Begriff Definition
Wärmeschutznachweis

Ein Wärmeschutznachweis, auch EnEV-Nachweis beweist, dass Neubauten sowie sanierungsbedürftige Häuser den Forderungen der Energieeinsparverordnung nachkommen. Er ist bei der Beantragung von KfW-Fördermitteln sowie bei einem Bauantrag vorzulegen. Der Wärmeschutznachweis beinhaltet unterschiedliche Kennwerte:

Ein sogenannter sommerlicher Wärmeschutz wird an den Kennwerten der Sonneneinstrahlung gemessen. Besonders bei Neubauten muss dieser Wert optimal sein. Ein ungewolltes starkes erwärmen durch die Sonneneinstrahlung wird somit verhindert. Ein ungenügender Wert wirkt sich negativ auf den Wohnkomfort aus und erhöht den Energieverbrauch einer Lüftungsanlage.

Die Berechnung in Wohnhäusern muss nach folgenden Normen durchgeführt werden:

  • DIN 4108-6 und DIN 4701-10
  • DIN V 18599

Dabei analysieren Fachleute, wie hoch der Energieverbrauch eines Hauses ist, damit in jedem Raum die gewünschte Temperatur erreicht wird. Hierbei muss beachtet werden, dass die Berechnungen in Sicht auf das Nutzungsverhalten stattfinden und standardisierte Werte offenlegen. Dies ist notwendig, damit vergleichbare Werte erzielt werden. Wärmeschutznachweise werden von Fachleuten wie zum Beispiel Fachplanern, Architekten, Bauingenieuren sowie Energieberatern durchgeführt.

Bei Neubauten müssen die Berechnungsgrundlagen mit dem Baugesuch eingereicht werden. Bei Gebäuden, die saniert werden, ist es genügend, dass ausgetauschte Bauelemente die von der Energieeinsparverordnung benötigten U-Werte einhalten. Über ein Bauteilverfahren ist ein einfacher Wärmeschutznachweis möglich. Fachleute weisen in diesem Verfahren nach, dass die neuen U-Werte nicht geringwertiger sind als die vom Gesetzesgeber geforderten.

Immobilieneigentümer, die einen Anbau durchführen, müssen folgende Anforderungen erfüllen:

  • Die Außenbauteile eines Anbaus der weniger als 50 Quadratmeter Nutzungsfläche vorweist, muss den Anforderungen der EnEV entsprechen. Diese werden durch ein Bauteilverfahren ermittelt.
  • Ein Anbau, bei dem die Nutzungsfläche von 50 Quadratmetern überschritten wird, muss ein sommerlicher Wärmeschutz von einem Fachmann nachgewiesen werden.
  • Wird bei einem Anbau mit einer Nutzungsfläche über 50 Quadratmetern zusätzlich eine Heizung eingebaut, gelten die Anforderungen der Neubauordnung.

Die zu erwartenden Auslagen für einen Wärmeschutz- oder einen EnEV-Nachweis sind abhängig von der Größe der Immobilie beziehungsweise der Dimension der Sanierungsarbeiten.

 

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Synonyme - EnEV-Nachweis
Wärmerückgewinnung

Wärmerückgewinnung ist ein technischer Ablauf, bei dem die Energie eines Stoffes auf einen anderen Stoff übertragen wird. In Wohnbereichen wird die in der Raumluft befindliche ungenutzte Wärme für das Heizsystem nutzbar gemacht. Dies spart nicht nur Heizkosten, sondern schützt vor allem die Umwelt. Um beispielsweise in einer Lüftungsanlage die Energie der Abluft aus einem Wohnraum zu nutzen, wird eine sogenannte Wärmerückgewinnungsanlage benötigt.

