Begriff Definition
Hybridhaus

Mit dem Wortteil „Hybrid“ verbinden die meisten Menschen zunächst Hybridfahrzeuge, die in der Antriebskombination aus einem Verbrennungsmotor und einem Stromspeicher bekannt sind. Der Begriff des Hybridhauses ist dagegen kaum bekannt. Doch das technische Grundprinzip, dass im Sinne der Bedeutung von „Hybrid“ (= zusammengesetzt aus Verschiedenartigem) für Fahrzeuge gilt, wird auch bei einem Hybridhaus angewendet: Das Ziel ist eine völlig autarke und nachhaltige Energie- und Warmwasserversorgung der Hausbewohner, die durch eine Kombination aus mindestens zwei Technologien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien erreicht wird. Dabei werden auch CO2-Emissionen völlig vermieden, was neben der Ressourcenschonung dem Klimaschutz zugutekommt.

Was man unter einem Hybridhaus versteht

Der Begriff „Hybridhaus“ ist nicht geschützt oder konkret definiert, sodass damit auch keine bestimmte Güte oder ein klarer und verbindlicher Anforderungskatalog an ein solches Gebäude verknüpft werden können. Zahlreiche Baufirmen bezeichnen bereits sämtliche Effizienzhausstufen, die von der KfW gefördert werden, als Hybridhaus, weil mit zwei nachhaltigen Energiegewinnungsprinzipien (z. B. Photovoltaik und Erdwärme) Energie für die Raumheizung und Warmwasserbereitung erzeugt wird.

Innovative Baufirmen sind hier jedoch schon deutlich weiter:

Sie sehen das Haus nicht nur als Energiespar- oder –gewinnungsmöglichkeit, sondern beschäftigen sich mit dem gesamten Lebenszyklus des Gebäudes und dessen Nachhaltigkeit. So beginnt bereits die Auswahl der Baustoffe damit, ausschließlich regenerative Materialien zu verwenden, die zugunsten eines kurzen Transportweges möglichst regional hergestellt wurden. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass sich unter den klassischen Fertighausherstellern, die Häuser mittels im Werk vorproduzierten Holzständerkonstruktionen erstellen, kaum eine Firma findet, die Hybridhäuser auf einem erhöhten Anforderungsniveau herstellt. Wer ganz sicher gehen will, dass sein Haus aus nachhaltig hergestellten Baumaterialien gebaut wurde, kann sich auf das Siegel der „Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB)“ verlassen. Die Möglichkeiten, ein Eigenheim ohne Energie- und Heizkosten zu bauen, ähneln stark denen beim Bau eines Effizienzhauses. Beim Einsatz von zwei oder mehr regenerativen Energiequellen ist jedoch nicht verbindlich von ganz bestimmten Methoden auszugehen. Die Möglichkeiten, nachhaltig mit erneuerbaren Energien umzugehen, richten sich häufig nach den individuellen Voraussetzungen.

Um dies zu verdeutlichen, sollen hier die bekanntesten Möglichkeiten zur Gewinnung von regenerativer Energie beim Hausbau erläutert werden:

Solaranlagen

Mithilfe einer Photovoltaikanlage Strom oder mit einer Solarthermieanlage Warmwasser zu gewinnen und die Heizungsanlage zu unterstützen, ist nahezu Jedem, der sich mit den Themen Hausbau oder Energie beschäftigt, geläufig. Die mit einer Photovoltaikanlage erzeugte überschüssige Energie kann außerdem gegen Entgelt in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. In beiden Fällen ist es üblich, die Solarzellen auf dem Hausdach zu installieren, am günstigsten ist dabei eine südliche Dachausrichtung. Die Effizienz einer solchen Anlage kann jedoch Verschattungen deutlich beeinträchtigt werden:

