Begriff Definition
Hortenkachel

Die Hortenkachel wurde nach ihrem ersten Einsatz als Fassadenverkleidung, dem Kaufhaus Horten, benannt. Anfänglich wurde diese spezielle Kachel aus Keramik hergestellt, später kamen Produkte aus Aluminium zum Einsatz. Die mit der Hortenkachel realisierten Fassaden wurden bis Ende der 1970er Jahre verwendet. Entwickelt wurde die Kachel vom deutschen Architekten Helmut Rhode.

Grundmaße und Form

Die Hortenkachel besitzt ein Grundmaß von 50 x 50 cm und eine Tiefe zwischen 15 und 20 cm. In der Form entspricht sie einem stilisierten „H“. In der Gesamtheit entsteht der Eindruck einer ornamentalen oder Wabenfassade, die charakteristisch für die in den 1960er und 70er Jahren errichteten Gebäude für Hortenkaufhäuser ist und somit einen wichtigen Aspekt der Corporate Identity des Unternehmens darstellte.

Kritik an der Hortenkachel

Im Laufe der Zeit wehrten sich die Städte, in denen die Gebäude mit dieser Fassadenform realisiert werden sollten, zunehmend gegen die Gestaltung. Grund dafür war der gewollt fremdartige Eindruck, der weder auf den städtebaulichen Kontext noch auf die innere Gliederung und den Maßstab der Gebäude einging. Auf der anderen Seite war die Hortenkachel ausgesprochen beliebt, da sie sich flexibel an alle Gebäudeformen und -größen anpassen ließ und durch die fehlende Fassadengliederung auch Um- und Anbauten problemlos möglich waren.

 

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Hüllfläche

Als Hüllfläche bezeichnet man das komplett beheizte Gebäudevolumen eines Hauses. Sie bildet dabei die Grenze zwischen einem beheizten Innenraum und nicht beheizten Räumen sowie dem Erdreich. Die Hüllfläche besteht normalerweise aus den Außenwänden eines Hauses; mit inbegriffen sind Fenster, Türen, Decken und Dach. Diese Gebäudeteile sollten eine sehr gute Dämmung vorweisen können, um ein Ausdringen der Wärme zu verhindern.

Die Berechnung der Hüllfläche wird trotz der Zurückziehung durch das Deutsche Institut der Normung, immer noch nach der DIN EN 13829 Norm durchgeführt. Hierbei werden die Gesamtfläche aller Böden, Wände und Decken, die das zu messende Volumen umschließen, gemessen. Wände und Böden, die sich unterhalb des Erdniveaus befinden, müssen ebenfalls in die Berechnung der Hüllfläche eines Gebäudes mit einfließen. Sollen nur einzelne Gebäudeteile gemessen werden, gehören auch Böden, Decken und Wände von angrenzenden Gebäudeteilen zur Hüllfläche dazu.

WICHTIG:
Die Hüllfläche nach DIN EN 13829 ist jedoch nicht zu verwechseln mit der Wärmeübertragenden Umfassungsfläche, auf die sich die Energieeinsparverordnung (EnEV) beruft. Um diese zu berechnen, müssen die Außenmaße berechnet werden. Deshalb ist es von großer Wichtigkeit, dass sogenannte Messdienstleister die Angaben, die vom Auftraggeber angegeben wurden, unbedingt nochmals geprüft werden.

 

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Hüllflächentemperierung

Von der Hüllflächentemperierung spricht man, wenn die Innenseiten einer Außenwand durch eine Flächenheizung wie Wand- oder Sockelleistenheizung erwärmt werden. Im Unterschied zur Konvektionswärme durch Heizkörper, bei denen warme Luft im Raum verwirbelt wird, speichert bei der Hüllflächentemperierung die Wand Wärmeenergie und gibt sie als Strahlungswärme an die Raumluft ab.

