Begriff Definition
Heizkreis

Als Heizkreis bezeichnet man das Rohrleitungssystem, mit dem innerhalb einer Heizungsanlage das Warmwasser verteilt wird. Er besteht aus Vorlauf- und Rücklaufleitungen. Für jede zentrale Heizungsanlage mit mehreren Heizkörpern ist ein eigener Heizkreis nötig.

Aufbau des Heizkreises

Ein Heizkreis besteht genau genommen aus dem Wärmeerzeuger, dem angeschlossenen Heizkörper sowie Vorlauf- und Rücklaufleitungen. In komplexen Heizsystemen wie zum Beispiel bei einer Zentralheizung dient ein Wärmeerzeuger zum Betrieb mehrerer Heizkreise.

Muss die Vorlauftemperatur bei mehr als einem Kreislauf angepasst werden, kommt ein dynamischer Heizkreis zum Einsatz. Dieser reagiert über die Steuerung auf unterschiedlichen Temperaturbedarf der Vorlauftemperatur, Veränderungen der Außentemperatur, Dämmungsverhalten der Zirkulationswege sowie die Zeitsteuerung der Heizkreise.

Fußbodenheizung und Heizkreis

Wird als Raumheizung eine Wand- oder Fußbodenheizung verwendet, werden in der Regel für die einzelnen Räume getrennte Heizkreise installiert. Diese werden über einen Heizkreisverteiler gesteuert, der die Leistung der Flächenheizungen und damit die Raumtemperatur für jeden Raum einzeln regelbar macht. Ebenfalls mit mehreren Heizkreisen arbeitet auch die Fernwärme, die Wärme wird über eine sogenannte Wohnungsstation in hydraulische getrennte Einzelheizkreise eingespeist.

Heizkreis – Mischsysteme

Vor allem in Altbauten kommen auch gemischte Heizsysteme vor, bei denen über einen Wärmeerzeuger Heizkörper und Flächenheizungen, wie zum Beispiel Fußbodenheizungen, betrieben werden. In diesem Fall müssen die Heizkreise nach den Wärmeverbrauchern getrennt werden, da Flächenheizungen mit anderen Vorlauftemperaturen und Anlaufzeiten arbeiten als Heizkörper.

Ebenfalls ein Mischsystem liegt vor, wenn Heiz- und Brauchwasser parallel erwärmt werden. Dies verläuft zwar über den gleichen Wärmeerzeuger, aber über streng voneinander getrennte Kreisläufe. Ein Mischer sorgt über den Pufferspeicher dafür, dass beide Kreisläufe mit ausreichend Warmwasser versorgt werden.

Der Heizkreis als Kreislaufsystem

Eine andere Nutzung des Begriffes Heizkreis beschreibt den Kreislauf, den das Heizungswasser innerhalb der Anlage nimmt. Das im Heizkessel erwärmte Wasser durchläuft die Heizkörper und fließt anschließend in den Wärmeerzeuger zurück, wo es erneut bis zur nötigen Vorlauftemperatur erwärmt wird.

 

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Heizkosten

Zu den Heizkosten gehören die laufenden Kosten für die Beheizung eines Hauses, einer Wohnung oder einer sonstigen Immobilie. Außerdem die Betriebskosten der Warmwasserversorgungsanlage bei einer zentralen Heizanlage. Gemäß der Heizkostenverordnung hat der Gesetzgeber festgelegt, welche Kosten zu den umlegbaren Betriebskosten fallen dürfen. Der Vermieter hat sich an diese zu halten, anderweitige Einträge in Mietverträgen haben keine Gültigkeit. Die einzige Ausnahme ist eine Wohnung, die mit einer eigenen Heizungs- und Warmwasseranlage ausgestattet ist.

Im Jahr 2019 lagen die durchschnittlichen Heizkosten bei einer 70 qm großen Vergleichswohnung bei 700 €. Dabei ist zu beachten, dass der Schnitt in einem energetisch gut sanierten Haus nur bei 470 € lag, während es in energetisch schlechteren Häusern statistisch betrachtet auch bis zu 980 € an Heizkosten sein können. Über einen Link zum Mieterbund können Verbraucher mit geringem Aufwand prüfen, wie die eigenen Heizkosten im Vergleich zu ähnlichen Haushalten liegen: www.Heizspiegel.de

Zu den Heizkosten gehört auch der Heizenergieverbrauch, der ebenfalls in der Heizkostenabrechnung aufgeführt ist. Bei jährlich etwa 18 Millionen verschickter Heizkostenabrechnungen sind jedoch nach einer Erhebung der Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. mehr als 1/3 eindeutig fehlerhaft. Die häufigsten Fehler liegen dabei in der Berechnung des Brennstoffverbrauchs. Diese werden durch die Heizkostenverteiler an den Heizkörpern oder dem Wärmemengenzähler für Wohnungen abgelesen.