Je nach Funktionsweise stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Rekuperative Wärmerückgewinnung mit getrennten Stoffströmen
    Ein besonderes Merkmal für eine rekuperative Wärmerückgewinnung ist, dass beide Medien der Raumlüftung, die Außenluft sowie die abgestandene Raumluft in separate Kanäle geleitet werden. Beide Luftströme kommen nicht in Berührung. Aus diesem Grund ist diese Art der Wärmerückgewinnung optimal für Räume, in denen hohe Hygienevorschriften notwendig sind.

  • Regenerative Wärmerückgewinnung mit einem Wärmespeichermedium
    Bei einer regenerativen Wärmerückgewinnung wird die Wärmeenergie indirekt von einem auf das andere Medium übertragen. Bei einer Lüftungsanlage werden die Ab- und Außenluft hierbei getrennt voneinander über ein Speichermedium geführt. Dieses bestimmte Speichermedium nimmt dabei die Energie des Stroms auf und überträgt es auf das zweite Medium. Dieses geschieht zeitversetzt.

  • Wärmerückgewinnung mit Wärmepumpen
    Wärmerückgewinnung kann auch über eine Wärmepumpe stattfinden. Eine Wärmepumpe nutzt die gewonnene Energie jedoch nicht direkt zum Aufheizen der Zuluft. Sie bietet die Möglichkeit, das Niveau der zurückgewonnenen Energie so anzuheben, dass diese zur Warmwasseraufbereitung oder für die Heizanlage genutzt werden kann. Eine Wärmepumpe ist dann lohnend, wenn ein ausreichend großes Luftvolumen ausgetauscht wird. Nur dann können sie genügend Energie für ein Heizsystem und eine Warmwasseraufbereitung zur Verfügung stellen. Praxisbezogen ziehen die Wärmepumpen die benötigte Energie aus den Kellerräumen und kümmern sich somit um die Aufbereitung von Warmwasser.

 

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Wärmepumpe

Wärmepumpen nutzen die Energie aus der Umwelt um diese in Heizwärme umzuwandeln. Die in der Außenluft, Abluft oder auch im Wasser und Erdreich enthaltende Wärme wird dafür mit einem Wärmeübertrager (Verdampfer) dem Kältemittel zugeführt. Ein Verdichter bringt die enthaltende Wärmeenergie auf ein höheres Temperaturniveau und macht sie über einen Wärmetauscher für die Wärmeversorgung nutzbar. Die Warmwasserversorgung wird sichergestellt, in dem die Wärmepumpe mit einem Warmwasserspeicher kombiniert wird.

Faktrisch funktioniert das Prinzip der Wärmepumpen wie ein Kühlschrank, jedoch in umgekehrter Weise. Im Kühlschrank werden Dinge gelagert, die kalt bleiben sollen. Darum entzieht der Kühlschrank im Innenraum die Wärme, die er dann an der Rückseite in den Raum abgibt.

Das physikalisches Prinzip des Kühlschranls nennt man Joule-Thomson-Effekt und eben diesen macht sich auch die Wärmepumpe zunutze. Die Physiker Physiker William Thomas und James Prescott Joule entdeckten bereits 1852, das ein reales Gas durch eine Kompression erwärmt wird und sich durch eine Minderung des Drucks wieder abkühlt. Die Wärmepumpe entzieht also der Umwelt die Wärme, hebt diese auf das gewünschte nutzbare Niveau (oder senkt es auch ab) und führt es dem Kreislauf des Heizsystems zu. Dafür besteht eine Wärmepumpenanlage aus

  1. Der Wärmequellenanlage
    - entzieht der Umwelt die Energie.

  2. Der Wärmepumpe selbst
    - macht die gewonnene Energie nutzbar.

  3. Dem Wärmeverteil- und Speichersystem
    - speichert und verteilt die Energie.

Eine Wärmepumpe kommt insbesondere bei modernen Niedrigenergiehäusern zum Einsatz.

Weitere Informationen zu Wärmepumpen finden Sie auf hausbauberater.de/heiztechnik/waermepumpen.