  • Verschattungen durch Bäume
    Oft stehen Bäume so ungünstig, dass sie für eine stundenlange Verschattung des Daches sorgen. In dieser Zeit erzeugen Solaranlagen keine Energie, sodass auf andere Möglichkeiten der Wärmeerzeugung zurückgegriffen werden muss. Da durch Photovoltaik kein Strom erzeugt werden kann, muss dieser aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen werden. Die Bilanz fällt hier für den Hauseigentümer noch schlechter aus, da auch kein selbst erzeugter Strom ins öffentliche Netz eingespeist werden kann. Ob ein Baum jedoch gefällt werden kann, hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab: Wenn nicht bereits eine kommunale Baumschutzsatzung die Fällung erschwert oder verhindert, wird es bei einem Baum, der auf dem Nachbargrundstück steht, ungleich schwieriger, eine Fällerlaubnis zu erhalten. Diese Fragen müssen also bereits in der Planungsphase bedacht werden.

  • Verschattungen durch Gebäude
    In Baugebieten, die vollständig nach Energiesparkriterien konzipiert werden ist es mittlerweile üblich, den Standort jedes einzelnen Hauses unter dem Gesichtspunkt der Verschattung durch Nachbarhäuser zu vermessen. Bei einem einzeln gebauten Haus kann das übersehen werden. Dieser Fehler ist jedoch nicht revidierbar, wenn das Eigenheim fertig ist und führt über die gesamte Lebensdauer des Gebäudes zu finanziellen Einbußen.

Wärmepumpen

Wärmepumpen aller Art arbeiten nach einem festen Prinzip: Sie entziehen einem Wärmeträger seine Wärme und geben sie als Heizenergie an das Gebäude weiter. Diese entzogene Umweltwärme wird innerhalb der Wärmepumpen-Anlage mithilfe von zwei Wärmetauschern in einem geschlossenen Kreislauf auf ein höheres Temperaturniveau „gepumpt“, was dieser Form der Energiegewinnung ihren Namen gab. Als Wärmeträger kommen üblicherweise das Erdreich, das Grundwasser oder die Umgebungsluft in Betracht. Die effizienteste und am weitesten verbreitete Variante ist die Erdwärmepumpe.

Kontrollierte Be- und Entlüftung inkl. Wärmetauscher

Da energiesparende Häuser luftdicht gebaut sind und im Gegensatz zu Altbauten kein Luftaustausch durch Mauerritzen oder nicht völlig schließende Fenster stattfindet, muss der Luftaustausch mit einer Lüftungsanlage hergestellt werden. In energieeffiziente Neubauten werden deshalb üblicherweise zentrale Lüftungsanlagen eingebaut. Mit einem Ventilator wird die Luft aus den Feuchträumen entzogen, die Außenluft wird mit einem zweiten Ventilator über Belüftungskanäle in alle anderen Wohnräume geleitet. Die Frisch- und auch die Abluft passieren jeweils einen Wärmetauscher. Anlagen dieser Bauart sind mit einem Wirkungsgrad von bis zu 95 % deutlich effektiver als Abluft- oder dezentrale Anlagen. Lesen Sie auch unsere Informationen zum Thema Be- und Entlüftung.

Fernwärme

Fernwärme kann für die Versorgung eines Hybridhauses nur begrenzt als Energiequelle angesehen werden, wenn der Anspruch an die Nachhaltigkeit sowie das Kriterium der erneuerbaren Energie eingehalten werden soll. Sie wird derzeit überwiegend durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen sowie Atomkraft bereitgestellt. Fernwärme kommt jedoch in Betracht, wenn es sich um sog. „Solare Fernwärme“ handelt, für die im deutschen Sprachraum auch der Begriff „Nahwärme“ verwendet wird. Dabei handelt es sich um Anlagen, die sowohl Industrie- als auch Wohngebiete mithilfe von großflächigen Kollektorfeldern zumindest zum Teil mit Solarwärme versorgen. Europaweit werden aktuell 86 solare Fernwärmekraftwerke betrieben, davon 12 in Deutschland. Eine Auflistung ist hier zu finden.