Laut Mietvertrag sind die Heizkosten in der Regel so zusammengesetzt:

  • 50 bis 70 % der Heizkosten entfallen auf den Verbrauch,
  • der Rest wird über den Verteilerschlüssel nach Quadratmetern abgerechnet.

Die Energiebezugskosten geben an, wie hoch die durchschnittlichen Energiekosten liegen. Beim Heizen mit Erdgas lagen diese bei 5,9 Cent pro kWh, beim Heizöl bei 6,8 Cent pro kWh, bei der Fernwärme bei 8,9 Cent pro kWh und beim Wärmepumpen-Strom bei 21,3 Cent pro kWh. Neben der Entwicklung der Energiepreise ist aber der Sanierungsbestand eines Hauses der wesentliche Faktor für die Höhe der Heizkosten.

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Heizgrenztemperatur

Als Heizgrenztemperatur bezeichnet man die Außentemperatur als Tagesmitteltemperatur, ab der die Heizungsanlage anspringt, bzw. vom Sommer- in den Winterbetrieb umschaltet. In Deutschland liegt diese Temperatur in der Regel bei + 15 Grad, kann allerdings auch je nach Region bzw. Dämmstandard des Gebäudes nach unten abweichen.

Wie wird die Heizgrenztemperatur eingestellt?

Die Heizgrenztemperatur wird an der Heizungsanlage direkt eingestellt. Die Sensoren der Anlage messen ständig die Außenluft und ermitteln so die aktuelle Tagesmitteltemperatur. Wird der eingegebene Wert überschritten, schaltet die Anlage in den Sommerbetrieb und arbeitet nur noch, um das Brauchwasser zu erwärmen. Wird der Wert unterschritten, startet der Winterbetrieb und die Anlage erwärmt zusätzlich das Wasser, das für die Heizungsanlage erforderlich ist.

Individuelle Heizgrenztemperaturen nach Gebäudestandard

Ist ein Gebäude schlecht gedämmt, wird es bei niedrigen Außentemperaturen schneller kalt in den Räumen. Andersherum hält ein modernes, gut gedämmtes Haus die Wärme länger. Je nachdem muss die Heizgrenztemperatur entsprechend angepasst werden, um eine angenehme Innenraumtemperatur bei kühlen Temperaturen zu gewährleisten:

  • Altbau bis
    • 1977                  15 bis 17 Grad
    • 1977 bis 1995    14 bis 16 Grad
    • 1995 bis 2002    13 bis 15 Grad
  • Gebäude nach GEG     12 bis 14 Grad
  • Niedrigenergiehaus       11 bis 14 Grad
  • Passivhaus                     9 bis 11 Grad

Die genannten Werte sind Richtwerte, entscheidend ist jeweils der individuelle und tatsächliche Dämmstandard eines Gebäudes. Wie gut dieser ist, lässt sich zum Beispiel im Energieausweis nachlesen: Je geringer der Endenergiebedarf des Hauses, um so niedriger kann auch die Heizgrenztemperatur gewählt werden.

Heizgrenztemperatur und Heizkurve

Die Heizgrenztemperatur steht auch in Zusammenhang mit der Heizkurve, die wiederum für die Optimierung der Heizungsanlage eine wichtige Rolle spielt. Diese Kurve bestimmt, welche Vorlauftemperatur im Heizkessel erforderlich ist, um die gewünschte Wärme mit möglichst wenig Energie zu erzeugen.

