Begriff Definition
Vakuumröhrenkollektor

Der Vakuumröhrenkollektor ist eine bestimmte Bauweise von Solarkollektoren, die Sonnenlicht absorbieren und in nutzbare Wärme umzuwandeln. Er besteht aus mehreren Reihen paralleler transparenter Glasröhren, die mit einem Sammelleitungsrohr verbunden sind. In ihnen zirkuliert die Wärmeübertragungsflüssigkeit und die von Rohren erzeugte Wärme wird absorbiert. Diese Glasröhren haben eine zylindrische Form. Daher ist der Winkel des Sonnenlichts immer senkrecht zu den wärmeabsorbierenden Rohren, wodurch Vakuumröhrenkollektor auch bei schwachem Sonnenlicht (am frühen Morgen, am späten Nachmittag, im Schatten von Wolken) eine gute Leistung erbringen können.

Jeder Vakuumröhrenkollektor besteht aus einem dicken Glasaußenrohr und einem dünneren Glasinnenrohr, welches häufig als doppelwandigen Glasrohr oder „Sydney“-Röhre bezeichnet wird. Sie sind mit einer speziellen Beschichtung versehen, die die Sonnenenergie absorbiert, aber den Wärmeverlust hemmt. Die Röhren können hohen Temperaturen standhalten und weisen eine hohe Durchlässigkeit für Sonneneinstrahlung auf. Innerhalb jedes Glasrohrs sind mehrere flache oder gebogene Metallschichten an einem Metallwärmerohr angebracht, die durch das gesamte Innenrohr verläuft. Die Absorberschicht ist mit einer speziellen Beschichtung bedeckt, die Wärme auf die Flüssigkeit überträgt, die durch das Rohr zirkuliert. Dieses abgedichtete Kupfer-Wärmerohr überträgt die Sonnenwärme durch Konvektion und seiner internen Wärmeübertragungsflüssigkeit auf einen Wärmeüberträger. Diese Kupferrohre sind mit einem gemeinsamen Verteiler verbunden, der wiederum mit einem Speichertank verbunden ist. In ihm wird das heiße Wasser tagsüber erwärmt, sodass es aufgrund der Isoliereigenschaften des Tanks nachts oder am nächsten Tag verwendet werden kann.

Die Isoliereigenschaften des Vakuums sind so gut, dass die Temperatur des Innenrohrs bis zu 150 °C hoch sein kann, während sich das Außenrohr jedoch kühler anfühlt. Das bedeutet, dass Vakuumröhrenkollektoren auch bei kaltem Wetter eine gute Leistung erbringen und Wasser auf hohe Temperaturen erwärmen kann.

 

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Unterzug

Unterzüge sind horizontale Träger aus Holz, Stahl oder Stahlbeton, die Lasten aufnehmen und diese auf Stürzen, Ständer oder Wände übertragen. Ein Unterzug kann die Funktion einer tragenden Wand oder einer Stütze übernehmen und ermöglicht die Vergrößerung von Spannweiten. Dies kommt besonders bei großen Hallen und Industriebauten zum Einsatz.

Materialien für Unterzüge

Unterzüge bestehen aus Stahl oder Stahlbeton sowie aus Brettschichtholz im Holzbau. Hinsichtlich der Form gibt es verschiedene Varianten, für eine gute Lastabtragung werden in der Regel rechteckige Querschnitte verwendet. In der Regel sind diese deutlich höher als breit, um die Durchbiegung zu begrenzen. Je nach Konstruktion und gewünschter Optik können Unterzüge sichtbar oder deckengleich angeordnet sein.

Der Unterzug im Stahlskelett- und Stahlbetonbau

Im Stahlskelett- sowie im Stahlbetonskelettbau sind Unterzüge unverzichtbare Bauteile. Sie nehmen die Deckenlasten auf und verteilen diese an die vertikalen Stützen. Hinsichtlich der statischen Wirkung unterscheidet man:

  • Einfeldträger mit Konsolenauflager
  • Statisch bestimmte Durchlaufträger (Mehrfeldträger über mehr als zwei Auflager) mit Auflagerung auf geschosshohen Stützen
  • Statisch unbestimmte Durchlaufträger mit Auflager über den Stützen

Der Unterzug im Einfamilienhaus

Im Einfamilienhaus- bzw. Wohnungsbau kommen Unterzüge dann zum Einsatz, wenn große Räume ohne störende Stützen oder Mauerelemente gewünscht sind. Der Unterzug übernimmt dabei die tragende Funktion und leitet die Lasten an die Auflager weiter. Wie ein Unterzug dimensioniert sein muss, ermittelt der Statiker anhand der statischen Berechnungen für das Bauwerk.