Bauweise und Baumaterialien

Wie bei einem Passivhaus sollte auch bei einem Hybridhaus auf eine klare Gebäudestruktur ohne vorspringende Elemente wie z. B. Erker geachtet werden, um unnötige Wärmeverluste zu vermeiden. Das ehrgeizige Ziel, ein Haus ohne Energiekosten und CO2-Emissionen zu bauen, setzt selbstverständlich auch die Verwendung geeigneter Baustoffe voraus. Das Hybridhaus wird dabei hinsichtlich des Maueraufbaus und der Wärmedämmung von Dach und Wänden auch in dieser Hinsicht ebenso ausgestattet wie ein Passivhaus. Darüber hinaus sind Energiesparfenster sowie Außentüren mit einem sehr günstigen Wärmedurchlasswert unverzichtbar.

Hybridhäuser sind in Deutschland noch die Ausnahme. Daher kann die Besichtigung eines der fortschrittlichsten und ehrgeizigsten Gebäude dieser Art hilfreich sein, sich ein umfassendes Bild von diesem innovativen Haustyp zu machen. Da selbst Erlebtes allemal interessanter ist als Gelesenes, empfehlen wir den Besuch des „Hybrid House Hamburg“ in Hamburg-Wilhelmsburg.

 

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Hüttensteine

Hüttensteine sind künstlich hergestellte Steine, die nicht gebrannt werden und aus Recyclingbaustoffen bestehen. Eingesetzt werden granulierter Hüttensand, Kalk, Schlackenmehl oder auch Zement und Wasser. Diese Stoffe werden miteinander vermischt und anschließend unter hohem Druck in Form gepresst. Zum Abschluss werden die entstandenen Steinrohlinge an der Luft, unter Dampf oder auch unter kohlensäurehaltigen Abgasen getrocknet.

Dabei wird zwischen verschiedenen Arten der Ausführung unterschieden:

  • Hüttensteine HSV
  • Hüttenlochsteine HSL
  • Hüttenhohlblocksteine HHbI

Hüttensteine bieten vielseitige Verwendungsmöglichkeiten. Dadurch, dass sie eine hohe Druckfestigkeit sowie eine gute Schallisolierung und eine kaum auftretende Rissgefahr aufweisen, sind sie bei der Verbauung von tragenden als auch nicht tragenden Außen- und Innenwänden einsetzbar. Ihre hohe Feuerbeständigkeit und eine sehr gute Maßfähigkeit machen sie zu einem guten Baustoff. Auch Minustemperaturen können ihnen nichts anhaben, da sie eine gute Frostbeständigkeit aufweisen.

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Hüllflächentemperierung

Von der Hüllflächentemperierung spricht man, wenn die Innenseiten einer Außenwand durch eine Flächenheizung wie Wand- oder Sockelleistenheizung erwärmt werden. Im Unterschied zur Konvektionswärme durch Heizkörper, bei denen warme Luft im Raum verwirbelt wird, speichert bei der Hüllflächentemperierung die Wand Wärmeenergie und gibt sie als Strahlungswärme an die Raumluft ab.

Voraussetzungen und Heizsysteme

Die wichtigste bauliche Voraussetzung für die Hüllflächentemperierung ist eine gut gedämmte Außenwand, durch die Wärme nicht nach draußen entweichen kann. Grundsätzlich ist die Hüllflächentemperierung dann auch bei Außenwänden in Holzständerbauweise mit entsprechender Speicherebene möglich. Das klassische Heizungssystem für eine Hüllflächentemperierung ist die Wandheizung. Dabei werden Heizschlangen unter Putz oder in Trockenbauplatten verlegt, die über das enthaltene Wärmemedium die Wand erwärmen. Grundlage des Wirkprinzips ist die große Abstrahlungsfläche. Strahlungsheizungen arbeiten durch ihre Funktionsweise mit niedrigen Vorlauftemperaturen energiesparender als konventionelle Konvektionsheizungen, da bei gleichem Wärmeempfinden eine geringere Temperatur erforderlich ist. Eine weitere Form der Wandheizung ist die Sockelleistenheizung. Über Heizelemente im Bereich des Wandsockels steigt warme Luft entlang der Wand nach oben und heizt diese auf. Der Begriff Hüllflächentemperierung wird nicht immer trennscharf verwendet. So werden häufig auch Flächenheizsysteme wie Infrarot- oder Elektrosysteme im Zusammenhang mit diesem Begriff genannt.

