Begriff Definition
Glasfaserbewehrung

Zum Beton beigemischte Glasfasern übernehmen die Aufgabe der Bewehrung. Vor allem angewendet wird die Glasfaserbewehrung für Wellplatten, Fassadenplatten oder bei verlorenen Schalungen. Auch Estrich kann durch die Zugabe von Glasfasern verstärkt werden. So lassen sich unter anderem Spannungsrisse in der Trocknungsphase vermeiden.

Glasfasern als Bewehrung

Die Herstellung der Glasfasern erfolgt im Schmelzspinnverfahren. Meist wird sogenanntes Elektro-Glas (E-Glas) verwendet. Beim Faserbeton werden die Glasfasern dem Frischbeton zugesetzt und mit diesem vermischt, um dessen Eigenschaften zu verbessern. Die Glasfaserbewehrung wurde in den 1980er Jahren entwickelt und wird seither erfolgreich eingesetzt.

Eine weitere Variante stellen GFK-Bewehrungen dar. Glasfaserverstärkter Kunststoff (Fiberglas) wird in Rollen in verschiedenen Stärken oder als Bewehrungsmatten vertrieben und kann ähnlich wie Stahl als Bewehrung eingesetzt werden. Vorteilhaft sind die Korrosionsbeständigkeit des Materials sowie die hohe Zugfestigkeit, die leichte Bearbeitbarkeit und das geringe Gewicht.

Faseranteil für Glasfaserbewehrung

Die Bewehrung von Beton mit Glasfaser lässt sich in zwei Kategorien unterscheiden. Liegt der Anteil der Fasern unter 5 Vol-% dienen sie der Stabilisierung und Erhöhung der Rissfestigkeit, haben aber keine statischen auswirken. Man spricht dann auch von einer Mikrobewehrung. Bei einem höheren Faseranteil entsteht sogenannter Glasfaserbeton mit einer statisch relevanten Bewehrung.

Einsatzbereiche für Glasfaser-Bewehrung

Glasfaser modifizierter Beton (< 5 Vol-%) kommt zur Verstärkung von Betonbauteilen wie Weißen Wannen, flüssigkeitsundurchlässigen Betonkonstruktionen oder Estrich zur Anwendung. Glasfaserbeton (> 5 Vol-%) wird verwendet, um die statischen Eigenschaften zu verändern, bzw. zu verbessern. Angewendet wird dieser Verbundbaustoff zur Herstellung von Wellplatten, Fassadenplatten, Brandschutzplatten, Verkleidungen oder Hohlstürze.

Vorteile der Glasfaserbewehrung

Der große Vorteil der Glasfaserbewehrung ist der Wegfall der bei Stahlbewehrung erforderlichen Mindestdeckung. Da Glasfasern alkalifest und nicht rostend sind, kann die Betondeckung auf wenige Millimeter reduziert werden. Damit lassen sich filigrane Formen und sehr geringe Materialstärken realisieren.

 

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Glaser-Verfahren

Mit dem Glaser-Verfahren wird rechnerisch ermittelt, ob im Inneren eines Bauteils Tauwasser anfällt und die Gefahr von Bauschäden droht. Gleichzeitig wird damit die Übereinstimmung der Konstruktion nach DIN 1408 „Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäuden“ geprüft. Benannt ist das bauphysikalische Verfahren nach seinem Erfinder Helmut Glaser.

Nachweisverfahren nach DIN 4108

Das Glaser-Verfahren, auch als Glaserdiagramm bezeichnet, bildet die Grundlage des Verfahrens laut IN 4108-3 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden - Teil 3: Klimabedingter Feuchteschutz zur Bewertung des Tauwasserrisikos. Für den Nachweis werden der U-Wert des Bauteils berechnet sowie die Temperaturen an den Grenzen der einzelnen Bauteilschichten und die Wasserdampfsättigungsdrücke. Anhand der vorgegebenen Konstruktion wird das Glaserdiagramm erstellt und abschließend der Tauwasseranfall berechnet

Was steht im Glaser-Diagramm?

Aus dem beim Glaser-Verfahren erstellten Diagramm lässt sich ablesen, unter welchen Umgebungsbedingungen und wo im Bauteil Tauwasser anfällt und auch wie diese Feuchtigkeit wieder abgeleitet wird. Relevante Werte für die Berechnung sind:

  • Wasserdampfteildruck in den Bauteilen (p)
  • Äußerer und innerer Wasserdampfteildruck (pa, pi)
  • Sättigungsdruck des Wasserdampfs (ps)
  • Schichtdicke in Metern (s)
  • diffusionsäquivalente Schichtdicke in Metern (sd)
  • Temperatur in °C (ϑ)

Wann bildet sich Tauwasser?