 

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Synonyme - ϑHG
Heatpipe-Vakuumröhrenkollektor

Heatpipe-Vakuumröhrenkollektor unterscheiden sich insbesondere durch den geringen Wärmeverlust von Flachkollektoren. Der Verlust von Wärme wird aufgrund der Konvektion und der Doppelverglasung niedrig gehalten und bildet einen effizienten Isolationsmechanismus, um die Wärme in den Kollektorrohren zu halten. Dafür wird ein Heatpipe-Vakuumröhrenkollektor mit parallelen Reihen von Doppelglasrohren konstruiert, wobei jedes innere Glasrohr ein Metallwärmerohr enthält, das an ein Absorberrohr angebracht ist. Die Luft zwischen den beiden Glasröhren wird entfernt, um ein Vakuum zu bilden, das den leitenden und konvektiven Wärmeverlust verringert.

Ein Heatpipe-Vakuumröhrenkollektor ist immer mit dem vorhandenen Warmwasserbereiter verbunden. Die Absorberbeschichtung auf der inneren Abdeckung von Vakuumröhren absorbiert die Sonnenenergie, wandelt dann die Sonnenenergie in Wärmeenergie um und überträgt Wärmeenergie durch ein Absorberrohr auf den Wärmeträger.

Die erhitzte Flüssigkeit im Absorberrohr wandelt sich in Dampf um, der zum oberen Teil des Kondensators aufsteigt und an den eigentlichen Wärmeträger übergeben und in Energie umgewandelt wird. Dann wird die Wärmeübertragungsflüssigkeit durch den Wärmetauscher geleitet und der abgekühlte Dampf wird flüssig und kehrt zum Boden des Wärmerohrs zurück. Um diesen Kreislauf zu gewährleisten, müssen Heatpipe-Vakuumröhrenkollektor in einem bestimmten Neigungswinkel montiert werden. Die Wärmeenergie leitet die Flüssigkeit über ein Kupferrohr. Solange der Heatpipe-Vakuumröhrenkollektor von der Sonne erwärmt wird, erzeugt diese Art von Wärmeübertragung in der Flüssigkeit einen kontinuierlichen Kreislauf und stellt fortlaufend Warmwasser bereit.

 

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Hausschwamm

Der Echte Hausschwamm Serpula lacrymans ist ein Pilz, der vorwiegend Holz und Mauerwerk befällt. Ist dies der Fall, drohen aufwendige und meist teure Sanierungsarbeiten. Weitaus schlimmer können aber die notwendigen Trockenzeiten von mehreren Jahren ins Gewicht fallen, wenn es um das Eigenheim geht. Der Echte Hausschwamm mag vor allem feuchtes Holz und Gebälk in alten Häusern, kommt aber auch in Neubauten vor. Als Pilz mag es der gefürchtete Hausschwamm nicht nur gerne feucht, sondern auch warm und ausreichend geeignete Nahrung. Hauptziel beim Neubau muss also sein, Konstruktionsfehler zu vermeiden oder bei bestehenden Gebäuden die Schäden daraus zügig zu beheben.

Zuerst nehmen Bewohner eine intensive Braunfäule wahr und eine dunkelbraune Verfärbung des Holzes. Bei fortgeschrittenem Befall ziehen sich durch die Fasern des Holzes Querrisse und das Holz bricht würfelartig ab. Es verliert an Festigkeit und zerfällt bei weit fortgeschrittenem Befall schon bei leichtem Druck zu Pulver. Auffällig sind die bräunlichen Stellen mit weißem Rand, die auch von Laien erkannt werden. Für Sachverständige zeigt sich der Pilz aber auch ein seinem weißen, durchscheinenden Pilzfäden, den Lufthyphen oder Luftmyzel.

Nadelhölzer sind besonders häufig vom Hausschwamm befallen, grundsätzlich liebt der Pilz aber Temperaturen um 20 bis 30 Grad Celsius, Standorte ohne Zugluft und Umgebungen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Typischerweise tritt er nach Wasserschäden in Verbindung mit hölzernen Grundstrukturen auf. Seine Sporen siedeln sich auf dem feuchten Holz an und es dient ihm als Nährstoffgrundlage. Über sein Myzel dehnt sich der Hausschwamm weiter aus und die fadenförmigen Stränge befallen dann auch gerne poröses Mauerwerk, Dämmstoffe, Tapeten, Textilien oder Faserplatten.

Ist der Befall durch einen Sachverständigen bestätigt worden und ggf. mit Laborproben erwiesen, dann müssen alle befallenen Stellen schnell lokalisiert werden. Nur so kann die weitere Ausbreitung des Hausschwamms verhindert werden. Die Sanierung eines Hausschwamms kann nur ein Fachunternehmen durchführen und die Kosten können schnell fünfstellige Beträge erreichen.

