Begriff Definition
Wärmeleitzahl

Der griechische Buchstabe Lambda λ symbolisiert die Wärmeleitzahl und wird als W/(mK) angeben. W/(mK) steht für Watt (W) pro Meter (m) und Kelvin (K). Mithilfe der Wärmeleitzahl wird die spezifische Wärmeleitfähigkeit eines bestimmten Materials angegeben.

Mit einfachen Worten:
Die Wärmeleitzahl gemeinsam mit der Stärke eines Materials beschreibt die Menge an Wärme, die durch eine Schicht des Materials transportiert werden kann.

Die Wärmeleitzahl spielt eine bedeutsame Rolle in Bezug auf die Energieeffizienz und insbesondere der Heizenergieeffizienz. Bei der Planung und Umsetzung von Bauvorhaben ist es wichtig, die Wärmeleitzahl von Baustoffen zu kennen. Seit der Einführung der Europäischen Bauprodukte-Verordnung nutzt die Baubranche drei verschiedene Größen, um die Wärmeleitzahl zu berechnen und zu kennzeichnen:

  1. Wärmeleitfähigkeit nach DIN 4108-4 angegeben als λ
  2. Nennwert der Wärmeleitfähigkeit λD gemäß CE-Kennzeichnung
  3. Grenzwert λgrenz, entsprechend der Allgemeinen Bauaufsichtlichen Zulassung eines Bauproduktes

Nach der Europäischen Bauprodukte-Verordnung gibt der Nennwert der Wärmeleitzahl λD die Wärmeleitzahl von Baustoffen an. Dieser Nennwert bezieht sich insbesondere an Wärmedämmstoffe und wird in Verbindung mit dem CE-Zeichen berechnet.

Zu bemerken ist, dass der Nennwert der Wärmeleitzahl nur ein statischer Wert ist der auf Basis der jeweiligen europäischen Produktnorm beruht. In Deutschland beispielsweise darf dieser nicht unmittelbar in die bauphysikalischen Berechnungen übernommen werden. Stattdessen ist für bauphysikalischen Berechnungen ein 20 % -iger Sicherheitsabschlag erforderlich. Die Formel zur Berechnung der Wärmeleitzahl als Bemessungswert ist λ = 1,2 * λD.

Siehe auch: hausbauberater.de/fachbegriffe/lambda

 

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Wärmemengenzähler

Wärmemengenzähler erfassen den Wärmeverbrauch innerhalb eines Heizkreislaufs und ermöglichen so die Ermittlung von differenzierten Verbräuchen, zum Beispiel in einer Wohnung oder einer Gewerbeeinheit sowie für die Brauchwassererwärmung.

Wie funktioniert der Wärmemengenzähler?

Der Wärmemengenzähler wird in den Heizstrang des Erfassungsbereichs eingebaut und misst zum einen die Durchflussmenge des Heizwassers sowie über zwei Temperatursensoren dessen Vor- und Rücklauftemperatur. Aus diesen Werten lässt sich der Wärmeverbrauch exakt berechnen. Um keine Zweifel, zum Beispiel beim Mieter, aufkommen zu lassen, sind die Geräte zusätzlich geeicht.

Messverfahren im Wärmemengenzähler

Für Wärmemengenzähler sind zwei unterschiedliche Konstruktionsarten gebräuchlich. Geräte mit Flügelrad arbeiten mechanisch und zählen anhand der Umdrehungen die Durchflussmenge im integrierten Rechenwerk. Ultraschallwärmemengenzähler erfassen die Durchflussmenge per Ultraschall. Die Bestimmung erfolgt über die Laufzeit der Ultraschallwellen., die gegen die Strömungsrichtung durch ein Messrohr geleitet werden. Vorteile der Ultraschallzähler sind zum einen der Verzicht auf bewegliche Teile und damit die Verschleißarmut sowie die Unempfindlichkeit gegen Partikel im Wasser, die bei der mechanischen Variante zu einer Blockade des Flügelrads führen können.

Einsatzbereiche für Wärmemengenzähler

Wärmemengenzähler eignen sich zum Einsatz für verschiedene Anwendungsbereiche. So dienen Sie bei Hausanschlüssen zur Messung von Fernwärme, trennen Nutzergruppen innerhalb eines Gebäudes (zum Beispiel Wohn- und Gewerbeeinheiten) oder werden verwendet, wenn der Einbau eines Heizkostenverteilers nicht möglich ist. Dies ist bei der Fußbodenheizung der Fall. Unter anderem werden die Geräte verwendet, um die Effektivität von Solarthermieanlagen zu überprüfen oder zur Kältemessung.

