Begriff Definition
Wasserenthärtung

Die Enthärtung von Wasser bezeichnet den Vorgang, bei dem im Wasser gelöste Calcium- und Magnesiumionen beseitigt werden. Weicheres Wasser verbessert die Wirkung von Reinigungsmitteln und verhindert die Bildung von Kalkablagerungen an Armaturen und innerhalb von wasserführenden Geräten wie Waschmaschine oder Geschirrspüler.

Die Härtebereiche von Wasser

Die Wasserhärte wird in „Grad Deutscher Härte“ (°dH) angegeben. Grundsätzlich unterscheidet man drei Härtebereiche:

  • Als weich gilt Wasser mit weniger als 8,4 °dH
  • Wasser mit einer Härte zwischen 8,4 und 14 °dH gilt als mittel.
  • Hartes Wasser besitzt einen Härtegrad von mehr als 14 °dH.

Sinnvoll ist die Enthärtung von Wasser bei einem Härtegrad ab 14° dH.

Die Wasserhärte in Deutschland

Wie hart das Wasser ist, hängt vorwiegend vom Untergrund ab. In Gegenden mit Sand- und Kalkgesteinen im Boden ist das Wasser härter, auch innerhalb von Städten sind hohe Härtegrade häufig zu finden. Überwiegt kristallines Gestein wie Granit, Gneis oder Gangmagmatite, sinkt auch die Wasserhärte. In Deutschland schwankt die Wasserhärte regional, das härteste Wasser ist in Thüringen zu finden.

Die Möglichkeiten der Wasserenthärtung

  • Umkehrosmose
    Um den Härtegrad von Trinkwasser zu verringern, gibt es verschiedene Verfahren mit unterschiedlichen Ansätzen. Als am wirkungsvollsten werden zentrale Umkehrosmose-Anlagen bewertet. Diese arbeiten nach dem Prinzip der Osmose, bei dem es zu einem Druckausgleich zwischen zwei Lösungen mit unterschiedlicher Konzentration kommt. Das kalkhaltige Wasser wird gegen eine Membran gedrückt. Während das Wasser selbst die Membran durchdringt, bleiben die Ionen auf der anderen Seite zurück. Damit sich die Membran nicht zusetzt, wird sie anschließend mit Wasser nachgespült.

  • Magnetische oder elektrophysikalische Verfahren
    Ein weiteres, allerdings als kaum wirkungsvoll eingeschätztes Prinzip, arbeitet mit magnetischen oder elektrophysikalischen Verfahren. Allerdings entfernen diese Anlagen lediglich die Carbonhärte, also die Carbonationen aus dem Wasser, alle anderen gelösten Erdalkalimetalle bleiben im Wasser, die sogenannte permanente Wasserhärte lässt sich dadurch nicht verringern.

  • Zusätze
    Schließlich lässt sich Wasser auch noch durch bestimmte Zusätze weicher machen. Hier erfolgt die Enthärtung durch Stoffe, die verhindern, dass Calcium und Magnesium ausfällen, also sich aus dem Wasser lösen und an den Oberflächen festsetzen. Zur Enthärtung von Trinkwasser eignet sich dieses Verfahren nicht.

 

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Synonyme - Enthärtung
Wasserdampf-Diffusionswiderstand

Jede einzelne Schicht eines Baustoffs besitzt für eine Dampfdiffusion einen eigenen Widerstand. Die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ beschreibt als Eigenschaft des Baumaterials die dampfbremsende Wirkung einzelner Baustoffe.

In den Baunormen wird dies als dimensionslose Verhältniszahl dargestellt. Sie bezieht sich auf den Diffusionswiderstand von Luft (µ Luft = 1). Die sperrende Wirkung der jeweiligen Bauteilschicht ist von der Dicke (d) des Materials abhängig. Aus dem Wert µ*d ergibt sich der Sd-Wert (Einheit: m). In der Bauphysik wird dieser Wert als Wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke bezeichnet. Sie beschreibt die Angabe des Diffusionssperrwerts einer Baustoffschicht abhängig zu einer ruhenden Luftschicht mit gleicher Dicke.