Voraussetzungen und Heizsysteme

Die wichtigste bauliche Voraussetzung für die Hüllflächentemperierung ist eine gut gedämmte Außenwand, durch die Wärme nicht nach draußen entweichen kann. Grundsätzlich ist die Hüllflächentemperierung dann auch bei Außenwänden in Holzständerbauweise mit entsprechender Speicherebene möglich. Das klassische Heizungssystem für eine Hüllflächentemperierung ist die Wandheizung. Dabei werden Heizschlangen unter Putz oder in Trockenbauplatten verlegt, die über das enthaltene Wärmemedium die Wand erwärmen. Grundlage des Wirkprinzips ist die große Abstrahlungsfläche. Strahlungsheizungen arbeiten durch ihre Funktionsweise mit niedrigen Vorlauftemperaturen energiesparender als konventionelle Konvektionsheizungen, da bei gleichem Wärmeempfinden eine geringere Temperatur erforderlich ist. Eine weitere Form der Wandheizung ist die Sockelleistenheizung. Über Heizelemente im Bereich des Wandsockels steigt warme Luft entlang der Wand nach oben und heizt diese auf. Der Begriff Hüllflächentemperierung wird nicht immer trennscharf verwendet. So werden häufig auch Flächenheizsysteme wie Infrarot- oder Elektrosysteme im Zusammenhang mit diesem Begriff genannt.

Vorteile der Hüllflächentemperierung

Durch die Wärme aus der Wand werden viele Nachteile klassischer Heizkörper beseitigt. Insbesondere Konvektion und Staubumwälzung, die für staubige, trockene Luft und Atemwegsreizungen führen kann, kommen bei dieser Heizart gar nicht oder nur sehr schwach vor. Dadurch, dass die Wände während der Heizsaison permanent erwärmt werden, bleibt die Bausubstanz trocken und es kann sich kein Kondensat absetzen. Dies wiederum bildet eine ausgezeichnete Maßnahme gegen Schimmelbefall. Die Hüllflächentemperierung macht Heizkörper überflüssig, so entsteht zusätzliche Stellfläche. Der Wartungsaufwand ist gering, der Einbau ist auch nachträglich möglich, wenn die Außenwände die entsprechenden Voraussetzungen mitbringen, bzw. diese während der Sanierung geschaffen werden können.

 

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Hüttensteine

Hüttensteine sind künstlich hergestellte Steine, die nicht gebrannt werden und aus Recyclingbaustoffen bestehen. Eingesetzt werden granulierter Hüttensand, Kalk, Schlackenmehl oder auch Zement und Wasser. Diese Stoffe werden miteinander vermischt und anschließend unter hohem Druck in Form gepresst. Zum Abschluss werden die entstandenen Steinrohlinge an der Luft, unter Dampf oder auch unter kohlensäurehaltigen Abgasen getrocknet.

Dabei wird zwischen verschiedenen Arten der Ausführung unterschieden:

  • Hüttensteine HSV
  • Hüttenlochsteine HSL
  • Hüttenhohlblocksteine HHbI

Hüttensteine bieten vielseitige Verwendungsmöglichkeiten. Dadurch, dass sie eine hohe Druckfestigkeit sowie eine gute Schallisolierung und eine kaum auftretende Rissgefahr aufweisen, sind sie bei der Verbauung von tragenden als auch nicht tragenden Außen- und Innenwänden einsetzbar. Ihre hohe Feuerbeständigkeit und eine sehr gute Maßfähigkeit machen sie zu einem guten Baustoff. Auch Minustemperaturen können ihnen nichts anhaben, da sie eine gute Frostbeständigkeit aufweisen.

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Hybridhaus

Mit dem Wortteil „Hybrid“ verbinden die meisten Menschen zunächst Hybridfahrzeuge, die in der Antriebskombination aus einem Verbrennungsmotor und einem Stromspeicher bekannt sind. Der Begriff des Hybridhauses ist dagegen kaum bekannt. Doch das technische Grundprinzip, dass im Sinne der Bedeutung von „Hybrid“ (= zusammengesetzt aus Verschiedenartigem) für Fahrzeuge gilt, wird auch bei einem Hybridhaus angewendet: Das Ziel ist eine völlig autarke und nachhaltige Energie- und Warmwasserversorgung der Hausbewohner, die durch eine Kombination aus mindestens zwei Technologien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien erreicht wird. Dabei werden auch CO2-Emissionen völlig vermieden, was neben der Ressourcenschonung dem Klimaschutz zugutekommt.