Wer beim Kauf einer Immobilie mit hohem Holzanteil, etwa einem Fachwerkhaus, auf Nummer sicher gehen will, lässt alle Räume vorher gründlich auf einen möglichen Befall hin untersuchen. Diese Begutachtung führt auch dazu, anderweitige Baumängel zu erkennen.

Weitere Informationen gibt es beim Umweltbundesamt: www.umweltbundesamt.de/echter-hausschwamm

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Synonyme - Serpula lacrymans,echter Hausschwamm
Hausgeld

Beim Kauf einer Eigentumswohnung werden Käufer nicht nur Eigentümer des neuen Zuhauses, sondern auch Miteigentümer an der gesamten Immobilie, dem Gemeinschaftseigentum. Neben dem Kaufpreis und den Kaufnebenkosten ist das Hausgeld vor dem Kauf unbedingt zu beachten, denn es fällt unterschiedlich hoch aus und kann die monatlichen Festkosten dementsprechend wenig oder viel belasten.

Hausgeld gehört zu den laufenden Betriebskosten und wird umgangssprachlich auch Wohngeld oder Instandhaltungsrücklage genannt. Enthalten sind meist standardmäßig die Kosten für die Bewirtschaftung, die Pflege sowie die Instandhaltung des sogenannten Gemeinschaftseigentums. Es ist monatlich im Voraus an die Verwalter der Wohnungseigentümergemeinschaft zu bezahlen und wird nach Ablauf des sogenannten Wirtschaftsjahres entsprechend abgerechnet und mit den geleisteten Vorauszahlungen ggf. verrechnet. Grundlage für die Berechnung der Vorauszahlungen ist der Wirtschaftsplan, den der Verwalter des Objektes jährlich neu verfasst und aktualisiert. Vorauszahlungen können einmal jährlich nach oben oder unten angepasst werden.

Im Hausgeld enthalten sind auch die Rücklagen für Instandhaltungsmaßnahmen wie Erneuerung der Heizung oder eine energetische Sanierung. Daher liegt das Hausgeld einer Wohneigentümergemeinschaft in der Regel 20 bis 30 % über den herkömmlichen Nebenkosten für eine vergleichbare Mietwohnung. Wer seine Immobilie vermietet, muss sich darüber im Klaren sein, dass nicht alle Kosten aus dem Hausgeld an den Mieter weiter berechnet werden dürfen. Erlaubt sind lediglich die umlagefähigen Betriebskosten, aber beispielsweise nicht die Rücklagen.

Die Aufteilung der Kosten kann auf unterschiedliche Art erfolgen:

  • Zu gleichen Teilen auf alle Eigentümern.
  • Mit einem Verteilerschlüssel.
  • Nach Quadratmetern Sondereigentum.
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Synonyme - Instandhaltungsrücklage,Wohngeld
Hausautomation

Das Licht geht an, wenn man in der Nähe ist, der Kaffee beginnt sich morgens selbst zuzubereiten und das Sicherheitssystem wird deaktiviert, wenn man fast zu Hause ist. Diese Funktionen sind nicht nur praktisch, sondern sparen auch Energie und damit Geld für Stromrechnungen. Da es sich bei der hier jedoch noch um eine neue Technologie handelt, ist sie für manche Menschen möglicherweise befremdlich.

Unter Hausautomation versteht man die in einem Haus installierte Technologie zur Fernsteuerung und Automatisierung von Haushaltssystemen. Sie funktioniert über ein Netzwerk von Geräten, die über verschiedene Wege wie Wi-Fi oder Bluetooth mit dem Internet verbunden sind. Über elektronische Schnittstellen können die Geräte über einen Controller ferngesteuert werden, entweder über einen Sprachassistenten oder eine App. Viele dieser Geräte verfügen über Sensoren, die Änderungen in Bewegung, Temperatur und Licht überwachen, damit der Benutzer Informationen über die Umgebung des Geräts erhalten kann.

Zu den Vorteilen der Hausautomation gehören vor allem Einsparungen durch beispielsweise intelligente Thermostate, Fenstersysteme und Lichtsysteme. Ebenso kann damit mehr Sicherheit durch Überwachungskameras und -systeme erreicht werden.