Der Wasserdampfdiffusionswiderstand ist im Bauwesen eine wichtige Größe. Durch ihn wird der bauphysikalisch korrekte Aufbau der einzelnen Bauschichten sichergestellt. So ist beispielsweise an der größten Stelle des Dampfdrucks im Schichtbau eine Dampfsperre nötig. Sie verhindert, dass Feuchtigkeit in Form von Dampf in die jeweiligen Baustoffe eindringen kann. Dampfsperren bestehen meistens aus Stoffen mit einem hohen Wasserdampfdiffusionswiderstand.

Bei Bauteilen mit verschiedenen µ-Werten, die sich nebeneinander befinden, ist der Baustoff mit dem kleinsten µ-Werten für den Diffusionsstrom ausschlaggebend. Auf der Seite mit dem geringsten Dampfdruck wird in der Regel ein niedriger Wasserdampfdiffusionswiderstand anvisiert. Somit kann bereits eingedrungene Feuchtigkeit wieder entweichen. Diese gesteuerte Dampfdiffusion ist bedeutsam, um eine langsam stattfindende Durchfeuchtung des Baustoffes zu verhindern. Würden diese Maßnahmen unbeachtet bleiben, kann der Baustoff seine dämmenden Eigenschaften verlieren und sogar schimmeln.

 

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Synonyme - Dampfsperrwert,µ-Wert
Warmwasserspeicher

Das Erhitzen von Wasser verbraucht einen guten Teil eines Haushaltsbudgets. Bei der Auswahl eines Warmwasserbereitungssystems ist es nicht nur wichtig, das es ausreichend Warmwasser liefert, sondern auch energieeffizient arbeitet. Das beinhaltet die Berücksichtigung der verschiedenen Arten von Warmwasserspeichern und die Auswahl der richtigen Größe sowie die verfügbare Brennstoffquelle.
Ein Warmwasserspeicher funktioniert, indem beim Einschalten des Warmwasserhahns heißes Wasser von der Oberseite des Tanks abgelassen wird. Um das heiße Wasser zu ersetzen, tritt kaltes Wasser in den Boden des Tanks ein und stellt sicher, dass der Tank immer voll ist.

Eines haben alle Warmwasserspeicher gemein

Sie haben eine natürliche Schichtung des Wassers. Dabei befindet sich das warme Wasser immer oben, während das kalte Wasser von unten zugeführt wird. Die Wasserschichten vermischen sich bei der Wasserentnahme und somit sinkt die Temperatur im Warmwasserspeicher. Damit Heizungswasser und Trinkwasser nicht vermischt werden, hat ein Heizsystem je einen Wasserkreislauf für das warme Brauchwasser und das Heizwasser. Ein Warmwasserspeicher beinhaltet daher einen Wärmeübertrager, durch den heißes Heizungswasser fließt und so den Speicherinhalt erwärmt. Der Heißwasserspeicher für die Heizung hält das heiße Vorlaufwasser vor, welches zu den einzelnen Wärmeausgabegeräten verteilt wird.

  • Pufferspeicher
    Diese werden in den Heizungskreislauf integriert und speichern das Heizungswasser solange, bis es benötigt wird. Benötigt das Heizungssystem heißes Wasser, gibt der Pufferspeicher es wieder ab. Pufferspeicher werden beim Einsatz von Solarkollektoren oder Wärmepumpen eingesetzt.

  • Kombispeicher
    Die Funktionsweise ist analog der des Pufferspeichers, jedoch wird dieser mit einem Wärmetauscher für die Warmwasserversorgung ausgestattet. Somit kann er sowohl Heizungswasser als auch Warmwasser erzeugen.

  • Schichtenspeicher
    Dieser Speicher arbeitet nach dem Prinzip der Schichtung. Dafür sind in ihm Schichtladerohre verbaut, sodass sich das Wasser in seiner Temperaturschicht sammeln kann. Die Schichten sind durch Bleche getrennt, damit sich die Kaltwasserschichten nicht mit den Warmwasserschichten vermischen können. Die Wasserentnahme geschieht immer von der heißesten Wasserschicht. Gleichzeitig wird neues Wasser zugeführt, ohne dass die Vermischung des unterschiedlich erfolgt.

Auslegung

Bezüglich des Speichervermögens muss in erster Linie der voraussichtliche Warmwasserbedarf ermittelt werden. Erfahrungsgemäß verbraucht jede Person täglich zwischen 30 und 50 Liter Warmwasser. Für eine vierköpfige Familie wäre demzufolge ein Fassungsvermögen von 120 bis 200 Litern notwendig. Das erforderliche Speichervolumen wird vom Heizungsinstallateur nach DIN 4708 berechnet.