Vorteile der Hüllflächentemperierung

Durch die Wärme aus der Wand werden viele Nachteile klassischer Heizkörper beseitigt. Insbesondere Konvektion und Staubumwälzung, die für staubige, trockene Luft und Atemwegsreizungen führen kann, kommen bei dieser Heizart gar nicht oder nur sehr schwach vor. Dadurch, dass die Wände während der Heizsaison permanent erwärmt werden, bleibt die Bausubstanz trocken und es kann sich kein Kondensat absetzen. Dies wiederum bildet eine ausgezeichnete Maßnahme gegen Schimmelbefall. Die Hüllflächentemperierung macht Heizkörper überflüssig, so entsteht zusätzliche Stellfläche. Der Wartungsaufwand ist gering, der Einbau ist auch nachträglich möglich, wenn die Außenwände die entsprechenden Voraussetzungen mitbringen, bzw. diese während der Sanierung geschaffen werden können.

 

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Hüllfläche

Als Hüllfläche bezeichnet man das komplett beheizte Gebäudevolumen eines Hauses. Sie bildet dabei die Grenze zwischen einem beheizten Innenraum und nicht beheizten Räumen sowie dem Erdreich. Die Hüllfläche besteht normalerweise aus den Außenwänden eines Hauses; mit inbegriffen sind Fenster, Türen, Decken und Dach. Diese Gebäudeteile sollten eine sehr gute Dämmung vorweisen können, um ein Ausdringen der Wärme zu verhindern.

Die Berechnung der Hüllfläche wird trotz der Zurückziehung durch das Deutsche Institut der Normung, immer noch nach der DIN EN 13829 Norm durchgeführt. Hierbei werden die Gesamtfläche aller Böden, Wände und Decken, die das zu messende Volumen umschließen, gemessen. Wände und Böden, die sich unterhalb des Erdniveaus befinden, müssen ebenfalls in die Berechnung der Hüllfläche eines Gebäudes mit einfließen. Sollen nur einzelne Gebäudeteile gemessen werden, gehören auch Böden, Decken und Wände von angrenzenden Gebäudeteilen zur Hüllfläche dazu.

WICHTIG:
Die Hüllfläche nach DIN EN 13829 ist jedoch nicht zu verwechseln mit der Wärmeübertragenden Umfassungsfläche, auf die sich die Energieeinsparverordnung (EnEV) beruft. Um diese zu berechnen, müssen die Außenmaße berechnet werden. Deshalb ist es von großer Wichtigkeit, dass sogenannte Messdienstleister die Angaben, die vom Auftraggeber angegeben wurden, unbedingt nochmals geprüft werden.

 

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Hortenkachel

Die Hortenkachel wurde nach ihrem ersten Einsatz als Fassadenverkleidung, dem Kaufhaus Horten, benannt. Anfänglich wurde diese spezielle Kachel aus Keramik hergestellt, später kamen Produkte aus Aluminium zum Einsatz. Die mit der Hortenkachel realisierten Fassaden wurden bis Ende der 1970er Jahre verwendet. Entwickelt wurde die Kachel vom deutschen Architekten Helmut Rhode.