Was man unter einem Hybridhaus versteht

Der Begriff „Hybridhaus“ ist nicht geschützt oder konkret definiert, sodass damit auch keine bestimmte Güte oder ein klarer und verbindlicher Anforderungskatalog an ein solches Gebäude verknüpft werden können. Zahlreiche Baufirmen bezeichnen bereits sämtliche Effizienzhausstufen, die von der KfW gefördert werden, als Hybridhaus, weil mit zwei nachhaltigen Energiegewinnungsprinzipien (z. B. Photovoltaik und Erdwärme) Energie für die Raumheizung und Warmwasserbereitung erzeugt wird.

Innovative Baufirmen sind hier jedoch schon deutlich weiter:

Sie sehen das Haus nicht nur als Energiespar- oder –gewinnungsmöglichkeit, sondern beschäftigen sich mit dem gesamten Lebenszyklus des Gebäudes und dessen Nachhaltigkeit. So beginnt bereits die Auswahl der Baustoffe damit, ausschließlich regenerative Materialien zu verwenden, die zugunsten eines kurzen Transportweges möglichst regional hergestellt wurden. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass sich unter den klassischen Fertighausherstellern, die Häuser mittels im Werk vorproduzierten Holzständerkonstruktionen erstellen, kaum eine Firma findet, die Hybridhäuser auf einem erhöhten Anforderungsniveau herstellt. Wer ganz sicher gehen will, dass sein Haus aus nachhaltig hergestellten Baumaterialien gebaut wurde, kann sich auf das Siegel der „Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB)“ verlassen. Die Möglichkeiten, ein Eigenheim ohne Energie- und Heizkosten zu bauen, ähneln stark denen beim Bau eines Effizienzhauses. Beim Einsatz von zwei oder mehr regenerativen Energiequellen ist jedoch nicht verbindlich von ganz bestimmten Methoden auszugehen. Die Möglichkeiten, nachhaltig mit erneuerbaren Energien umzugehen, richten sich häufig nach den individuellen Voraussetzungen.

Um dies zu verdeutlichen, sollen hier die bekanntesten Möglichkeiten zur Gewinnung von regenerativer Energie beim Hausbau erläutert werden:

Solaranlagen

Mithilfe einer Photovoltaikanlage Strom oder mit einer Solarthermieanlage Warmwasser zu gewinnen und die Heizungsanlage zu unterstützen, ist nahezu Jedem, der sich mit den Themen Hausbau oder Energie beschäftigt, geläufig. Die mit einer Photovoltaikanlage erzeugte überschüssige Energie kann außerdem gegen Entgelt in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. In beiden Fällen ist es üblich, die Solarzellen auf dem Hausdach zu installieren, am günstigsten ist dabei eine südliche Dachausrichtung. Die Effizienz einer solchen Anlage kann jedoch Verschattungen deutlich beeinträchtigt werden:

  • Verschattungen durch Bäume
    Oft stehen Bäume so ungünstig, dass sie für eine stundenlange Verschattung des Daches sorgen. In dieser Zeit erzeugen Solaranlagen keine Energie, sodass auf andere Möglichkeiten der Wärmeerzeugung zurückgegriffen werden muss. Da durch Photovoltaik kein Strom erzeugt werden kann, muss dieser aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen werden. Die Bilanz fällt hier für den Hauseigentümer noch schlechter aus, da auch kein selbst erzeugter Strom ins öffentliche Netz eingespeist werden kann. Ob ein Baum jedoch gefällt werden kann, hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab: Wenn nicht bereits eine kommunale Baumschutzsatzung die Fällung erschwert oder verhindert, wird es bei einem Baum, der auf dem Nachbargrundstück steht, ungleich schwieriger, eine Fällerlaubnis zu erhalten. Diese Fragen müssen also bereits in der Planungsphase bedacht werden.

  • Verschattungen durch Gebäude
    In Baugebieten, die vollständig nach Energiesparkriterien konzipiert werden ist es mittlerweile üblich, den Standort jedes einzelnen Hauses unter dem Gesichtspunkt der Verschattung durch Nachbarhäuser zu vermessen. Bei einem einzeln gebauten Haus kann das übersehen werden. Dieser Fehler ist jedoch nicht revidierbar, wenn das Eigenheim fertig ist und führt über die gesamte Lebensdauer des Gebäudes zu finanziellen Einbußen.