Das Speichervermögen hat einen großen Einfluss auf die Energiekosten. Je mehr Warmwasser gespeichert wird, umso mehr Energie wird verschwendet, wenn nur ein geringer Teil des Warmwassers gebraucht wird. Das wird als Standby-Wärmeverlust bezeichnet. Einige Warmwasserspeicher verfügen über einen stark isolierten Tank, wodurch die Wärmeverluste im Standby-Modus erheblich reduziert und die jährlichen Betriebskosten gesenkt werden.

 

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Warmwasserbereitung

Warmwasserbereitungsanlagen sind in verschiedenen Systemen erhältlich. Sie werden in zentrale und dezentrale Systeme unterteilt. Bei dezentralen Warmwasserbereitungssystemen findet die Erwärmung des Wassers immer in der Nähe der Entnahmestelle statt. Die zentrale Warmwasserbereitung zeichnet sich dadurch aus, dass das Wasser an einem zentralen Ort erwärmt wird und dann über ein Verteilungsnetz zu den Verbrauchernetzen gelangt.

Bauherrn sollten bei der Wahl eines Warmwasserbereitungssystems die Wirtschaftlichkeit in den Vordergrund stellen. Hierbei spielt die Nutzung von Solarenergie eine große Rolle. Folgende Möglichkeiten stehen zur Auswahl:

Dezentral

Dazu gehören Gas- oder Elektro-Durchlauferhitzer und Elektro-Kleinspeicher. Die dezentrale Warmwasserbereitung wird besonders in Altbauten genutzt. Hierfür werden Geräte wie Durchlauferhitzer, Boiler oder Kleinspeichergeräte genutzt, die mit Gas oder Strom funktionieren. Da das erwärmte Wasser bei diesem System keinen langen Weg zurücklegen muss, entsteht kein Verlust von Wärme. Die Temperatur des Wassers kann für jedes Gerät separat eingestellt werden. Es wird nur die Menge von Wasser erhitzt, die benötigt wird.

Zentral

Dies sind direkt oder indirekt erwärmte Speicher einer Zentralheizung, Warmwasser-Wärmepumpe oder Zirkulation. Bei der zentralen Wasserbereitung ist das Heizsystem dafür verantwortlich, dass ständig warmes Wasser zur Verfügung steht. Es wird in einem Warmwasserspeicher bereitgehalten und von dort an die separaten Entnahmestellen wie zum Beispiel Dusche und Spüle bei Bedarf verteilt. Hierfür sind zwei Rohrsysteme notwendig. Das Rohrsystem für kaltes Wasser und das Rohrsystem für das warme Wasser. Sobald warmes Wasser verbraucht wird, wird dieses sofort nachgefüllt und erhitzt. Dieses geschieht mit Erdöl, Erdgas oder Holzpellets.

  • Vorteile
    Die Ausgaben beziehen sich auf die Menge des erhitzten Wassers. Diese sind weniger hoch als bei einem dezentralen Wasserbereitung-System. Des Weiteren verliert ein großer Warmwasserspeicher weniger Wärme als ein dezentrales Gerät. Ein weiterer Vorteil ist, dass eine zentrale Anlage mit einer erneuerbaren Energiequelle wie zum Beispiel einer Solaranlage kombiniert werden kann. Somit ist eine Senkung der Energiekosten garantiert.

    Nachteile
    Nachteilig ist der erhöhte Wasserverbrauch. Auch die zusätzlich entstehenden Kosten für den Betrieb der Zirkulationspumpe und die Wartung der Heizanlage müssen in die Kalkulation miteinbezogen werden.

Im Großen und Ganzen ist ein zentraler Wasserbereiter jedoch die günstigere Art der Wasserbereitung, da die Betriebskosten eher gering sind. Für Eigentümer, die über eine Sanierung ihrer Immobilie nachdenken und nachträglich diese Art von Warmwasserbereitung verbauen möchten, sollten für die Gegenüberstellung der Sanierungs- und Betriebskosten einen Fachmann hinzuziehen. Ein nachträglicher verbau von einem separaten Rohrsystem birgt nämlich einen erheblichen Arbeitsaufwand und ist mit hohen Kosten verbunden.