Sichtbare Unterzüge als Gestaltungselement

Anstatt einen Unterzug unsichtbar in der Geschossdecke verschwinden zu lassen (Blindbalken), kann dieser auch als Gestaltungselement im Raum genutzt werden und bildet damit gleichzeitig ein Auflager für die Decke. Je nach gewünschter Wirkung kann der sichtbare Unterzug verkleidet werden oder – zum Beispiel als Stahlträger – sichtbar bleiben. Besonders attraktiv wirken Unterzüge aus Brettschichtholz durch die ansprechende Oberfläche und das natürliche Material.

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Untersparrendämmung

Die Untersparrendämmung ist eine häufig verwendete Variante ein Dach zu dämmen, vor allem bei einem Dachbodenausbau im Nachhinein oder zur generellen Optimierung der Dämmwirkung. Zusammen mit einer Zwischensparrendämmung entfaltet die Untersparrendämmung ihr ganzes Dämmpotenzial und kann die Energieeffizienz der Dämmung des Daches um circa 25 Prozent erhöhen.

Die alleinige Verwendung einer Untersparrendämmung ist grundsätzlich möglich, genießt in der Praxis allerdings einen Seltenheitswert. Einzige Ausnahme davon ist die zusätzliche nachträgliche Wärmedämmung einer bereits vorhandenen Dachwohnung. Zusätzlich verringert oder vermeidet eine Untersparrendämmung Wärmebrücken im Sparrenbereich des Dachstuhls. Grund für das Entstehen dieser Wärmebrücken ist die um ein vielfaches höhere Wärmeleitfähigkeit des Dachsparrenholzes im Vergleich zum Dämmstoff.

Ungeeignet ist die Untersparrendämmung für Neubauten, die für gewöhnlich bereits bei der Planung eine Aufsparrendämmung vorgesehen ist. Das gilt ebenfalls für Altbauten, bei denen sowieso eine komplette Sanierung des Daches vorgesehen ist.

Die Kosten für eine Untersparrendämmung variieren zwischen 30 und 70 Euro pro Quadratmeter. Erfolgt die Untersparrendämmung in Kombination mit einer Zwischensparrendämmung, erhöht die der Quadratmeterpreis auf 50 bis 80 Euro. Abhängig sind diese Preisangaben von der Wahl der Dämmmaterials, der Beplankung und ob die Arbeit in Eigenleistung oder durch eine Handwerksfirma umgesetzt wird.

Für die Untersparrendämmung besteht die Möglichkeit öffentliche Fördermittel zu beantragen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW benötigt dafür ein Sachverständigengutachten erstellt durch einen Energieexperten. Darüber hinaus muss die geplante Untersparrendämmung im Regelfall die Mindestanforderungen der Energieeinsparverordnung EnEV übersteigen.

Geübte Heimwerker können eine Untersparrendämmung selbst realisieren. Die Planung des Vorhabens sollten in Zusammenarbeit mit einem Fachmann erfolgen. Er berechnet die Menge der notwendigen Baumaterialien, trifft die Wahl des geeigneten Dämmmaterials und entscheidet über einen diffusionsdichten oder-offenen Aufbau.

Weitere Informationen zum Thema Dachdämmung finden Sie hier: www.hausbauberater.de/dachdaemmung.

 

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Unterspannbahnen

Unter dem Außendach befindet sich eine Dachunterlage, auch Dachunterspannbahn genannt, deren Hauptfunktion darin besteht, die Wärmedämmung und die Gebäudestruktur vor Witterungseinflüssen zu schützen. Die Dachunterspannbahnen agieren somit als Sekundärdach unter dem Hauptdach. Außerdem dienen die Dachunterspannbahnen während der Bauzeit als primärer Wetterschutz. Die Bauzeit sollte so kurz wie möglich gehalten werden, da die Dachunterlage so konstruiert ist, dass sie als sekundäres Dach und nicht als primäres Dach fungiert.