Tauwasser entsteht, wenn bei einer Luftfeuchtigkeit von 100 % der Wasserdampf an einer Oberfläche oder auch im Inneren eines Bauteils kondensiert. Dies ist möglich, da der Wasserdampf durch unterschiedlichen Dampfdruck außerhalb und innerhalb des Bauteils durch es hindurchwandert. Verhindern lässt sich dieser Effekt, indem auf der warmen Bauteilseite nicht mehr Wasserdampf eindringt als auf der kalten Seite wieder entweichen kann. Dies wird durch die Baustoffwahl gesteuert: Im Innenbereich werden Bauteile mit hohem Diffusionswiderstand verwendet, die wenig Feuchtigkeit durchlassen. Auf der Außenseite kommen Materialien mit geringem Diffusionswiderstand zur Anwendung. So wird ein möglichst ungestörter Durchgang des Wasserdampf von innen nach außen gewährleistet.

 

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Synonyme - Glaserdiagramm
Glanzruß

Glanzruß, auch Hartruß genannt, ist ein feines schwarzes oder braunes Pulver. Es besteht aus winzigen Kohlenstoffpartikeln, die durch unvollständige Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Holz, Öl und Kohle entstehen. Da Glanzruß klebrig ist, neigt er dazu, an Schornsteinen und Kaminen zu haften.

Ein Hauptbestandteil von Glanzruß ist schwarzer Kohlenstoff und eine Vielzahl von anderen Chemikalien, Metallen und Staub. Die genaue Zusammensetzung von hängt stark davon ab, was verbrannt wird. Diese Rußpartikel hinterlassen einen hässlichen Anblick und einen üblen Geruch.

Während eines Kaminfeuers breitet sich der Ruß im ganzen Haus aus und kann die Luftqualität in den Innenräumen beeinträchtigen.

In Schornsteinen können die Ablagerungen von Glanzruß zu Verstopfungen führen, was zu ineffizientem Brennstoffverbrauch führen kann. Sammelt sich zu viel Hartruß im Schornstein ansammelt, kann dies sogar zu einem Brand führen.

Ähnlich wie Rauch oder Asche kann Ruß beim Einatmen gesundheitsschädlich sein. Die unvollständige Verbrennung, die für die Entstehung von Glanzruß verantwortlich ist, führt zur Bildung von toxischen Verbindungen.

 

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Synonyme - Hartruß
Gipsfaserplatte

Die Gipsfaserplatte ist ein verhältnismäßig neuer Plattenwerkstoff, deren Massenherstellung, und die damit zunehmende Verbreitung erst in den 70er Jahren begann. Der Plattenwerkstoff auf Gipsbasis zeichnet sich besonders durch seine Stabilität, seine Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit und seinen hohen A2 Brandschutz aus.

Gips ist ein natürlich gewonnener Rohstoff, der unter ökologischen und baubiologischen Gesichtspunkten zum Wohlbefinden der Bewohner eines Hauses beiträgt. Er besitzt unter anderem die Fähigkeit, auftretende Feuchtigkeit aus der Raumluft aufzunehmen und bei ansteigenden Temperaturen wieder abgeben zu können, was zur Folge hat, dass das Raumklima auf ganz natürliche Weise reguliert wird.

Gipsfaserplatten enthalten keine giftigen Stoffe und werden hauptsächlich aus Altpapier, recycelten Papierfasern, Gips und Wasser hergestellt, die zu einer Masse vermischt und anschließend gepresst und getrocknet werden. Dadurch unterscheidet sie sich von der Gipskartonplatte, die eine Kartonummantelung und einen Gipskern besitzt. Durch die in den Gips eingebettete Papierfaser, wurden mechanische Eigenschaften wie Biege- und Druckfestigkeit verbessert, sodass Gipsfaserplatten auch statische Aufgaben übernehmen können. Dies macht sie zu einem Allroundtalent.

Gipsfaserplatten können als tragendes Bauteil genutzt werden. Auch als rein bekleidende Funktion, bei Bauteilen wie zum Beispiel Wänden, sind sie einsetzbar. Das bedeutet, dass die Gipsfaserplatte bei nicht tragenden Innenwänden als auch bei tragenden Elementen im Fertigbau zum Einsatz kommen kann.

Im Handel sind Gipsfaserplatten in den üblichen Größen erhältlich. Sollten Bauherren nicht fündig werden, ist das auch kein Problem, da die Verarbeitung sehr einfach zu bewerkstelligen ist. Die Platten können durch Ritzen, Brechen, Sägen, Fräsen und Bohren bearbeitet werden. Das Durchtrennen einer Platte kann entweder durch ein einseitiges Anritzen mit einem Messer und anschließendem Brechen an einer Kante erfolgen oder aber durch Sägen mit einem Fuchsschwanz oder einer Elektrosäge.