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Synonyme - Joule-Thomson-Effekt
Wärmemengenzähler

Wärmemengenzähler erfassen den Wärmeverbrauch innerhalb eines Heizkreislaufs und ermöglichen so die Ermittlung von differenzierten Verbräuchen, zum Beispiel in einer Wohnung oder einer Gewerbeeinheit sowie für die Brauchwassererwärmung.

Wie funktioniert der Wärmemengenzähler?

Der Wärmemengenzähler wird in den Heizstrang des Erfassungsbereichs eingebaut und misst zum einen die Durchflussmenge des Heizwassers sowie über zwei Temperatursensoren dessen Vor- und Rücklauftemperatur. Aus diesen Werten lässt sich der Wärmeverbrauch exakt berechnen. Um keine Zweifel, zum Beispiel beim Mieter, aufkommen zu lassen, sind die Geräte zusätzlich geeicht.

Messverfahren im Wärmemengenzähler

Für Wärmemengenzähler sind zwei unterschiedliche Konstruktionsarten gebräuchlich. Geräte mit Flügelrad arbeiten mechanisch und zählen anhand der Umdrehungen die Durchflussmenge im integrierten Rechenwerk. Ultraschallwärmemengenzähler erfassen die Durchflussmenge per Ultraschall. Die Bestimmung erfolgt über die Laufzeit der Ultraschallwellen., die gegen die Strömungsrichtung durch ein Messrohr geleitet werden. Vorteile der Ultraschallzähler sind zum einen der Verzicht auf bewegliche Teile und damit die Verschleißarmut sowie die Unempfindlichkeit gegen Partikel im Wasser, die bei der mechanischen Variante zu einer Blockade des Flügelrads führen können.

Einsatzbereiche für Wärmemengenzähler

Wärmemengenzähler eignen sich zum Einsatz für verschiedene Anwendungsbereiche. So dienen Sie bei Hausanschlüssen zur Messung von Fernwärme, trennen Nutzergruppen innerhalb eines Gebäudes (zum Beispiel Wohn- und Gewerbeeinheiten) oder werden verwendet, wenn der Einbau eines Heizkostenverteilers nicht möglich ist. Dies ist bei der Fußbodenheizung der Fall. Unter anderem werden die Geräte verwendet, um die Effektivität von Solarthermieanlagen zu überprüfen oder zur Kältemessung.

Wärmemengenzähler vs. Heizkostenverteiler

Wärmemengenzähler sind kaum manipulierbar, arbeiten zuverlässig und sind – zum Beispiel beim Betrieb einer Fußbodenheizung – unverzichtbar. Allerdings sind diese Geräte auch vergleichsweise teuer, deshalb kommen vor allem Mietwohnungsbau vorwiegen Heizkostenverteiler zum Einsatz. Diese nicht eichpflichtigen Geräte arbeiten digital oder nach dem Verdunstungsprinzip und sind anders als die Wärmemengenzähler keine Mess-, sondern Geräte zur Erfassung von Temperaturdifferenzen. Aus der zeitlichen Summierung der Differenzen wird unter Einbeziehung eines speziellen Faktors der Wärmeverbrauch errechnet. Heizkostenverteiler sind direkt auf jedem Heizkörper manipuliersicher befestigt und werden einmal jährlich abgelesen.

 

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Synonyme - WMZ,Wärmezähler
Wärmeleitzahl

Der griechische Buchstabe Lambda λ symbolisiert die Wärmeleitzahl und wird als W/(mK) angeben. W/(mK) steht für Watt (W) pro Meter (m) und Kelvin (K). Mithilfe der Wärmeleitzahl wird die spezifische Wärmeleitfähigkeit eines bestimmten Materials angegeben.

Mit einfachen Worten:
Die Wärmeleitzahl gemeinsam mit der Stärke eines Materials beschreibt die Menge an Wärme, die durch eine Schicht des Materials transportiert werden kann.