Hausautomation mach das Leben einfacher und bequemer, jedoch sollten Anwender auch die Sicherheitsaspekte beachten. Zu bedenken ist hierbei insbesondere, dass eine direkte Kopplung an das Internet bewirkt, dass man selbst zu einem Teil davon wird.

So sollten Nutzer unbedingt

  • auf einen gesicherten Kommunikationskanal (Verschlüsselung) achten.
  • Sicherheitsvorkehrungen dahingehend treffen, dass nur jene das System nutzen, die es auch sollen.
  • Konten und Geräte vor Missbrauch und Manipulation schützen.
  • das System einer regelmäßigen Sicherheitsüberprüfung unterziehen.
  • sehr sichere Passwörter verwenden und diese immer wieder ändern.
  • für aktuelle Sicherheits- und Software-Updates sorgen, um Sicherheitslücken zu schließen.

Auch die Wahl des Herstellers sollte insbesondere bei komplexen Systemen eine Rolle spielen. Am besten lassen Interessenten sich zunächst von einem Experten beraten, bevor sie Entscheidungen treffen, die sich als kritisch erweisen. Verbraucher sollten sich bei der Hausautomation immer der Komplexität des Systems in Ihrem Zuhause bewusst sein.

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Hausakte

In der Hausakte befinden sich alle wichtigen Leistungsmerkmale für die Planung und den Bau des Eigenheims. Ähnlich wie dem Wartungsheft beim Auto werden alle Informationen sowie spätere Instandsetzungsarbeiten, Ausbauten und Modernisierungsarbeiten in die Hausakte eingetragen. Neben dem Gebäudepass stellt die Hausakte den Verbraucherschutz beim Kauf eines Eigenheims sicher, denn es enthält wesentliche Angaben zur Bauqualität der Immobilie. Die Hausakte sollte vom Besitzer gewissenhaft gepflegt werden, denn sie stellt über die Jahre hinweg ein verlässliches Dokument zur Gebäudedokumentation dar.

Die Hausakte des Bundesbauministeriums wurde 2002 ins Leben gerufen und in Zusammenarbeit mit den Verbraucherzentralen und den Architektenkammern entworfen. Sie kann bei den Verbraucherzentralen bestellt werden und gilt für den Neubau eines Einfamilienhauses. Zusätzlich zu den eingetragenen Angaben können Dokumente sowie Betriebsunterlagen in der Hausakte aufbewahrt werden. Die regelmäßige Aktualisierung reduziert den Aufwand bei einem späteren Verkauf oder einer geplanten Veränderung am Gebäude. Außerdem steigert sie den Wert einer Immobilie und dient als Grundlage späterer Umbauten oder energetischer Sanierungen.

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Hartdach

Unter die Bezeichnung Hartdach fallen alle Dächer, die mit gegen strahlende Wärme und Flugfeuer resistenten Materialien eingedeckt sind. Die sogenannte „harte Bedachung“ nach DIN 4102-4 kann aus Tonziegeln, Betondachsteinen oder anderen nicht brennbaren Materialien bestehen.

Feuerfeste Dächer

Der Begriff Hartdach spielt vorwiegend in Bezug auf den Brandschutz eine Rolle und bezeichnet im weitesten Sinne nicht brennbare Dacheindeckungen. Diese Dacheindeckungen dürfen weder durch Flugfeuer – das sind kleine brennende Materialpartikel in Brand gesetzt werden. Dafür kommen folgende Dachsteine, bzw. -eindeckungen in Frage:

Auch Flachdächer gelten – da die geforderten Eigenschaften gegeben sind – als harte Bedachungen. Gründächer zählen zu den weichen Bedachungen, wenn sie nicht entsprechende Trägereinlagen aus Glasvlies oder Glasgewebe beinhalten.

Klassifizierungen nach DIN 4102

Die DIN 4102-4 „Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen; Zusammenstellung und Anwendung klassifizierter Baustoffe, Bauteile und Sonderbauten“ definiert harte Bedachungen als Bedachung/ Dachdeckung aus natürlichen oder künstlichen Steinen der Baustoffklasse A sowie aus Beton und Ziegeln. Metallbleche als Dacheindeckung müssen mindestens 0,5 mm stark sein und dürfen sichtseitig eine Kunststoffbeschichtung aufweisen.