Grundmaße und Form

Die Hortenkachel besitzt ein Grundmaß von 50 x 50 cm und eine Tiefe zwischen 15 und 20 cm. In der Form entspricht sie einem stilisierten „H“. In der Gesamtheit entsteht der Eindruck einer ornamentalen oder Wabenfassade, die charakteristisch für die in den 1960er und 70er Jahren errichteten Gebäude für Hortenkaufhäuser ist und somit einen wichtigen Aspekt der Corporate Identity des Unternehmens darstellte.

Kritik an der Hortenkachel

Im Laufe der Zeit wehrten sich die Städte, in denen die Gebäude mit dieser Fassadenform realisiert werden sollten, zunehmend gegen die Gestaltung. Grund dafür war der gewollt fremdartige Eindruck, der weder auf den städtebaulichen Kontext noch auf die innere Gliederung und den Maßstab der Gebäude einging. Auf der anderen Seite war die Hortenkachel ausgesprochen beliebt, da sie sich flexibel an alle Gebäudeformen und -größen anpassen ließ und durch die fehlende Fassadengliederung auch Um- und Anbauten problemlos möglich waren.

 

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Homogenbereiche

Im Jahre 2015 wurden die im Gesetz verarbeiteten Bodenklassen abgeschafft und durch die Homogenbereiche ersetzt. Ein Homogenbereich kann aus einzelnen oder auch mehreren Fels- und Bodenschichten bestehen. Diese befinden sich in einem begrenzten Bereich. Er muss hinsichtlich der unterschiedlichen Erdbaugeräte verschiedene Eigenschaften aufweisen, die unter einer DIN gekennzeichnet sind. Das bedeutet, dass der Homogenbereich Boden- und Felsbereiche zusammenfasst, die gewerksspezifisch die gleichen Eigenschaften beim Bearbeiten durch beispielsweise Bohren oder Lösen, besitzen.

Die jeweiligen Geltungsbereiche der Homogenbereiche sind in bestimmten Normen vermerkt:

  • ATV DIN 18300 – gilt für Erdarbeiten
  • ATV DIN 18300 – gilt nicht mehr wie zuvor für Oberboden- und Rodungsarbeiten
  • ATV DIN 18301 – gilt für Bohrungen jeglicher Art, Neigung und Tiefe
  • ATV DIN 18320 – gilt für das Lösen und Laden vom Oberboden / Landschaftsbauarbeiten

Gemäß DIN sind Homogenbereiche nicht mit festgelegten Bezeichnungen gekennzeichnet. Es obliegt hierbei dem Gutachter diese zu benennen. Sehr oft kommen diese mit Bezeichnungen wie A1, A2.... oder B1, C1, C2.... daher und können verwirrend wirken, da sie keinem Gewerk zugeordnet sind. Daher wird empfohlen, die Homogenbereiche als Erstes mit dem Gewerk, wie zum Beispiel EA für Erdarbeiten, abzukürzen und dann fortlaufend zu nummerieren.

Folgende Terminologien werden hierfür empfohlen:

  • DIN 18300 Erdarbeiten – EA
  • DIN 18301 Bohrarbeiten – BA
  • DIN 18304 Ramm, Rüffel- und Pressarbeiten – RA
  • DIN 18311 Nassbaggerarbeiten – NA
  • DIN 18312 Unterlagebauarbeiten – UA
  • DIN 18313 Schlitzwandarbeiten – SA
  • DIN 18319 Rohrvortriebsarbeiten – RVA
  • DIN 18320 Landschaftsbauarbeiten – LA
  • DIN 18321 Düsenstrahlarbeiten – DA
  • DIN 18324 Horizontalspülbohrarbeiten – HBA

Für eine Zuordnung der Homogenbereiche sind bis zu 19 Kennwerte für Lockergesteine und 13 für Festgesteine anzugeben. Auch die jeweiligen Spann- und Bandbreiten müssen vermerkt werden. Umweltrelevanten Inhaltsstoffe, jeglicher Schichten müssen bei der Einteilung berücksichtigt werden.