Wärmemengenzähler vs. Heizkostenverteiler

Wärmemengenzähler sind kaum manipulierbar, arbeiten zuverlässig und sind – zum Beispiel beim Betrieb einer Fußbodenheizung – unverzichtbar. Allerdings sind diese Geräte auch vergleichsweise teuer, deshalb kommen vor allem Mietwohnungsbau vorwiegen Heizkostenverteiler zum Einsatz. Diese nicht eichpflichtigen Geräte arbeiten digital oder nach dem Verdunstungsprinzip und sind anders als die Wärmemengenzähler keine Mess-, sondern Geräte zur Erfassung von Temperaturdifferenzen. Aus der zeitlichen Summierung der Differenzen wird unter Einbeziehung eines speziellen Faktors der Wärmeverbrauch errechnet. Heizkostenverteiler sind direkt auf jedem Heizkörper manipuliersicher befestigt und werden einmal jährlich abgelesen.

 

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Synonyme - WMZ,Wärmezähler
Wärmepumpe

Wärmepumpen nutzen die Energie aus der Umwelt um diese in Heizwärme umzuwandeln. Die in der Außenluft, Abluft oder auch im Wasser und Erdreich enthaltende Wärme wird dafür mit einem Wärmeübertrager (Verdampfer) dem Kältemittel zugeführt. Ein Verdichter bringt die enthaltende Wärmeenergie auf ein höheres Temperaturniveau und macht sie über einen Wärmetauscher für die Wärmeversorgung nutzbar. Die Warmwasserversorgung wird sichergestellt, in dem die Wärmepumpe mit einem Warmwasserspeicher kombiniert wird.

Faktrisch funktioniert das Prinzip der Wärmepumpen wie ein Kühlschrank, jedoch in umgekehrter Weise. Im Kühlschrank werden Dinge gelagert, die kalt bleiben sollen. Darum entzieht der Kühlschrank im Innenraum die Wärme, die er dann an der Rückseite in den Raum abgibt.

Das physikalisches Prinzip des Kühlschranls nennt man Joule-Thomson-Effekt und eben diesen macht sich auch die Wärmepumpe zunutze. Die Physiker Physiker William Thomas und James Prescott Joule entdeckten bereits 1852, das ein reales Gas durch eine Kompression erwärmt wird und sich durch eine Minderung des Drucks wieder abkühlt. Die Wärmepumpe entzieht also der Umwelt die Wärme, hebt diese auf das gewünschte nutzbare Niveau (oder senkt es auch ab) und führt es dem Kreislauf des Heizsystems zu. Dafür besteht eine Wärmepumpenanlage aus

  1. Der Wärmequellenanlage
    - entzieht der Umwelt die Energie.

  2. Der Wärmepumpe selbst
    - macht die gewonnene Energie nutzbar.

  3. Dem Wärmeverteil- und Speichersystem
    - speichert und verteilt die Energie.

Eine Wärmepumpe kommt insbesondere bei modernen Niedrigenergiehäusern zum Einsatz.

Weitere Informationen zu Wärmepumpen finden Sie auf hausbauberater.de/heiztechnik/waermepumpen.

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Synonyme - Joule-Thomson-Effekt
Wärmerückgewinnung

Wärmerückgewinnung ist ein technischer Ablauf, bei dem die Energie eines Stoffes auf einen anderen Stoff übertragen wird. In Wohnbereichen wird die in der Raumluft befindliche ungenutzte Wärme für das Heizsystem nutzbar gemacht. Dies spart nicht nur Heizkosten, sondern schützt vor allem die Umwelt. Um beispielsweise in einer Lüftungsanlage die Energie der Abluft aus einem Wohnraum zu nutzen, wird eine sogenannte Wärmerückgewinnungsanlage benötigt.

Je nach Funktionsweise stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Rekuperative Wärmerückgewinnung mit getrennten Stoffströmen
    Ein besonderes Merkmal für eine rekuperative Wärmerückgewinnung ist, dass beide Medien der Raumlüftung, die Außenluft sowie die abgestandene Raumluft in separate Kanäle geleitet werden. Beide Luftströme kommen nicht in Berührung. Aus diesem Grund ist diese Art der Wärmerückgewinnung optimal für Räume, in denen hohe Hygienevorschriften notwendig sind.