Fachgerecht verlegte Bedachungen auf tragenden Konstruktionen, die der Baustoffklasse B2 entsprechen, Bitumendachbahnen, Bitumen-Dachdichtungsbahnen und Bitumen-Schweißbahnen fallen ebenso unter die harten Bedachungen wie mit Kies ausgeschüttete Dächer (mindestens 5 cm stark).

Hartdach und Weichdach

Im Gegensatz zum Hartdach besteht das Weichdach aus brennbaren Materialien wie Holz, Stroh oder Reet. Auch Gründächer fallen in der Regel unter die Weichdächer. Damit diese Materialien als Dacheindeckung mit entsprechendem Brandschutz verwendet werden dürfen, müssen entsprechende Maßnahmen wie zum Beispiel eine Imprägnierung sowie spezielle brandschutzkonforme Konstruktionen ergriffen werden. In den meisten Bundesländern müssen Häuser mit Weichdächern besondere Grenzabstände einhalten, in der Regel sind Feuerversicherungen für Häuser mit dieser Dachvariante deutlich teurer als Häuser mit harten Bedachungen.

 

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Synonyme - DIN 4102-4
Hanfdämmung

Hanfdämmung gehört zu den Dämmstoffen aus erneuerbaren, also nachwachsenden Rohstoffen. Das Dämmmaterial besteht aus den Fasern und Stängeln der Hanfpflanze und wird als Dämmplatten, -matten und losem Material unter anderem im Bereich der Dachdämmung eingesetzt.

Wie wird Hanfdämmung hergestellt?

Als Rohmaterial für die Hanfdämmung dienen die Stängel der Pflanze, von denen wiederum die reißfesten Fasern sowie die Schäben (gebrochene, verholzte Stängelteile) genutzt werden. Zur Herstellung von Platten und Matten werden die Fasern miteinander verfilzt oder gepresst. Für stärkere Mattenquerschnitte sorgt die Beimischung von Kunststofffasern beigemischt für mehr Stabilität. Dennoch bleiben die Platten und Matten flexibel und damit gut verbaubar. Lose Hanfdämmung besteht aus Hanfresten und Schäben, die ohne Verbund auskommen und dadurch passgenau und lückenlos in Hohlräume gestopft werden können. Durch den Zusatz von Borsalze, Ammoniumphosphat oder Soda als Flammschutzmittel erreicht das Dämmmaterial die Brandschutzklasse B3 nach DIN 4102, bzw. die Kategorie E nach EN 13501-1.

Einsatzbereiche für Hanfdämmung

Der pflanzliche Dämmstoff besitzt eine Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,04 und 0,045 W/mK und kommt für verschiedene Bereiche der Dachdämmung zur Anwendung, zum Beispiel als Zwischen- und Untersparrendämmung in Form von Matten und Platten oder zum Ausfüllen von Hohlräumen als Stopfhanf. Ebenfalls geeignet ist Hanfdämmung für die Innenwanddämmung im Trockenbau, für hinterlüftete Fassaden sowie zur Fußboden- und Geschossdeckendämmung in Form von Schüttungen.

Nicht anwendbar ist Hanfdämmung als Dämmstoff für Wärmedämm-Verbund-Systeme, da die Materialfestigkeit der Dämmmatten hierfür nicht ausreicht.

Vor- und Nachteile

Wie jeder Baustoff hat auch die Hanfdämmung aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften Vorzüge, aber auch Nachteile:

Vorteile von Hanfdämmung

  • Gute CO2-Bilanz
  • Geringer Energiebedarf bei der Herstellung
  • Schimmelfest
  • Feuchtigkeitsregulierend
  • Feuchtebeständig und fäulnisresistent
  • Schallschluckend

Nachteile von Hanfdämmung

  • Belüftung erforderlich
  • Eingeschränkter Brandschutz
  • Nicht für technische Dämmungen geeignet
  • Nicht uneingeschränkt recyclingfähig (Beigabe von Kunststofffasern)

Ob eine Hanfdämmung für den jeweiligen Einbaubereich geeignet ist oder nicht, hängt von verschiedenen Aspekten ab und sollte von einem Fachmann entschieden werden.

Siehe auch: Natürlich und ökologisch dämmen mit Hanf

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