Die Wärmeleitzahl spielt eine bedeutsame Rolle in Bezug auf die Energieeffizienz und insbesondere der Heizenergieeffizienz. Bei der Planung und Umsetzung von Bauvorhaben ist es wichtig, die Wärmeleitzahl von Baustoffen zu kennen. Seit der Einführung der Europäischen Bauprodukte-Verordnung nutzt die Baubranche drei verschiedene Größen, um die Wärmeleitzahl zu berechnen und zu kennzeichnen:

  1. Wärmeleitfähigkeit nach DIN 4108-4 angegeben als λ
  2. Nennwert der Wärmeleitfähigkeit λD gemäß CE-Kennzeichnung
  3. Grenzwert λgrenz, entsprechend der Allgemeinen Bauaufsichtlichen Zulassung eines Bauproduktes

Nach der Europäischen Bauprodukte-Verordnung gibt der Nennwert der Wärmeleitzahl λD die Wärmeleitzahl von Baustoffen an. Dieser Nennwert bezieht sich insbesondere an Wärmedämmstoffe und wird in Verbindung mit dem CE-Zeichen berechnet.

Zu bemerken ist, dass der Nennwert der Wärmeleitzahl nur ein statischer Wert ist der auf Basis der jeweiligen europäischen Produktnorm beruht. In Deutschland beispielsweise darf dieser nicht unmittelbar in die bauphysikalischen Berechnungen übernommen werden. Stattdessen ist für bauphysikalischen Berechnungen ein 20 % -iger Sicherheitsabschlag erforderlich. Die Formel zur Berechnung der Wärmeleitzahl als Bemessungswert ist λ = 1,2 * λD.

Siehe auch: hausbauberater.de/fachbegriffe/lambda

 

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Wärmeleitfähigkeit

Wärmeleitfähigkeit beschreibt den Transport von Energie in Form von Wärme. Sie bezieht sich auf die Stärke in Metern und wird meistens in Watt pro Meter und Kelvin (W/mK) angegeben. Hierbei muss beachtet werden, dass sich der Kennwert auf den Wärmetransport bezieht, der ohne Stoffbewegung abläuft. Neben der sogenannten Wärmeleitung existiert auch die Konvektion, die stoffgebunden ist. Sie tritt vor allem in Gasen und Flüssigkeiten auf.  Bewegt sich die Wärmeleitfähigkeit im oberen Bereich, gelangt viel Wärme durch einen Stoff. Je geringer die Wärmeleitfähigkeit ist, desto höher ist das Dämmvermögen eines Baustoffes. Ein Wärmetransport wird somit behindert.

Ist der Kennwert der Wärmeleitfähigkeit von Bau- und Dämmstoffen bekannt, kann der U-Wert einer Hauswand berechnet werden. Dies ist wichtig, um Wärmeverluste, Heizlast sowie die benötigte Leistung einer Heizanlage zu bestimmen. Muss der Dämmzustand von Rohren und Wänden näher betrachtet werden, können anhand der Wärmeleitzahl verschiedene Materialien miteinander verglichen werden. Bauherren sollten auf Dämmstoffe mit einer niedrigen Wärmeleitfähigkeit zurückgreifen. Diese bieten bei derselben Stärke eine positivere Dämmwirkung als Baustoffe mit einem höheren Wärmeleitkoeffizienten.

Auch bei der Planung einer Fußbodenheizung ist der Kennwert wichtig. Hierbei liegt das Augenmerk auf die Wärmeleitzahl der Bodenbeläge. Sie sollten eine hohe Wärmeleitfähigkeit besitzen und somit Wärmeenergie ungehindert in den Raum transportieren. Anders verhält sich das Verhältnis der Wärmeleitfähigkeit beim Unterbau der Bodenbeläge. Ist die Wärmeleitzahl der Bauteile zum Erdreich beziehungsweise zu nicht beheizten Räumen überdurchschnittlich hoch, führt dies zu ungewollten Wärmeverlusten. Dies kann nur mit einer optimalen Dämmung verhindert werden.