  • Regenerative Wärmerückgewinnung mit einem Wärmespeichermedium
    Bei einer regenerativen Wärmerückgewinnung wird die Wärmeenergie indirekt von einem auf das andere Medium übertragen. Bei einer Lüftungsanlage werden die Ab- und Außenluft hierbei getrennt voneinander über ein Speichermedium geführt. Dieses bestimmte Speichermedium nimmt dabei die Energie des Stroms auf und überträgt es auf das zweite Medium. Dieses geschieht zeitversetzt.

  • Wärmerückgewinnung mit Wärmepumpen
    Wärmerückgewinnung kann auch über eine Wärmepumpe stattfinden. Eine Wärmepumpe nutzt die gewonnene Energie jedoch nicht direkt zum Aufheizen der Zuluft. Sie bietet die Möglichkeit, das Niveau der zurückgewonnenen Energie so anzuheben, dass diese zur Warmwasseraufbereitung oder für die Heizanlage genutzt werden kann. Eine Wärmepumpe ist dann lohnend, wenn ein ausreichend großes Luftvolumen ausgetauscht wird. Nur dann können sie genügend Energie für ein Heizsystem und eine Warmwasseraufbereitung zur Verfügung stellen. Praxisbezogen ziehen die Wärmepumpen die benötigte Energie aus den Kellerräumen und kümmern sich somit um die Aufbereitung von Warmwasser.

 

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Wärmeschutznachweis

Ein Wärmeschutznachweis, auch EnEV-Nachweis beweist, dass Neubauten sowie sanierungsbedürftige Häuser den Forderungen der Energieeinsparverordnung nachkommen. Er ist bei der Beantragung von KfW-Fördermitteln sowie bei einem Bauantrag vorzulegen. Der Wärmeschutznachweis beinhaltet unterschiedliche Kennwerte:

Ein sogenannter sommerlicher Wärmeschutz wird an den Kennwerten der Sonneneinstrahlung gemessen. Besonders bei Neubauten muss dieser Wert optimal sein. Ein ungewolltes starkes erwärmen durch die Sonneneinstrahlung wird somit verhindert. Ein ungenügender Wert wirkt sich negativ auf den Wohnkomfort aus und erhöht den Energieverbrauch einer Lüftungsanlage.

Die Berechnung in Wohnhäusern muss nach folgenden Normen durchgeführt werden:

  • DIN 4108-6 und DIN 4701-10
  • DIN V 18599

Dabei analysieren Fachleute, wie hoch der Energieverbrauch eines Hauses ist, damit in jedem Raum die gewünschte Temperatur erreicht wird. Hierbei muss beachtet werden, dass die Berechnungen in Sicht auf das Nutzungsverhalten stattfinden und standardisierte Werte offenlegen. Dies ist notwendig, damit vergleichbare Werte erzielt werden. Wärmeschutznachweise werden von Fachleuten wie zum Beispiel Fachplanern, Architekten, Bauingenieuren sowie Energieberatern durchgeführt.

Bei Neubauten müssen die Berechnungsgrundlagen mit dem Baugesuch eingereicht werden. Bei Gebäuden, die saniert werden, ist es genügend, dass ausgetauschte Bauelemente die von der Energieeinsparverordnung benötigten U-Werte einhalten. Über ein Bauteilverfahren ist ein einfacher Wärmeschutznachweis möglich. Fachleute weisen in diesem Verfahren nach, dass die neuen U-Werte nicht geringwertiger sind als die vom Gesetzesgeber geforderten.

Immobilieneigentümer, die einen Anbau durchführen, müssen folgende Anforderungen erfüllen:

  • Die Außenbauteile eines Anbaus der weniger als 50 Quadratmeter Nutzungsfläche vorweist, muss den Anforderungen der EnEV entsprechen. Diese werden durch ein Bauteilverfahren ermittelt.
  • Ein Anbau, bei dem die Nutzungsfläche von 50 Quadratmetern überschritten wird, muss ein sommerlicher Wärmeschutz von einem Fachmann nachgewiesen werden.
  • Wird bei einem Anbau mit einer Nutzungsfläche über 50 Quadratmetern zusätzlich eine Heizung eingebaut, gelten die Anforderungen der Neubauordnung.

Die zu erwartenden Auslagen für einen Wärmeschutz- oder einen EnEV-Nachweis sind abhängig von der Größe der Immobilie beziehungsweise der Dimension der Sanierungsarbeiten.