Wärmepumpen

Wärmepumpen aller Art arbeiten nach einem festen Prinzip: Sie entziehen einem Wärmeträger seine Wärme und geben sie als Heizenergie an das Gebäude weiter. Diese entzogene Umweltwärme wird innerhalb der Wärmepumpen-Anlage mithilfe von zwei Wärmetauschern in einem geschlossenen Kreislauf auf ein höheres Temperaturniveau „gepumpt“, was dieser Form der Energiegewinnung ihren Namen gab. Als Wärmeträger kommen üblicherweise das Erdreich, das Grundwasser oder die Umgebungsluft in Betracht. Die effizienteste und am weitesten verbreitete Variante ist die Erdwärmepumpe.

Kontrollierte Be- und Entlüftung inkl. Wärmetauscher

Da energiesparende Häuser luftdicht gebaut sind und im Gegensatz zu Altbauten kein Luftaustausch durch Mauerritzen oder nicht völlig schließende Fenster stattfindet, muss der Luftaustausch mit einer Lüftungsanlage hergestellt werden. In energieeffiziente Neubauten werden deshalb üblicherweise zentrale Lüftungsanlagen eingebaut. Mit einem Ventilator wird die Luft aus den Feuchträumen entzogen, die Außenluft wird mit einem zweiten Ventilator über Belüftungskanäle in alle anderen Wohnräume geleitet. Die Frisch- und auch die Abluft passieren jeweils einen Wärmetauscher. Anlagen dieser Bauart sind mit einem Wirkungsgrad von bis zu 95 % deutlich effektiver als Abluft- oder dezentrale Anlagen. Lesen Sie auch unsere Informationen zum Thema Be- und Entlüftung.

Fernwärme

Fernwärme kann für die Versorgung eines Hybridhauses nur begrenzt als Energiequelle angesehen werden, wenn der Anspruch an die Nachhaltigkeit sowie das Kriterium der erneuerbaren Energie eingehalten werden soll. Sie wird derzeit überwiegend durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen sowie Atomkraft bereitgestellt. Fernwärme kommt jedoch in Betracht, wenn es sich um sog. „Solare Fernwärme“ handelt, für die im deutschen Sprachraum auch der Begriff „Nahwärme“ verwendet wird. Dabei handelt es sich um Anlagen, die sowohl Industrie- als auch Wohngebiete mithilfe von großflächigen Kollektorfeldern zumindest zum Teil mit Solarwärme versorgen. Europaweit werden aktuell 86 solare Fernwärmekraftwerke betrieben, davon 12 in Deutschland. Eine Auflistung ist hier zu finden.

Bauweise und Baumaterialien

Wie bei einem Passivhaus sollte auch bei einem Hybridhaus auf eine klare Gebäudestruktur ohne vorspringende Elemente wie z. B. Erker geachtet werden, um unnötige Wärmeverluste zu vermeiden. Das ehrgeizige Ziel, ein Haus ohne Energiekosten und CO2-Emissionen zu bauen, setzt selbstverständlich auch die Verwendung geeigneter Baustoffe voraus. Das Hybridhaus wird dabei hinsichtlich des Maueraufbaus und der Wärmedämmung von Dach und Wänden auch in dieser Hinsicht ebenso ausgestattet wie ein Passivhaus. Darüber hinaus sind Energiesparfenster sowie Außentüren mit einem sehr günstigen Wärmedurchlasswert unverzichtbar.

Hybridhäuser sind in Deutschland noch die Ausnahme. Daher kann die Besichtigung eines der fortschrittlichsten und ehrgeizigsten Gebäude dieser Art hilfreich sein, sich ein umfassendes Bild von diesem innovativen Haustyp zu machen. Da selbst Erlebtes allemal interessanter ist als Gelesenes, empfehlen wir den Besuch des „Hybrid House Hamburg“ in Hamburg-Wilhelmsburg.

 

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Hybridheizung

Als Hybridheizung bezeichnet man eine Heizungsanlage, die Ihre Energie aus verschiedenen Wärmequellen bezieht. In der Regel werden dabei eine fossile und eine erneuerbare Energiequelle kombiniert, alternativ können auch zwei regenerative Energiequellen eingesetzt werden. Zunehmend wird auch eine dritte Quelle miteingebunden, in diesem Fall spricht man von einem trivalenten Heizsystem.