Ihren Anwendungsbereich finden Gipsfaserplatten vorwiegend im Trockenbau. Dort werden sie als Wand- und Deckenverkleidung sowie als Estrichelement bei Fußböden verwendet.

 

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Synonyme - Rigipsplatte
Gipsbauplatten

Gipsbauplatten werden auch als Gipskartonplatten, Trockenbauwände oder einfach nur als Wandplatten bezeichnet und sind eines der weltweit am häufigsten verwendeten Baumaterialien. Gipsbauplatten werden heute in den meisten Wohn- und Geschäftsgebäuden als Innenwand- und Deckenverkleidung verwendet. Sie bestehen aus einem Gipskern, der auf beiden Seiten von hartem Papier bedeckt ist.

Die Standardgröße von Gipskartonplatten ist 2,4 m lang und 1,2 m breit mit einer dicke von 13 mm. Die Kanten der Platte sind entweder flach oder leicht abgeschrägt. Abgeschrägte Kanten ermöglichen es den Installateuren, die Oberfläche mit Gips zu glätten, nachdem die Platten an die Wände und Decken genagelt und die Kanten abgeklebt wurden.

Gipsbauplatten sind feuerfest und haben sehr gute Wärme- und Schalldämmeigenschaften. Sie sind jedoch nicht gut für den Einsatz in feuchten Bereichen geeignet. Für eine verbesserte akustische oder thermische Leistung sind auch andere Gipskartonprodukte erhältlich.

Gipsbauplatten eignen sich perfekt für kleinere Renovierungsarbeiten, wie zum Beispiel die Verkleidung einer unebenen Wand. Gipsbauplatten können mit einer Säge geschnitten oder mit einem Sicherheitsmesser geritzt und dann eingerissen / gebrochen werden. Alle benötigten Materialien und Werkzeuge für das Arbeiten mit den Platten, wie Nägel, Klebeband und Gips, sind in jedem Baumarkt erhältlich. Obwohl für Gipskartonplatten keine Gesundheitsrisiken bekannt sind, ist es am besten, wegen dem anfallenden Staub eine Schutzmaske zu tragen. Grundsätzlich sollte das Einatmen vermieden werden, wenn mit den Platten gearbeitet wird, da dieser gesundheitsgefährdend ist und Asthma auslösen kann.

Eine Atemmaske aus Papier bietet normalerweise hier einen ausreichenden Schutz. Gips kann die Augen reizen, daher wird auch eine Schutzbrille empfohlen. Gipsbauplatten sind schwer, spröde und unhandlich, was die Installation normalerweise zu einer Zwei-Personen-Aufgabe macht.

 

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Synonyme - Gipskarton,Gipskartonplatten
Giebel

Ein Giebel ist eine dreieckige Wand, die von einem schrägen Dach gebildet wird. Das Dach selbst wird nicht als Giebel bezeichnet. Der Giebel ist die Fläche, die sich bei einem Haus an der Stirnseite des Daches befindet. Einen Giebel findet man im Allgemeinen in einem Satteldach. Er sollte nicht nur ästhetisch ansprechend sein, sondern auch verhindern, dass Wasser in den Schnittpunkt zwischen Wand und Dach eindringen kann. Das kann erreicht werden, indem das Dach über die Oberseite der Stirnwände getragen wird oder indem die Stirnwände über das Dach angehoben werden, um eine Brüstung zu bilden, die mit einer wasserdichten Kappe abgedeckt ist.

Ein Gebäude mit einem Satteldach kann ein Frontgiebel, ein Seitengiebel oder ein Kreuzgiebel haben. Kreuzgiebelgebäude haben sowohl vorne als auch seitlich Giebel und können mit einem Dachreiter erhöht werden.

Das Design von Dachgiebeln hat sich über die letzten Jahre verändert und kann hinsichtlich seines Umrisses verschiedene Formen annehmen. Giebel auf Dächern mit einer steilen Neigung, werden abgestuft oder mit gebogenen Formen versehen, die mit Grotesken, Statuen, Schriftrollen und so weiter verziert sind.

Ein anderes Beispiel ist ein Krähenstufengiebel, auch als Stufengiebel bekannt, der die Form eines Treppenstufenmusters an der Oberseite der Stein- oder Ziegelabrüstungswand hat, die über die Dachlinie hinausragt. Sie können mit integrierten Fenstern oder Lüftungsschlitzen gestaltet werden. Giebel können sich in fantasievollen Designs oder häufiger in Brüstungen über die Dachlinie erstrecken.