Die Dachunterlage wirkt als Kondensaktionsbarriere oder Wasserdampfbarriere, die Wasserdampf von der Unterlage und damit auch dem Dämmmaterialien wegleitet. Dachunterlagen können je nach Konstruktion des Daches in zwei Gruppen unterteilt werden:

  1. Kaltdach / Belüftete Dächer
    Dachkonstruktion, die einen Lüftungsspalt über und unter der Dachunterspannbahnen benötigen. Das Dämmmaterial darf niemals die Dachunterlage berühren und verhindert damit das Eindringen von Feuchtigkeit, Schnee, Staub und Schmutz. Die Dachunterlage muss wasserdampfdurchlässig sein.

  2. Warmdach / Diffusionsfähige Dächer
    Dachkonstruktionen, bei denen nur eine Belüftung über der Dachunterspannbahnen erforderlich ist werden als diffusionsfähige Dächer oder Warmdach bezeichnet. Das bedeutet, die Dachunterspannbahnen lassen die feuchte Luft vom inneren eines Hauses heraus, aber die feuchte Luft von außen nicht hineinlässt. Das ist eine wichtige Funktion, die das Dach und die Dämmung trocken hält und somit Feuchtigkeitsschäden und damit die Schimmelbildung verhindert. Das Isolationsmaterial kann direkt unter den Dachunterspannbahnen aufgebracht werden.

Vor dem Einbau einer Dachunterlage ist es äußerst wichtig, den Neigungswinkel des Daches zu berücksichtigen, da einige Mindestanforderungen bestehen. Eine allgemeine Regel ist, dass die Dachneigung bei Verwendung einer Dachunterlage niemals unter einen Neigungswinkel von 20 ° fallen sollte. Auch sollte beachtet werden, dass eine großzügige, aber minimale Überlappung von 20 cm bei horizontaler Installation empfehlenswert ist.

 

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Synonyme - Dachunterbahnen,Dachunterspannbahn,Unterdeckbahn
Unterputzsiphon

Der Unterputzsiphon wird hinter die Wand montiert und ist somit, abgesehen vom sichtbaren Rohrstück, unsichtbar. Unterputzsiphons kommen in der Regel bei Waschmaschinen und Geschirrspülmaschinen zum Einsatz. Bei barrierefreien Objekten werden Unterputzsiphons ebenso bei Waschbecken genutzt. Gerade Rollstuhlfahrer benötigen den Platz unter dem Waschbecken, damit sie nahe genug an das Waschbecken heranfahren können. Unterputzsiphons lassen sich recht gut reinigen. Der Siphon liegt hinter einer abschraubbaren Montageplatte. Diese einfach abschrauben und den Siphon dann reinigen.

Siphons haben die Aufgabe, unangenehme Gerüche aus der Kanalisation zu verhindern. Sie sind direkt an jedem Abwasserablauf im Haus angebaut. Dazu gehören Waschbecken, Duschen, Badewannen, Toiletten, Geschirrspüler und Waschmaschinen. Der Einbau eines Siphons ist gesetzlich vorgeschrieben.

Es gibt Siphons in unterschiedlichen Ausführungen. Das Prinzip ist jedoch immer gleich. Als Geruchsverschluss dient normales Wasser. Das sammelt sich im Rohr und bildet so eine Geruchsbarriere. Der gängigste Siphon ist der Röhrensiphon mit seiner typischen U-Form. Im U sammelt sich das Wasser. Seine Röhrenform trägt dazu bei, dass sich kaum Ablagerungen bilden, da diese das Wasser mit wegspült. Für kleinere Waschbecken eignen sich eher Flaschensiphons. Sie benötigen weniger Platz, neigen aber durch ihre Form zu Ablagerungen. Sollte es dennoch zu unangenehmen Gerüchen kommen, dann kann es daran liegen, dass das Wasser im Siphon verdunstet ist und es keine Geruchsbarriere mehr gibt.

 

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Unterhangdecke

Mit einer Unterhangdecke wird nicht allein die Raumhöhe reduziert.

Einsatzgebeite bei Bestandsimmobilien

  1. Der Eigentümer möchte Heizkosten sparen und da bietet sich gerade bei Altbauwohnungen eine Unterhangdecke an, um die Raumhöhe zu reduzieren
  2. Eine Unterhangdecke soll Alterungserscheinungen oder offenliegende Leitungen verstecken.
  3. Der Eigentümer möchte den Schall-, Brand- oder Wärmeschutz verbessern.