Bei der Berechnung der Wärmeleitfähigkeit ist neben dem spezifischen Gewicht und der Materialbeschaffenheit auch der Feuchtegehalt sowie die Temperatur wichtig. Viele Gründe, die es nicht so einfach machen, den Kennwert zu errechnen. Fachleute, die den Wärmeleitkoeffizienten ermitteln wollen, nutzen hierfür zum Beispiel Wärmestrommessgeräte. Sie ermitteln den Kennwert anhand der Leistung des Heizelements, des Temperaturunterschieds und der Stärke des Bauteils.

Folgende Gleichung dient zur Errechnung der Wärmeleitfähigkeit:
Wärmestrom = (Wärmeleitfähigkeit x Fläche x Temperaturdifferenz) / Stärke des Baustoffs

 

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Synonyme - Wärmeleitkoeffizient
Wärmedurchlasswiderstand

Der Wärmedurchlasswiderstand ist der Kehrwert der Wärmedurchgangszahl. Je größer sein Wert ist, desto besser ist die Wärmedämmeigenschaft eines Bauteils. Er berechnet sich durch die Wärmeleitfähigkeit des Bauteils geteilt durch die Dicke. Während bei der Gebäudehülle darauf Wert gelegt wird, dass sie einen großen Wärmedurchlasswiderstand besitzt, sieht es bei der Installation einer Fußbodenheizung ein wenig anders aus.

Bevor sich der Hausbauer dazu entscheidet, eine Fußbodenheizung zu installieren, muss er prüfen, ob sein gewählter Bodenbelag für eine Fußbodenheizung geeignet ist. Der Bodenbelag darf keinen größeren Wärmedurchlasswiderstand als 0,15 m²K/W besitzen. Je näher der Wärmedurchlasswiderstand des Bodenbelages an diesem Wert ist, desto länger braucht die Heizung, um den Raum zu erwärmen. Das wirkt sich ebenfalls negativ auf den Energieverbrauch aus.

Wer seinen Fußbodenbelag austauschen möchte, der sollte generell vorher prüfen, ob sein neuer Bodenbelag für eine Fußbodenheizung geeignet ist. Diese Information wird in Form eines Piktogramms für den Bodenbelag angegeben. Bei einer Kombination von Fußbodenbelägen ist darauf zu achten, dass sich die Wärmedurchlasswiderstände der einzelnen Bodenbeläge addieren. Das ist wichtig, wenn der neue Fußbodenbelag auf dem alten Fußbodenbelag verlegt werden soll. Dadurch kann es passieren, dass ein höherer Wert als 0,15 m²K/W erreicht wird, was sich negativ auf das Heizergebnis auswirkt.

 

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Wärmedurchgangszahl

Die Wärmedurchgangszahl oder auch U-Wert beziehungsweise Wärmedurchgangskoeffizient genannt, ist eine der wichtigsten Größen zur Messung des Wärmetransports von Bauteilen. Der U-Wert gilt als Bewertungsmaßstab für die Wärmedurchlässigkeit eines Bauteils. Die Angabe der Wärmedurchgangszahl kann für flache Bauteile mit je einer inneren und äußeren Fläche wie zum Beispiel für Dämmplatten oder Dämmmatten erfolgen. Für zusammengesetzte Bauelemente wie Verbindungen von Platten unterschiedlicher Materialien oder auch für Fenster kann die Angabe des U-Wertes geschehen.

Die Wärmedurchgangszahl wird in Watt pro Stunde angegeben. Hierbei wird gezeigt, wie viel Wärmeenergie in einer bestimmten Zeitspanne bei einem gleichbleibenden Temperaturunterschied von einem Kelvin zwischen Innen- und Außenbauteilen durch einen Quadratmeter des Bauelements fließt (W/m2K). Umso kleiner der U-Wert ist, desto geringer fällt der Wärmetransport und Wärmeverlust durch das bestimmte Bauteil aus. Zur Wärmedämmung eignen sich Baumaterialien und -elemente mit niedrigem U-Wert.