Siehe auch: https://www.hausbauberater.de/fachbegriffe/dachgiebel

 

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Gewerk

Gleichwohl der Begriff Gewerk sowohl in der Fachliteratur als auch in Ausschreibungen regelmäßig zu finden ist, gibt es keine verbindliche Definition dafür. Am Bau ist es ein Überbegriff, der eine Vielzahl von handwerklichen und bautechnischen Teilleistungen im Bauwesen abdeckt. Der Begriff beschreibt eine spezielle Teilleistung am Gesamtbau, wie zum Beispiel Klempner, Elektriker, Maler, Fliesenleger, Dachdecker und viele mehr. Grundsätzlich werden Gewerke in zwei Kategorien eingeteilt:

1. Die klassische Einordnung von Gewerken:

Dazu gehören die

  • Baumeisterarbeiten,
  • Beton- und Stahlbetonarbeiten,
  • Dachdeckerarbeiten,
  • Elektroinstallationsarbeiten,
  • Fliesenlegerarbeiten,
  • Klempnerarbeiten,
  • Mauerarbeiten und
  • Zimmerer- und Holzbauarbeiten,

2. tiefes Gewerk gemäß VOB Teil C (VOB/C):

Dazu zählen:

  • Baumeisterarbeiten
  • Beton- und Stahlbetonarbeiten
  • Erdarbeiten

Es werden bei einem Bauprojekt verschiedene Fachfirmen benötigt, deren Leistungen, in Gewerke geliedert, jeweils einer Teilaufgabe an der Gesamtbauleistung entsprechen. Dass die VOB die Gewerkeaufteilung noch detaillierter als in der Baubranche üblich aufteilt, ist der Tatsache geschuldet, dass größere öffentliche Bauaufträge nach der VOB ausgeschrieben werden müssen. Sinn der Sache soll sein, dass auch kleinere Unternehmen an umfangreichen Bauprojekten beteiligt werden können. Bei einer Vergabe an einen Generalunternehmer wäre dies eher unwahrscheinlich, weil kleinere Firmen in der Regel nicht die komplette Bandbreite an Gewerken anbieten können.

 

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Gewerbeimmobilie

Jede Immobilie, die ausschließlich für geschäftliche Zwecke verwendet wird, ist eine gewerbliche Immobilie. Das können Einkaufszentren, Hotels, Einzelhandelsgeschäfte, Lagerhäuser, Restaurants, Industrieräume, Bauernhöfe, Bürogebäude und sogar freie Grundstücke sein, wenn sie von der lokalen Gemeinde als Gewerbeimmobilien ausgewiesen wurden.

In den meisten Fällen kann eine Person kein Geschäft auf einem Wohngrundstück oder ein Wohnhaus auf einem Gewerbeobjekt bauen. Das liegt daran, dass Gewerbeimmobilien bestimmte Standards haben müssen, die der Eigentümer oder Bauherr beim Bau einer gewerblichen Immobile beachten muss. Diese können von der Art des Gebäudes bis hin zur Mindestanzahl von Parkplätzen reichen. In vielen Fällen befinden sich Gewerbeimmobilien in bestimmten Gebieten nebeneinander, um jegliche Störungen innerhalb von Wohngemeinschaften zu verhindern. Gewerbeimmobilien haben im Vergleich zu anderen Arten von Immobilien auch andere Steuersätze.

Gewerbeimmobilien werden in folgende Kategorien unterteilt:

  • Industrielle Immobilien
    Diese umfassen normalerweise schwere Produktion, zum Beispiel von Bauteilen, leichte Montage und Lager. Diese Arten von Immobilien sind in der Regel groß, meist Hallen, beinhalten schwere Maschinen und haben in der Regel einen einfachen Zugang zur Autobahn. Manche haben auch Büroräume auf dem Grundstück.

  • Büroimmobilien
    Diese befinden sich normalerweise in städtischen und vorstädtischen Gebieten. Außerhalb von Großstädten können das sogenannte Büroparks, häufig kombiniert mit einem Einkaufzentrum, sein.

  • Einzelhandelsimmobilien
    Sie gehören zu den häufigsten Gewerbeimmobilien. Diese umfassen Einkaufszentren, Gemeindezentren und regionale Handelszentren. Sie sind unterschiedlich groß und beherbergen möglicherweise nur ein oder auch hunderte einzelner Geschäfte und Betriebe.