Vor- und Nachteile der Hybridheizung

Hybridheizungen sind flexibel, sehr effizient und erweiterungsfähig. Sie kommen im Neubau, aber auch bei der Sanierung oder der Modernisierung von Heizungsanlagen zum Einsatz. Die zumindest teilweise Verwendung erneuerbarer Energien schont Umwelt und Klima, durch die Nutzung verschiedener Energiequellen besteht eine hohe Versorgungssicherheit. So können die meist schwankend verfügbaren regenerativen Energien durch die zuverlässige und von der Umwelt unabhängige Versorgung mit Gas oder Öl ergänzt werden. Schließlich sinken auch die Heizkosten insgesamt, da ein Teil der Wärme aus kostenloser Umweltenergie erzeugt wird. Gerade die trivalenten Systeme eignen sich auch zur schrittweisen Modernisierung. Die Hybridheizung erfüllt die Anforderungen aus dem Gebäudeenergiesetz (GEG), nachdem Neubauten zumindest teilweise ihre Energie aus erneuerbaren Energien beziehen müssen. Schließlich gibt es für diese Systeme auch besonders attraktive Förderprogramme, um ihren Einsatz zu fördern.

Als nachteilig kann sich erweisen, dass die Anschaffungskosten vergleichsweise hoch sind und eine Hybridheizung nicht unbeschränkt einsetzbar ist, bzw. Gasanschlüsse oder Tanks ebenfalls neu installiert werden müssen. Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bleibt nach wie vor bestehen. Umgangen werden kann dies durch die Wahl einer Hybridheizung, die ausschließlich mit regenerativen Energien arbeitet.

Mögliche Kombinationen für trivalente Heizsysteme

Klassische Hybridheizungen mit zwei Komponenten (bivalente Heizsysteme) bestehen zum Beispiel aus einer Kombination von Ölheizung und Solarthermie, Gasbrennwertheizung und Kaminofen (mit Warmwasserbereitung), Gasbrennwertheizung und Solaranlage oder Gasheizung und Luftwärmepumpe. Bei trivalenten Systemen bieten sich Gasbrennwertheizung, Solaranlage und Kaminofen oder Luftwärmepumpe, Solaranlage und Kaminofen als sinnvolle und effektive Kombination an.

Siehe auch: Hybridheizungen vereinen verschiedene Systeme

 

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Synonyme - trivalentes Heizsystem
Hybridkollektor

Der Hybridkollektor produziert Strom und Wärme in einem Element. Damit lässt sich die Dachfläche ideal ausnutzen, um Energie aus der Sonne zu gewinnen. Dieser Kollektortyp erzeugt wie ein Solarmodul aus der einfallenden Sonnenenergie Strom, die dabei anfallende Wärme wird wie bei einer Solarzelle zur Warmwasserbereitung genutzt.

Hybridkollektor und Photovoltaikkollektor – Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Ein Photovoltaikkollektor nutzt den sichtbaren Teil des Sonnenlichts, also die Sonnenstrahlen, um Strom zu produzieren. Die übrigen etwa 42 % der Sonnenenergie, die in Form von nicht sichtbarer Infrarotstrahlung anfallen, bleiben ungenutzt. Auch der Hybridkollektor produziert Strom, allerdings besitzt er neben der Modulfläche eine zweite Schicht, mit der die Wärmestrahlung der Sonne ebenfalls genutzt werden kann. Durch eine integrierte Lüftung wird eine Überhitzung des Kollektors verhindert. Dies ist erforderlich, da die Stromproduktion mit der Temperatur des Kollektors nachlässt. Der Hybridkollektor stellt hier einen Kompromiss dar und produziert Strom und Wärme in einem für beide Energiearten optimierten Verhältnis.

Arten von Hybridkollektoren

Hybridkollektoren sind in verschiedenen Bauformen erhältlich. Ein abgedeckter Hybridkollektor verfügt zwischen der Abdeckplatte aus Glas und der Solarzelle über eine Luftschicht, um die Wärmeproduktion zu steigern. Der flexible Hybridkollektor besteht aus zwei Solarzellenschichten. Über eine interne Steuerung meldet der Wärmespeicher, wenn seine Kapazitäten ausgeschöpft sind und der Kollektor produziert bevorzugt Strom statt Wärme. Dieser Kollektortyp ist aktuell in der Entwicklungsphase und noch nicht auf dem Markt erhältlich.

Wann ist ein Hybridkollektor sinnvoll?