Vor der Durchführung ist eine genaue Planung sinnvoll, um die richtigen Materialien und Unterkonstruktionen zu wählen. Die Untersuchung der Beschaffenheit der Zimmerdecke ist wichtig, bevor die Unterdecke montiert wird. Die Zimmerdecke muss stabil genug sein, um die Unterkonstruktion und die Verkleidung zu tragen. Bei Altbauten ist es ratsam, einen Fachmann zu fragen. Er kann die tragenden Balken lokalisieren, an die die Unterkonstruktion anzubauen ist.

Für die Unterkonstruktion sind Profilschienen und Direktabhänger ein gängiges System. Sie sorgen für eine gerades Ergebnis. Bei Holzlatten-Unterkonstruktionen ist es von Vorteil, die Unterkonstruktion direkt an die Decke anzubringen. Das sorgt für mehr Stabilität. Da diese Konstruktion mehr Fachwissen und handwerkliches Geschick erfordert als das Profilschienensystem, ist es ratsam, einen Fachmann zu beauftragen. Als Verkleidung sind Gipskartonplatten und Deckenpaneelen die erste Wahl. Sie garantieren einen exzellenten Brandschutz, sind gut zu bearbeiten und lassen ein schönes und ebenes Deckenbild entstehen.

Unterhangdecken im Neubau

Bei einem Neubau werden für eingeschossige Häuser (Bungalow) oder auch als zweite Decke in Stadtvillen (unter dem Dach) Unterhangdecken eingebaut. Hier kommt meistens eine Holzkonstruktion zur Ausführung, bei welcher der Dämmstoff mit unterseitiger Dampfsperre in den Balkenzwischenräumen der Holzbalkendecke eingebracht wird. Diese Konstruktion wird dann mit Gipskartonplatten verkleidet und verspachtelt.

Darüber hinaus kann eine Unterhangdecke verbaut werden, um eine Installationsebene zwischen der eigentlichen und der Unterhangdecke zu schaffen. Dies ist oft beim Einbau von Lüftungsanlagen, Klimaanlagen oder aufwändiger Elektroinstallation empfehlenswert.

 

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Synonyme - hängende Decke, Unterbaudecke, abgehängte Decke
Unterhaltskosten

Es gibt regelmäßig anfallende Unterhaltskosten und unregelmäßig anfallende Unterhaltskosten. Unter den unregelmäßig anfallenden Unterhaltskosten verstehen sich die Aufwendungen für die Instandhaltung der Immobilie. Darunter fallen kleinere Instandhaltungen, wie Wände streichen oder Bodenbeläge erneuern. Außerdem größere Instandhaltungsarbeiten, wie Heizung erneuern, Sanitärinstallationen oder Ausbesserungen an der Fassade. Eigenheimbesitzer sollten jährliche Rücklagen für diese Ausgaben bilden. Als Richtwert gilt 1 % des Liegenschaftswert. Von diesem einen Prozent fließen ca. 0,6 % in die regelmäßigen Unterhaltskosten und 0,4 % in die unregelmäßigen Unterhaltskosten. Bei älteren Immobilien oder wenn der Besitzer seit längerem keine Renovierungsarbeiten ausgeführt hat, empfiehlt es sich, die Rücklagen für die unregelmäßigen Unterhaltskosten zu erhöhen.

Vor Erwerb einer Immobilie kann ein Fachmann die anfallenden Unterhaltskosten einschätzen. Ein Laie übersieht anfallende Arbeiten, während ein Experte sich meistens nicht vom äußeren Schein täuschen lässt. Vor der Durchführung von größere Renovierungs- und Unterhaltsarbeiten empfiehlt es sich, Informationen über Fördermöglichkeiten einzuholen.

Einige Unterhaltskosten können von der Steuer abgesetzt werden. Wer eine Eigentumswohnung erwirbt, der kann den Innenbereich der Wohnung frei gestalten. Für den Außenbereich ist die Wohnungseigentümergemeinschaft verantwortlich. Die Wohnungseigentümergemeinschaft besteht aus allen Eigentümern des Hauses. Bei den anfallenden unregelmäßigen Unterhaltskosten gibt es entweder einen Erneuerungsfond, in den alle Eigentümer einzahlen, oder jeder Wohnungseigentümer muss eigenständig Rücklagen bilden.