Die Klassifizierung des Bodens, auf dem ein Haus entstehen soll ist sehr zeitaufwendig und deshalb auch kostenintensiv.

Jedoch bietet sie erhebliche Vorteile für Bauherren. Baugutachter untersuchen nämlich nicht nur den Baugrund eines Grundstücks, sie begutachten ebenso die vorhandenen Gewerke des Bodens, sodass eine genauere Bodenanalyse ermöglicht wird. Am Ende seiner Untersuchung fasst der Baugutachter, in einem Geotechnischen Bericht gemäß DIN 4020, die Ergebnisse zusammen. Jedoch müssen ihm vor der Analyse alle notwendigen Bauinformationen zur Einsicht offengelegt werden. Auch eine perfekte Zusammenarbeit zwischen dem Baugutachter und dem Objektplaner muss hierbei stattfinden.
Fällt die durchgeführte Bauanalyse der Homogenbereiche positiv aus, können Bauherren sicher sein, dass das geplante Eigenheim auf sicherem Boden gebaut werden kann, was zu bedeuten hat, dass die Stabilität der Immobilie gewährleistet ist.

 

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Synonyme - VOB/C, DIN 18300, DIN 18324,Homogenbereich
Holzwolle

Bei Holzwolle handelt es sich um einen multifunktionalen, meist auf industriellem Wege hergestellten Holzwerkstoff, der durch mechanische Verfahren produziert wird. Dabei entstehen größtenteils splitterfreie Holzwollfäden, die bis zu 50 cm lang, elastisch, naturbelassen und nahezu staubfrei sind. Hauptsächlich werden für die Herstellung von Holzwolle luftgetrocknete Laub- und Nadelhölzer ohne ihre Rinde verwendet. Der Beginn der Herstellung von Holzwolle reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück.

In der heutigen Zeit versucht man sich die unterschiedlichen Eigenschaften der verschiedenen Hölzer bestmöglichst zunutze zu machen. Es wird mit der modernen Holzwolletechnologie der optimale Mix aus den diversen Baumarten zusammengestellt, um den Anforderungen des gewünschten Verwendungszwecks weitestgehend nachzukommen. Für den Laien kaum sichtbar, unterscheiden sich die verschiedenen Zusammenstellungen bei Holzwolle hinsichtlich der Länge, Breite und Dicke der einzelnen Fäden.

Genutzt wird die Holzwolle der höchsten Qualitätsklasse unter anderen als Dämm- und Füllstoff oder auch als Isoliermaterial, als Filtermaterial und als Stopf- und Polstermaterial. Auch im Bereich der Tierhygiene sowie bei der Verpackung und dem Transport von empfindlichen Produkten und Lebensmittel kann Holzwolle verwendet werden.

Beim Hausbau wird Holzwolle in Form von „Holzwolleplatten“ beziehungsweise Holzwolle-Leichtbauplatten (HWL) verwendet. Diese Platten entstehen, wenn Holzwolle mit einem Verbundstoff wie Magnesit (Magnesiumcarbonat) gebunden und konserviert wird. Holzwolleplatten werden als Dämmstoff zur Wärme- und Schalldämmung in Wand und Decke verwendet. Sie sind aus ökologischer Sicht empfehlenswert, da sie keine künstlichen Bindemittel oder Schadstoffe enthalten. Die Herstellung der Holzwolle-Leichtbauplatten erfolgt gemäß der Norm DIN EN 13168.

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Holzskelettbauweise

Die Holzskelettbauweise ist eine Weiterentwicklung des Fachwerkhauses und besteht aus einer Konstruktion aus Holz als Traggerüst für das Gebäude. Dazu wird eine Konstruktion aus senkrechten Stützen und Querriegeln errichtet, die durch verschiedene Maßnahmen ausgesteift wird. Anders als beim Holzrahmenbau sind die raumabschließenden Wände von der Konstruktion komplett getrennt.