Die Bestimmung eines U-Wertes kann neben der Berechnung auch durch eine Messung erfolgen. Speziell in älteren Gebäude ist oft unbekannt, welche Baumaterialien verwendet wurden und wie deren aktueller Zustand ist. Sind die Baustoffe zusätzlich zum Beispiel durchnässt, hat das eine Änderung der thermischen Eigenschaften zur Folge. Mithilfe eines Wärmeflusssensors erfolgt die Messung des auftretenden Wärmeflusses. Parallel wird die Innen- und Außentemperatur gemessen. Zusätzliche ergebnisbeeinflussende Faktoren wie Sonneneinstrahlung sollten bei der Messung vermieden werden, um eine Verfälschung der Messergebnisse zu unterbinden. Diese Messmethode benötigt bei Norm-gerechter Ausführung ISO 9869 mindestens 72 Stunden.

Auch bei Fenster und Außentüren ist die Wärmedurchgangszahl ein wichtiger Kennwert. Hierbei ist der Wärmedurchgangswert des gesamten Fensters zu betrachten und nicht nur der Verglasung. Dieser ist als Uw-Wert bekannt. Besonders bei kleineren Fenstern, Fenstern mit mehreren Flügeln oder Sprossen leistet der Fensterrahmen einen enormen Beitrag zum Verlust der Wärmeenergie.

Wärmeschutzfenster mit dreifacher Verglasung, Argon-Füllung und entsprechend angefertigtem Rahmen erzielen U-Werte weit unter 1 W/m2K.

Bei Außentüren wird der Wärmedurchgangskoeffizient Du-Wert genannt und beträgt maximal 1,8 W/(m2K).

Die Berechnung der Wärmedurchgangszahl erfolgt nach ISO 6946. Hierfür erforderliche Bemessungswerte sind in der EN 12524 und in der DIN 4108-4 geregelt.

 

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Synonyme - Wärmedurchgang
Wärmedämmung

Eine gute Wärmedämmung sorgt dafür, dass das Haus warm und gemütlich ist. Außerdem spart es Heizkosten und schont die Umwelt. Wurde bisher die Wärmedämmung über die Energieeinsparverordnung EnEV geregelt, ist seit dem 01.11.2020 das Gebäudeenergiegesetz GEG gültig. Das GEG führt die Energieeinsparverordnung EnEV, das Energieeinsparungsgesetz EnEG, und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz EEWärmG zusammen. Mit dem GEG findet eine Vereinheitlichung des Energieeinsparrechts für Gebäude statt und es wird ein einfacher ordnungsrechtlicher Rahmen für Niedrigstenergiegebäude-Standards gebildet. Bei dieser Zusammenführung zum GEG wurden die bestehenden Anforderungen aus der EnEV übernommen und bleiben bestehen.

Bei der Wärmedämmung hat die Fassadendämmung den größten Anteil, da sie den größten Flächenanteil an der Gebäudehülle besitzt. Wenn die Fassade nicht vernünftig gedämmt ist, dann geht besonders in den Wintermonaten viel Wärme und Heizenergie verloren. Eine gute Fassadendämmung sorgt im Winter und im Sommer für mehr Wohnqualität. Das Vermeiden von Wärmebrücken verhindert Schimmelbildung und sorgt so für ein hygienischeres Raumklima. Ein weiterer Vorteil einer guten Fassadendämmung ist, dass die Bausubstanz geschützt wird. Bei älteren Gebäuden steigert die Dämmung den Wert der Immobilie. Das Dämmmaterial wird normalerweise von außen aufgebracht, was auch dazu genutzt werden kann, dem Haus ein neues Aussehen zu verleihen. Bei Gebäuden mit denkmalgeschützter Fassade wird die Dämmung von innen angebracht, um die Fassade im Originalzustand zu lassen.