Neben den Unterhaltskosten für die Instandhaltung verursacht eine Immobilie weitere regelmäßige Unterhaltskosten. Dazu gehören:

  • Grundsteuer
  • Versicherungen
  • Strom-, Heiz- und Gaskosten
  • Wasser- und Abwasserkosten
  • Straßenreinigungsgebühren
  • Müllgebühren
  • Kosten für Telefon- und Kabelanschluss
  • Schornsteinfeger

 

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Unterfangung

Unterfangung ist die Verstärkung eines bestehenden Bauwerkes. Diese ist erforderlich, wenn das ursprüngliche Fundament nicht mehr stark genug ist, um das Haus zu stützen. Andere Beispiele, warum eine Unterfangung erforderlich sein könnte:

  • Eine Änderung der Bodenbedingungen unter dem Fundament.
  • Die Bodeneigenschaften wurden in der Entwurfsphase nicht richtig berücksichtigt.
  • Das ursprüngliche Fundament ist nicht mehr geeignet oder stark genug.
  • Der Bau / die Reparatur / der Aushub benachbarter Bauwerke gefährdet die bereits bestehenden Fundamente angrenzender Gebäude.
  • Zusätzliche Stockwerke sollen unterirdisch gebaut werden.

Unterfangung ist der Prozess der Unterstützung oder Stärkung des vorhandenen Fundaments. Das wird erreicht, indem man den Unterbau verstärkt, den Boden mit einem expandierenden Füllstoff stabilisiert oder das Fundament so erweitert, dass die Last des Bauwerkes auf eine größere Oberfläche verteilt wird.

Gebäudeunterfangungen oder Fundamentunterfangungen spielen auch eine wichtige Rolle bei neuen Bauprojekten, die direkt neben oder nahe einem bestehenden Gebäude beginnen. Die erforderlichen Baugruben für den Neubau können die benachbarten Fundamente bis unter ihre Fundamentunterkante freilegen. Hier ist es wichtig, das bestehende Bauwerk vor Schäden wie Rissbildung durch Setzungen oder sogar das Abrutschen des Bauwerkes in die Baugrube zu schützen.

Arbeiten an Unterfangungen dürfen nur abschnittsweise nach den Vorgaben der DIN 4123 ausgeführt werden, wenn kein Spezialtiefbauverfahren angewendet wird. Nach einer Unterfangung ist ein Standsicherheitsausweis erforderlich, bevor die Verrichtungen weitergehen.

Alternativ zur Unterfangung kann man auch eine Tieferlegung des Grenzfundamentes des angrenzenden Bauwerkes durchführen. Dazu wird die Grenzwand gegen das Kippen abgestrebt. Das kann durch das Absetzen auf Pfählen oder durch das Anbringen von seitlichen Pfählen erfolgen.

 

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Unterdecke

Die DIN 18168 für Gipsplatten-Deckenbekleidungen regelt Unterkonstruktionen und Decken. Bei einern Unterdecke handelt es sich um eine sogenannten leichte Deckenbekleidung. Sie wird an einzelnen Punkten von der darüber liegenden Decke oder Rohdecke abgehängt. Es gibt auch Bauprojekte, in denen Unterdecken freispannend von Wand zu Wand zu finden sind. Unterdecken verdecken nicht nur unschöne Decken bei Renovierungen oder Sanierungen. Sie übernehmen bei Neubauten oder im Denkmalschutz häufig vielfältige Aufgaben, wie beispielsweise:

  • Im Brandschutz, als eine Ertüchtigung der darüber liegenden Decke und der vorhandenen Feuerwiderstandsklasse. Das bedeutet, eine aufwertende Brandklasse mit verbessertem Brandschutz.
  • Im Schallschutz zur Verbesserung des Schallschutzes, damit weniger Schall in das darüber liegende Geschoss dringen kann.
  • Bei der Akustik, um die sogenannten Nachhaltzeiten in darunter liegenden Räumen zu verbessern. Auch hier geht es um die Verringerung von Lärmbelästigungen.
  • In Form eines Gestaltungsobjektes, beispielsweise zur Verkleidung der Rohdecke. Aber auch als erweiternde Maßnahme zur Raumgestaltung sowie eine gezielte Verringerung der vorliegenden Deckenhöhe. Grund hierfür können energetische Maßnahmen sein.