Konstruktive Details der Holzskelettbauweise

Die statische Basis dieser Bauweise bildet das hölzerne Skelett sowie eine Kombination aus horizontaler und vertikaler Aussteifung. In der Horizontale gewährleisten folgende Bauteile die Stabilität der Ebene:

  • diagonal angeordnete Stahlkreuze
  • Windrispenbänder
  • Holzwerkstoffplatten

Die vertikale Stabilität wird durch folgende konstruktive Maßnahmen erreicht:

  • diagonal angeordnete Kreuze aus Massivholz oder Stahl
  • Holzwerkstoffplatten
  • Massive Bauteile wie Aufzugsschächte oder Treppenhäuser

Während in den Anfangszeiten die abschließenden Wandelemente wie beim klassischen Fachwerkbau zwischen den Stützen und Riegeln eingebaut wurde, wird die komplette Fassade inklusive Verglasung heute zugunsten einer optimierten Dichtheit vor das Holzskelett gestellt. Dies sorgt für eine deutliche Reduktion der Anschlussfugen, gleichzeitig wird das hölzerne Traggerüst vor Witterungseinflüssen geschützt.

Rastermaße in der Holzskelettbauweise

Für eine wirtschaftliche Realisierung und größtmögliche Gestaltungsfreiheit wird für das Holzskelett ein Raster festgelegt. Die Rastergröße wird abhängig von Nutzungsbedingungen und gewünschten Raumgrößen, der Gebäudegröße, den gewünschten Spannweiten und den Standardmaßen von Bauteilen wie Decke-, Boden- und Dachelementen gewählt.

Vorteile des Holzskelettbaus

Der Skelettbau ermöglicht durch die Trennung von Tragwerk und Wänden einen umfangreichen Gestaltungsspielraum. Durch den Einsatz geeigneter Materialien wie Brettschichtholz und robuster Stahlverbindungen  lassen sich große Spannweiten bis 8 m erreichen, die Wände können unabhängig vom Holzskelett frei gesetzt werden. Durch die Rasterbauweise kann bei der Holzskelettbauweise ein hoher Vorfertigungsgrad erreicht werden. Sie eignet sich deshalb auch für den industriellen Fertigbau.

Einsatzbereiche der Holzskelettbauweise

Eingesetzt wird die Holzskelettweise im Hallenbau, in der Geschossbauweise oder auch für Aufstockungen auf vorhandene Hallen oder Verwaltungsgebäude. Auch Schulen oder andere öffentliche Gebäude lassen sich mit dieser Bauweise gut umsetzen. Im Einfamilienhausbau eignet sich die Holzskelettbauweise besonders dann, wenn große Fensterflächen wirtschaftlich umgesetzt werden sollen.

Siehe auch: hausbauberater.de/bauweisen/fertighaus/skelettbau

 

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Holzschutz

Der Begriff beinhaltet alle Maßnamen, die dem Schutz von Holzbauteilen vor schädlichen Einflüssen dienen. Das sind Schutz vor

  • Einflüssen durch Feuchtigkeit,
  • Vorbeugung vor den Befall durch Pilze, Mikroorganismen und Insekten
  • UV-Strahlung.

Unterschieden wird zwischen dem natürlichem, konstruktivem, chemischem und physikalischem Holzschutz. Der Begriff “Holzschutz” beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Mittel und Verfahren zum Holzschutz. Zudem ist für alle tragenden Holzkonstruktionen ein entsprechender Holzschutz gesetzlich vorgeschrieben.

Wofür wird Holzschutz angewendet?