Die Vorteile des Hybridkollektors, nämlich die parallele Produktion von Strom und Wärme, lassen sich nur dann optimal ausspielen, wenn die Wärme auch wirklich genutzt wird. Dies ist in Einfamilienhäusern meist seltener der Fall, da die entsprechenden Verbraucher fehlen. Wirtschaftlich ist der Einsatz in Gebäuden mit hohem Warmwasserbedarf wie Schwimmbädern, Krankenhäusern oder Hotels sowie in Gewerbetrieben mit einem hohen Bedarf an Prozesswärme.

Im Einfamilienhaus kann der Hybridkollektor dann sinnvoll sein, wenn er bedarfsabhängig arbeitet oder in Kombination mit einer Wärmepumpenheizung zur sommerlichen Kühlung genutzt wird.

 

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Hydrationsenergie

Hydrationsenergie wird freigesetzt, wenn sich Wassermoleküle in Ionen anlagern. Es handelt sich hierbei um einen Spezialfall der Solvationsenergie mit Wasser als Lösungsmittel. Löst sich beispielsweise ein Salz in Wasser auf, dann bedeutet dies, dass sich die Ionen am Rande des Ionengitters von den Wassermolekülen aus dem Gitter lösen und von ihnen umhüllt werden. Ist die auftretende Hydrationsenergie dann gleich groß oder größer als seine Gitterenergie, wird ein Salz als gut löslich bezeichnet. Bei Salzen bei denen die Hydrationsenergie, die sogenannte Gitterenergie jedoch überkompensiert, tritt beim Lösen des Salz-Wasser-Gemisches, eine Erwärmung ein. Beispielsweise löst sich wasserfreies Calcium 2-Chlorid unter Erwärmung in Wasser auf. Beim Lösen von Calciumchlorid-Hexahydrat kühlt die Lösung hingegen ab. Eine Abkühlung der Stoffe führt dazu, dass die zum Auflösen des Salzes benötigte sogenannte Gitterenergie nicht vollständig von der Hydrationsenergie gedeckt wird und dadurch die benötigte Energie aus der im Wasser entstandenen Wärmeenergie entnommen werden muss. Ist die Gitterenergie dabei erheblich größer als die Hydrationsenergie, dann kann der Lösungsvorgang nicht durchgeführt werden. Das bedeutet, der betreffende Stoff ist somit nicht in Wasser löslich.

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Synonyme - Hydratationsenergie, Hydrationsenthalpie
Hydraulische Weiche

Die hydraulische Weiche ist ein Bauteil innerhalb von Heizungsanlagen und dient zur Entkopplung  der Wasserkreisläufe von Heizkreis und Verteilerkreis. Fehlt diese Entkopplung, kann es zu verschiedenen Problemen im Betrieb der Anlage wie erhöhtem Stromverbrauch und erschwerter Temperaturregelung kommen.

Aufbau und Funktion der hydraulischen Weiche

Die hydraulische Weiche besteht aus einem senkrecht angeordneten Rohr, das Vor- und Rücklauf der Heizkreise miteinander verbindet. Damit alle angeschlossenen Erzeuger und Verbraucher mit der nötigen Wassermenge befüllt sind, ist das Rohr so groß dimensioniert, dass das Wasser in seinem Inneren mit geringer Geschwindigkeit fließt. Zusätzlich wird bei Brennwertheizgeräten im Verbraucherkreis eine extra Pumpe installiert.

Das Bauteil kommt zum Einsatz, wenn Wärmeerzeuger und Wärmeverbraucher mit unterschiedlichen Wassermengen betrieben werden. Die Weiche wird zwischen Kessel und Heizkörper geschaltet und erzeugt in ihrer Mitte den sogenannten hydraulischen Nullpunkt. Dadurch wird sichergestellt, dass die beiden Systemkreise unabhängig voneinander funktionieren und an jeder Stelle der Heizungsanlage das nötige Heizungswasser zur Verfügung steht.

Vorhandene Pufferspeicher, die als Vorratsspeicher dienen, erfüllen alle Voraussetzungen für eine hydraulische Weiche und werden häufig als solche verwendet.

Einsatzbereiche hydraulische Weiche

In der Praxis werden hydraulische Weichen in Heizungsanlagen eingesetzt, bei denen sich die Wasserströme von Wärmeerzeuger und Wärmeverbraucher stark unterscheiden. Dies ist zum Beispiel bei Zweikreis-Anlagen mit Fußbodenheizung der Fall.

