Intervallnutzung der Geräte. So hat das Wasser in dem feuchten Bauteil genug Zeit zum Verdampfen. Zu vermeiden gilt allerdings eine zu trockene Wand (Boden), denn eine gewisse Grundfeuchte schützt die Bausubstanz vor Schäden.

 

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Infrarotverfahren

Ein anderer Begriff für das Infrarotverfahren lautet thermischer Holzschutz und damit ist schnell klar, dass es sich hierbei um das Thema Holz handelt. Im Konkreten beschreibt das technische Verfahren eine geeignete Methode, um gezielt und gleichzeitig schonend Mauerwerk, Baustoffkombinationen, aber vor allem Traufbereiche, Fachwerk und Balken von Holzschädlingen zu befreien. Dabei gilt das Augenmerk meist auf dem gefürchteten Echten Hausschwamm, denn er gilt als einer der gefährlichsten Gebäudezerstörer. Da durch ihn leicht die Statik eines Gebäudes in Mitleidenschaft gezogen wird, ist schnelles und vor allem effektives Handel notwendig.

Das befallene Bauteil muss zunächst vollständig abgeschottet werden, nur so kann die vollständige Abtötung der Pilzfäden, der sogenannten Myzellen, garantiert werden. Über ein gebläseunterstütztes Heizgerät wird nun die Mindesttemperatur von 55 Grad Celsius über eine Dauer von drei bis vier Stunden erreicht und gehalten. Messpunkte kontrollieren die vorliegende Temperatur konstant, denn nur so kann die restlose Abtötung des Hausschwamms gewährleistet werden.

Das Infrarotverfahren ist geeignet zur Beseitigung von zahlreichen holzzerstörenden Pilzen und Insekten und wird vorwiegend bei massiven Wänden, Decken und Böden ausgewählt. Die Infrarotstrahlung erzeugt das Schwingen von Molekülen und erwärmt innerhalb kurzer Zeit auf die nötigen Temperaturen. Es lässt sich außerdem auf eng abgegrenzte Flächen und Objekte anwenden. Die Erwärmung des Baustoffes erzeugt Duftstoffe, da die holzeigenen, ätherischen Öle verdampfen. Durch diesen Effekt verlieren Insekten die Orientierung und verschwinden aus dem befallenen Areal. Beim Holzwurm erzeugt der thermische Holzschutz die Zerstörung des Eiweißes im Zellkern des Holzes und damit gerät dieses in Stocken, ähnlich einem gekochten Ei. So ist das begehrte Eiweiß für den Holzwurm ungenießbar. Zur Bekämpfung des Echten Hausschwamms wird das Verfahren nur bedingt empfohlen und meistens nur zur Ergänzung eines anderen thermischen Verfahrens in Erwägung gezogen.

 

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Synonyme - Thermischer Holzschutz, Thermische Dekontamination, Heißluftverfahren
Injektionsverfahren (Beton)

Injektionsverfahren werden zur Behebung von Bauschäden wie Rissen im Beton verwendet. Durch den Verschluss der Risse wird die Gebrauchstauglichkeit des Bauteils wiederhergestellt. Man unterscheidet zwischen abdichtenden und kraftschlüssigen Injektionen.

Wie funktioniert das Injektionsverfahren?

Das Injektionsverfahren zum Verschließen von Rissen in Betonbauteilen erfolgt über das Einspritzen von geeigneten Substanzen in den Riss und erfüllt mindestens eine von drei Aufgaben:

  • Optische Aufbesserung
  • Abdichtung gegen von außen eindringendes Wasser
  • Kraftschlüssige Verbindung zur Wiederherstellung der zuverlässigen Kraftübertragung

Zum Eindringen der Verschlussmasse in den Riss wird dieser V-förmig geöffnet und gereinigt. Anschließend werden wechselseitig Löcher in Richtung des Risses winklig gebohrt. Diese dienen der Montage der Injektionspacker über der Riss von unten her mit einer Injektionspumpe vollständig mit Harz gefüllt wird. Um ein Herausfließen des Injektionsmaterials aus dem Riss zu verhindern, wird dieser an der Oberfläche verschlossen.

Abdichtungsinjektion

Beim Injektionsverfahren zur Abdichtung von Rissen kommen zweikomponentiges Polyurethan-Harz oder Acrylat zur Anwendung. Das Material wird in die Risse gepresst und bleibt auch nach der Aushärtung elastisch. So können Materialverformungen im Bauteil aufgenommen und ausgeglichen werden. Abdichtungsinjektionen mit schaumbildenden Injektionsharzen wie Polyurethanschaum werden als Wasserstopper bei stärkerem Wasserdruck auf das Bauteil als Vorabdichtung eingesetzt. Erst dann ist eine endgültige Abdichtung möglich und auch erforderlich. Da die großen Poren im Schaum durch ständige Feuchtigkeit zerstört wird, muss eine zusätzliche Abdichtung mit Harz erfolgen.

Kraftschlüssige Injektionen

Für den Anwendungsfall der gefährdeten Standfestigkeit werden die entsprechenden Risse mit Epoxidharzen eingesetzt und die Fähigkeit zur Lastabtragung wiederhergestellt. Mögliche Anwendungsfälle sind Risse in der Fahrbahnplatte von Brücken, in tragenden Stützen oder in Tunneln. Entscheidend hierbei ist die vollständige Füllung mit Harz über den gesamten Querschnitt.

Je nach Anbieter variieren die angewandten Verfahren wie auch die verwendeten Injektionsmittel im Detail, der grundsätzliche Aufbau bleibt jedoch in der Regel gleich. Das Injektionsverfahren kommt weiterhin im Mauerwerksbau für verschiedene Abdichtungsaufgaben zur Anwendung.

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