 

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Synonyme - EnEV-Nachweis
Wärmeschutzverglasung

Wärmeschutzverglasungen sind moderne Isolierfenster, die mindestens aus zwei Glasscheiben zusammengesetzt sind. Zwischen den Glasscheiben befindet sich ein Hohlraum. Er verbessert den Schallschutz sowie die Wärmedämmung. Anders als bei älteren Modellen bietet der Hohlraum bei einer neuen Wärmeschutzverglasung Schutz vor Feuchtigkeit. Die Effektivität der Verglasung ist dadurch sichtlich erhöht.

Bei Fenster und Türen kommt es bei der Energieeffizienz auf den Rahmen sowie die Verglasung an, die eine Einheit bilde. Vergleichet man den U-Wert verschiedener Verglasungen, stellt sich schnell heraus, dass sich durch den verbau von Wärmeverglasungen viel Energie einsparen lässt. Je höher der U-Wert ist, umso schlechter ist die Wirkung der Dämmung:

  • Einfachverglasung: 5,2 W/(m²K)
  • Isolierverglasung: 2,6 W/(m²K)
  • Wärmeschutzverglasung bestehend aus zwei Glasscheiben: 1,1 W/(m²K)
  • Wärmeschutzverglasung bestehend aus drei Glasscheiben: 0,5 W/(m²K)

Besonders Neubauten nutzen die moderne Verglasung, um die gesetzlichen Forderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) zu erfüllen. Seit 2014 dürfen Fenster den U-Wert von 1,3 W/(m²K) nicht überschreiten. Somit ist eine zweifache Verglasung meistens ausreichend, aber nicht zu empfehlen. Wärmedämmverglasung ist außerdem von großer Bedeutung, wenn es um die Einhaltung von Energiestandards geht oder um staatliche Förderprogramme zu beantragen.

Heutiger Standard: Die Dreifachverglasung

Wärmeschutzglas, dass sich aus drei Scheiben zusammensetzt, besitzt einen besseren U-Wert als jene mit zwei Scheiben. Darum wird in Neubauten eine Dreifachverglasung bevorzugt. Zwar sind sie in der Anschaffung kostspieliger jedoch auf lange Sicht, durch eingesparte Energiekosten schnell amortisiert.

Dreifachverglasung besteht aus drei Glasscheiben. Zwei Scheiben besitzen eine wärmereflektierende Beschichtung, die meistens aus Edelmetallen oder Metalloxiden bestehen. Ihre Aufgabe ist es, die Heizwärme zu transportieren, was für einen besseren Wärmeschutz sorgt. Die Beschichtung befindet sich auf der Innenseite der Verglasung. Sie ist durchlässiger für Wärme, die von außen durch die Scheiben dringt als für Wärme, die aus dem Raum entweichen möchte. Der Hohlraum, der sich zwischen den Glasscheiben befindet, ist zusätzlich mit dem Edelgas Argon oder Krypton gefüllt. Argon besitzt einen besseren wärmedämmenden Effekt als Luft.

Hinweis:
Bei einer Sanierung muss die Verglasung passend zur Dämmung des Gebäudes gewählt werden, da es ansonsten zu einer Verschiebung der thermischen Verhältnisse kommen kann. Die Folge ist Schimmelbildung.

Weitere Informationen über Fenster:
hausbauberater.de/bauwissen/fenster-fensterelemente-und-hauseingangstueren-aus-kunststoff.

 

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Wärmeschutzverordnung (WSVO)

Die Wärmeschutzverordnung (WSVO) war  die erste rechtlich geltende Vorschrift Deutschlands, die den energieeinsparenden Wärmeschutz von Gebäuden vorschreibt. Sie trat am 1. November 1977 in Kraft und wurde am 1. Februar 2002 von der Energieeinsparverordnung (EnEV) abgelöst. Die heute geltende Energieeinsparverordnung vereint alle rechtlichen Vorgaben der Wärmeschutzverordnung sowie der Heizungsanlagenverordnung.

Die Energieeinsparverordnung vereint alle Anforderungen an die Wärmedämmung sowie an sämtliche technische Anlagen für beheizte und klimatisierte Gebäude. Der Kennwert hierfür ist die Primärenergiebilanz. Sie ergibt sich aus der Summe verschiedener Faktoren. Für eine optimale Energiebilanz ist es nicht nur wichtig, wieviel Energie verbraucht wird. Entscheidend ist, welche Art von Energie Hauseigentümer nutzen.