Solarenergienutzung

Diese Art der Warmwasserbereitung ist die klimaschonendste Methode. Die sich in der Solaranlage zirkulierende Trägerflüssigkeit nimmt die Sonnenenergie auf und gibt diese an den Wärmetauscher ab. Der Wärmetauscher leitet die Wärme in einen Warmwasser-Pufferspeicher. Dieser hat die Aufgabe, die unterschiedlich verfügbare Sonnenenergie auszugleichen. Somit ist auch an Tagen mit wenig Sonnenstrahlung die Versorgung mit warmen Wasser und Heizwärme garantiert.

Siehe auch: hausbauberater.de/heiztechnik/warmwasserbereitung

 

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Synonyme - Warmwassererzeugung
Warmluftheizung

Die Warmluftheizung gehört zu den Luftheizungen. Diese sind grundsätzlich eine kostengünstige Heizungslösung und sinnvolle Alterantive zu Radiatoren. Die Wärme gelangt vom Gerät aus direkt in die Raumluft. Ventilatoren oder Pumpen sind für die Verteilung der warmen Luft im Raum zuständig. Vorher hat die Warmluftheizung je nach Betriebsart entweder Raumluft oder Außenluft angesaugt und mit dem integrierten Brenner erwärmt. Bei der Verwendung der Außenluft spricht der Baufachmann vom Frischluftbetrieb. Nutzt die Warmluftheizung die vorhandene Raumluft, liegt ein Umluftbetrieb vor. Außerdem sind Warmluftheizungen mit Wärmerückgewinnung im Handel erhältlich.

Sind bautechnisch keine Ventilatoren oder Pumpen an der Warmluftheizung, dann gelingt die warme Luft aufgrund natürlicher Schwerkraftzirkulation in den zu beheizenden Raum. Das ist für kleine Räume ausreichend und kann auch mal im Flur oder einem Schlafzimmer für angenehme Wärme ohne aufzuheizen sorgen. Bei den herkömmlichen Wohnräumen sollte aber ein Modell mit Verteilungsautomatik gewählt werden.

Der Brenner der Warmluftheizung lässt sich wahlweise je nach Modell mit Strom, Gas, Öl oder sogar Holz betreiben. Wärmer wird es in einem bewohnten Raum bei diesem Heizsystem nur durch das Erzeugen größerer Mengen warmer Luft. So ist der Betrieb mit zusätlichem Frischluftbetrieb vor allem für größere Räume empfehlenswert. Verwenden Bewohner ein solches Frischluft-System für ihre Warmluftheizung, bietet die Wärmerückgewinnung Energieeinsparungen. Hierbei wird die angesaugte Außenluft mit der ausströmenden Abluft vorgewärmt. Erst danach gelingt die bereits vorgewärmte Luft in den Brenner, was weniger Energieaufwand für das Aufwärmen bedeutet.

Warmluftheizungen lassen sich auch an einen Kachelofen oder Pelletöfen anschließen. In dieser Kombination sind sie deutlich effizienter als im Alleinbetrieb. Elektrisch betriebene Warmluftheizungen sind ideal für Anwendungsfälle, in denen Wärme schnell zur Verfügung stehen soll. Nachteilig ist die Staubentwicklung durch die Luftzirkulation sowie der Weitertransport von Gerüchen über die Raumluft. Außerdem fühlen sich häufig Bewohner durch den Lärm der Geräte gestört.

 

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Synonyme - Umluftheizung, Mischluftheizung, Frischluftheizung
Wärmeträger

Unter einem Wärmeträger versteht sich ein Medium, dass die Wärme von einem heißeren Ort zu einem kühleren Ort transportiert. Zu finden sind Wärmeträger zumeist in Heizungssystemen, denn sie bestehen aus dem Wärmeerzeuger, der Regelung, dem Verteilungssystem und den Heizflächen in den einzelnen Räumen. Um die Wärme in die Heizflächen zu transportieren ist ein Wärmeträger notwendig.

Im Zusammenhang mit Wärmepumpen ist mit dem Wärmeträger die Flüssigkeit gemeint, die ständig zirkuliert, um die z. B. aus dem Erdreich aufgenommene Wärme zur Heizungsanlage zu transportieren.