  • Hotels
    Auch diese gelten auch als Gewerbeimmobilien, unabhängig von ihrer Größe oder Typ.
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Gesetzliche Baustandards

Gesetzliche Baustandards legen die Mindeststandards für den Bau von Gebäuden fest. Der Hauptzweck von gesetzlichen Baustandards besteht darin, die öffentliche Gesundheit, Sicherheit und das allgemeine Wohlergehen zu schützen, da sie sich auf den Bau und die Belegung von Gebäuden und Bauwerken beziehen. Sie werden durch verschiedene Bauvorschriften, Baunormen und andere geltende Gesetze festgelegt und sollen sicherstellen, dass die Bauwerke die Mindestanforderungen an Wohnen, Brandschutz und Gesundheit erfüllen. Diese gelten für den privaten wie auch für den gewerblichen Bereich.

Abgesehen von Sicherheitsstandards die eingehalten werden müssen, gelten die gesetzlichen Baustandards auch im Hinblick auf die Einhaltung der erforderlichen energie- und umweltschutzplanerischen Regelungen beim Bau von neu errichteten Häuser, aber auch bei Umbau- und Sanierungsmaßnahmen. Für öffentliche Gebäude liegen die gesetzlichen Baustandards meist höher als für Privathäuser. Darüber hinaus müssen immer die aktuellen Regelungen des Gesetzes und der gültigen Verordnungen beim Hausbau eingehalten werden.

Vorrangig über die gesetzlichen Bauvorschriften, gilt immer die aktuelle Gesetzgebung. Sollte sich hierbei ein Widerspruch mit den geforderten Standards ergeben, sind die Bauvorschriften dem Gesetz anzupassen. Daneben kann von einzelnen Anforderungen abgewichen werden, wenn ein wirtschaftlicher Vorteil nachgewiesen werden kann. Der Nachweis für einen wirtschaftlichen Vorteil muss schriftlich erfolgen und begründet werden. Ein entsprechender Nachweis sollte wenn möglich bereits im Rahmen der Bauplanung / Baugenehmigung vorgebracht und die notwendigen Abweichungen bereits dann dokumentiert werden.

Gesetzliche Bauvorschriften fördern der Einheitlichkeit des Gesetzes über die Errichtung von Gebäuden in den Zuständigkeitsbereichen der lokalen Behörden / Gemeinden sowie die Einhaltung von Baunormen und der damit verbundenen Bauvorschriften.

 

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Geschossflächenzahl

Die Geschossflächenzahl, kurz GFZ, ist das Verhältnis zwischen der Gesamtnutzfläche, die ein Gebäude hat oder haben darf und der Gesamtfläche des Grundstücks, auf dem das Gebäude steht. Das Verhältnis wird bestimmt, indem die Gesamt- oder Bruttogeschossfläche des Gebäudes durch die Bruttofläche des Grundstücks geteilt wird. Ein höheres Verhältnis bei der Geschossflächenzahl weist eher auf einen dichten oder städtischen Bau hin.

Die GFZ berücksichtigt die gesamte Grundfläche eines Gebäudes, also jedes einzelne Stockwerk und nicht nur die Grundfläche des Gebäudes. Ausgenommen von der Quadratmeterzahlberechnung sind unbewohnbare Bereiche wie Keller, Parkhäuser, Treppen und Aufzugsschächte. Gebäude mit einer unterschiedlichen Anzahl von Stockwerken können denselben GFZ-Wert haben.

Die Geschossflächenzahl wird wahrscheinlich in der Zukunft stark variieren, weil die Bevölkerungsdynamik, die Wachstumsmuster in den Ballungsgebieten und die Bautätigkeiten im Allgemeinen Schwankungen unterliegen. Und auch weil das Grundstücks, auf dem sich ein Gebäude befindet, unterschiedlich genutzt wird. So weisen Industrie-, Wohn-, Gewerbe-, Landwirtschafts- und nicht landwirtschaftliche Gebäude unterschiedliche Bebauungsfaktoren auf, sodass sie typischerweise ebenfalls unterschiedliche GFZ’s aufweisen.

Eine niedrige GFZ ist im allgemeinen ein deutliches Warnzeichen für die Konjunktur in der Baubranche. Viele Branchen, vor allem die Immobilienbranche, streben nach einen hohen GFZ, um Raum- und Landressourcen zu erschließen. Ein erhöhte GFZ ermöglicht es einem Bauentwickler, mehr Bauprojekte abzuschließen, was unweigerlich zu höheren Umsätzen und einem größeren Angebot zur Deckung der Nachfrage führt.

Die Regierung hat Vorschriften und Beschränkungen zur Geschossflächenzahl in der Baunutzungsverordnung § 20 BauNVO festgelegt.

 

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Synonyme - GFZ

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