Besonders Strom aus erneuerbaren Energien wirkt sich positiv auf die Energiebilanz aus. Zur Berechnung der Energiebilanz werden folgende Faktoren berücksichtigt:

  • Energieverbrauch von Heizungsanlage sowie Gebäudeklimaanlage
  • Energieverbrauch zur Warmwasseraufbereitung
  • Energieverbrauch für Lüftungsanlagen
  • Energieverbrauch für Wärmepumpen, Wärmebrenner sowie Wärmeregler
  • Wärmebrückenfreiheit des Gebäudes

Der errechnete Wert der Energiebilanz wird anschließend im Gebäudeenergieausweis vermerkt. Ab welchem Zeitpunkt Gebäude einen Energieausweis benötigen, wird in der Energieeinsparverordnung und somit in der Wärmeschutzverordnung geregelt.

Damalige Wärmeschutzverordnung: Anpassung an EU-Richtlinien

In den letzten Jahren wurde die Energieeinsparverordnung mehrfach den EU-Richtlinien angepasst. Aufgrund dieser Veränderungen gelten die neuen Regelungen im selben Maße für Gebäudeenergieausweise von Altbauten sowie von geschäftlich genutzten Bauten. Eigentümer können sich hierfür an einen zugelassenen Energieberater wenden. Für die Ausstellung eines Gebäudeenergieausweises für Neubauten ist ein Energieberater mit Bauvorlagenberechtigung zuständig.

 

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Synonyme - WSVO
Wärmespeicherfähigkeit

Wärmespeicherfähigkeit bedeutet die Fähigkeit eines Materials, Wärme zu speichern. Besitzt ein Baustoff eine hohe Dichte, desto mehr Wärme wird von ihm gespeichert. Innenwände beispielsweise, die aus dichten Materialien wie Beton bestehen, sind sehr gut dafür geeignet, Wärme aus dem Innenraum aufzunehmen und somit zu speichern. Eine Überhitzung von Räumen wird somit verhindert. Baustoffe mit leichter Struktur wie Porenbeton garantieren eine optimale Wärmedämmung, bieten jedoch eine niedrige Wärmespeicherfähigkeit.

Gewisse Bedingungen müssen erfüllt sein, damit Baustoffe Wärme aufnehmen und für eine gewisse Zeit speichern können. Erstens kann Wärmeaufnahme nur dann stattfinden, wenn die Innentemperatur höher ist als die gemessene Temperatur an der Wandoberfläche. Zweitens bleibt Wärme nur dann in der Wand, wenn diese nicht an einer kälteren Wand zum Beispiel Außenwand angrenzt.

Entsteht ein Gleichgewicht, kann keine Speicherung von Wärme stattfinden. Somit ist erwiesen, dass eine Wärmespeicherung der Innenwand nicht alleine von der Dichte eines Baustoffes beeinflusst wird, sondern auch von seiner Temperatur.

Eine Voraussetzung für das Speichern von überschüssiger Wärme ist ein Temperaturgefälle. Erhöht sich die Temperatur der Innenluft eines Raumes hinsichtlich zur inneren Wandoberfläche, kann ein Baustoff trotz konstanter Dichte des Materials mehr Wärme speichern.

Eine zweite Voraussetzung dafür, dass eine Wärmespeicherung an der inneren Hauswand stattfindet, hängt mit dem Temperaturverlauf an der äußeren Hauswand zusammen. Umso dichter das verbaute Wandmaterial ist, desto mehr Wärme kann der Baustoff aufnehmen. Jedoch erhöht sich dementsprechend auch die Wärmeleitfähigkeit des Baustoffs. Die Folge daraus ist ein schneller Wärmeverlust.
Durch eine fachgerechte Außenwanddämmung können Wärmeverluste verzögert werden.

 

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Synonyme - Wärmekapazität
Wärmetauscher

Der Wärmetauscher, im Fachjargon auch als Rekuperator bezeichnet, ist ein Bauteil in der Heizungsanlage, das Energie von einem auf ein anderes Medium überträgt. In der Brennwerttechnik verwertet der Wärmetauscher ansonsten ungenutzte Energie (Abwärme) und verbessert damit die Energieeffizienz der Anlage.

Wärmetauscher in der Heizungstechnik

Der Wärmetauscher wird genutzt, um das Wasser für die Heizung oder auch Brauchwasser zu erwärmen. Die vom Erzeuger produzierte Wärmeenergie, zum Beispiel in der Gastherme oder in einer Solarthermieanlage, wird über den Wärmetauscher an das durchfließende Heizwasser übertragen. Innerhalb von Heizkörpern wird die Technik der indirekten Wärmeübertragung genutzt. Die Wärme aus dem Heizwasser wird durch die wärmedurchlässige Wand des Heizkörpers an die Raumluft übergeben.