Wärmeträger sollten über folgende Anforderungen verfügen:

  • Eine hohe spezifische Wärmekapazität
  • Eine hohe Wärmeleitfähigkeit
  • Einen großen Wärmeübergangskoeffizienten
  • Einen ausreichend hohen Siedepunkt
  • Einen niedrigen Gefrierpunkt beziehungsweise Erstarrungspunkt
  • Nicht brennbar oder explosiv
  • Eine niedrige Viskosität
  • Nicht giftig

Folgende Wärmeträger werden genutzt

  • Wasser
    - besitzt eine sehr hohe spezifische Wärmekapazität und ist somit ein guter Wärme- und Kälteträger. Es wird nicht nur als flüssiger Wärmeträger eingesetzt, sondern ebenso im dampfförmigen Zustand. Bei dem Transport in Fernwärmeleitungen hat sich die Dampfform etabliert, da der Dampf mit geringen Energieverlusten zum Empfänger transportiert werden kann.

  • Luft
    - dient besonders bei Luftkollektoren als Wärmeträger. Die Sonne erwärmt eine Wanne oder einen Kasten. Durchströmende Luft nimmt die Wärme aus der Wanne auf und transportiert sie weiter. Dabei erreichen die Luftkollektoren einen Wirkungsgrad von bis zu 70 Prozent.

  • Thermalöle
    Dies sind Wärmeträger, die überwiegend industriellen Anlagen und Prozessen beheizen. Unter Thermalöle verstehen sich:
    - Mineralöle wie zum Beispiel Dieselöle
    - Synthetiköle wie zum Beispiel Silikonöle
    - Biologische Öle wie zum Beispiel Limonenöl
    Einige Thermalöle, besonders die synthetischen Öle, benötigen ein spezielles Dichtungssystem.

 

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Synonyme - Wärmetransportmittel
Wärmetauscher

Der Wärmetauscher, im Fachjargon auch als Rekuperator bezeichnet, ist ein Bauteil in der Heizungsanlage, das Energie von einem auf ein anderes Medium überträgt. In der Brennwerttechnik verwertet der Wärmetauscher ansonsten ungenutzte Energie (Abwärme) und verbessert damit die Energieeffizienz der Anlage.

Wärmetauscher in der Heizungstechnik

Der Wärmetauscher wird genutzt, um das Wasser für die Heizung oder auch Brauchwasser zu erwärmen. Die vom Erzeuger produzierte Wärmeenergie, zum Beispiel in der Gastherme oder in einer Solarthermieanlage, wird über den Wärmetauscher an das durchfließende Heizwasser übertragen. Innerhalb von Heizkörpern wird die Technik der indirekten Wärmeübertragung genutzt. Die Wärme aus dem Heizwasser wird durch die wärmedurchlässige Wand des Heizkörpers an die Raumluft übergeben.

Wärmetauscher in der Brennwerttechnik

In der Brennwerttechnik dient der Wärmetauscher dazu, die Effizienz der Heizungsanlage zu erhöhen. Durch diese Technik sind Energieeinsparungen von 25 bis 30 % im Vergleich zu älteren Technologien möglich. Der Wärmetauscher nimmt die warmen Abgase auf, die beim Verbrennen des Brennstoffs (zum Beispiel Gas oder Holz) entstehen und speichert diese in einem gesonderten Behälter, dort entsteht warmes Kondenswasser. Der Behälter wird von der Rücklaufleitung durchquert. Dadurch entsteht folgender Effekt: Das Heizwasser im Rücklauf wird vorerwärmt, damit reduziert sich die benötigte Energiemenge, um die nötige Vorlauftemperatur für einen erneuten Kreislauf zu erreichen.

Wärmetauscher und Wärmepumpe

Bei der Wärmepumpenheizung spielt der Wärmetauscher eine besonders wichtige Rolle. Ein Wärmetauscher entzieht der von der Wärmepumpe gewonnenen Umweltenergie die Wärme und gibt diese an ein Kältemittel weiter. Das Kältemittel verdampft und wird über einen Verdichter komprimiert. Im zweiten Wärmetauscher wird die Wärme an den Heizkreislauf abgegeben.