Die Vorteile der hydraulischen Weiche

Die Entkopplung der Heizkreise innerhalb einer Heizungsanlage bringt mehrere Vorteile für den Betrieb:

  • Garantierter Mindest-Umlaufmassenstrom im Heizkessel
  • Effiziente Regelung
  • Einfache Dimensionierung der Kesselkreisumwälzpumpe
  • Einsatz als Luft- oder Schlammabscheider (bei ausreichender Dimensionierung)

Probleme kann es beim Einsatz in Brennwertheizgeräten geben. Die in diesen Anlagen gewünschte niedrige Rücklauftemperatur für eine maximale Effizienz wird durch die hydraulische Weiche aufgehoben.

Die Verteilerweiche

Als Verteilerweiche übernimmt die hydraulische Weiche nicht nur die Entkoppelung, sondern dient zusätzlich auch als Verteiler mit gesonderten Zu- und Abgängen. Dadurch können Erzeuger und Verbraucher das Wasser in den passenden Temperaturschichten einspeisen oder abnehmen.

 

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Hydraulischer Abgleich

Bei der Durchführung eines hydraulischen Abgleiches handelt es sich im Wesentlichen um die Berechnung der erforderlichen Heizleistung und die dafür nötige Einstellung an den Heizkörpern. Für jeden Raum der beheizt wird muss eine Heizlast berechnet werden. Dafür sind viele Faktoren und Daten, wie beispielsweise die Größe eines Raumes, die Größe der Fenster und der Wandflächen, zu berücksichtigen. Auch die Entfernung der Heizungspumpe und das Rohrnetz müssen hierfür berechnet werden. Dieses ist besonders sinnvoll und auch notwendig, da Heizungsanlagen, die nicht richtig eingestellt sind, nicht über einen einheitlichen Druck verfügen, der jedoch wichtig ist um ausreichend warmes Wasser zu den gesamten Heizkörpern transportieren zu können.

In der Praxis sieht das dann so aus, dass die Heizkörper, die den kürzesten Weg zur Heizungsanlage haben, überversorgt sind und somit heiß werden hingegen die weiter entfernten Heizkörper durch den abfallenden Druck unterversorgt sind und eine ausreichende Wasserzirkulation nicht mehr gewährleistet werden kann. Hierbei kommt nun der Hydraulische Abgleich zum Einsatz.

Für Hauseigentümer erbringt eine hydraulische Einregulierung ökonomische sowie ökologische Vorteile. Nicht nur das Energie- und Heizkosten eingespart werden können. Auch die Steigerung des Wohnkomforts nimmt durch die Einriegelung zu, was sich durch eine gleichmäßig stattfindende Wärmeverteilung bemerkbar macht.

Vorteile des hydraulischen Abgleichs:

  • alle Heizkörper funktionieren einwandfrei, einschließlich der Fußbodenheizung
  • mehr Wohnkomfort
  • hohe Energieeinsparungen und weniger Energiekosten
  • Umweltfreundlich
  • Günstiges Verfahren
  • Ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis

Auch bei einer Fußbodenheizung ist die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs sinnvoll. Die Berechnung ist hier zwar etwas aufwendiger, jedoch können durch eine passende Einstellung wiederum Kosten eingespart werden. Bei der Berechnung dieser Werte setzt man heute auf ein relativ neues Verfahren, der Thermografie. Hierbei wird, durch Hilfe einer Wärmekamera, die Verteilung der Energie genauestens lokalisiert und abgebildet, was die Messung enorm vereinfacht. Hauseigentümer sollten bei einer Modernisierung ihrer Heizungsanlage immer Experten hinzuziehen. Diese verfügen über modernste Mittel um eine effiziente Lösung präsentieren zu können.

Im Zusammenhang mit anderen Sanierungsmaßnahmen können Hauseigentümer auch Förderungen in Anspruch nehmen. Der hydraulische Abgleich ist mittlerweile sogar Voraussetzung für alle Förderprogramme der KfW sowie der BAFA, die den Neubau eines Heizungssystems oder eine Modernisierung betreffen.

Weitere Informationen: www.hausbau-berater.de/hydraulischer-abgleich.html.

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