Es stehen verschiedenste Unterdecken-Systeme für Bauherren und Planer zur Auswahl. Darunter sind Unterdecken mit losen Decklagenbauteilen, verdeckte Unterkonstruktionen aus dickwandigem Holzwerkstoff oder Mineralstoff sowie Lamellendecken, Klemmdecken, Waben- und Gitterdecken aber auch Paneel-Decken und Einhänge-Systeme. Die meisten dieser Unterdecken-Systeme verwenden dickwandiges Material. Das sind in der Regel Mineralstoff, Holz, Blech, sowie Streckmetall oder ein Holzwerkstoff. Aber auch dünnwandiges Material kann je nach Anforderung für das Abhängen der Zimmerdecke verwendet werden.

Die Montage von Unterkonstruktionen an Unterdecken lässt sich leicht mit verstellbaren Abhängern erreichen. Rigips-Platten sind für den Trockenbau die geeigneten Materialien, wenn es um das Abhängen einer Decke geht. Sie sind in der Regel planeben, streich- und tapezierfähig und werden vor allem bei der Renovierung eingesetzt. Es lassen sich auch Lichtsysteme integrieren und stimmungsvolle Beleuchungsideen umsetzen. Unterdecken werden häufig von Bauherren selbst montiert, da hier ein grundlegendes handwerkliches Geschick ausreicht.

 

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Unterdach

Als Unterdach wird eine zweite, wasserableitende Schicht unter der Dachdeckung verstanden. Diese Schicht schützt vor Feuchtigkeit und Verschmutzungen. Ein möglicher Aufbau besteht aus dem Einbau einer Dachpappe oder einer Unterspannbahn. Regensichere Unterdächer sind über die gesamte Fläche wasserdicht ausgeführt und unter anderem bei einer Überschreitung der Regeldachneigung um mehr als 8 Grad erforderlich.

Wann ist ein Unterdach erforderlich?

Dächer sind der Witterung besonders stark ausgesetzt und müssen hohe Anforderungen an die Dichtheit erfüllen. Um dies zu gewährleisten, ist bei bestimmten Voraussetzungen ein Unterdach erforderlich. Dazu gehören zum Beispiel:

  • eine Unterschreitung der Regeldachneigung
  • konstruktive Besonderheiten wie stark gegliederte Dächer oder besondere Dachformen mit Sparren über 10 m Länge
  • schneereiche Gebiete, exponierte Standorte, spezielle örtliche Witterungsverhältnisse
  • technische Anlagen wie Antennen, Klimageräte oder Laufanlagen
  • örtliche Bestimmungen aus der Landesbauordnung oder den Ortssatzungen

Die vorgenannten Punkte sind in der „Fachregel für die Dacheindeckung mit Dachziegel und Dachsteinen“ des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) festgelegt.

Wie ist ein Unterdach aufgebaut?

Aufbau, Konstruktion und Funktion eines Unterdaches hängen von den baulichen Voraussetzungen im Dachbereich ab. Bei ungedämmten Dächern oder ungedämmten Spitzböden ist mindestens eine Unterspannbahn vorzusehen. Schließt das Dach einen Aufenthaltsraum ab, wird eine Unterdeckung verwendet. Diese speziellen Bahnen werden an den Nähten und Stößen verklebt, um die Regensicherheit zu gewährleisten. Dazu wird die Konterlattung oberhalb der Unterdeckung angeordnet. Bei weiteren erhöhten Anforderungen, wie sie im ausgebauten Dachgeschoss vorliegen, muss das Unterdach nicht nur regen-, sondern wasserdicht ausgeführt sein. Dies gilt auch, wenn die Regeldachneigung um mehr als 12 Grad unterschritten wird. Beim wasserdichten Unterdach verlaufen die Dachbahnen oberhalb der Konterlattung.

Unterdach mit System

Das Unterdach kann seine Aufgabe nur bei fachgerechter Ausführung erfüllen. Mit Unterdachlösungen bieten die Anbieter heute aufeinander abgestimmte Systeme, die einen hohen Schutz gewährleisten und an die unterschiedlichsten Belastungen angepasst sind. Der Einbau sollte durch geschultes Fachpersonal erfolgen.

 

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Synonyme - Unterdeckung,Unterspannung

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