Regelmäßige Wartung für lange Lebensdauer

Damit dieser wichtige Bestandteil einer Heizung für lange Zeit seine Arbeit tut, sollten in regelmäßigen Intervallen Wartungen erfolgen. Vor allem bei Wärmetauschern in Gasheizungen kann die Leistung durch Verstaubung und andere Verunreinigungen gemindert werden.

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Synonyme - Rekuperator,Wärmeübertrager
Wärmespeicherfähigkeit

Wärmespeicherfähigkeit bedeutet die Fähigkeit eines Materials, Wärme zu speichern. Besitzt ein Baustoff eine hohe Dichte, desto mehr Wärme wird von ihm gespeichert. Innenwände beispielsweise, die aus dichten Materialien wie Beton bestehen, sind sehr gut dafür geeignet, Wärme aus dem Innenraum aufzunehmen und somit zu speichern. Eine Überhitzung von Räumen wird somit verhindert. Baustoffe mit leichter Struktur wie Porenbeton garantieren eine optimale Wärmedämmung, bieten jedoch eine niedrige Wärmespeicherfähigkeit.

Gewisse Bedingungen müssen erfüllt sein, damit Baustoffe Wärme aufnehmen und für eine gewisse Zeit speichern können. Erstens kann Wärmeaufnahme nur dann stattfinden, wenn die Innentemperatur höher ist als die gemessene Temperatur an der Wandoberfläche. Zweitens bleibt Wärme nur dann in der Wand, wenn diese nicht an einer kälteren Wand zum Beispiel Außenwand angrenzt.

Entsteht ein Gleichgewicht, kann keine Speicherung von Wärme stattfinden. Somit ist erwiesen, dass eine Wärmespeicherung der Innenwand nicht alleine von der Dichte eines Baustoffes beeinflusst wird, sondern auch von seiner Temperatur.

Eine Voraussetzung für das Speichern von überschüssiger Wärme ist ein Temperaturgefälle. Erhöht sich die Temperatur der Innenluft eines Raumes hinsichtlich zur inneren Wandoberfläche, kann ein Baustoff trotz konstanter Dichte des Materials mehr Wärme speichern.

Eine zweite Voraussetzung dafür, dass eine Wärmespeicherung an der inneren Hauswand stattfindet, hängt mit dem Temperaturverlauf an der äußeren Hauswand zusammen. Umso dichter das verbaute Wandmaterial ist, desto mehr Wärme kann der Baustoff aufnehmen. Jedoch erhöht sich dementsprechend auch die Wärmeleitfähigkeit des Baustoffs. Die Folge daraus ist ein schneller Wärmeverlust.
Durch eine fachgerechte Außenwanddämmung können Wärmeverluste verzögert werden.

 

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Synonyme - Wärmekapazität
Wärmeschutzverordnung (WSVO)

Die Wärmeschutzverordnung (WSVO) war  die erste rechtlich geltende Vorschrift Deutschlands, die den energieeinsparenden Wärmeschutz von Gebäuden vorschreibt. Sie trat am 1. November 1977 in Kraft und wurde am 1. Februar 2002 von der Energieeinsparverordnung (EnEV) abgelöst. Die heute geltende Energieeinsparverordnung vereint alle rechtlichen Vorgaben der Wärmeschutzverordnung sowie der Heizungsanlagenverordnung.

Die Energieeinsparverordnung vereint alle Anforderungen an die Wärmedämmung sowie an sämtliche technische Anlagen für beheizte und klimatisierte Gebäude. Der Kennwert hierfür ist die Primärenergiebilanz. Sie ergibt sich aus der Summe verschiedener Faktoren. Für eine optimale Energiebilanz ist es nicht nur wichtig, wieviel Energie verbraucht wird. Entscheidend ist, welche Art von Energie Hauseigentümer nutzen.

Besonders Strom aus erneuerbaren Energien wirkt sich positiv auf die Energiebilanz aus. Zur Berechnung der Energiebilanz werden folgende Faktoren berücksichtigt:

  • Energieverbrauch von Heizungsanlage sowie Gebäudeklimaanlage
  • Energieverbrauch zur Warmwasseraufbereitung
  • Energieverbrauch für Lüftungsanlagen
  • Energieverbrauch für Wärmepumpen, Wärmebrenner sowie Wärmeregler
  • Wärmebrückenfreiheit des Gebäudes

Der errechnete Wert der Energiebilanz wird anschließend im Gebäudeenergieausweis vermerkt. Ab welchem Zeitpunkt Gebäude einen Energieausweis benötigen, wird in der Energieeinsparverordnung und somit in der Wärmeschutzverordnung geregelt.