Für Altbauten gilt, dass die Fassade nicht grundsätzlich saniert werden muss. Wenn sich der Eigentümer dennoch dazu entscheidet und mehr als 10 % der Fassadenfläche erneuert, dann muss er dieses GEG-konform tun, da ansonsten Bußgelder von bis zu 50.000 € drohen. Für Hauseigentümer, die ihr Haus nach dem 01.02.2002 erworben haben, gilt, dass das Dach beziehungsweise die obere Geschossdecke zu dämmen ist, wenn sie nicht dem Mindestwärmeschutz erfüllt. Der Heizkessel muss ausgetauscht werden, wenn er älter als 30 Jahre alt ist und die Heizungsrohre müssen bei unbeheizten Kellern extra gedämmt werden. Ausnahmen gibt es nur bei denkmalgeschützten Gebäuden.

Weitere Informationen über die Dämmung der Gebäudehülle finden Sie hier: www.hausbauberater.de/waermedaemmung.

 

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Wärmebrücke

Unter einer Wärmebrücke werden die Bereiche von Bauteilen verstanden, die mehr Wärme nach draußen transportieren als ihre Umgebung. Das hat zur Folge, dass Bauteile schneller auskühlen und eine geringere Temperatur aufweisen als angrenzende Bauteile. Wird nun der Taupunkt unterschritten, kann sich Feuchtigkeit bilden, der zu Schimmel führt. Deshalb werden Wärmebrücken auch als gestörte Bauteile bezeichnet. Sie stellen eine Schwachstelle in der Baukonstruktion dar und führen zu hohen Wärmeverlusten.

Mit den steigenden Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden erkannte man schnell, dass die Wärmebrücke viele Schwachstellen aufzeigt. Um eine optimale Wärmedämmung eines Gebäudes sicherzustellen, muss der Wärmebrücke eine große Aufmerksamkeit geschenkt werden. Dies sollte nicht nur aus energetischer Sicht geschehen. Wärmebrücken können auch einen Einfluss auf das Raumklima in den Innenräumen haben.

Aufgrund der höheren Wärmestromdichte im Bereich der Wärmebrücken verringert sich die Temperatur an der Oberfläche des Bauteiles im Innenbereich des Gebäudes, was unterschiedliche Auswirkungen haben kann:

  • Die Abkühlung auf der Innenseite des Bauteils kann Auswirkungen auf das Raumklima haben. Es kann für die Bewohner als unbehaglich empfunden werden.
  • Durch die höhere Wärmestromdichte der Wärmebrücke können höhere energetische Verluste entstehen.
  • Durch die geringe Temperatur des kalten Bauteils kommt es in der Grenzschicht der Luft zu einem Anstieg der Luftfeuchte. Wird dies nicht erkannt, und die Luftfeuchte ist steigend, kann es zu einem Schimmelbefall im Bauteil kommen.
  • Wärmebrücken können zu gesundheitlichen Problemen für die Bewohner eines Hauses führen.

Es gibt unterschiedliche Arten von Wärmebrücken, dazu zählen materialbedingte, konstruktionsbedingte und geometriebedingte Wärmebrücken. An diesen Bauteilen eines Hauses sind Wärmebrücken oft vorzufinden:

  • an den Inneren Seiten von Außenwänden,
  • im Boden- und Deckenbereich sowie den Deckenanschlüssen,
  • bei Fenstern, Fensterrahmenn, Fensterstürzen, und Rollladenkästen,
  • im Bereich der Bodenplatte an der Außenwand, am Haus-Fundament und Gebäudesockel,
  • an den oberen Platten an den Außenwänden
  • im Bereich von Heizkörperbefestigungen und Heizkörpernischen
  • an Innen- und Außenecken von Fassaden
  • an Anschlüssen herausragender Bauteile wie beispielsweise von Balkonen oder Vordächer
  • an der Eckausbildung von Außenwand an der Decke und dem Dach
  • an Durchdringungspunkten von Versorgungsleitungen wie zum Beispiel Wasser- und Stromleitungen
  • an ungedämmten Stahlbetonbauteilen und auskragenden Stahlträgern

 

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