Wärmetauscher in der Brennwerttechnik

In der Brennwerttechnik dient der Wärmetauscher dazu, die Effizienz der Heizungsanlage zu erhöhen. Durch diese Technik sind Energieeinsparungen von 25 bis 30 % im Vergleich zu älteren Technologien möglich. Der Wärmetauscher nimmt die warmen Abgase auf, die beim Verbrennen des Brennstoffs (zum Beispiel Gas oder Holz) entstehen und speichert diese in einem gesonderten Behälter, dort entsteht warmes Kondenswasser. Der Behälter wird von der Rücklaufleitung durchquert. Dadurch entsteht folgender Effekt: Das Heizwasser im Rücklauf wird vorerwärmt, damit reduziert sich die benötigte Energiemenge, um die nötige Vorlauftemperatur für einen erneuten Kreislauf zu erreichen.

Wärmetauscher und Wärmepumpe

Bei der Wärmepumpenheizung spielt der Wärmetauscher eine besonders wichtige Rolle. Ein Wärmetauscher entzieht der von der Wärmepumpe gewonnenen Umweltenergie die Wärme und gibt diese an ein Kältemittel weiter. Das Kältemittel verdampft und wird über einen Verdichter komprimiert. Im zweiten Wärmetauscher wird die Wärme an den Heizkreislauf abgegeben.

Regelmäßige Wartung für lange Lebensdauer

Damit dieser wichtige Bestandteil einer Heizung für lange Zeit seine Arbeit tut, sollten in regelmäßigen Intervallen Wartungen erfolgen. Vor allem bei Wärmetauschern in Gasheizungen kann die Leistung durch Verstaubung und andere Verunreinigungen gemindert werden.

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Synonyme - Rekuperator,Wärmeübertrager
Wärmeträger

Unter einem Wärmeträger versteht sich ein Medium, dass die Wärme von einem heißeren Ort zu einem kühleren Ort transportiert. Zu finden sind Wärmeträger zumeist in Heizungssystemen, denn sie bestehen aus dem Wärmeerzeuger, der Regelung, dem Verteilungssystem und den Heizflächen in den einzelnen Räumen. Um die Wärme in die Heizflächen zu transportieren ist ein Wärmeträger notwendig.

Im Zusammenhang mit Wärmepumpen ist mit dem Wärmeträger die Flüssigkeit gemeint, die ständig zirkuliert, um die z. B. aus dem Erdreich aufgenommene Wärme zur Heizungsanlage zu transportieren.

Wärmeträger sollten über folgende Anforderungen verfügen:

  • Eine hohe spezifische Wärmekapazität
  • Eine hohe Wärmeleitfähigkeit
  • Einen großen Wärmeübergangskoeffizienten
  • Einen ausreichend hohen Siedepunkt
  • Einen niedrigen Gefrierpunkt beziehungsweise Erstarrungspunkt
  • Nicht brennbar oder explosiv
  • Eine niedrige Viskosität
  • Nicht giftig

Folgende Wärmeträger werden genutzt

  • Wasser
    - besitzt eine sehr hohe spezifische Wärmekapazität und ist somit ein guter Wärme- und Kälteträger. Es wird nicht nur als flüssiger Wärmeträger eingesetzt, sondern ebenso im dampfförmigen Zustand. Bei dem Transport in Fernwärmeleitungen hat sich die Dampfform etabliert, da der Dampf mit geringen Energieverlusten zum Empfänger transportiert werden kann.

  • Luft
    - dient besonders bei Luftkollektoren als Wärmeträger. Die Sonne erwärmt eine Wanne oder einen Kasten. Durchströmende Luft nimmt die Wärme aus der Wanne auf und transportiert sie weiter. Dabei erreichen die Luftkollektoren einen Wirkungsgrad von bis zu 70 Prozent.

  • Thermalöle
    Dies sind Wärmeträger, die überwiegend industriellen Anlagen und Prozessen beheizen. Unter Thermalöle verstehen sich:
    - Mineralöle wie zum Beispiel Dieselöle
    - Synthetiköle wie zum Beispiel Silikonöle
    - Biologische Öle wie zum Beispiel Limonenöl
    Einige Thermalöle, besonders die synthetischen Öle, benötigen ein spezielles Dichtungssystem.

 

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Synonyme - Wärmetransportmittel

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