Damalige Wärmeschutzverordnung: Anpassung an EU-Richtlinien

In den letzten Jahren wurde die Energieeinsparverordnung mehrfach den EU-Richtlinien angepasst. Aufgrund dieser Veränderungen gelten die neuen Regelungen im selben Maße für Gebäudeenergieausweise von Altbauten sowie von geschäftlich genutzten Bauten. Eigentümer können sich hierfür an einen zugelassenen Energieberater wenden. Für die Ausstellung eines Gebäudeenergieausweises für Neubauten ist ein Energieberater mit Bauvorlagenberechtigung zuständig.

 

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Synonyme - WSVO
Wärmeschutzverglasung

Wärmeschutzverglasungen sind moderne Isolierfenster, die mindestens aus zwei Glasscheiben zusammengesetzt sind. Zwischen den Glasscheiben befindet sich ein Hohlraum. Er verbessert den Schallschutz sowie die Wärmedämmung. Anders als bei älteren Modellen bietet der Hohlraum bei einer neuen Wärmeschutzverglasung Schutz vor Feuchtigkeit. Die Effektivität der Verglasung ist dadurch sichtlich erhöht.

Bei Fenster und Türen kommt es bei der Energieeffizienz auf den Rahmen sowie die Verglasung an, die eine Einheit bilde. Vergleichet man den U-Wert verschiedener Verglasungen, stellt sich schnell heraus, dass sich durch den verbau von Wärmeverglasungen viel Energie einsparen lässt. Je höher der U-Wert ist, umso schlechter ist die Wirkung der Dämmung:

  • Einfachverglasung: 5,2 W/(m²K)
  • Isolierverglasung: 2,6 W/(m²K)
  • Wärmeschutzverglasung bestehend aus zwei Glasscheiben: 1,1 W/(m²K)
  • Wärmeschutzverglasung bestehend aus drei Glasscheiben: 0,5 W/(m²K)

Besonders Neubauten nutzen die moderne Verglasung, um die gesetzlichen Forderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) zu erfüllen. Seit 2014 dürfen Fenster den U-Wert von 1,3 W/(m²K) nicht überschreiten. Somit ist eine zweifache Verglasung meistens ausreichend, aber nicht zu empfehlen. Wärmedämmverglasung ist außerdem von großer Bedeutung, wenn es um die Einhaltung von Energiestandards geht oder um staatliche Förderprogramme zu beantragen.

Heutiger Standard: Die Dreifachverglasung

Wärmeschutzglas, dass sich aus drei Scheiben zusammensetzt, besitzt einen besseren U-Wert als jene mit zwei Scheiben. Darum wird in Neubauten eine Dreifachverglasung bevorzugt. Zwar sind sie in der Anschaffung kostspieliger jedoch auf lange Sicht, durch eingesparte Energiekosten schnell amortisiert.

Dreifachverglasung besteht aus drei Glasscheiben. Zwei Scheiben besitzen eine wärmereflektierende Beschichtung, die meistens aus Edelmetallen oder Metalloxiden bestehen. Ihre Aufgabe ist es, die Heizwärme zu transportieren, was für einen besseren Wärmeschutz sorgt. Die Beschichtung befindet sich auf der Innenseite der Verglasung. Sie ist durchlässiger für Wärme, die von außen durch die Scheiben dringt als für Wärme, die aus dem Raum entweichen möchte. Der Hohlraum, der sich zwischen den Glasscheiben befindet, ist zusätzlich mit dem Edelgas Argon oder Krypton gefüllt. Argon besitzt einen besseren wärmedämmenden Effekt als Luft.

Hinweis:
Bei einer Sanierung muss die Verglasung passend zur Dämmung des Gebäudes gewählt werden, da es ansonsten zu einer Verschiebung der thermischen Verhältnisse kommen kann. Die Folge ist Schimmelbildung.

Weitere Informationen über Fenster:
hausbauberater.de/bauwissen/fenster-fensterelemente-und-hauseingangstueren-aus-kunststoff.

 

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