  • Schutz vor Feuchte und Sonnenstrahlen (UV), dadurch wird der natürliche Holzabbau verhindert
  • Dem Befall von Insekten und Pilzen vorbeugen und/ oder diesen bekämpfen
  • Absorptionsverhalten verändern
  • Optimierung des Verhaltens im Falle eines Brandes
  • Erhöhung des mechanischen Widerstands

Natürlicher Holzschutz

Dazu zählt die natürliche Holzstruktur sowie die im Holz enthaltenen Stoffe. Je nach Holzart dienen diese beiden Faktoren dazu, das Holz direkt oder indirekt vor dem Befall von Insekten und Pilzen zu schützen. Das Imprägnieren des Holzes mit Pflanzenölen und die Naturharzbehandlung gehören ebenfalls zum natürlichen Holzschutz. Die natürliche Dauerhaftigkeit der verschiedenen Hölzer wird in Dauerhaftigkeitsklassen nach DIN EN 350-2 eingeteilt.

Konstruktiver Holzschutz

Mit dieser Art des Holzschutzes wird der Schutz vor Regenwasser, Staunässe, UV-Strahlung und Tauwasser bezeichnet. Die baulichen Maßnahmen nach der Norm DIN 68800-2 stellen zudem sicher, dass der Holzschutz gegen die genannten Faktoren gewährleistet ist.

Chemischer Holzschutz

Chemische Holzschutzmittel werden verwendet, um holzzerstörende oder holzverfärbende Schadorganismen auf biologischem oder chemischem Wege zu bekämpfen. Sie werden auch oft in Kombination mit anderen Varianten des Holzschutzes angewendet. Das Holz wird entsprechend auf seiner Oberfläche behandelt oder als Ganzes in der Flüssigkeit durchtränkt.

Physikalischer Holzschutz

Vorrangig soll damit bestmöglich das Eindringen von Feuchte in das Holz unterbunden werden, was sonst der Befall von Insekten und Pilzen nach sich ziehen kann. Auch der Schutz vor der Schädigung durch UV-Strahlung und Witterung kann ein physikalischer Holzschutz gewährleisten.

 

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Holzschindeln

Holzschindeln sind eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Dachschindelmaterialien, können aber auch für Wandverkleidungen verwendet werden. Holzschindeln verleihen einem Zuhause nicht nur ein einzigartiges traditionelles Aussehen, sondern bieten eine Reihe von Vorteilen. Holzschindeln haben einen der niedrigsten CO2-Fußabdrücke aller Bauprodukte, da sie aus nachhaltigen Quellen stammen. Es handelt sich dabei um ein Nebenprodukt, da sie aus Abfällen aus Sägemühlen hergestellt werden. Das bedeutet, dass nur sehr wenig zusätzliche Energie für die Herstellung von Dachschindeln aus Holz benötigt wird.

Bei der Dachbedeckung unterscheidet man zwischen gesägten oder gespaltenen Schindeln. Sie besitzen die gleiche Länge, sind aber unterschiedlich breit. Ein weiterer Unterschied ist der Schindelfuß, dieser kann entweder stumpf oder mit einer 45 Grad Abschrägung versehen sein. Holzschindeln werden seit Jahrhunderten im Hausbau verwendet. Aus Rotzeder, Lärche, Alaskazeder und Eiche werden Holzschindeln hauptsächlich hergestellt. Zeder gilt als das beliebteste Holz für Schindeln, aber auch die Kiefer ist beliebt. Holzschindeln können mit Flammschutzmitteln und chemischen Konservierungsmitteln behandelt sein sowie gegen Pilzbefall und mechanische Abnutzung geschützt werden. Die Dachdeckung sollte mindestens dreilagig erfolgen, sodass nur circa ein Drittel der Schindeln der tatsächlichen Witterung ausgesetzt sind.

Wenn ein Haus im traditionellen oder historischen Stil gebaut werden soll, erhöhen Holzschindel die Ästhetik und schaffen ein natürlicheres Aussehen, das sich über die Jahre in ein schönes Silbergrau verwandelt. Aufgrund von Brandrisiken hatte die Beliebtheit von Zedernholzdächern abgenommen, aber neuere Zedernschindeln werden heutzutage mit feuerhemmenden Mitteln behandelt, was sie zu einer sichereren Option macht.

 

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Synonyme - Zedernschindeln, Zedernholzdach

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